Mehr Chancen für Gründer gefordert
Von Dr. Oliver Everling | 7.September 2017
„Yeah, Sine, Supertramp, McTrek und natürlich Jack Wolfskin, der Name Ulrich Dausien steht für einen Gründergeist, den Deutschland braucht“, stellt der FDP Bundestagskandidat in Hanau und ehemalige Wirtschaftsdezernent der Stadt Hanau, Dr. Ralf-Rainer Piesold (FDP) fest. Dr. Piesold besuchte mit dem FDP – Landesvorsitzenden und Bundestagskandidaten im Hoch-Taunus-Kreis, Dr. Stefan Ruppert (FDP), sowie dem FDP Kreisvorsitzenden, Kolja Saß (FDP) und dem ehrenamtlichen Stadtrat der Stadt Hanau, Lutz Wilfert (FDP), den Outdoor Spezialisten Ulrich Dausien.
Nach Dr. Ruppert sollte der Gründergeist in Deutschland weiter gefördert werden. Dr. Ruppert selbst sei in einem nordhessischen Familienunternehmen tätig und wisse, welchen Beitrag die Gründer und Unternehmer für die Prosperität eines Landes haben. Ulrich Dausien berichtete, dass die Gründung von Jack Wolfskin nicht einfach gewesen sei, aber der Erfolg des Unternehmens ihm Recht gegeben habe. Immerhin konnte er 1991 das Unternehmen, das damals schon 15 Mio. DM Umsatz erwirtschaftete, veräußern und damit den Grundstein seiner weiteren Unternehmungen legen. Natürlich sei er stolz, dass er ein „weltbekanntes“ Unternehmen gegründet habe, aber mit McTrek sei ihm eine weitere sehr erfolgreiche Gründung gelungen. McTrek habe heute einen Umsatz von 52 Mio. €, hätte 39 Filialen in ganz Deutschland und beschäftigte 350 Mitarbeiter. 20% des Umsatzes würden über ein Callcenter abgewickelt und Dausien betonte, das der Online-Handel floriere, auch wenn die Kunden immer noch eine individuelle Beratung gerne hätten. Dies sei halt bei Outdoor-Angeboten notwendig, da „keiner gerne wegen einer falschen Bekleidung durchnässt die Bergtour beenden möchte“. Dass das Unternehmen zurzeit ca. 30 Stellen offen habe, zeige, so Dausien, dass die Branche aber auch das Unternehmen stark expandiere.
Dr. Ruppert betonte, dass die FDP auf einen Gründergeist baue, da Newcomer häufig schneller die Chancen nutzen würden. Natürlich stimmte der FDP Kreisvorsitzende, Kolja Saß (FDP) zu, dass die Freien Demokraten eine Kultur des Gründergeistes und der Risikobereitschaft fördern wollen. Immerhin habe er selbst ein Beratungsunternehmen gegründet und wisse, welche Chancen in einer Neugründung liegen würden.
Die Liberalen waren sich einig, dass der bürokratische Aufwand zur Gründung eines Unternehmens in Deutschland verringert werden sollte. Dr. Piesold unterstrich in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten, die die Digitalisierung eröffnen würde. Start-Ups würden in manchen anderen Ländern schneller gegründet, als in Deutschland ein Antragsformular beschafft werden könne. Da müsse die Politik genauso nachbessern und die Verwaltungsabläufe beschleunigen. Dr. Ruppert betonte, dass aber auch die steuerlichen Rahmenbedingungen für Wagniskapital durch ein Venture-Capital-Gesetz verbessert werden müssen. Alle Liberalen waren sich in der abschließenden Bewertung einig, ohne Gründer gebe es keinen wirtschaftlichen Fortschritt und keine ökonomische Prosperität. Deshalb sei ein Gründergeist ebenso produktiv, stellt Dr. Ruppert abschließend fest und gratulierte Ulrich Dausien für seine spektakulären Gründungen.
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Legislaturperiode verstrich ohne deutschen Mittelstand
Von Dr. Oliver Everling | 6.September 2017
Steuern für den Mittelstand senken und Bürokratie abbauen – dieses sind aus Sicht der Industrieunternehmen die wichtigsten Aufgaben der kommenden Bundesregierung. Für fast jedes zweite Unternehmen haben diese Maßnahmen Top-Priorität. Um die mittelständische Wirtschaft zu stärken, zählt für mehr als 40 Prozent der Unternehmen zudem die Bekämpfung des Fachkräftemangels zu den zentralen Forderungen an das nächste Kabinett. Das sind Ergebnisse einer Befragung unter Finanzentscheidern aus mittelständischen Industrieunternehmen. Der digitale Kreditmarktplatz creditshelf hat dafür im Vorfeld der Bundestagswahl zusammen mit der TU Darmstadt rund 200 Vorstände und Geschäftsführer befragt.
Nur knapp hinter dem Spitzentrio rangieren die Forderungen nach einer Erhöhung der öffentlichen Investitionen sowie nach dem Ausbau der IT-Infrastruktur in Deutschland. „Die sehr knappen Abstände zwischen den einzelnen Wünschen an die Politik bestätigen den Eindruck aus unseren täglichen Gesprächen mit Mittelständlern, dass der Industrie sehr viele Probleme unter den Nägeln brennen“, sagt Dr. Daniel Bartsch, Gründer und Geschäftsführer von creditshelf. „Hier ist aus Sicht der Unternehmer in der abgelaufenen Legislaturperiode einiges liegen geblieben.“
Dies sieht Bartsch in weiteren Ergebnissen der Umfrage bestätigt. So sei nur knapp jeder vierte Befragte davon überzeugt, dass sich in den vergangenen vier Jahren die Rahmenbedingungen für die mittelständische Wirtschaft verbessert haben. Im Kandidatenduell ging weder Angela Merckel, noch Martin Schultz auf die zentralen Fragen für die deutsche Wirtschaft ein.
„Trotz einer stabilen Konjunktur und sprudelnder Staatseinnahmen ist es der Bundesregierung offenbar nicht gelungen,“ analysiert Bartsch, „dem Mittelstand eine überzeugende Perspektive zu bieten.“
So ist beispielsweise die immer wieder beschworene Kreditschwemme nach wie vor nicht im Mittelstand angekommen. Für gerade einmal 18 Prozent der Befragten haben sich die Finanzierungsmöglichkeiten über Bankkredite in den vergangenen vier Jahren spürbar verbessert. „Unsere Studien zeigen seit Jahren, dass trotz Niedrigzinsphase insbesondere kleine und mittlere Firmen bisher keinen leichteren Zugang zu Krediten verzeichnen konnten“, analysiert Prof. Dr. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt, der die Untersuchung wissenschaftlich begleitet hat.
Das Frankfurter Fintech creditshelf reagierte darauf in diesem Sommer mit einer Kreditinitiative, für die mehr als 100 Millionen Euro zur Finanzierung von Mittelständlern bereit stehen. Mittelständler wie Keller Sports oder auch Staramba gehören zu den Kreditnehmern von creditshelf. „Unsere Finanzierung ging einfach, schnell und unbürokratisch. Ich freue mich, dass ich meine Betriebsmittelfinanzierung kurzfristig über creditshelf abgeschlossen habe“, so Karl Christoph Höver, Inhaber der gleichnamigen Unternehmensgruppe aus Kürten.
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Christian Lindner sieht Banken im Umbruch
Von Dr. Oliver Everling | 6.September 2017
Daniel Schäfer, Leiter Finanzzeitung, Handelsblatt, schürt Spekulationen, mit Christian Lindner, dem Spitzenkandidaten der FDP im Bundestagswahlkampf, den nächsten Vizekanzler auf der Handelsblatt-Spitzenveranstaltung „Banken im Umbruch“ in Frankfurt am Main zu sehen. Lindner ist der einzige Bundesvorsitzende einer Partei, der sich vor Ort der Diskussion mit den Vorständen der führenden Banken und Bankengruppen Deutschlands stellt. Finanzminister Wolfgang Schäuble lässt sich aus Berlin nur kurzfristig zuschalten.
Die zweiundzwanzigsten Mal durchgeführte Flagschiffkonferenz des Handelsblattes für das Bankwesen zieht diesmal mehr Teilnehmer an als je zuvor. Die Konferenz befasst sich seit zwei Jahrzehnten nicht nur mit Banken im Umbruch, sondern reflektiert auch den technologischen Umbruch des Veranstaltungsmanagements mit neuesten Anwendungen und unkonventionellem Design.
Die Politik der Europäischen Zentralbank steht bei fünf Thesen im Vortrag von John Cryan, CEO der Deutschen Bank, an vorderster Stelle. Cryan macht die Gefahr der Blasenbildung deutlich, die in einer ungebremsten Niedrigzinspolitik unausweichlich ist. Auch um den Preis eines höheren Eurokurses sei es wichtig, Zinsschritte in die richtige Richtung vorzunehmen.
„Die Niedrigzinsen sind eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung“, kritisiert Cryan. US-Kunden seien bereit, ein Vielfaches an Marge zu bezahlen. Während Cryan Nachteile für Deutschland im Vergleich zu den USA weiterhin sieht, steht Deutschland innerhalb Europas immer besser da: Den Wettbewerb der Standorte sieht als gelaufen. Der Gewinner sei Frankfurt am Main, auch wenn in Amsterdam und anderen Städten auch neue Arbeitsplätze in der Finanzbranche aufgrund des Brexits entstehen.
Gabor Steingart, Herausgeber des Handelsblatts, spielt auf die deutsche Ängstlichkeit und – demgegenüber – „German Mut“ an, der in der Programmatik der Freien Demokraten einfließt. Cryan berichtet von einem Beispiel, nach em sich ein Unternehmen praktisch neu erfindet, indem es sich von den ursprünglichen Erfindungen seines Gründers trennt. Revolutionäre Veränderung sei nichts, was ängstlich stimmen müsse. Seit Jahren habe er beispielsweise keine Zeitung mehr in die Hand genommen, sagt Cryan im Gespräch mit dem Herausgeber des Handelsblatts. Das habe aber nicht zu weniger Lektüre geführt.
Danièle Nouy, Chair of the Supervisory Board der European Central Bank, greift die Frage nach Innovation und den Zusammenhang zum Wettbewerb auf. ATMs und Online-Banking seien unumstritten vorteilhafte Erfindungen gewesen. Andererseits habe es Finanzinnovationen gegeben, die zur Destabilisierung führten.
Nouy diskutiert die doppelte Herausforderung der Regulierer, einerseits Stabilität, andererseits auch Wettbewerb sicherzustellen. So seien auf der einen Seite Hürden für die Gründung von Banken zu setzen, die ihre Stabilität sichern, auf der anderen Seite sei zu gewährleisten, dass leistungsfähige Wettbewerber den Zugang zum Markt erhalten.
Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble glaubt in Großbritannien zu sehen, dass man dort verstanden habe, dass der Brexit nicht unbedingt zum Nutzen des Inselstaates vollzogen wird. Der Denk- und Lernprozess innerhalb Großbritanniens solle nicht durch Provokation behindert werden, so Schäuble. Gefragt nach dem neuen Standort der Bankenaufsicht, die bisher in London residiert, sieht es Schäuble als „ganz logisch“, dass diese in Frankfurt am Main angesiedelt wird.
Georg Fahrenschon, Präsident des DSGV, unterstützt Cryan in der Forderung nach einer Normalisierung der Geldpolitik. Fahrenschon fordert den EZB-Rat dazu auf, darüber nachzudenken, wie denn eine Normalisierung der Wirtsschaft aussehe. „Wenn nicht jetzt,“ fragt Fahrenschon, „wann dann?“
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Mut zur Haltung
Von Dr. Oliver Everling | 4.September 2017
„Zeitmanagement macht einen sinnlosen Weg nicht sinnvoller“, schreibt Peter Holzer in seinem Buch „Mut braucht eine Stimme – Wie Sie Ihrem Leben Wirkung geben“ aus dem GABAL Verlag. „Der wahre Luxus ist nicht Geld, sondern frei gestaltbare Zeit!“ Der Berater und Vortragsredner aus Köln legt mit seinem Buch nicht lediglich einen weiteren Titel zum Zeitmanagement im GABAL Verlag vor, einem Verlag, der für seine Bücher zu Fragen des (Selbst-) Managements sich seit Jahrzehnten einen Namen macht. Das Buch leitet den Leser vielmehr dazu an, über die Stationen (bzw. Hauptkapitel) „Stumm sein“, „Laut werden“ und „Gehör finden“ mehr Wirkung zu entfalten.
Holzer zeigt an vielen Beispielen eigener Erfahrungen, dass Wirkung nicht durch die Aneinanderreihung einer maximalen Anzahl von Terminen und Aktionen erreicht wird, insbesondere dann nicht, wenn Ziele nicht oder nicht klar definiert sind. Das erste Kapitel illustriert die Probleme heutigen Selbstmanagements, denen sicher jeder Leser selbst erfahrene Widersprüche hinzufügen könnte. Holzer dokumentiert, wie Zeit verschwendet und „alles weichgespült“ wird, so seine Worte.
Im Kapitel „Laut werden“ will er den Weg „raus aus der Sackgasse“ aufzeigen, dazu anleiten, den Horizont zu finden und ein Tal der Tränen zu überwinden. Führen und (sich) führen lassen, lautet einer seiner Appelle. Gemeint ist hier nicht ein Fatalismus, einfach hinzunehmen, wie die Dinge kommen, sondern das „Einlassen auf die Fügungen des Lebens“.
„Abkürzen durch Umwege“, „Von der Glühbirne zum Laser“ und „Sag, was ich nicht hören will“ sind Überschriften für die drei Abschnitte im Teil III seines Buches, „Gehör finden“ – deuten nur in Schemen die jeweiligen Inhalte an, die sich dem Leser nur dann schlüssig präsentieren, wenn er das Buch von Anfang an gelesen hat.
Das Buch enthält mehrere Fragenlisten zur Selbstreflexion wie auch konkrete Anleitungen zur Verhaltensänderung. Holzer nennt Regeln, wie man „konstruktiv unbequem sein“ kann und plädiert für „demokratisch entscheiden, diktatorisch umsetzen“. Im Unterschied zur Glühbirne, die Energie in alle Richtungen abgebe, bündelt ein Laser die Energie auf einen Punkt. Holzer hält manche Analogie bereit, um seine Leser treffgenau mit seinen Ideen vertraut zu machen.
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Institutionelles Geld in BVT-Fonds
Von Dr. Oliver Everling | 31.August 2017
Semiprofessionelle und institutionelle Anleger stützen sich offenbar zunehmend auf die Experten der BVT Unternehmensgruppe. Die Gruppe konnte sich im 1. Halbjahr 2017 mit 80,1 Millionen Euro platziertem Eigenkapital gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ein Drittel steigern. Die Fokussierung auf die Bereiche Immobilien in Deutschland und den USA sowie Vermögensstrukturfonds und Energie trägt damit Früchte. Anders als im Vorjahr stehen 2017 auch für das letzte Quartal neue Produkte zur Verfügung.
Die BVT Unternehmensgruppe, die im vergangenen Jahr ihr 40. Jubiläum im Markt für unternehmerische Beteiligungen feiern konnte, kann heute auf ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 6,1 Milliarden Euro, auf fast 200 platzierte Fonds und mehr als 70.000 Anleger verweisen.
Mit einem Platzierungsergebnis im 1. Halbjahr 2017 von 80,1 Millionen Euro hat die BVT Unternehmensgruppe, München, ihr Gesamtergebnis des Vorjahres von 76,9 Millionen Euro bereits übertroffen. Dabei wurden rund 17 Prozent bei privaten Anlegern und rund 83 Prozent bei semiprofessionellen bzw. institutionellen Anlegern platziert. Während das 2. Halbjahr 2016 noch durch Produktmangel gekennzeichnet war, verfügt die BVT heute über ein gefülltes Portfolio mit Beteiligungsmöglichkeiten an deutschen und US-amerikanischen Immobilien für institutionelle, semiprofessionelle und private Anleger sowie Multi-Asset-Konzepte und Investitionsmöglichkeiten im Bereich Energie.
„Die Produktplatzierung an private Anleger wird im restlichen Jahresverlauf weiter an Bedeutung gewinnen. Mit dem neuen BVT Ertragswertfonds bieten wir eine außergewöhnliche Investitionsmöglichkeit in ertragsstarke deutsche Immobilien in B-Lagen, mit attraktiver Ausschüttungsprognose und hoher Tilgung. Sowohl der neue Ertragswertfonds als auch der neue Top Select Fund setzen langjährig bewährte Fondsserien der BVT für Privatanleger fort“, blickt Marcus Kraft, Geschäftsführer der BVT Holding, positiv auf den restlichen Jahresverlauf.
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Sicherer als vermutet
Von Dr. Oliver Everling | 30.August 2017
Nur die Hälfte aller Girokonten-Besitzer in Deutschland schätzt Internet-Banking als sicher ein. Das belegt eine aktuelle Studie des Branchenverbands Bitkom. „Doch die Sorge ist übertrieben“, wie der große Online-Banking-Test von CHIP schreibt.
Das Technikmagazin hat 17 nationale Banken sowie 7 regionale Institute aus den drei größten deutschen Städten miteinander verglichen und nach vier Kriterien getestet. Das Ergebnis: Als Sieger national geht im Gesamtvergleich der 24 Testkandidaten die Consorsbank mit einer Gesamtwertung von 89,9 Punkten hervor. Regional hat sich die Stadtsparkasse München als Testsieger (85,3) an die Spitze gesetzt, gefolgt von der Hamburger Volksbank und der Sparda-Bank München mit jeweils 81,1 Punkten.
Beim Thema Sicherheit des Online-Bankings schneiden sowohl der nationale Testsieger Consorsbank als auch die regionale Stadtsparkasse München sehr gut ab. Die meisten Punkte in dieser Kategorie und damit den ersten Platz erreicht jedoch die Hamburger Volksbank. Das beste Angebot zum Girokonto bietet die comdirect (100) vor der Consorsbank (98,4) und der Deutschen Bank (96,7) an.
Die Experten von CHIP haben dabei unter anderem die Anzahl der Filialen, den Umzugsservice und das Erstellen beziehungsweise Bearbeiten von Daueraufträgen unter die Lupe genommen. Bei der Deutschen Bank Mobile (100) sowie der BBBank-Banking (91,7) profitieren Kunden von einem sehr guten Funktionsumfang der App, bei N26 (100) von günstigen Kosten – darunter Kontoauszüge, Abhebung an Fremdautomaten und Gebühren bei Verlust der Girokarte.
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Europas Schuldenlast deutlich gestiegen
Von Dr. Oliver Everling | 29.August 2017
Europas Schuldenlast ist in US-Dollar gerechnet innerhalb von nur drei Monaten um mehr als 10 % gestiegen. In Euro zurückgerechnet sind das für mehr als 200 Milliarden Euro mehr Waren und Dienstleistungen, die allein Deutschland innerhalb von nur einem Quartal zusätzlich der Welt schuldet.
Der Effekt beruht auf dem seit der Wahl der US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump einsetzenden Verfall des US-Dollarkurses. Kurz vor der Wahl erreichte der Euro niedrigste Bewertungen mit unter 1,04 US-Dollar pro Euro. Seitdem kennt der Kurs praktisch nur noch eine Richtung – nach oben.
Noch im Mai notierte der Euro unter 1,09 US-Dollar. Heute wurde die Linie von 1,20 US-Dollar deutlich überschritten. Mithin müssten heute wesentlich mehr Güter und Dienstleistungen aus Deutschland und ganz Europa exportiert werden, um die Schuldenlast abzutragen, denn die von der Europäischen Zentralbank erhoffte Inflation blieb aus. Nur durch eine entsprechende Inflation wäre der Effekt auszugleichen.
So ist insbesondere auch mit Blick auf die theoretisch relative stabile Verschuldung Deutschland der starke Anstieg in der Praxis zu bemerken. Die nominalen Werte suggerieren Stabilität, wo real ein seit langem einmalig hoher Anstieg zu kontastatieren ist. Die Volkswirtschaftslehre spricht hier vom Numéraire-Effekt.
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Altersvorsorge bleibt unsicher
Von Dr. Oliver Everling | 28.August 2017
Die demografische Entwicklung in Deutschland ist eine der großen politischen Herausforderungen. Leider ist es der Bundesregierung bis 2017 nicht gelungen, Antworten auf drängende Fragen nach der Altersvorsorge zu geben. Wie eine Verzweifelungstat erscheint daher das jüngste Gesetz, mit dem wiederum – geknüpft an viele Bedingungen und Regeln – der Anschein erweckt werden soll, die Renten trotz Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank zu sichern.
Obwohl die betriebliche Altersversorgung steuerlich gefördert wird, stagniert nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft die Zahl derer, die über den Betrieb zusätzlich für den Ruhestand vorsorgen. „Die Bundesregierung hat daher eine Reform der betrieblichen Altersversorgung auf den Weg gebracht“, erinntert die DATEV e.G. in einer Pressemitteilung. „Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz sollen die Hürden für branchenweite Vorsorge-Modelle gesenkt werden. Das Gesetz soll ab Anfang 2018 gelten und helfen, die Betriebsrente in kleineren und mittleren Unternehmen zu verbreiten.“
Demnach können Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften auf der Grundlage von Tarifverträgen reine Beitragszusagen einführen. „Arbeitgeber sollen auf diese Weise von Haftungsrisiken für Betriebsrenten entlastet werden. Der Unternehmer garantiert nur eine bestimmte Beitragshöhe,“ berichtet die DATEV, „nicht aber die Höhe der späteren Rentenzahlung.“ Damit werden Mindestrenten nicht mehr gewährleistet.
„Der Arbeitgeber muss seinen Angestellten also keine bestimmte Rentenhöhe mehr zusagen, sondern nur sicherstellen, dass die Sparbeträge ordnungsgemäß zurückgelegt und verwaltet werden“, erläutert Steuerberater Robert Mayr, Vorstandsvorsitzender der DATEV. Diese so genannte Zielrente tritt als neue Möglichkeit zu den bisherigen Varianten der betrieblichen Altersversorgung hinzu – und das auch nur dort, wo ein entsprechender Tarifvertrag besteht. Allerdings können Arbeitgeber und Beschäftigte, die nicht tarifgebunden sind, vereinbaren, dass diese Tarifverträge auch für sie gelten.
Statt generell durch massive Steuersenkungen die Fähigkeit der Menschen zu stärken, Vermögen zu bilden und selbst vorzusorgen, greift der Gesetzgeber erneut zu komplizierten Regelungen, die zudem nur einen Teil der Bevölkerung erreichen können.
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Lesenzeichen auf „Diversifikator“ setzen!
Von Dr. Oliver Everling | 25.August 2017
Analysten müssen kostenlose Finanzdaten und Analysetools für die Geldanlage schon allein deshalb im Auge behalten, da von ihnen marktbeeinflussende Wirkung ausgehen kann – schließlich stehen sie jedermann zur Verfügung, so dass sie breite Wirkung entfalten können. Diversifikator hat seine Auflistung guter Finanzdatenquellen und Analysetools für langfristig orientierte Anleger erweitert. Die Liste auf www.diversifikator.com umfasst jetzt über 20 kostenlose Datenquellen und Tools mit Daten ab 1871.
Auch die von Diversifikator selbst entwickelten Tools, die unabhängig von den inzwischen über 50 eigenen Portfoliovarianten sind, können kostenlos und anmeldefrei genutzt werden. Dabei handelt es sich um ein Tool zur Risikoeinschätzung, welches einfach nachvollziehbare Verlusttoleranzen nutzt, zwei sogenannte Pseudo-Optimierer, die Daten- und Modellrisiken von Optimierungen zeigen, und ein Tool zum Vergleich von Sparplanmodellen.
„Besonders hilfreich ist das Allokationstool „Portfoliovisualizer““, sagt Dirk Söhnholz, der Geschäftsführer von Diversifikator. „Mit diesen Daten und Tools und mit unseren Weltmarktportfolios können Anleger und Berater zum Beispiel relativ einfach Mischfonds, vermögensverwaltende, Multi-Asset und Absolut Return-Fonds benchmarken. Das war für Anleger und selbst für viele Berater bisher gar nicht so einfach.“
Während das Weltmarktportfolio Basis von Diversifikator nach einer Outperformance in 2016 inzwischen wie eine 50/50 Aktien/Anleihekombination performt, laufen die verantwortungsvollen ESG Aktienportfolios weit besser als traditionelle Benchmarks, z.B. Infrastructure ESG mit +11,9%, Deutsche Aktien ESG mit 10,9% und Real Estate ESG mit +4,5% seit Anfang 2017.
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Noch kein Ende der Konjunktur
Von Dr. Oliver Everling | 25.August 2017
Der Ifo-Geschäftsklimaindex hat nach zuvor sechs Anstiegen in Folge leicht nachgegeben auf 115,9 Punkten. Der einmalige Rückgang signalisiert nach Ansicht der FERI aus Bad Homburg kein Ende des robusten Konjunkturverlaufs in Deutschland, zumal die Erwartungen weiter zulegten. Die Prognosefähigkeit des Index bedarf jedoch einer differenzierten Beurteilung. „Aus einer mehrmaligen Verbesserung des Geschäftsklimas, wie wir sie zwischen Februar und Juli gesehen haben, lässt sich ableiten, dass wir auch im zweiten Halbjahr mit einem robusten Wachstum der deutschen Wirtschaft rechnen dürfen. Eine weitere Wachstumsbeschleunigung geben die Daten aber nicht unbedingt her“, meint Axel Angermann, Chef-Volkswirt der FERI Gruppe.
Angermann stützt seine Aussagen auf eine von FERI selbst erstellte empirische Untersuchung. Danach lässt sich anhand der historischen Daten nachweisen, dass eine mehrmalige Verbesserung des Geschäftsklimas ein zuverlässiger Indikator für ein andauernd robustes Wachstum ist. Seit 1991 hat es sechs Perioden gegeben, in denen das Geschäftsklima mindestens sechs Monate in Folge anstieg, und in fünf Fällen war das Wachstum in den beiden jeweils folgenden Quartalen robust. Lediglich Ende 2003 / Anfang 2004 lieferte der Index in dieser Hinsicht ein Fehlsignal.
Geht man nun aber der Frage nach, ob eine mehrmalige Verbesserung des Geschäftsklimas auch eine weitere Wachstumsbeschleunigung bedeutet, fällt die Antwort sehr viel ernüchternder aus. Angermann sieht die Tatsache relevant, dass sich das Stimmungsbarometer aus zwei Teilkomponenten zusammensetzt, der aktuellen Lageeinschätzung deutscher Manager und ihren Erwartungen an die weitere Entwicklung. Letztere verbesserten sich zwischen Mai und August bereits vier Mal in Folge.
Die FERI-Untersuchung zeigt nun, dass die Erwartungskomponente eine deutlich höhere Prognosekraft hat als der Gesamtindex. Auch dies gilt allerdings nur, wenn der Ausgangswert, von dem aus der Anstieg des Index begann, unter 100 lag. Liegt der Ausgangswert höher als 100 – ist also die Lage der Wirtschaft bereits zu Beginn des Anstiegs überdurchschnittlich gut -, lässt sich zwischen der mehrmaligen Verbesserung der Erwartungen und der folgenden BIP-Entwicklung in Relation zu den zurückliegenden Quartalen kein statistisch signifikanter Zusammenhang nachweisen.
Im laufenden Jahr ist genau dies der Fall: Die Geschäftserwartungen liegen bereits seit langem über der Grenze von 100 Punkten. Die Verbesserung der Erwartungen gibt also keinen Hinweis darauf, dass tatsächlich für das zweite Halbjahr mit einem signifikant höheren Wachstum des deutschen BIP zu rechnen wäre als im ersten Halbjahr, warnt Angermann.
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