Cash statt Crash

Von Dr. Oliver Everling | 4.November 2010

„Cash statt Crash. Liquidität mit Sicherheit.“ Mit diesen Schlagworten führt Horst Döller, Auditor / Produktverantwortung, Bankfachwirt und Certified Credit Manager (http://www.credit-manager.de/), von der RÜV Rheinland Cert GmbH in seinen Vortrag über Prozesse des betrieblichen Credit Managements ein. 1872 gegründet, unabhängig mit hoher Bekanntheit und starker Marke, widmet sich der TÜV Rheinland interdisziplinär und international akkreditiert Kunden an über 220 Standorten in Deutschland und an 490 Standorten weltweit.

Im Geschäftsbereich Systeme – Auditierung und Zertifizierung widmet man sich dem Erkennen, Aufzeigen und Einleiten von Maßnahmen, um das Auftreten von Defiziten zu vermeiden (Vorbeugung) zwecks Optimierung und Weiterentwicklung leistungsfähiger Geschäftsprozesse. Es geht bei der TÜV Rheinland Group um das Analysieren von Defiziten und die Durchführung von Maßnahmen zur künftigen Vermeidung (Korrektur) wie auch das Begleiten von Maßnahmen und Verbesserungen aus einem Audit (kontinuierliche Verbesserung).

Im Audit wird die Umsetzung und Anwendung der CM-Prozesse nachvollzogen. Döller sieht die Aufgabe in der Feststellung, inwieweit CM-Prozesse eingeführt sind, verstanden und nachhaltig angewendet werden, in der Umsetzung durch Gespräche mit den verantwortlichen und ausführenden Mitarbeitern sowie Verifizierung anhand von Aufzeichnungen, welche einen Rückschluss auf die systematische Anwendung zulassen (Stichproben) mit dem Ergebnis eines ausführliches Berichts, einem Zertifikat und einem Prüfzeichen mit einer Zertifikatsgültigkeit für 3 Jahre und jährlichem Folgeaudit.

Vorteile der Auditierung und Zertifizierung gibt es unternehmensintern wie auch –extern. Intern liefern sie eine Bestandsanalyse und Ermittlung von Optimierungspotentialen (externer Blickwinkel durch einen unabhängigen Dritten mit dem Ziel der Prozessoptimierung), kontinuierliche Verbesserung (Aufzeigen von Ressourcen, Darstellung des Profit-Centers, Motivation der Mitarbeiter), „Sensibilisierung“ zur Prozessanwendung (aller beteiligter Mitarbeiter / Auditierung erfolgt auch im Vertrieb), Unterstützung der internen Kommunikation (Gesprächsgrundlage gegenüber Geschäftsführung, Vertrieb etc.) sowie mit Blick auf die Prüfungspflichten der Vorstände und des Aufsichtsrates (Corporate Governance / KonTraG – Risikomanagement).

Döller zeigt auf, wie professionelle Finanzkommunikation betrieben werden kann: Die Auditierung bzw. Zertifizierung weist externen Interessenten nach, dass leistungsfähige Credit Management-Prozesse systematisch und nachhaltig betrieben werden. Vergangenheitsbezogene Kennzahlen erhalten aufgrund leistungsfähiger CM-Prozesse eine zukunftsgerichtete Qualitätsaussage.

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Kreditversicherer aufgemischt

Von Dr. Oliver Everling | 4.November 2010

„Das haben wir in Deutschland noch nie erlebt: Eine solche Welle von Großinsolvenzen“, sagt Marc-Peter Büchler, Senior Manager / Sales Development bei der Aon Credit International Insurance Broker GmbH (http://www.aon-credit.de/). Büchler sprach auf den „Kreditrisiko- und Forderungsmanagement Tagen“ der Neue DEUTSCHE KONGRESS (http://www.deutsche-kongress.de/) in Düsseldorf.

Die Insolvenzwelle erreicht 2010 mit 33.100 Fällen (+ 1,3 %) ihren vorläufigen Höhepunkt. 2011 ist die Trendwende erwartet (- 5,4 % auf 31.300). Forderungsverluste sinken 2010 signifikant um 62,8 %, nach dem Rekordanstieg 2009. Das Niveau sei dennoch um 23 % höher als in 2008, so Büchler.

„Wenn wir auf das schauen, was in der Krise passiert ist, sehen wir, dass nicht alle auf der Strecke geblieben sind“, analysiert Büchler. „Wenn Sie einen Versicherer haben, der sich traditionell in Russland bewegt, dann hat er auch in der Krise dort sein Knowhow.“ Dieses Wissen ermögliche, auch dann noch Kreditversicherung anzubieten.

Der Weltmarkt der Kreditversicherung: „Bereits 2008 änderten sich die Zahlen drastisch“, berichtet Büchler und nennt konkrete Zahlen über die Marktanteile: Euler Hermes 35,65 %, Atradius/CyC 30,14%, Coface 19,64 %, Cesce 2,74 %, Chartis 2,59 %, Mapfre 2,45%, QBE 1,97%, Sonstige 4,82%. Die Versicherer teilen sich ein Gesamtvolumen von ca. 5,1 Mrd. € Einnahmen und ca. 1,5 Billionen € gedeckte Forderungen weltweit. Der größte Einzelmarkt ist Deutschland, der größte Einzelversicherer die Euler Hermes in Deutschland. Der betreute Anteil von Aon liegt weltweit bei über 15 %. Aon ist bei den Top 3 Versicherern der größte Makler, bemerkt Büchler.

„Ihre Risikoaffinität – unsere Absicherungsstrategien“, so fasst Büchler Gründe zusammen, warum sich Versicherte der Leistungen von Aon bedienen, um Risiken besser zu verstehen und abzusichern.
Top up, Basisdeckung, SB-Lösung vs. First Loss, Bilanzschutz im Katastrophenfall, Syndizierung, Ausschnittsdeckungen, Einzeldeckung revolvierend, Einzeldeckungen, Captives, ART solution usw. liegen im Spektrum von klassischer Kreditversicherung bis Selbstversicherung. „Ihre Risikostrategie bestimmt die zum Einsatz kommenden Varianten“, sagt Büchler.

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Geschäftsdaten auf einen Blick

Von Dr. Oliver Everling | 4.November 2010

„Wichtigste Grundlage unserer Tätigkeit ist das Gegenseitigkeitsprinzip“, sagt Eckart Gärtner aus der Bereichsleitung der SCHUFA BusinessLine der SCHUFA Holding AG (http://www.schufa.de/). Ca. 66 Millionen Privatpersonen werden von der SCHUFA erfasst, darunter auch alle gewerbliche Kunden in Deutschland.

Gärtner zeigt den Ausbau des Leistungsspektrums der SCHUFA auf. Der Firmenkundenbereich lässt sich in zwei Bereiche aufteilen, nämlich die natürlichen Personen (Kleingewerbetreibende und Freiberufler) auf der einen Seite, die juristischen Personen auf der anderen Seite. Erstere Gruppe umfasst ca. 3 Millionen Adressen, die zweite Gruppe rund 1,3 Millionen.

Die SCHUFA Business Line Auskunft (SBL-Auskunft) differenziert nach Gewerbegruppen. „Wir haben Populationen gesucht, die in sich homogen und zueinander heterogen sind“; Gärtner gibt einen Einblick in das wissenschaftliche Fundament des SBL-Auskunft aus dem Hause der SCHUFA. Scorekarten gibt es daher für Kleingewerbetreibende einerseits und Freiberufler andererseits.

Bei der neuen SCHUFA_Kompaktauskunft erhalten Nutzer die wesentlichen Wirtschaftsdaten übersichtlich dargestellt. „Wir haben einen Grundstock aus Handelsregisterinformationen bezogen“, berichtet Gärtner. Da in kurzer Zeit diese Informationen zu Verfügung gestellt werden müssen, handelt es sich um vergleichsweise aktuelle Daten.

„Mit wichtigen Kunden haben wir uns zusammengesetzt, um herauszufinden, was unsere Kunden wirklich brauchen. Wir haben uns den Umfang dieser Auskünfte angesehen.“ Das Ziel dieser Aktivitäten war, eine Auskunft zu generieren, die möglichst auf gut einer Seite Platz hat. Gärtner zeigt, wie man auf einen Blick alle wesentlichen Informationen erfassen kann.

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Proaktive Identifizierung und Steuerung der Risiken

Von Dr. Oliver Everling | 4.November 2010

Das Erste ist die Herangehensweise an das Thema „Risiko“. Risikomanagement muss schon vor dem Vertrieb ansetzen. Wen spreche ich überhaupt an? Große, kleine Kunden? Risikomanamgent ist nicht auf nachgelagerte Funktionen des Finanzbereichs beschränkt, sondern beginnt bereits bei der Identifikation potentieller Kunden im Vertrieb, macht Dr. Michael Sauter, Managing Director / Geschäftsführer der GUARDEAN GmbH (http://www.guardean.com/) auf den „Kreditrisiko- und Forderungsmanagement Tagen“ der Neue DEUTSCHE KONGRESS (http://www.deutsche-kongress.de/) in Düsseldorf klar.

Das Toolkit muss von Frühwarnsystem, Rating, Factoring, Benchmarking, Monitoring/Reporting, Bonitätsprüfung, Scoring und Limitsystem alle Instrumente für die Risikosteuerung umfassen. Eine umfangreiche Datenbasis und ausgefeilte Methoden für effiziente Bewertungs- und Entscheidungsprozesse sind unverzichtbar, um einer breiten Basis von Daten als Entscheidungsgrundlage Wirkung zu geben.

Sauter führt durch die verschiedenen Schritte und gibt zahlreiche Denkanstöße. Objekt- und Rechnungsdaten, Kundendaten und mikrogeographische Daten geben unternehmensintern wie auch –extern zahlreiche Möglichkeiten. „Sie müssen austarieren, welche weiteren Informationen gekauft werden müssen, um bessere Entscheidungen zu treffen“, dazu fordert Sauter auf.

„Datenpools, Kreditversicherungen, Inkasso-Institute und Auskunfteien geben nach Ansicht den besten Einblick“, berichtet Sauter über eine Befragung von Unternehmen. Die Sicherstellung einer optimalen Kombination aus Risiko und Chance durch proaktive Identifizierung und Steuerung der Risiken und Beratungsfunktion im Unternehmen bleibt aber in jedem Fall zur Entscheidung für jedes Unternehmen selbst, warnt Sauter.

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Coface setzt Kundenanforderungen um

Von Dr. Oliver Everling | 4.November 2010

Bei individuellen Anfragen zur Bonität von Unternehmen werden alle der Coface zur Verfügung stehende Informationen genutzt, um ein möglichst treffsicheres Urteil zu geben, berichtet Anton Ross, Leiter Konzernakquisition und Produktmanagement bei der Coface Rating GmbH (http://www.coface.de/), auf den „Kreditrisiko- und Forderungsmanagement Tagen“ der Neue DEUTSCHE KONGRESS in Düsseldorf (http://www.deutsche-kongress.de/).

Mit den 20 größten @rating-Kunden der Coface wurden ausführliche Interviews über die Nutzung des @ratings geführt, berichtet Ross. Die aus diesen Befragungen gewonnenen Informationen flossen in die Weiterentwicklung der Produktpalette ein.

Ross nennt den @rating Score, der den @rating Check und das @rating Monitoring ergänzt. Durch den Score werden nicht nur Handelsauskünfte, Finanzinformationen, Bilanzen und Zahlungserfahrungen ausgewertet, sondern durch den Score in nachvollziehbare Risikoklassen transformiert. Der Score bestimmt die Limitpolitik der Coface.

Die Klassen von 0 bis 10 werden so dargestellt, dass in der Klasse 1 eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 25 % anzunehmen ist. Bei 3 ist dieses Risiko noch immer bei 4 % anzunehmen. Bei 6 bis 10 liegt das Ausfallrisiko bei weniger als 0,7 %.

Wenn man Debitoren bewertet, kann man genau ausrechnen, wie hoch das Ausfallrisiko in den nächsten 12 Monaten zu bemessen ist, zeigt Ross auf. Die Historie der letzten zwei Jahre vor Abruf lässt sich mit der Ausfallwahrscheinlichkeit für das nächste Jahr betrachten, so dass Nutzern insgesamt ein Betrachtungszeitraum von drei Jahren zur Verfügung steht.

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Differenziert Entscheiden statt nur risikozentriert Reagieren

Von Dr. Oliver Everling | 4.November 2010

Ein optimiertes Mahnsteuerungsmodell berücksichtigt Kundenwert, Churn und Risiko im Mahnwesen, zeigt Andreas Kulpa auf. Herr Kulpa, Director Risk Management Consulting von arvato inscore – Geschäftsbereich Risk Management (http://www.arvato-infoscore.de/) sprach auf den „Kreditrisiko- und Forderungsmanagement Tagen“ der Neue DEUTSCHE KONGRESS in Düsseldorf (http://www.deutsche-kongress.de/).

Durch die Berücksichtigung der Faktoren Zahlungswahrscheinlichkeit, Kundenwert und Churn-Gefahr entsteht ein neues, differenziertes Segmentierungsmodell. Risikomanagement „ermöglicht“ und „verhindert“ nicht, bringt Herr Kulpa den Nutzen eines optimierten Modells zur ganzheitlichen Kundenbewetung auf den Punkt.

Liquiditätssicherung ist unter anderem eine Frage des Forderungsausfallschutzes. Herr Kulpa führt am Beispiel Trust’n Pay vor, wie dies im eCommerce funktioniert. Der Bestelle- und Bezahlvorgang erfolgt hier online, realtime. „Um alles hinter dem eShop braucht den Anbieter der Waren sich nicht mehr zu kümmern“, fasst Herr Kulpa zusammen: Die Bewertung von Daten, das Limitmanagement, Cut-off-Steuerung usw. lässt sich mit Dienstleistern, Spezialisten auf diesem Gebiet, schneller und erfolgreicher realisieren.

Chancen optimal zu nutzen, Limitmanagement und Mahnprozesse differenziert zu behandeln und im Kundenmanagementprozess Chancen und Risiken integriert zu betrachten.

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Licht und Schatten beim Transparenzrating

Von Dr. Oliver Everling | 3.November 2010

Im Oktober 2010 fielen die Ratingbewertungen sehr unterschiedlich aus. Die Gesellschaften Allianz Global Investors und MEAG erzielten für einige ihrer Fonds gute Transparenzbewertungen, während belgische Fonds von Dexia ausreichende und Fidelity (Luxemburg) negative Bewertungen erhielten, berichtet Matthias Koss von der Fonds Advice GmbH in Köln (http://www.fondsadvice.de).

Der älteste deutsche Aktienfonds Fondak (Auflagedatum 30. Oktober 1950) wurde mit „Information-Rating 2“ bewertet. Nach Einschätzung von Fonds Advice vermitteln insbesondere die Fondsdokumente sowie die Internetinformationen der Verwaltungsgesellschaft eine insgesamt gute Transparenz dieses Fonds. Das Information-Rating ist kein Rating im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 des europäischen Parlaments und des Rates vom 16. September 2009 über Ratingagenturen.

Bereits vor 60 Jahren war die Risikostreuung wesentliche Vorgabe für Investmentfonds. So ist beispielsweise in den Vertragsbedingungen vom Oktober 1950 die heute übliche 5 % Begrenzung je Emittent fest verankert, auch wenn die Vertragsbedingungen noch Vertragsbestimmungen hießen. Die Anlagepolitik selbst wurde im Vergleich zu heute jedoch weniger transparent dargestellt. In den 60 Jahre alten Vertragsbedingungen findet sich dazu nur der Hinweis, dass die Verwaltungsgesellschaft die Werte bestimme, die erworben werden könnten. Dabei erfolge die Anlage nach einer vom Verwaltungsrat der Gesellschaft aufgestellten Richtlinie. In den aktuellen Vertragsbedingungen wird die Anlagepolitik (Anlagegrundsätze und Anlagegrenzen) im Vergleich dazu nach Einschätzung von Fonds Advice umfassend, konkret und damit transparent definiert.

Im ersten Jahresbericht zum 30. Juni 1951 hieß der Fondak noch „Fonds für deutsche Aktien (FONDAK)“. Sein Anlageschwerpunkt ist seither vergleichbar geblieben. „Der Fonds engagiert sich vorwiegend am deutschen Aktienmarkt.“ ist es im aktuellen Jahresbericht per 30. Juni 2010 zu lesen. Vergleiche zwischen beiden Jahresberichten verdeutlichen eher die Strukturveränderungen der deutschen Wirtschaft und des deutschen Aktienmarktes. Die im Fonds befindlichen Wertpapiere denominierten 1951 noch auf Reichsmark, nur der Chemiewert Riedel-de Haën A.G. (Zuteilungsrecht) bezog sich bereits auf Deutsche Mark. Größte Branchengewichte lagen 1951 bei „Maschinen- und Metallindustrie 17 %“, gefolgt von „Textil-Industrie“ und „Montan- und Schwerindustrie“ mit jeweils rund 12 %. Banken und Versicherungen hatten am Fondsvermögen Ende Juni 1951 hingegen nur einen Anteil von unter 5 %, gegenüber 17 % per 30.6.2010.

Unterschiedlich fielen die Transparenzbewertungen für Fonds von MEAG aus. Die beiden Fonds MEAG ProInvest und MEAG ProZins A erzielten gute Ratingergebnisse (jeweils „Information-Rating 2-“), während MEAG EuroBalance, MEAG GlobalBalance DF und MEAG GlobalChance DF mit „Information-Rating 4“ ausreichende Beurteilungen erhielten. Gesamtumfang der aktuellen Information-Rating-Bewertungen am 29. Oktober 2010: 2.763 Investmentfonds (bei Anrechnung von Anteilsklassen).

Beim belgischen Umbrellafonds DEXIA SUSTAINABLE wird aus Sicht von Fonds Advice eine durchgängige Transparenz vermisst. Während beispielsweise die Aspekte zur Nachhaltigkeitsanalyse im Jahresbericht zum 31. MÄRZ 2010 beispielhaft umfassend und ausführlich dargestellt werden, wird diese Transparenz nach Ansicht von Fonds Advice nicht durchgängig in allen Segmenten dieses Berichtes geboten und auch in den Verkaufsprospekten vermisst. Die Bewertungsergebnisse für die analysierten Unterfonds lauten daher „Information-Rating 4“.

Aus Sicht von Fonds Advice konnte die Transparenz für die analysierten Unterfonds des Luxemburger Umbrellafonds Fidelity Funds SICAV nicht in allen Bewertungskriterien ausreichende Bewertungen erzielen. Die bisherige Ratingbewertung wurde daher reduziert und lautet nunmehr „Information-Rating kein Rating“.

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Von RisikoSensor zu RisikoProfiler

Von Dr. Oliver Everling | 3.November 2010

Mit sieben Fragen war der von der Walser Privatbank eingesetzte „RisikoSensor“ zum Zwecke der Einschätzung von Risikoeinstellung und Risikobereitschaft von Anlegern überschaubar und kompakt. Damit verband sich die Erwartung einer niedrigen Umsetzungshürde, berichtet Jürgen Herter, Leiter Private Banking der Walser Privatbank AG (früher: Raiffeisenbank Kleinwalsteral AG) beim 2. Expertenforum „Risikoprofiling von Anlegern“ mit Monika Müller in Wiesbaden (http://www.fcm-coaching.de/).

Herter berichtet über die positive Rückmeldung der Nutzer zur größeren Intensität, mit der sie zur Reflexion über Risiko angeregt werden. Positive Rückmeldungen gab es auch von Paaren, da diese ihre Risikobereitschaft bisher nie getrennt betrachtet hatten. Der optionale Einsatz und Abstimmung auf Risikoklassensystemantik erlaubt Flexibilität. Bei Kunde, Berater und Bank entsteht durch die Systematik ein 100 % sicheres Gefühl, die richtige Risikoklasse /strategische Asset Allocation gewählt zu haben.

Der „RisikoSensor“ polarisiert Kunden. Der „Überraschungseffekt“ bleibt meistens aus. Das „Marke-Eigenbau-Gefühl“ lädt dazu ein, den RisikoSensor „unter Wert“ zu „verkaufen“, warnt Herter. Einige Überzeugungstäter in der Beratermannschaft machen eine starke Forcierung durch Führung erforderlich.

Wie kam es aber 2010 zur Einführung der deutschsprachigen Version des FinaMetrica RiskProfilers als „First Mover“ bei der Walser Privatbank? „Marke Eigenbau“ war doch nicht befriedigend, berichtet Herter. Modernere Instrumente passen auch zu einer so traditionsreichen Bank wie der Walser Privatbank. Kunden erstellen selbständig eine IST-Analyse ihrer finanziellen Risikobereitschaft. Die Auswertung bietet die Gesprächsgrundlage für eine Abweichungsanalyse, zeigt Herter mit weiteren Details auf.

„Gute Risikokummunikation ist ein zentraler Qualitäts- und – noch – Differenzierungsfaktor“, urteilt Herter. Die Verbesserung durch den RisikoProfiler von FinaMetrica folgt der Beobachtung, dass mehrere Anbieter zwischenzeitlich Risikoprofiling-Tools einsetzen, bisher aber keiner das Niveau des RisikoProfiler von FinaMetrica erreicht.

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Deutschland endlich wieder mit Bestnoten

Von Dr. Oliver Everling | 2.November 2010

Zum Oktober hat der Wirtschaftsinformationsdienst D&B den Länderrisiko-Indikator für Deutschland von DB2a auf DB1d gesetzt. Damit ist Deutschland neben Norwegen und der Schweiz das einzige Land in Europa mit einem Einser-Rating.

„Nach einem dicken Minus von 4,7 Prozent beim Wirtschaftswachstum im letzten Jahr haben es Deutschland und seine Unternehmen besser als die anderen Industrienationen verstanden, in der Krise die Weichen für einen starken Aufschwung zu stellen. Das hat D&B dazu veranlasst,“ heißt es dazu aus Darmstadt, „den D&B Länderrisiko-Indikator für Deutschland von DB2a auf DB1d zu setzen.“

So wird Deutschland im Vergleich aller Industrienationen das Jahr 2010 mit dem höchsten Wachstum abschließen. D&B sieht für Deutschland in diesem Jahr ein Wachstum von 3,4 Prozent voraus und liegt dabei gleich mit der Herbstprognose der Bundesregierung. Damit verläuft die Erholung in Deutschland um einiges rascher als in den anderen Industriestaaten. Die Reformen der letzten zehn Jahre haben die deutsche Wirtschaft international wieder wettbewerbsfähig gemacht. Davon profitiert der deutsche Export. Vor allem die Nachfrage nach Investitionsgütern aus China und zahlreichen Schwellenländern geht wieder nach Deutschland und füllt die Auftragsbücher in den Exportbranchen.

Hier gab nicht zuletzt die gute Zahlungsmoral den Ausschlag. Deutsche Firmen zahlen nach Erkenntnissen der Auskunftei sowohl im Inland als auch im Ausland zuverlässig, pünktlich und mit wenigen Ausfällen. So waren im 2. Quartal 2010 nur 4,5 Prozent aller Zahlungen an ausländische Lieferanten mehr als 30 Tage überfällig. Deutschland belegt damit eine Spitzenposition in Europa. Im Vergleich dazu müssen Lieferanten bei 18,3 Prozent aller Zahlungen aus Spanien länger als 30 Tage über den vereinbarten Termin hinaus auf ihr Geld warten. In Großbritannien liegt der Wert bei 12,8 Prozent.

„Der deutsche Aufschwung steht auf zwei soliden Füßen,“ ist D&B überzeugt, „denn neben dem Export sorgt auch die Binnennachfrage für Wachstum. Die Deutschen konsumieren wieder mehr. Export und Binnennachfrage haben gleichzeitig auch positive Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt. Auch hier sind die Horrorszenarien ausgeblieben. Die Arbeitsmarktreformen der letzten Jahre haben gegriffen und nicht zuletzt durch die Kurzarbeitsregelung blieb ein rasanter Anstieg der Arbeitslosenquote aus. Das hat für die Unternehmen zwei Vorteile. Zum einen können sie die Produktion recht gut wieder hochfahren und langwierige Neueinstellungen vermeiden. Zum anderen blieb damit die Kaufkraft der Deutschen erhalten, was jetzt den privaten Konsum treibt.“

Die Länderrisiko-Experten bei D&B sehen im kommenden Jahr ein Wachstum in Deutschland von etwa zwei Prozent. Wenn es so eintritt, hätte Deutschland Ende 2011 wieder die Wirtschaftsleistung erreicht wie vor der Krise. Doch übertriebene Euphorie ist an dieser Stelle nicht angebracht. So muss auch Deutschland nachhaltig dafür sorgen, das Haushaltsdefizit und damit auch die Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Hier muss die Politik die guten Wirtschaftsaussichten nutzen, um die Haushaltskonsolidierung weiter voranzutreiben.

Anders sieht es bei wichtigen Wirtschaftspartnern aus, warnt D&B. Weder die anderen EU-Länder noch die USA oder auch Japan sehen sich derzeit in der Lage, die Krise ebenso schnell zu bewältigen wie Deutschland. Trotz vieler Milliarden an Konjunkturhilfen will die US-amerikanische Wirtschaft derzeit nicht so recht anspringen. Das ist ein Grund für die vorsichtige Wachstumsprognose für 2011 für Deutschland.

Daneben wächst die Gefahr eines massiven Dämpfers beim chinesischen Wirtschaftswachstum infolge des Platzens der dortigen Immobilienblase. China als ein Motor des deutschen Wachstums würde dadurch ins Stottern geraten. Weiterhin ist die Verschuldungskrise mancher Euro-Länder noch längst nicht ausgestanden. Sollten Länder wie Griechenland oder Irland ihre Staatsfinanzen nicht in den Griff bekommen, droht für die gesamte Eurozone Ungemach.

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EFPA neu in Deutschland

Von Dr. Oliver Everling | 1.November 2010

Die European Financial Planning Association (EFPA) wird seit Ende Oktober durch den neu gegründeten EFPA Deutschland e.V. in Deutschland vertreten. Gründungsmitglieder sind die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management DVFA) und die Frankfurt School of Finance & Management. Als Vorstandsvorsitzender von EFPA Deutschland wurde Ingolf Jungmann (Vizepräsident der Frankfurt School of Finance & Management) und als stellvertretender Vorstandsvorsitzender Dr. Peter König (Geschäftsführer der DVFA) gewählt.

Ziel des Verbandes ist die Etablierung der europäischen Abschlüsse European Financial Advisor (EFA) und European Financial Planner (EFP) in Deutschland. Europaweit führen bereits mehr als 10.000 Absolventen diese Titel. Außerdem wird EFPA Deutschland die Interessen der European Financial Planning Association (EFPA) – Qualitätsstandards in Finanzberatung und -planung zu fördern – in Deutschland wahrnehmen. Die European Financial Planning Association (EFPA) ist eine europäische Dachorganisation mit dem Ziel, hohe Qualitätsstandards in Finanzberatung und -planung zu fördern.

Die EFPA hat für den Berufsstand der Finanzplaner und Finanzberater in Europa internationale Normen in Weiterbildung und Ethik entwickelt und prüft diese mit dem Ziel, die Verbraucherinteressen beim Finanzberatungsprozess zu schützen. Herzstück des Konzeptes der EFPA ist die zweistufige Weiterbildung zum European Financial Advisor (EFA) und zum European Financial Planner(EFP).

Der European Financial Advisor soll Kunden des gehobenen Klientels auf hohem Niveau beraten und bei der Umsetzung unterstützen. Die von der EFPA entwickelte Zertifizierung ist die erste europaweite Zertifizierung für Finanzberater und Finanzplaner. Die Zertifikate werden ausschließlich nach erfolgreichem Bestehen einer Prüfung vergeben. Die Kandidaten müssen sich darüber hinaus zur Einhaltung der ethischen Normen der EFPA und zur berufsbegleitenden Fortbildung verpflichten. Die Prüfungsinhalte basieren auf einem europäischen Curriculum. Zu den wesentlichen Aufgaben von EFPA Deutschland e.V. gehören die Wahrung der EFPA-Standards für die Anlageberatung und deren Umsetzung in Deutschland, die Akkreditierung von Fort- und Weiterbildungsprogrammen, die auf den EFA-Abschluss hinführen sowie die Lizenzierung zum European Financial Advisor (EFA) und European Financial Planner (EFP).

Die Fort- und Weiterbildungsprogramme zum Financial Consultant an der Frankfurt School of Finance & Management und an der European Business School sowie zum Certified Financial Manager bei der DVFA sind vom SQC (Standards and Qualifications Committee) der EFPA als EFA-Ausbildung akkreditiert worden. Damit kann mit Abschluss dieser Fort- und Weiterbildungsprogramme auch eine EFA-Lizenz beantragt werden.

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