Amerikaner auf der Suche nach Wohnungen
Von Dr. Oliver Everling | 29.Dezember 2020
Führende Anbieter von Informationen, Analysen und Online-Marktplätzen für Immobilien ziehen immer mehr Besucher im Internet an. Das Apartments.com-Netzwerk – bestehend aus Apartments.com, ForRent.com, ApartmentFinder.com, ApartmentHomeLiving.com und sieben weiteren führenden Anbietern Marktplatz-Websites – erreichten im Jahr 2020 eine Milliarde Website-Besuche und verbanden Mieter mit Wohnungseigentümern auf Rekordniveau in den USA. Alle genannten gehören zur CoStar Group – und CoStar verzeichnete 160 Millionen mehr Besuche als im Vorjahr und stärkte seine Position als führendes Netzwerk der USA mit mehr Besuchern als alle anderen Wettbewerber.
Mehr Mieter als je zuvor suchen in den USA nach einer neuen Wohnung, berichtet CoStar. Es wird mehr von zu Hause aus auf elektronischen Geräten gesucht, wobei Mieter die innovativen virtuellen Suchwerkzeuge nutzen, die auf Apartments.com und seinem Netzwerk von Websites verfügbar sind. Die Mieter nahmen an 170 Millionen virtuellen Touren teil – doppelt so viele wie im Vorjahr – und sahen sich 2020 fast 10 Milliarden Immobilienseiten an.
Ausschlaggebend für diesen Erfolg war die Rekordinvestition des Unternehmens in das Marketing hinter Apartments.com. Die CoStar Group erhöhte ihre Marketinginvestitionen im Jahr 2020 um 50 Prozent auf fast eine Viertelmilliarde Dollar, was zu über 10 Milliarden Medienimpressionen führte. Die Marketingstrategie umfasste 23.000 Werbespots und die doppelte Menge an Video-on-Demand, Streaming-Audio, Social Media und Podcasts.
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Influencer Marketing und Recht
Von Dr. Oliver Everling | 28.Dezember 2020
Das Influencer Marketing ist in den letzten Jahren in der Welt des Marketings ein wichtiger Bestandteil geworden, insbesondere für Unternehmen. Zu den Expertinnen auf diesem Gebiet, die man selbst auch als Influencerin bezeichnen kann, gehört Scarlett Lüning. Sie befasst sich in ihrem Beitrag zum Buch „Social Credit Rating“ mit „Influencer Marketing und Recht“.
Scarlett Lüning ist seit März 2017 bei der Rechtsanwaltskammer Köln zugelassene Rechtsanwältin und in der Kanzlei Wilde Beuger Solmecke Rechtsanwälte in Köln vor allem im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes tätig. In dieser Zeit hat sie den Bereich des Influencer Marketings in der Kanzlei ausgebaut und vertritt hier einige Influencer. Zudem hält sie zu den verschiedensten Themen des Wettbewerbsrechts Vorträge und Workshops.
Influencer Marketing hat einen vollständig neuen Beruf zu Tage gebracht: der Influencer. „Lange Zeit von vielen belächelt,“ erinnert Lüning, „ist mittlerweile ein umfassendes Business daraus entstanden. Ganz klar ist – am Influencer Marketing kommt man so schnell nicht vorbei. Der nachfolgende Inhalt beleuchtet unter anderem die Grundlagen des Influencer Marketings sowie des Influencers an sich, insbesondere aber die rechtlichen Herausforderungen.“
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China First
Von Dr. Oliver Everling | 24.Dezember 2020
„Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ist darauf aus, das Verhalten und die Gesinnung der Bürger nach den Vorgaben der Führung gleichzuschalten“, urteilt Theo Sommer im Buch „Social Credit Rating“ des Springer-Verlags.
Theo Sommer schreibt seit 1958 für Die ZEIT. Er war deren Chefredakteur von 1973 bis 1993 und danach bis 2000 neben Marion Gräfin Dönhoff und Helmut Schmidt ihr Herausgeber. Asien ist eines seiner Lebensthemen. Seine Doktorarbeit schrieb er über „Deutschland und Japan zwischen den Mächten, 1935-1940“. China bereiste er zum ersten Mal 1975 und seitdem immer wieder. 1979 veröffentlichte ein Buch über die sich reformierende Volksrepublik, „Die chinesische Karte“; 2019 erschien sein Werk „China First“.
Wichtigster Hebel zur Gleichschaltung der Gesinnung sei in China das geplante Sozialkreditsystem – „eine von Algorithmen gesteuerte Maschinerie, die Bürger, Unternehmen, Institutionen und Behörden überwacht, bewertet und, je nachdem, belohnt oder bestraft“, schreibt Sommer.
„Anders als in der deutschen Schufa geht es dabei nicht nur um Bonitätsauskünfte über Kreditverträge und Zahlungsverhalten, sondern um sämtliche Daten“, so Sommer Das System sei als „Totalitarismus im digitalen Gewand“ beschrieben worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel soll dazu gesagt haben, schreibt Sommer, George Orwell’s „1984“ sei im Vergleich dazu nur ein „laues Lüftchen“. Das SKS stellt auch die ausländischen Unternehmen in China vor große Herausforderungen.
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Family Office setzt auf Rock Tech
Von Dr. Oliver Everling | 23.Dezember 2020
Was hat den Aktienkurs von Rock Tech Lithium Inc. (Rock Tech) innerhalb von nur zwei Monaten verdoppelt? Die Antwort könnte hier sein: Die Apeiron Investment Group, das Family Office des Serienunternehmers und Investors Christian Angermayer, setzt sich für den Erfolg von Rock Tech ein.
Christian Angermayer sieht eine große Chance und den perfekten Zeitpunkt für seine weitere Investition in Rock Tech Lithium: „Die Welt konzentriert sich auf den Aufstieg von Elektroautos – angetrieben von Innovatoren wie Tesla und jetzt auch Apple. Und das zu Recht. Die Ära der fossilen Fahrzeuge ist vorbei. Viele unterschätzen immer noch die massiven Veränderungen, die viele traditionelle Autohersteller mitreißen werden. Aber alle neuen EV-Spieler benötigen Lithiumbatterien. Es fasziniert mich, wie viele Stakeholder den Lithiummangel, auf den wir meiner Ansicht nach bald stoßen werden, immer noch unterschätzen. Rock Tech Lithium hat die mutige Vision, nicht nur einer der führenden Rohstoffproduzenten, sondern auch ein innovatives Chemtech-Unternehmen zu werden. “
Rock Tech gab gerade den erfolgreichen Abschluss seiner Privatplatzierung von 9.994.447 Stück zu einem Preis von 0,85 USD pro Einheit für einen Bruttoerlös von 8.495.279,95 USD bekannt. „Wir haben von renommierten institutionellen Investoren sehr positive Rückmeldungen und eine hohe Nachfrage nach unserer Privatplatzierung erhalten, was bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Dirk Harbecke, Vorsitzender von Rock Tech, der selbst erheblich investiert hat. „Die gesammelten Mittel werden uns helfen, unsere Projektentwicklung weiter zu beschleunigen – eine große Chance in einem Umfeld, in dem andere Projekte, auch der Global Player, aufgrund der Unsicherheiten in der Coronakrise immer noch auf Eis liegen.“
Die Angebotsrunde wurde von der Apeiron Investment Group, dem Family Office von Christian Angermayer, geleitet, die über 30% des Angebots gezeichnet hat und nach Abschluss 19,6% des Unternehmens (teilweise verwässert) besitzen wird. Dirk Harbecke zeichnete über 11% des Angebots und erhöhte seine (teilweise verwässerte) Anteilsposition nach Abschluss auf 17,7%.
Der Erlös aus der Privatplatzierung wird laut Dirk Harbecke zur Finanzierung einer Vor-Machbarkeitsstudie („PFS“) an einem Lithiumhydroxid-Konverter verwendet, um die Untersuchungen des innovativen Lithiumhydroxid-Verarbeitungskreislaufs des Unternehmens fortzusetzen, die Entwicklung des Unternehmens voranzutreiben und Arbeiten am Georgia Lake Lithium-Projekt zu ermöglichen, wie auch allgemein das Betriebsvermögen zu stärken.
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Operationelle Risiken durch FFP2-Masken begrenzen
Von Dr. Oliver Everling | 22.Dezember 2020
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Für Unternehmen, in denen die Mitarbeiter nicht immer einen sicheren Abstand zu anderen Personen einhalten können, können durch die Infektion einzelner Mitarbeiter und die dadurch behördlich angeordneten Quarantänemaßnahmen unter Umständen große wirtschaftliche Verluste entstehen.
Dem können Unternehmen durch die Nutzung von FFP2-Masken wirksam entgegenwirken, denn FFP2 Masken schützen im Gegensatz zum normalen Mund-Nasenschutz auch den Träger der Maske wirksam. Hier ist eine Filterleistung von mehr als 94% vorgeschrieben.
Die EPG Pausa GmbH aus Eichelhardt zielt mit ihrem Angebot von FFP2-Masken auf die Einhaltung dieser Vorgabe. „Unser besonderes Angebot für unsere Abnehmer ist die Möglichkeit, ihre Masken mit ihrem Logo, einer exklusiven Prägung, zu fertigen. Das Logo kann auf einer Fläche von max. 30 x 20 mm eingeprägt werden“, sagt dazu Wei Hong, Geschäftsführerin der deutschen Firma.
Farbliche Darstellungen sind allerdings nicht möglich. Die Prägung der Masken lohnt sich umso mehr, wenn größere Mengen benötigt werden. „Dieser besondere Service kostet bei einer Abnahmemenge von bis zu 3.000 Masken einmalig 300 € zzgl. MwSt. Bei der Abnahme von größeren Mengen ist dieser Service kostenfrei. Wir können die Masken bereits in den Farben Weiß, Schwarz, Rot und Blau anbieten.“
Für Unternehmen wirkt die Investition in hochwertige Masken für alle Mitarbeiter wie eine Versicherungsprämie, mit der finanzielle Entlastung bei Gefahren erreicht werden kann. Der Einsatz von Masken, die von Mitarbeitern gerne getragen werden, begrenzt operationelle Risiken und wirkt daher tendenziell positiv auf das Unternehmensrating.
„Wir gehen davon aus,“ so die Erwartung der Geschäftsführerin, „dass wir im Laufe des Dezembers 2020 das Zertifizierungsverfahren abschließen werden und dann zertifizierte FFP2-Masken anbieten können. Aber auch schon jetzt können Sie unsere Masken in der gleichen Qualität erwerben. Wir müssen aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese Masken dann weder Medizinprodukte noch persönliche Schutzausrüstung sind. Unsere Lieferfrist beträgt zurzeit für Ihre personalisierten Masken 10 Arbeitstage nach Eingang der Bestellung und der Vorlage für das Logo bei einer max. Produktionsmenge von 10.000 personalisierten Masken pro Tag.“
„Neben den von uns produzierten Masken können wir aktuell auch bereits – zwar nicht aus eigener Produktion – voll zertifizierte FFP2-Masken anbieten“, berichtet die Geschäftsführerin.
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Vectrons wiederkehrende Erträge stärken das Rating
Von Dr. Oliver Everling | 22.Dezember 2020
Die Vectron Systems AG (Vectron), ein führender Anbieter intelligenter, digitalisierter Kassensysteme bestehend aus Hardware, Software und Cloud-Services, mit Schwerpunkt in den Branchen Gastronomie und Bäckerei, verschafft sich eine bessere Ausgangsposition für Credit Rating. Eine stabile Ratinghistorie wird insbesondere durch nachhaltige, wiederkehrende Erträge gesichert.
So hat die Gesellschaft mit der von Allwörden Gruppe einen Vertrag über eine umfangreiche Erneuerung der Kassenflotte vereinbart. Wie die Meldung der Vectron zu erkennen gibt, wird mit diesem Vertrag ein neuer Weg ausgebaut, von Einmalerträgen hin zu dauerhaften Ertragsquellen zu kommen.
Mit insgesamt 493 Filialen ist die von Allwörden Gruppe – u.a. mit den Marken „Von Allwörden“, „Nur Hier“ und „Dallmeyers“ – eine der größten Bäckereiketten in Deutschland. Mit mehr als 225.000 Installationen ist die börsengelistete Vectron Systems AG einer der größten europäischen Hersteller von Kassensystemen. Die Allwörden Gruppe lässt nun einen großen Teil ihrer Kassenflotte erneuern.
Gleichzeitig werden alle Filialen mit digitalen Services wie dem Kundenbindungssystem bonVito ausgestattet. Der Kunde erhält Hardware, Software und digitale Dienstleistungen im Rahmen eines 60 Monate laufenden Gesamtvertrags, der die wiederkehrenden Einnahmen bei Vectron deutlich erhöhen wird. Wenn auch die genauen Vertragskonditionen – es wurde Stillschweigen vereinbart – nicht bekannt sind, so ist klar, dass damit eine Ertragsstabilisierung für die nächsten Jahre erreicht wird.
„Mit diesem innovativen Angebot setzt Vectron auch im Kerngeschäft der Bäckereien zunehmend auf wiederkehrende Einnahmen, statt einmaliger Verkaufserlöse“, erklärt Thomas Stümmler, Vorstand der Vectron Systems AG.
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Moody’s unterstützt Kampagne „Say on Climate“
Von Dr. Oliver Everling | 22.Dezember 2020
Die Kampagne „Say on Climate“ hat einen Unterstützer mehr: Moody’s Corporation (NYSE: MCO). Damit bekräftigt Moody’s die durch die Kampagne dargelegten Grundsätze. Bei der Kampagne handelt es sich um eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Initiative zur Offenlegung von Emissionen.
Moody’s ist das erste S&P 500-Unternehmen, das sich der Initiative anschließt. Dies spiegelt Moody’s anhaltende Führungsrolle und das Engagement für Klimaschutzmaßnahmen und Nachhaltigkeit von Unternehmen wider. Damit profiliert sich Moody’s als Ratingagentur, die nicht nur mit Daten und Expertise zum Thema Nachhaltigkeit Unternehmen unterstützt, sondern strenge Maßstäbe auch an sich selbst anlegt – „walk the talk“.
Die „Say on Climate„-Kampagne wird von The Children’s Investment Fund Management (TCI) und The Children’s Investment Fund Foundation (UK) gesponsert und zielt darauf ab, nachhaltige Geschäftspraktiken auf der ganzen Welt umzusetzen, indem sie sich für Klimaschutzpläne von Unternehmen einsetzt.
„Die Aktivierung einer nachhaltigen Zukunft für die Umwelt ist ein zentrales Ziel von Moody’s und wir sind stolz darauf, eine führende Rolle bei der Unterstützung der Kampagne ‚Say on Climate‚ zu übernehmen“, sagte Robert Fauber, neuer Vorstandsvorsitzender der Moody’s Corporation.
Moody’s Unterstützung für die Kampagne „Say on Climate“ baut auf den im Jahr 2020 angekündigten Zielen für ökologische Nachhaltigkeit auf. Diese Ziele konzentrieren sich auf wissenschaftlich fundierte Ziele und beinhalten einen Weg zur Netto-Null-Emission bis 2050 im Einklang mit dem Klimaziel der Vereinten Nationen für 1,5° C, die Beschaffung von 100% erneuerbarem Strom und die Ausweitung anderer Bemühungen zur CO2-Neutralität.
Moody’s war eines der ersten Finanzdienstleistungsunternehmen, das auf der Grundlage von Empfehlungen der Task Force für klimabezogene finanzielle Angaben (TCFD) Bericht erstattet hat, und wurde als Fallstudie in den TCFD 2020-Statusbericht aufgenommen. Moody’s sammelte aufgrund dieser Bemühungen des Unternehmens bereits eine Reihe von Auszeichnungen ein.
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Neue Investoren trotzen Stigma von CDOs
Von Dr. Oliver Everling | 22.Dezember 2020
Die Ratingagentur Kroll Bond Rating Agency, LLC gibt im „European CLO Outlook 2021″ ihre aktuellen Einschätzungen zum seit der großen Finanzkrise gebeutelten Markt der Collateralized Loan Obligations (CLO) preis: „12 Jahre später kehren viele Investoren zurück, aber ein bedeutender Teil der Investorengemeinschaft setzt immer noch Leveraged Loan CLOs mit hoch verschuldeten CDOs aus ABS- und CDO Squared-Produkten gleich, die während der großen Finanzkrise die höchsten Verluste erlitten haben. Es ist kein Zufall,“ meinen die Analysten von Kroll Bond Rating Agency, LLC, „dass die Performance in europäischen Leveraged Loan CLOs in den letzten 9 Monaten sehr gut war, was das Argument bestätigt, ob es eine gute Sache ist oder nicht, das Kreditrisiko in Portfolios steuern und handeln zu können.“
Die Regulierung der CLO-Produkte bleibe ein großes Hindernis, da eine große Anzahl von Investoren aus der Versicherungswirtschaft angesichts des strafrechtlichen Solvency II-Rahmens für dieses Produkt an diesem Markt nicht teilnehmen kann. Darüber hinaus sind CLOs trotz der genannten Fähigkeiten dieses Produkts zur Steuerung des Kreditrisikos nicht einmal annähernd gleichberechtigt mit ABS oder Covered Bonds.
Das Fehlen einer Unterstützung der Zentralbank für diese Anlageklasse lässt die Anlegergemeinschaft auch bei einem Rückschlag im Stich, anders, als dies bei anderen Anlageklassen für strukturierte Finanzierungen der Fall ist. Fraglich erscheine daher, ob das Stigma der CDOs jetzt hinter uns liegt und neue oder wiederkehrende Investoren 2021 ihre Augen auf CLOs richten werden. Von Kroll Bond Rating Agency befragte Investoren antworten fast zu gleichen Teilen zustimmen, ablehnend oder nur teilweise zustimmend.
„Es gibt zwei weitere Hebel für Anleger, die erwähnt werden müssen“, schreibt Kroll Bond Rating Agency: Erstens die Fähigkeit bestehender Anleger, ihre Portfolios / CLO-Buckets netto positiv zu vergrößern und Rücknahmen entsprechend dem erwarteten Wachstum des CLO-Marktes im Jahr 2021 entwickeln zu lassen. Zweitens kann man die Auswirkungen nicht außer Acht lassen, die von asiatischen Investoren mit ihrer großen Liquidität sowie von neuen Investoren aus Asien ausgeht.
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Betriebswirtschaftliche Betrachtungen zum Social Credit Rating
Von Dr. Oliver Everling | 20.Dezember 2020
Welche Handlungsalternativen ergeben sich für Unternehmen mit Blick auf die Volksrepublik China nach Abwägung der Rahmenbedingungen und Restriktionen? Dieser Frage geht Thomas Pache in seinem Beitrag zum Buch „Social Credit Rating“ im Springer-Verlag nach.
Alternative 1 sei der „Verzicht auf Teilnahme am chinesischen Markt“: Abstinente Unternehmen müssen – zumindest kurzfristig – kein gesteigertes Augenmerk auf Gesetzeskonformität mit chinesischen Vorschriften legen, die Opportunitätskosten durch das außer Acht lassen eines solch großen und zukünftig noch wichtiger werdenden Marktes dürften mittel- bis langfristig jedoch gravierend sein.
Alternative 2 sei das „Abwarten – Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.“ Hierdurch spare ein Unternehmen kurzfristig die Aufwendungen zur Identifizierung und Erreichung gesetzeskonformen Verhaltens, „wird aber höchstwahrscheinlich mittelfristig einen hohen wirtschaftlichen Preis, bis hin zur Aufgabe des Geschäftsbetriebs in China, zahlen müssen“, warnt Pache.
Paches Alternative 3 lautet „SCS-konforme Aufstellung des Unternehmens“: Diese Alternative scheine bei kurzfristiger Betrachtung die kostenintensivste zu sein, sie sei jedoch wahrscheinlich die langfristig einzige Erfolgversprechende, da heutige Verhaltensmuster (inkl. Schmiergeldzahlungen etc.) in einem funktionierenden SCS kaum noch realisierbar sein dürften.
Thomas Pache verantwortet den Bereich Cyberversicherungen bei einem großen skandinavischen Assekuradeur. Er beschäftigt sich seit mehr als 25 Jahren mit Technologierisiken und deren Absicherungsmöglichkeiten. Pache ist Mitglied in den Arbeitsgruppen Cyber und IT-Haftpflichtversicherungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sowie Dozent bei der Deutschen Versicherungsakademie (DVA) und Autor von Fachbüchern und Artikeln zu dieser Thematik.
In seinem Beitrag zum Buch „Social Credit Rating“ im Springer-Verlag wird das Thema des Sozialkrediratings aus konsequent betriebswirtschaftlicher Unternehmensperspektive beleuchtet. Zukünftig zu erwartende Risiken, Kosten aber auch die aus einem unbestechlichen Social Credit System resultierenden Chancen werden gegenübergestellt und Handlungsalternativen abgewogen um Unternehmensentscheidern einen ersten Überblick zu geben.
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Von Alibaba als „Amazon Chinas“ zu Amazon als „Alibaba der USA“
Von Dr. Oliver Everling | 19.Dezember 2020
„Innovative Marktführer können sich in Schwellenländern hervortun“, schreibt ein kluger Investor in seinem „Weihnachtsbrief“, der hier zwar zitiert werden darf, aber anonym bleiben will, da sein Brief nur an seine „Investoren und zur Kontakterhaltung an einige wenige andere Bekannte/Freunde“ gehe: „Wenn es um Innovation geht, scheinen die großen US-Technologieunternehmen die meiste Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dies könnte sich jedoch auf China und andere Schwellenländer verlagern.“
Sein Brief erreicht nun schon seit Jahrzehnten seine Investoren sowie einen kleinen Kreis aus Bekannten und Freunden. Seine Website gibt sich keine Mühe mit Design, vielleicht nach dem Vorbild von https://www.berkshirehathaway.com/. Er habe gelernt, dass Bescheidenheit, Diskretion und Zurückhaltung für seine Arbeit nützlich sind. „Demgemäß dürfen Sie die Informationen gerne verwenden, aber zitieren Sie mich bitte nicht. Und ein Vergleich mit Warren ist zwar schmeichelhaft, aber schon allein von der Größenordnung nicht richtig; er beschäftigt immerhin 25 Mitarbeiter“, scherzt unser Kontakt mit Blick auf seinen eigenen Mitarbeiterstab.
Wer das Privileg hatte, so viele Jahre seinen Weihnachtsbrief lesen zu dürfen, wird sich an viele seiner Prognosen erinnern, die später teils freudige, teils bittere Realität wurden. Liegt es an seiner strengen Logik? Darüber und über seinen Track-record kann an anderer Stelle nachgedacht werden, hier sei es erlaubt, einen kleinen Teil seiner Prognosen 2021 zu zitieren:
„Wir werden erleben,“ sieht er voraus, „wie sich Unternehmen aus Schwellenländern von Nachahmern zu wahren Innovatoren entwickeln. Früher bezeichneten wir Unternehmen wie Alibaba als ‚Amazon Chinas‘ oder Baidu als das ‚Google Chinas‘, aber diese Unternehmen haben tatsächlich ihre Technologie entwickelt und lokalisiert und gleichzeitig ihr Wachstum auf andere Weise als in den USA beschleunigt.“
„Erfolgreiche Neueinsteiger werden möglicherweise schneller wachsen als etabliertere Unternehmen,“ so seine Mathematik, „wahrscheinlich lange bevor sie sich außerhalb ihrer lokalen Märkte einen Namen machen. Pinduoduo, ein E-Commerce-Unternehmen in China, das noch keine 10 Jahre existiert, aber bereits eine Marktkapitalisierung von mehr als 100 Mrd. US-Dollar aufweist, ist dafür ein Beispiel. Ebenso hat die 150 Mrd. US-Dollar schwere Multi-Service-Plattform Meituan über 450 Millionen aktive Nutzer. Solche Unternehmen werden branchenübergreifend wie Pilze aus dem Boden schießen.“
Der Weihnachtsbrief zeugt von Optimismus: „Die Prognose für die Behandlung von Krebs sieht gut aus: Die Heilung von Krebs ist vielleicht näher, als man denkt. Durchbrüche in der Gentherapie und neue Anwendungen von künstlicher Intelligenz beschleunigen die Medikamentenentwicklung. Möglicherweise werden einige Krebsarten bis 2030 durch Zelltherapie funktionell geheilt werden können. Neue, zuverlässige Tests werden eine sehr frühe Erkennung und Lokalisierung der Krebsentstehung ermöglichen. Nach 2030 könnte Krebs als eine der Haupttodesursachen durch Früherkennung weitgehend ausgemerzt werden.“
Die nächste Welle der pharmazeutischen Innovation könnte von einer ganz unerwarteten Stelle kommen: „Wahrscheinlich werden bis 2030 viele globale ‚Blockbuster-Präparate‘ aus China kommen. Das Land hat die größte Population von Krebspatienten auf der Welt, und jeder zweite von ihnen nimmt an einer klinischen Studie teil, gegenüber einem von 20 in den USA. Ich gehe davon aus, dass China innerhalb von fünf bis zehn Jahren mit der Produktion neuer Medikamente beginnen wird, bei einem Zehntel der Kosten in den USA.“
Die Rivalität zwischen den USA und China könnte die Geopolitik bestimmen: „Vor einer gefühlten Ewigkeit, in der Zeit vor COVID-19, bestimmte der Handelskonflikt zwischen den USA und China die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, aber die frostigen Beziehungen zwischen den beiden Supermächten werden auch mit dem neuen US-Präsidenten eines der wichtigsten Anlagethemen bleiben.“
Es gehe nicht nur um Geopolitik. Dieser Konflikt werde sich auch direkt auf die Unternehmen auswirken, da sie gezwungen sind, Partei zu ergreifen und vielleicht ihre Arbeitsweise auf beiden Seiten anzupassen. Unser Ratgeber erinnert daran, dass die USA Durchführungsverordnungen zum Verbot der beliebten Apps TikTok und WeChat erlassen wollten, wenn die US-Segmente nicht von ihren chinesischen Muttergesellschaften verkauft werden.
„Zwar empfiehlt sich diejenigen Akteure zu meiden, die ins Kreuzfeuer geraten könnten, aber großartige Anlagemöglichkeiten sind trotzdem im Überfluss vorhanden. Rein am Binnenmarkt tätige chinesische Internetfirmen, wie zum Beispiel Alibaba und Baidu,“ resümiert der Kapitalmarktexperte, „werden von einem Handelskrieg nicht in Mitleidenschaft gezogen. Und es gibt branchenübergreifend innovative Startups, die von großartigen Unternehmern gegründet wurden.“
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