FERI profitiert vom Nachhaltigkeitstrend

Von Dr. Oliver Everling | 12.März 2019

Das Jahr 2018 war für Vermögensverwalter eine Herausforderung: Allein die beachtlichen Kursrückgänge zum Jahresende mussten zu einem Rückgang der betreuten Vermögen führen. Nicht so bei der FERI aus Bad Homburg, die zum fünften Mal in Folge mit gestiegenen Ergebnissen in allen Kerngeschäftsfeldern aufwarten kann. So stieg das betreute Vermögen im Konzernverbund mit MLP trotz der schwachen Entwicklung an den Kapitalmärkten auf 34,5 Mrd. Euro.

Die Erlöse stiegen um knapp 5 % uf 150,8 Mio. Euro (gemäß IFRS). Alternative Investments fallen mit einer Steigerung von 7 Mrd. auf 8,1 Mrd. Euro auf. Arnd Thorn, Vorsitzender des Vorstands der FERI AG, sieht erfolgreiche Entwicklungen auch bei allen Tochtergesellschaften nicht nur in Deutschland, sondern auch in Luxemburg und in der Schweiz.

Marcel Renné, designierter Nachfolger von Thorn und derzeit noch Chief Operating Officer, stellt fünf Haupttreiber der Branche für 2019 heraus: Anhaltender Kostendruck und Margenerosion, Professionalisierung und höhere Transparenzanforderungen der Kunden, herausforderndes Umfeld an den Kapitalmärkten, veränderte Geschäftsmodelle und mehr Wettbewerb sowie zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Zukunftstechnologien als Investmentthemen.

Daraus folgt für ihn die Agenda 2019: Organisches und anorganisches Wachstum, Stärkung des Markenkerns FERI, Verbreiterung der Erlösbasis durch Ausbau des Leistungsangebots durch Zukunftsthemen, Nachhaltigkeit und Alternative Investments. Digitalisierungsstrategie und Effizienzmanagement auf Basis stabiler Kosten mit Investitionen in Zukunftsprojekte will Renné noch 2019 umsetzen.

Big Data Integration, dynamisches Informationssystem mit FERI-eigenen Analyseergebnissen, Nutzung von künstlicher Intelligenz und Correlation Networks als Methoden zur Analyse von Märkten und Umsetzung von automatisierten Asset Allocation Algorithmen füllen sich bei der FERI mit Ideen und Plänen für die Zukunft.

FERI zählt sich zu den größten Investoren in Alternative Investments in Deutschland – Konsequenz des schon seit den 1990er Jahren bestehenden Teams. Regulierung, Wettbewerb und Kundeninteressen veranlassen FERI, ihre Stärken im Angebot von Produkten zur Nachhaltigkeiit zu nutzen. “Es geht uns nicht bloß um Ausschlusskriterien, sondern um nachhaltige Investments”, sagt Renné.

Breite Umsetzungskompetenz über unterschiedliche FERI-Bereiche wie ALtersvorsorgeeinrichtungen, Pensionsfonds, Stiftungen, Kirchen, B2B2C, Wholesale sowie Family Office, UHNWI sowie HNWI begründen nach Renné die gute Positionierung der FERI. “Uns wäre es lieber gewesen, wenn die UN-SDG-Ziele die konkreten Investmentthemen vorgegeben hätte und nicht noch andere Eingriffe durch die EU-Taxonomie gegeben wären”, kommentiert Renné die aktuellen Entwicklungen.

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DEFAMA enttäuscht nicht

Von Dr. Oliver Everling | 26.Februar 2019

Die Deutsche Fachmarkt AG (DEFAMA) hat im Geschäftsjahr 2018 nach vorläufigen und untestierten Zahlen bei Umsatzerlösen von 9,0 (Vj.: 5,8) Mio. € einen Konzernjahresüberschuss nach HGB von mehr als 1,7 (1,4) Mio. € bzw. 0,48 (0,39) € je Aktie erwirtschaftet. Das entspricht einem Anstieg von 29%. Die Funds From Operations (FFO) lagen bei gut 3,6 (2,6) Mio. € bzw. 1,01 (0,73) € je Aktie, ein Plus von über 40%.

Damit hat DEFAMA die Prognosen erreicht bzw. beim FFO als zentraler Steuerungsgröße sogar übertroffen. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung am 20. Juni 2019 in Berlin daher vorschlagen, eine von 34 auf 40 Cent je Aktie erhöhte Dividende auszuschütten. Unter Berücksichtigung der gestiegenen Aktienzahl entspricht dies einer um 29% erhöhten Ausschüttungssumme.

Für das laufende Jahr prognostiziert DEFAMA einen Anstieg des FFO auf rund 4,4 Mio. €. Der annualisierte FFO des Portfolios soll bis Jahresende mindestens 5 Mio. € erreichen. Beim Nettogewinn nach HGB rechnet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr mit einem Anstieg auf mindestens 2,2 Mio. € bzw. 0,56 € je Aktie. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt die Gesellschaft, die Dividende für 2019 erneut anzuheben.

Aktuell besitzt DEFAMA ein Portfolio von 30 Fachmarktzentren mit insgesamt über 120.000 qm Nutzfläche, die zu 96% vermietet sind. Die annualisierte Jahresnettomiete beläuft sich auf rund 9,3 Mio. €. Zu den größten Mietern zählen ALDI, EDEKA, LIDL, Netto, NORMA, Penny, REWE, Getränke Hoffmann, Dänisches Bettenlager, Deichmann, Takko und toom.

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Der Crash ist da

Von Dr. Oliver Everling | 23.Februar 2019

„Der Crash ist da“ ist nicht etwa die Schlagzeile einer Pressemitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB), sondern der Titel des neuesten Buches von Florian Homm und Moritz Hessel im FinanzBuch Verlag. Von der EZB wäre eine solche Meldung niemals zu erwarten. Wer einen solchen Titel wählt, widerspricht Darstellungen der Staatsmedien und positioniert sich außerhalb der Machteliten.

Das neue Buch knüpft gut an einen Bestseller an, der es bis in die Buchhandlungen und Büchereien von Kleinstädten geschafft hat: „Der Draghi-Crash„, das Buch, das vor zwei Jahren bereits den wirtschaftlichen Zusammenbruch prophezeite.

Wer beim Titel „Der Crash ist da“ also auch an den Draghi-Crash denkt, liegt richtig: Eigentlich gehört auf das Buch von Florian Homm ein Aufkleber „Krall Inside“, wie es Aufkleber „Intel Inside“ auf Personal Computers gibt, die in ihrem Inneren Chips von der Firma Intel führen, denn Dr. Markus Krall gehört zu den Autoren des Buches. Das dritte Kapitel „Von schwarzen Schwänen und chinesischen Fabelwesen“ stammt aus seiner Feder.

Neben Florian Homm, Moritz Hessel und Dr. Markus Krall wirkten auch noch Santina Berger und Raphael Hug am Entstehen des Buches mit, das sich deutlicher als die früheren Bücher von Florian Homm nun praktisch als Nebenprodukt des Börsenbriefes „Florian Homm Long & Short“ ergibt. Nach Verfolgung und dem Erlebnis einer 15monatigen Auslieferungshaft hat sich Florian Homm neu positioniert und berichtet gerne über Anlageerfolge, die er für jene Anleger bereithält, die seinen Empfehlungen folgen.

So dürfte für Crash-Propheten das Jahr 2018 glücklich zu Ende gegangen sein, denn die auf breiter Front verzeichneten Kursrückgänge in der zweiten Jahreshälfte überraschten doch viele Fondsmanager, die sich stets der herrschenden Meinung anschließen. Verluste mit deutlich zweistelligen Prozentsätzen dürften vielen Anlegern einen Vorgeschmack auf den Crash gegeben haben, von dem Florian Homm, Dr. Markus Krall und andere sprechen.

Noch ist die Wortbildung „Draghi-Crash“ nicht in den Duden aufgenommen worden. Dr. Markus Krall ist aber auf dem besten Wege, sich im Duden ein Monument zu schaffen: So spricht Florian Homm mit Blick auf die europäische Enteignungspolitik schon vom „Krall(en)-Faktor“.

Im Unterschied zu anderen Autoren begnügt sich das Autorenteam um Florian Homm nicht mit vagen Andeutungen und dunklen Prophezeiungen, sondern knüpfen an die makroökonomischen und politischen Analysen konkrete Handlungsempfehlungen und Anlagetipps. „Was Sie jetzt tun müssen“ ist daher der Untertitel dieses Buches, das von der Analyse des Marktumfeldes, der technologischen Trends, der Bedrohungen aus China usw. zu immer konkreteren Tipps und Hinweisen übergeht. So werden mögliche „Mega-Trades“ präsentiert wie auch im Kapitel 7 explizit einzelne Aktien für Stock-Picker diskutiert.

Im Schlusswort dürfte es Crash-Gläubige vielleicht überraschen, dass Florian Homm unter drei möglichen Szenarien von „Alles wird gut!“ bis „Kollaps!“ dem Szenario „Kuddelmuddel“ mit ca. 70 Prozent die höchste Wahrscheinlichkeit einräumt, während wir nur in einem von fünf Fällen mit Insolvenzen en masse, Währungsreformen, Kapitalflucht, Edelmetall-Hausse, Depression, Immobiliencrash und hohen Verlusten für Anleger zu rechnen hätten.

„Wir wollen hier den Teufel nicht an die Wand malen“, schreibt Florian Homm. Jedoch hält er es für möglich, dass ein „Kuddelmuddel“ schließlich doch im Kollaps endet. Das Buch trägt letztlich dazu bei, die Strategien von Investoren besser zu verstehen, die mit höherer Wahrscheinlichkeit mit einem umfassenden wirtschaftlichen Crash rechnen.

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Klimarating Climetrics

Von Dr. Oliver Everling | 20.Februar 2019

Mit dem Klimarating Climetrics ist der NN (L) European Sustainable Equity Fonds von NN Investment Partners (NN IP) als einen der zehn besten europäischen Aktienfonds hinsichtlich Klimaperformance ausgezeichnet worden. Climetrics ist das erste Rating, das eine umfassende Analyse von Fonds hinsichtlich ihrer klimabezogenen Risiken und Chancen bietet.

Initiatoren des Climetrics Ratings sind die Klimaspezialisten CDP und ISS. Das Carbon Disclosure Project (CDP) ist eine Non-Profit-Organisation, die das Ziel hat, dass Unternehmen ihre Umweltdaten wie z.B. Treibhausgasemissionen veröffentlichen. Institutional Shareholder Services (ISS) ist der führende Dienstleister für Asset Manager im Bereich Corporate Governance und Responsible Investment (RI) Lösungen. Das neue Rating bezieht drei Kriterien ein: Die Holdings im Fonds, die Anlagepolitik und die Governance des Asset Managers. Die Rating-Skala reicht von einem Blatt als niedrigstem Rating bis zu 5 Blättern als bestem Rating.

Der NN (L) European Sustainable Equity Fonds (ISIN: LU0991964320) ist heute im Rahmen der CDP Europe A-wards in Brüssel als einer der zehn besten Fonds mit einem 5-Blätter-Rating ausgezeichnet worden. Das Rating verdeutlicht, dass die Unternehmen im Fonds im Durchschnitt CO2-effizienter sind, klimabezogene Risiken und Chancen besser veröffentlichen und bereitwilliger Technologien anwenden, die die Energiewende unterstützen. Darüber hinaus verdeutlicht das Rating, dass unser Monitoring klimabezogener Faktoren in unserem Fonds zu den besten aller von Climetrics untersuchten Fonds gehört. Die European Sustainable Equity Strategie von NN IP investiert in ein diversifiziertes Portfolio europäischer Aktien und kombiniert dabei die klassische finanzielle Fundamentalanalyse mit einer ESG-Analyse.

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Geldthemen sind Lebensthemen

Von Dr. Oliver Everling | 20.Februar 2019

Finanzcoaching ist ein Dialog über Geld und Risiko auf Augenhöhe. FCM Finanzcoaches sind überzeugt, dass jede Kundin, jeder Kunde über das volle Potential verfügt, um optimale Entscheidungen zu treffen. Der Kunde kennt sich selbst am besten und ist damit im wahrsten Sinne des Wortes kundig. Er kann sich verändern. Dort wo blinde Flecken sind, helfen erstklassige objektive und wirkungsvolle Fragen Hindernisse zu bewältigen und Lösungen zu entdecken.

Die Ausbildung zum FCM Finanz Coach® ist eine fundierte Coachingausbildung, akkreditiert von der ICF (International Coach Federation) dem weltweit größten Berufsverband von Coaches. Die Ausbildung vermittelt ein vertieftes, finanzpsychologisches Verständnis für Geld und Risiko. Susanne Biwer, Köln, hat am 01. Januar 2019 die Zertifizierung zum FCM Finanz Coach® erlangt.

Die Coachingausbildung wird von Monika Müller, selbst Master Certified Coach (ICF) und seit fast 20 Jahren Geschäftsleiterin von FCM Finanz Coaching, angeboten. In 8 Seminaren über 18 Monate verteilt erlernen die Teilnehmer Fragen und Interventionen, um Geld, Finanzen und Finanzentscheidungen als zentrale Themen im Coaching zu adressieren.

Susanne Biwer aus Köln hat als eine der ersten Teilnehmerinnen der Ausbildung das Zertifikat erhalten. Dafür war ein umfangreicher Prozess nötig, der neben der Reflexion der eigenen Entwicklung als Finanzentscheider und Finanzcoach auch die Evaluation von eigenen Coachings gemäß der Standards der 11 Kernkompetenzen der ICF (International Coach Federation) beinhaltet.

„Geldthemen sind Lebensthemen. Mich fasziniert die Vielfalt der Methoden, mit denen sich der Klient begleitet vom Coach seiner für ihn passenden Lösung nähern kann. Finanzcoaching wirkt. Deshalb wünsche ich immer mehr Menschen, diese Möglichkeit zu entdecken, gute, klare Finanz- und Lebensentscheidungen zu entwickeln.“, sagt Susanne Biwer.

Der Coach schafft einen Raum, in dem sich Menschen entfalten können, gibt ihnen eine Struktur, in der sie sich orientieren, und eine Beziehung, in der sie sich wertgeschätzt und wahrgenommen fühlen. In einem professionellen Coaching können sich Menschen vertrauensvoll einlassen und spüren vom ersten Gespräch an neue Zuversicht für bewusst gute Finanzentscheidungen. Dazu tragen FCM Finanz Coaches® wie Susanne Biwer mit dieser neuen Dienstleistung bei.

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€uro-FundAwards an Comgest

Von Dr. Oliver Everling | 11.Februar 2019

Die internationale Fondsgesellschaft Comgest ist bei der Finanzen-Nacht in München im Rahmen der €uro-FundAwards am vergangenen Freitag erneut mehrfach ausgezeichnet worden. Neben einem dritten Platz in der begehrten Kategorie als „Fondsboutique des Jahres“ hat vor allem die breite Produktpalette bei der Bewertung überzeugen können.

Auszeichnungen erhielten unter anderem die beiden Europa-Fonds Comgest Growth Europe Smaller Companies (IE0004766014) und Comgest Growth Europe Opportunities (IE00B4ZJ4188), der Comgest Growth World (IE0033535075) sowie der Comgest Growth China (IE0030351732). Der Comgest Growth Japan (IE0004767087) konnte in allen untersuchten Zeiträumen über ein, drei, fünf und zehn Jahre überzeugen.

Der „Oscar der Finanzbranche“ wird seit 25 Jahren verliehen, seit 2009 wird die „Fondsboutique des Jahres“ gekürt. Comgest hat in dieser Kategorie in den letzten Jahren viermal in Folge den ersten Platz belegt – so oft wie kein anderer Anbieter.

Bewertungsgrundlage für die neuesten Auszeichnungen sind die €uro-Fonds-Noten des Finanzen-Verlages, die das Rendite-Risiko-Profil der jeweiligen Fonds für die vergangenen vier Jahre messen. Auf der Notenskala von 1 bis 5 (1 = sehr gut, 5 = ungenügend) konnte Comgest die Durchschnittsnote 2,53 erzielen. Die Fonds von Comgest tragen demnach mehrheitlich gute bis sehr gute Noten.

„Wir sind mit dem Gesamtergebnis sehr zufrieden. Die mehrfachen Auszeichnungen für unsere Strategien zeugen nicht nur von der besonderen Qualität unseres Fondsmanagements. Sie sind vor allem eine Bestätigung unseres Quality-Growth-Ansatzes. Diese von uns bereits seit mehr als 30 Jahren konsequent verfolgte Anlagephilosophie setzt auf Unternehmen, die langfristig ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum erzielen“, so Thorben Pollitaras, Deutschland-Geschäftsführer von Comgest.

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Fakten zu Logistik- und Industrieimmobilien 2018

Von Dr. Oliver Everling | 11.Februar 2019

Der deutsche Markt für Logistik- und Industrieimmobilien schließt das Jahr 2018 mit einem Umsatzrückgang ab. Insgesamt wechselten hier Objekte für rund 6,7 Mrd. Euro den Eigentümer – das sind 28 % weniger als im Vorjahr. Der Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre wurde dennoch übertroffen (5,0 Mrd. Euro). „Insgesamt beobachten wir auch weiterhin, dass die Assetklasse am institutionellen Investmentmarkt an Relevanz dazugewinnt. Der Fokus der Investoren liegt dabei nach wie vor auf den Top-7-Logistikregionen der Bundesrepublik“, konstatiert Matti Schenk, Senior Consultant Research Germany bei Savills. 2018 entfiel mit rund 2,9 Mrd. Euro ein Anteil von 43% des Transaktionsvolumens auf diese sieben Regionen.

Während der wachsende Online-Handel Taktgeber und Treiber des Logistiksegments bleibt, deuten zahlreiche Frühindikatoren auf ein verschlechtertes realwirtschaftlichen Umfeldes hin, insbesondere die außenwirtschaftlich. Die Nachfrage an Industrie- und Logistikflächen kann aufgrund des langfristigen strukturellen Wachstums des Logistiksektors dennoch weiterhin ansteigen. „Allem voran der Bedarf an Flächen mit über 5.000 m² wächst, Transportunternehmen sorgen für sehr viel Dynamik, da sie am meisten Fläche absorbieren“, sagt Peter Salostowitz, Geschäftsführer beim Beratungsunternehmen IndustrialPort, das den Logistik- und Industrieinvestmentmarkt in Deutschland gemeinsam mit Savills analysiert. „Zudem steigt die Nachfrage nach Neubauprojekten immens, da sie im Vergleich zu Bestandsimmobilien aufgrund besserer Flächen- und Energieeffizienz im Unterhalt günstiger sind.“ Zuletzt gab es mit einem Anteil von über 50 % mehr spekulative Bauten als bisher.

„Auf Seiten der Investoren werden Gewerbeparks relevanter. Sie sind zwar aufgrund diversifizierter Nutzerstrukturen und laufenden Instandhaltungsmaßnahmen mit einem relativ hohen Asset Management-Aufwand verbunden, bergen dadurch aber auch reichlich Wertsteigerungspotenziale“, stellt Bertrand Ehm, Director Industrial Investment bei Savills, fest. Mit dem Visio in München, dem Kodak-Areal in Stuttgart und der Clinton-Zentrale nahe Berlin waren drei Verkäufe dieses Teilsegments unter den Top-20-Transaktionen des vergangenen Jahres, sodass insgesamt ein Volumen von 735 Mio. Euro umgesetzt wurde – ein Anteil von rund 11 % am Gesamtumsatz und ein Plus von 54 % gegenüber dem Vorjahreswert. In den Top-7-Regionen entfielen sogar etwa 22 % auf diese Objektklasse.

Die Renditen sind im vergangenen Jahr nochmals deutlich zurückgegangen. Während die Spitzenrendite gegenüber dem Vorjahr um 50 Basispunkte auf nunmehr 4,2 % fiel, ging die Durchschnittsrendite um 30 Basispunkte auf 5,3 % zurück. „Für das laufende Jahr ist allerdings damit zu rechnen, dass die Renditekompression sich spürbar abschwächt. Eine Folge der langsameren Renditekompression dürfte ein stärkeres Mietwachstum in den Kernlagen sein, da die Projektentwickler die steigenden Grundstücks- und Baukosten nicht mehr in Form von höheren Exit-Faktoren an die Endinvestoren weiterreichen können“, so die Prognose von Ehm. „Für das laufende Jahr ist absehbar, dass viele institutionelle Investoren den Logistikimmobilienanteil in ihrem Portfolio erhöhen möchten. Dies spricht dafür, dass auch im Jahr 2019 mit einem überdurchschnittlichen Transaktionsvolumen zu rechnen ist.“

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Digitalisierung ist mehr als KI, Cloud & Co

Von Dr. Oliver Everling | 7.Februar 2019

Experten aus dem Finanzsektor treffen sich am 27. März in Frankfurt am Main zur Fachkonferenz „Finanzdienstleister der nächsten Generation“. Die Veranstaltung steht dieses Frühjahr unter dem Motto „Digitalisierung: mehr als KI, Cloud & Co“. Im Mittelpunkt stehen Transformationsprozesse, neue Geschäftsmodelle, FinTech-Innovationen und Risikoaspekte, die den Finanzsektor im Zuge des digitalen Wandels mehr und mehr bestimmen.

Die Veranstaltung findet seit 2013 jährlich auf dem Campus der Frankfurt School of Finance & Management statt und zählt damit zu den traditionsreichsten Events zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum.

Das abwechslungsreiche Programm gestalten Führungskräfte aus Banken, Experten aus IT-/Beratungsunternehmen und FinTech-Startups, die ihre innovativen Strategien und Konzepte vorstellen. Neben Keynotes, Workshops und Vortragsreihen wird diesmal ein Programmelement „FinTechs on Stage“ geboten, in dem sich junge Anbieter von Finanzdienstleistungen kritischen Fragen stellen. Die „Höhle der Löwen“ lässt grüßen.

Einige Beispiele aus dem Programm: Laura Wirtz, Head of Strategy der ING, berichtet, was agiles Arbeiten für eine Bank bedeutet und wie der Weg dorthin aussieht. René W. Keller, Group Chief Data Officer & Group Head of Innovation der Deutschen Bank, beschreibt die Herausforderungen an das Bankgeschäft in der digitalen Welt. Und Michael Koßmehl und Dr. Marie-Luise Sessler, Gründer des innovationLabs der Frankfurter Sparkasse, zeigen dem Publikum, wie sich – analog zur Online-Partnervermittlung – per Matchingalgorithmus der passende Bankberater finden lässt.

Das vollständige Programm ist unter dem Link www.fs-verlag.de/fdl online einzusehen. Bis zum 28. Februar gilt ein vergünstigter Frühbucherpreis.

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Musterfeststellungsklage gegen Top-Ratings

Von Dr. Oliver Everling | 7.Februar 2019

Mit einer Musterfeststellungsklage will die Schutzgemeinschaft für Bankkunden e.V. klären, ob Verbrauchern, die im Vertrauen auf Top-Bewertungen seitens der Musterbeklagten Schuldverschreibungen erworben haben, Schadensersatzansprüche gegen die Musterbeklagte zustehen. Die Musterklägerin nimmt die Bisnode Deutschland GmbH als Musterbeklagte in Anspruch.

Die Musterbeklagte und ihre Rechtsvorgängerin, die Hoppenstedt Kreditinformationen GmbH, bewerten bzw. bewerteten u.a. Unternehmen, schreibt das Oberlandesgericht Frankfurt am Main, Az. 24 MK 1/18. In den Jahren 2011-2013 vergaben sie an die Unternehmen Future Business KGaA, Provasus AG sowie ecoConsort AG sog. „Top-Ratings“ mit einer Ratingnote „1“ und bestätigten schriftlich, dass alle drei Unternehmen „zu den bestbewerteten Unternehmen Deutschlands“ gehören. Zur Begründung verwiesen sie unter anderem darauf, dass diese Unternehmen über eine erstklassige Bonität, eine exzellente Darstellung des Finanzwesens und über strukturierte Geschäftsabläufe verfügten.

Die drei Unternehmen fungierten als Immissionshäuser. Sie refinanzierten sich über die Ausgabe von Orderschuldverschreibungen und Genussrechten sowie die Aufnahme von Nachrangdarlehen. Zum Vertrieb ihrer Anlageprodukte nutzten sie die Bewertungen der Musterbeklagten bzw. der Rechtsvorgängerin. Über alle drei Unternehmen wurde im April 2014 das Insolvenzverfahren eröffnet.

In dem Musterfeststellungsverfahren soll geklärt werden, ob Verbrauchern, die Orderschuldverschreibungen, Genussrechte sowie Nachrangdarlehen der drei Unternehmen erworben haben, Schadensersatzansprüche wegen unzutreffender Bewertungen in den „Top-Ratings“ zustehen. Es werden drei Hauptfeststellungsziele und 189 Unterfeststellungsziele verfolgt.

Das OLG wird zunächst darüber entscheiden, ob eine öffentliche Bekanntmachung in dem beim Bundesamt für Justiz geführten Register für Musterfeststellungsklagen erfolgen wird (§ 607 ZPO).

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Die Scheinkrise

Von Dr. Oliver Everling | 25.Januar 2019

„Die Scheinkrise“ ist der Titel des neuen Buches von Kay Bourcarde und Karsten Herzmann im Wochen Schau Verlag. Der kluge Kerngedanke des Buches dreht sich um einen „exponentiellen Irrtum“ von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Dieser Irrtum präge unser Handeln umfassend, schreiben die Autoren, „so umfassend, sei es auf der übergeordneten politischen Ebene, sei es auf der individuellen Ebene der einzelnen ökonomischen Akteure. Wollte man versuchen, dies in einer Quintessenz zusammenzufassen, ließe sich sagen: Unsere Erwartungen sind exponentiell, doch wir sind gefangen in einer linearen Welt – und weder das eine noch das andere ist uns richtig bewusst“.

Entsprechend diskutieren die Autoren in ihren einleitenden Kapiteln ausführlich die „alternativlosen“ Wachstumsziele, die sich Regierung um Regierung praktisch seit vierzig Jahren setzt und sich zugleich fast stets im Krisenmodus sieht, denn kaum eines der offiziellen Wachstumsziele wurde in den letzten Jahrzehnten erreicht. Die Verfehlung der Wachstumsziele wird mit „Krise“ gleichgesetzt. Hier setzt die Kritik der Autoren an, daher der Titel des Buches, „Die Scheinkrise – Warum es uns besser geht als je zuvor und wir dennoch das Gefühl haben zu scheitern“.

Korrekt zeigen die Autoren den Zusammenhang zwischen Wachstumszielen und staatlicher Verschuldung auf. Indem der Staat seine Sozialtransfers usw. auf Pump finanziert, addiert er nicht nur die Schuldenlast für die nächste Generation, sondern treibt auch durch den Zinseszinseffekt die Last mit Turbo nach oben.

Leider erwähnen die Autoren nicht den „Josephspfennig“, durch den eine schon im 18. Jahrhundert erfolgte, einfache Berechnung mit der Konsequenz bezeichnet wird, dass ein Staat eigentlich keine Schulden machen kann – ohne dass die Staatsverschuldung in Hyperinflation, Währungsreform, Enteignung, finanzieller Repression oder gar Revolution mündet.

Da die meisten Menschen ihre Altersvorsorge mit der Abgabe ihrer Wählerstimmen erledigt sehen und sich nicht mit eigenem Vermögensaufbau befassen wollen, spreizt sich die Gesellschaft zunehmend in solche Menschen, die durch Konsumverzicht sparen und von bescheidenen Renditen leben, und solchen, die ihren Lebensstandard dadurch hebeln, dass sie zur Miete wohnen, Autos leihen, Fernseher leasen und auf Kredit in Urlaub fahren – also kein Vermögen aufbauen.

Die politisch gewünschten Impulse von Riester-Rente usw. blieben aus, da mit sinkenden Renditen auch die mit Vorsorgeprodukten verbundenen Versprechen gebrochen wurden. Bourcarde und Herzmann zeigen auf, dass bei volkswirtschaftlichen Wachstumsraten unterhalb der Zinsberechnungen nicht auf Dauer damit gerechnet werden kann, dass die Renditeversprechen gehalten werden können.

Der Druck der Staatsverschuldung veranlasst jede Regierung zu einer Art Aktionismus, wie ihn Bourcarde und Herzmann beschreiben. Dieser besteht in einer ständigen Reformpolitik, eine Reform löst die andere ab, stets in der (vergeblichen) Hoffnung, nun – ergänzt um Subventionen, Sonderbedingungen, Zuschüsse, Steuerprivilegien, fiskalische Anreize usw. – die entscheidenden Wachstumsimpulse zu geben.

Bourcarde und Herzmann erkennen eine „zunehmende Gleichheit der Parteien“. „Die Logik des exponentiellen Irrtums führt zu einer tendenziellen Vereinheitlichung der politischen Zielsetzungen. Denn der Druck, die Wachstumsbedingungen zu verbessern und oder zumindest alles zu vermeiden, was sie noch weiter verschlechtern könnte, ist enorm und keine Partei in Regierungsverantwortung konnte sich ihm bislang entziehen.“

Dem Wähler dränge sich der Eindruck auf, „dass Parteien, gleich welcher Couleur, offensichtlich nicht über die nötigen Kompetenzen verfügen, um ein Ziel zu erreichen, das von ihnen selbst als herausragend wichtig für den Erfolg unserer Volkswirtschaft sowie der Gesellschaft als Ganzes bezeichnet wird.“ Bereits in den 1970er Jahren habe der Soziologe Jürgen Habermas postuliert, dass Legitimitätskrisen entstehen, sobald der Staat die Erwartungen seiner Bürger infolge einer Wachstumskrise nicht befriedigen könne. So komme es bei den Bürgern zu „fehlendem ökonomischen Urvertrauen“, formulieren Bourcarde und Herzmann.

Die Macht des Wachstumsparadigmas analysieren die Autoren auch aus wissenschaftstheoretischer Sicht, wie sie vom Wissenschaftsphilosophen Thomas Kuhn in seinem Buch „Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen“ geschaffen wurde. Hier wie auch an vielen anderen Stellen beweisen die Autoren den Tiefgang bzw. die Gründlichkeit ihrer Überlegungen, ohne den Leser jedoch in seiner Lektüre mit wissenschaftlichen Formalismen zu belasten.

Bourcarde und Herzmann legen quasi nebenbei eine überzeugende Analyse für den fortschreitenden Niedergang der SPD vor. „Die Verzagtheit, mit der die Politik agiert, zieht sich quer durch die Parteienlandschaft, am deutlichsten zeigt sie sich aber am Beispiel der SPD. Für sie gingen, mehr noch als für alle anderen Parteien, Fortschritt und sozialer Ausgleich traditonellerweise Hand in Hand“. Wer eine überzeugende Begründung sucht für die „merkwürdige Erstarrtheit, mit der die Partei agiert“, wird im Buch von Bourcarde und Herzmann fündig.

Der wissenschaftlichen Ausrichtung der Autoren (Politologie, Psychologie, Jura, …) dürfte es geschuldet sein, dass die finanzwirtschaftliche Analyse der „Scheinkrise“ zu kurz kommt. So sollte es doch stärker ins Auge springen, dass die Staatsverschuldung nicht nur in Deutschland, sondern in fast allen Industriestaaten irreale Größenordnungen erreicht hat.

Allein in Deutschland ist vom deutschen Steuerzahler eine Last von mehr als 2 Billionen Euro zu tragen. Hierin sind latente Verpflichtungen, wie beispielsweise die Renten für Millionen Beamte, die Verschuldung von staatsnahen Betrieben, anderen öffentlichen Körperschaften usw. nicht eingerechnet. Eine Verzinsung mit 5 % würde die Last schon nach einem Jahr um weitere 100 Milliarden Euro steigen lassen. Selbst wenn beispielsweise alle Aktionäre der Deutschen Bank enteignet würden, um Zinsen in solcher Höhe auch nur für ein einziges Jahr aufzubringen, würde der Erlös nicht ausreichen. Enteignet man zusätzlich auch noch die Aktionäre der Commerzbank usw., wäre man auch noch nicht einmal in einem einzigen Jahr glatt. Die endlose Kumulation von Staatsverschulden ist so nicht zu bremsen.

Würden die Autoren die allokativen Effekte der Nullzinspolitik, die durch die überbordende Staatsverschuldung erzwungen wird, und die Ressourcenvergeudung durch Zombie-Unternehmen diskutieren, würde ihnen die Wahl des Titels „Die Scheinkrise“ für ihr Buch wohl nicht so einfach über die Lippen gehen und sie würden für ihr Buch eher einen Titel wie „Der Draghi-Crash“ wählen, wenn dieser nicht schon vergeben wäre.

Der gutgemeinte Vorsatz, sich psychologisch an „lineares Wachstum“ zu gewöhnen und sich wieder zu erlauben, „in Visionen zu denken“, wird nicht reichen, um die politischen Probleme zu lösen: Solange schuldenfinanzierte Versprechen die Wahlen entscheiden, lässt sich das Dilemma aus Wachstums- und Renditeerwartungen nicht lösen. Bleiben die Zinssätze Gegenstand planwirtschaftlicher Manipulation, verfehlen die wichtigsten Preise und Maßstäbe jeder Volkswirtschaft, nämlich Zinsen und Renditen, jede Wirkung für eine effiziente Allokation aller volkswirtschaftlichen Ressourcen.

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