Auf die Kombination kommt es an

Von Dr. Oliver Everling | 9.März 2017

Universal Investment lohnt eine eigene Roadshow: Die Agenda der UI-ChampionsTour füllt sich allein mit den Fonds, die für Universal Investment verwaltet werden. Jürgen Dumschat von AECON Fondsmarketing führt in die Veranstaltung ein.

Wahlen in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und (wahrscheinlich) Italien gehören für die Analysten und Fondsmanager zu den Herausforderungen des Jahres 2017. „Populismus und beängstigender Umgang mit der Wahrheit lassen Schlimmes befürchten“, warnt Dumschat, insbesondere auch vor dem Erstarken der radikalen Parteien, „trotz bommendem Arbeitsmarkt, einer wachsenden Mittelschicht, einer sicht seit 12 Jahren schließenden Schere zwischen Arm und Reichund der kräftigsten Rentenerhöhung seit zwei Jahrzehnten.“

In der jüngsten Aktienkrise (April 2014 bis Februar 2016) stützten die Anleihen noch. Doch schon bald werde es wohl heißen: „Adios inverse Korrelation!“ Der Barclays Global Aggregate Index sei zwei eigentlich immer der gleiche Index, „aber tatsächlich ist es schon längst nicht mehr der gleiche Index!“ Dumschat spielt auf die Rendite an, die 1990 noch bei über 9 % lag, heute aber auf unter 2 % gedrückt wurde. Zugleich sei die Duration von unter 5 auf 7 gestiegen. Das bedeutet, dass die Auswirkungen einer Zinswende noch dramatischer sein werden als früher.

Grassiert die Angst, steige auch die Rendite, argumentiert Dumschat. „Für die Märkte wäre das schlimm“, so Dumschat, „denn was würde geschehen, wenn Italien ein Problem bekäme?“ Der Paradigmenwechsel komme oft schleichend, erläutert Dumschat. 

„Stellen Sie sich vor, es ist der 10. April 2015. Der DAX hat einen neuen Höchststand erreicht … und Sie wollen Geld in einem Fonds anlegen. Zur Auswahl stehen zwei Fonds … aber welcher ist wohl der bessere Fonds?“ Der eine Fonds mit einer Wertentwicklung von 16,9 % p.a. und Maximalverlust 7,5 %, der andere 8 % und Maximalverlust 3,5 %. Beim ersten Fonds sei die Calmar Ratio 2,25, beim zweiten 2,29. Ab Investition zähle aber nur die weitere Entwicklung, denn in die Vergangenheit könne man nicht investieren. Je nach Einstiegszeitpunkt unterscheiden sich die Ergebnisse dramatisch.

„Langfristig bessere Performance bedingt höhere Schwankungen, die durch Kombination mit anderen Fonds wieder adjustiert werden können“, folgert Dumschat.

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MiFID II auf der Schlussgeraden

Von Dr. Oliver Everling | 8.März 2017

Zum Ende der Veranstaltung befasst sich der 10. Finanzplatztag der WM Gruppe mit dem Thema „MiFID II auf der Schlussgeraden“. Stefan Schaaf von der Börsen-Zeitung moderiert eine Podiumsdiskussion mit Dr. Heike Beck, Vorstandsvorsitzender der Deutsche WertpapierService Bank AG, Götz Röhr, Geschäftsführer der HSBC Transaction Services GmbH, Dr. Torsten Schaper, Director, Head of Regulatory Analysis der Deutsche Börse AG, und Torsten Ulrich, Geschäftsführer des WM Datenservice.

„Ich würde den Regulator gerne nach einer Kosten-Nutzen-Analyse fragen“, sagt Röhr. Obwohl Röhr einräumt, dass manche Regulierung auch von den Banken selbst verschuldet“ sei, macht er doch auch deutlich, wie der Gesetzgeber nun über das Ziel hinausschießt.

Ulrich erläutert, dass es mit der Bereithaltung von Daten alleine nicht erledigt sei, den Anforderungen aus MiFID II. Ulrich weist darauf hin, dass mittelständische Unternehmen einen Legal Entity Identifier benötigt (LEI). Wenn kein LEI vorhanden sei, könne die Bank bei Firmenkunden keine Transaktionen durchführen. Ab 2018 müsse der LEI zwingend mit abgespeichert werden. Auch alle Assetklassen benötigen ebenfalls Identifier, sogar OTC-Produkte benötigen in Europa nun eine ISIN. „Das sind riesige Datenmengen, alles das muss auch noch real-time funktionieren.“

„Bei diesem Mammutwerk wird es sicher an der einen oder anderen Stelle rumpeln“, warnt Ulrich mit Blick auf die erhoffte Perfektion der Umsetzung von MiFID II. „Ist das überhapt alles noch umsetzbar?“, fragt Schaaf. Schaper macht klar, dass es keine Alternative dazu gebe, „compliant“ zu sein. „Es ist gewollt, dass wir uns da durchquälen. Viele von den Sachen, die da aufgeschrieben wurden, machten wir auch schon vorher“, schränkt Schaper die durch den Gesetzgeber gestellten Hürden ein.

Beck eräutert, dass „best execution“ sich nun auf noch mehr Transaktionen als früher beziehe. „Ok, das muss man eben machen“, kommentiert Beck. Man habe es mit einem Regime zu tun, dass dem Kunden nur für den Kunden geeignete Produkte angeboten sehen will. Das Prinzip sei mindestens seit dem Wertpapierhandelsgesetz bekannt. Beck skizziert jedoch, dass hier ein recht schematisches Modell zur Anwendung kommt – dokumentiert, revisionsfähig, meldefähig. „Was machen wir aber, wenn der Kunde nicht mitspielt? Wenn der Kunde fragt, was fragt Ihr mich da, das geht Euch doch alles nichts an?“ Das könne noch „lustig“ werden, warnt Beck.
Röhr sieht riesige Tabellenwerke voraus, die dem Kunden zur Verfügung gestellt werden müssen.

„Wenn ich an einen privaten Endkunden denke, dem ich vier Seiten Tabellen vorlege, was wo wie mit seiner Aktie passiert, stößt man an Grenzen“, macht Röhr klar. „Over-engineered“ nennt Röhr das. Der private Kunde werde voraussichtlich angesichts der Datenflut kapitulieren.

Röhr erläutert am Beispiel des Leerverkaufs, dass das Feld „Leerverkauf“ nicht mit Gewissheit gefüllt werden könne. So könnten in Finanzinstituten stets auch Leerverkäufe vorkommen, wenn Transaktionen nicht exakt zeitgleich ausgeführt werden. Die Begründung für dieses Datenfeld, dass es für interessante volkswirtschaftliche Analysen genutzt werden könne, wie aus dem Hause der Deutschen Bundesbank zu erfahren sei, sei kaum befriedigend.

Ulrich kommentiert die operative Umsetzung des Konzepts des „Zielmarktes“. Hier gebe es unterschiedliche Ansätze. Seit vielen Jahren greife hier die WM Gruppe auf ein bewährtes Modell zurück, das gemensam mit den Anwendern entwickelt worden sei. „Auch wenn wir seit 2015 in Arbeitskreisen usw. zusammensitzen, sei klar, dass in den nächsten Wochen die Entscheidungen zu treffen seien. Die Zeit rennt uns davon“, verdeutlicht Ulrich die Agenda.

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Aktuelle Entwicklungen der Regulierung

Von Dr. Oliver Everling | 8.März 2017

Zum Thema „Aktuelle Entwicklungen der Regulierung“ spricht auf dem 10. Finanzplatztag der WM Gruppe Christian Bock, Abteilungsleiter der Abteilung Verbraucherschutz in der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Er skizziert die Dimension der aktuellen Herausforderungen aus dem neuen Regierungsregime für den Finanzplatz.

„Gehen Sie von der Anwendbarkeit ohne Übergangsfrist aus“, warnt Bock. Die Richtlinie 2004/39/EG über Märkte für Finanzinstrumente, eine Richtlinie der Europäischen Union (EU) zur Harmonisierung der Finanzmärkte im europäischen Binnenmarkt, Markets in Financial Instruments Directive (MiFID) soll durch Richtlinie 2014/65/EU (MiFID II) ersetzt werden.

Bock spricht das Interesse des Gesetzgebers an, mehr Transparenz über die Preise zu schaffen. Die Probleme macht Bock am Beispiel von Transaktionskosten deutlich, die innerhalb eines Fonds erst anfallen, nachdem der Kunde den Fonds bereits gekauft hat. Solche Kosten seien weder für den Kunden, noch für den Fondsmanager von vornherein zweifelsfrei zu ermitteln.

Schwierigkeiten bereiten auch die verschiedenen Durchführungswege von Finanztransaktionen. So würden Kunden, die sich am Telefon melden, dass ihre Aufträge nicht nach Eingang der Post ausgeführt werden.

Neben der Kostentransparenz gehe es bei MiFID auch um die „Product Governance“. Früher habe man in erster Linie auf den Point of Sale fokussiert. Der Hersteller soll die mit dem Produkt verbundenen Interessenkonflikte benennen, der Vertrieb soll außerdem eine bewusste Entscheidung treffen, ob er ein Produkt in den Vertrieb aufnehme.

Die Ausführungen von Bock lassen erahnen, welche ungeheuren Dokumentationserfordernisse auf jeden Finanzdienstleister zukommen. Indem der Gesetzgeber verlangt, dass in jeder Phase und in jedem Produktstadium „bewusste“ Entscheidungen getroffen werden, werden alle Beteiligten zur ständigen Rechenschaft mit dem damit verbunden Aufwand gezwungen.

Bock lässt durchblicken, dass mit den neuen Anforderungen auch Kosten verbunden sein werden. Hersteller und Vertrieb seien zur Zusammenarbeit am Zielmarkt aufgerufen. Standardisierung sei dazu ein Schlüssel. „Gegebenenfalls müssen neue Kommunikationsmöglichkeiten geschaffen werden. Keiner bestreitet, dass das nicht trivial ist.“

Der Gesetzgeber erlaube es der BaFin, auch direkt Produkte und Vertriebe zu verbieten. „Die BaFin steht nicht für eine schulmeisterliche Aufsicht mit Reagenzglas. Das heiße aber nicht, dass die BaFin mit allem einverstanden ist, was das Emissionsrecht hergibt.“ Das Kleinanlegerschutzgesetz sei ein deutliches Bekenntnis zum Schutz des Kleinanlegers. Die BaFin führe eine sektorübergreifende Aufsicht durch.

Zur zunehmenden Regulierungsdichte komme der technologische Wandel. Der „Digital Native“ erledige seine Finanzgeschäfte nicht mehr in verschwiegenden Räumen, sondern oft auf dem Wege nebenbei. „Welche Person wird aber z.B. bei algorithmischen Beratern eingetragen?“

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Neue Dienstleistung zum Bitcoin

Von Dr. Oliver Everling | 7.März 2017

CACEIS und Bitstamp, die nach eigenen Angaben erste und bislang einzige vollständig lizenzierte Bitcoin-Börse in der EU, kündigen eine neue Dienstleistung an. Fonds-Emittenten werden in die Lage versetzt, Investitionen in ihre Fonds durch Kleinanleger und Unternehmenskunden mittels Bitcoins zu akzeptieren. 

Durch diese Zusammenarbeit entstehen neue Investmentmöglichkeiten für die Fondsmanagement-Branche. Bitstamp kann die Anleger hinsichtlich Bitcoin-Investments unterstützen und hat mit CACEIS einen der führenden europäischen Dienstleister für Verwahrstellen- und Transfer-Agent-Services an seiner Seite: Durch die Partnerschaft beider Unternehmen haben Fonds-Emittenten die Möglichkeit, neue Kapitalzuflüsse zu generieren. Sobald der Service im zweiten Quartal 2017 startet, werden die Fonds-Emittenten mit CACEIS als ihrem Transfer Agent zusammenarbeiten, um die Zeichnung und Rücknahme von Anteilsscheinen in Bitcoins umzusetzen.

Nejc Kodrič, CEO von Bitstamp, erklärt: „Die Bitcoin-Industrie dehnt sich nicht nur geografisch aus, sondern auch die Zahl der Nutzer dieser Währung wächst. Deswegen gibt es auch viele Entwicklungen im Bereich der Unternehmensinvestitionen. Unsere Partnerschaft mit einem Marktführer wie CACEIS aus dem Bereich Asset Servicing bedeutet, dass Investitionen in Bitcoins von nun an in einem vollständig lizenzierten und reglementierten Rahmen getätigt werden können. Es ist für uns eine große Ehre, diesen Weg als erste Bitcoin-Börse mit CACEIS als Partner zu beschreiten.“

Joe Saliba, Deputy CEO von CACEIS, bestätigt: „Auch wir bei CACEIS freuen uns, dass wir diese innovative Investmentdienstleistung in Zusammenarbeit mit Europas einziger vollständig lizenzierten Bitcoin-Börse Bitstamp ankündigen können.“ Saliba ergänzt: „Fonds-Emittenten sind stetig auf der Suche nach neuen Quellen für Investmentkapital. An der Schnittstelle zum Angebot einer reglementierten Bitcoin-Börse tragen wir daher zur Zielerreichung der Fonds-Emittenten bei. Der Bitcoin hat als digitale Währung bereits jetzt erheblichen Einfluss auf die Finanzwelt. Wir sind fest überzeugt, dass er weiter an Bedeutung gewinnen wird, sobald mehr Fonds-Emittenten Investitionen in Bitcoin annehmen.“

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Asset Management im Spannungsfeld geopolitischer Risiken

Von Dr. Oliver Everling | 7.März 2017

Tobias C. Pross, Head of Europe, MIddle East and Africa bei Allianz Global Investors spricht auf dem 10. Finanzplatztag der WM Gruppe in Frankfurt am Main über „Asset Management im Spannungsfeld geopolitischer Risiken“. 

Pross zeigt die zunehmende wirtschaftliche Dynamik an verschiedenen Beispielen auf. So werden die größten Unternehmen der Welt in immer schnellerer Folge abgelöst. Die Verweildauer im S&P 500 werde immer kürzer, zeigt Pross an der Statistik. Die von Marktteilnehmern wahrgenommenen Unsicherheitsfaktoren hätten ebenfalls zugenommen, glaubt Pross aus verschiedenen Studien zu lesen. Mit Blick auf das politische Verhältnis zu den USA weist Pross darauf hin, dass das Spiel offenbar mit unterschiedlichen Regeln gespielt werde.

Pross macht seine Prinzipien zum Investieren bei politischer Unsicherheit anhand fünf Leitsätzen deutlich: „Ohne Risiko werden Sie Ihre Ziele nicht erreichen!“ Angesichts der Entwicklungen sei es praktisch ausgeschlossen, völlig risikofrei und ohne jede Gefahr realer Einbußen noch Renditen zu erzieln.

„Investieren Sie selektiv und aktiv!“ Die Volatilität der Märkte biete auch Chancen, die nur durch selektives Vorgehen und aktives Management genutzt werden können. „Geduld ist die erste Tugend des Investors“, knüpft Pross inhaltlich auch an Botschaften seines Vorredners auf dem Finanzplatztag an, Friedrich Merz, der darauf hinwies, dass innerhalb von 13 Jahren jeder Einstieg in Investments an der Börse das Kapital mit Rendite wiederbringe. 

Pross sieht in der Streuung von Geldanlagen einen (Selbst-) Schutz daher, bei der Geldanlage Modetrends zum Opfer zu fallen. „Mit Diversifikation dem Herdentrieb entfliehen“, so lautet daher ein weiterer Leitsatz. Schließlich begründet Pross noch den Leitzsatz „Volatilität lässt sich nicht vermeiden, aber managen.“

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Altersvorsorge und Vermögensverwaltung

Von Dr. Oliver Everling | 7.März 2017

Über Altersvorsorge und Vermögensverwaltung spricht auf dem Finanzplatztag der WM Gruppe Friedrich Merz, Chairman von BlackRock Deutschland. Der Finanzplatztag wird mit Unterstützung der IHK Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main zum zehnten Mal zum zentralen Treffpunkt der Finanzbranche.

Merz eröffnet seinen Vortrag mit einem alarmierenden Hinweis darauf, dass in Deutschland eine Verteilungsdebatte so geführt werde, dass sie auf eine Zerstörung der Marktwirtschaft von innen hinauslaufe. Die Bedrohung dieser Zerstörung aus dem Inneren sei inzwischen größer als die von außen.

Innerhalb der Gruppe der Reichen weltweit gebe es eine erhebliche Fluktuation. Die „globale Oberklasse“ sei ebenfalls von „erheblicher Fluktuation“ gekennzeichnet, so die Wort von Merz. Nach einer Statistik gebe es mehr Abstiege als Aufstiege.

Merz kommt auf die Besonderheiten in Deutschland zu sprechen. Ein beträchtlicher Teil könne erst langsam aufholen. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung habe Schwierigkeiten aufzuholen.

Im Langzeitvergleich seien die Arbeitseinkommen von 1991 bis 2015 um 180 % gestiegen. Die Einkommen aus Vermögen stiegen um 194 %, unterstreicht Merz, was eine Abschaffung der Abgeltungsteuer nicht rechtfertige.

Als „arm“ gelte, wer weniger als 60 % des Medianeinkommens verdiene. Verdoppelt sich das Einkommen in Deutschland, bleibt die Armutsquote gleich hoch. Umgekehrtes gelte aber auch, da bei einer Halbierung des Einkommens die Armutsquote eben auch dieselbe, was schon deshalb irreführend sei, da dann vermutlich wirklich ein Armutsproblem in Deutschland existiere.

Mehr als ein Drittel der Haushalte zahlen gar keine Einkommensteuer, die obersten 10 % zahlen aber die Hälfte des gesamten Aufkommens. Netto und Brutto, vor und nach Steuern, das werde nicht unterschieden. Außerdem würden die verfassungsrechtlich geschützten Ansprüche auf Altersvorsorge nicht mit berücksichtigt. Rechnet man diese mit ein, sind die meisten Deutschen schon heute Millionäre.

Merz lässt keinen Zweifel an der gesetzlichen Rentenversicherung. Diese bleibe die Grundlage. In große Schwierigkeiten sei die zweite Säule geraten, namentlich die betriebliche Altersvorsorge. Die große Fage sei, was mit der dritten Säule geschehe. Am 6. Dezember 2016 veröffentlichte das Deutsche Aktieninstitut „die wohl beste Studie zum Thema“, sagt Merz. Hier könne das gesamte Problem gesehen werden.

„Wir brauchen keine neue Debatte über Einkommensverteilung und Reichtum, sondern über die dritte Säule“, meint Merz und sieht Digitalisierung und Demografie als die beiden Haupteinflussfaktoren der Zukunft. Kapitalgedeckte System könnten daher gar nicht früh genug eingeführt werden.

Die Telekom-Aktie sei ein schwerer Fehler gewesen, da die Bevölkerung nach diesen Erfahrungen wesentlich mehr Skepsis gegenüber der Aktie entwickelt habe. „Dies müssen wir gemeinsam korrigieren“, ruft Merz auf. Die Zahl der jüngeren Aktionäre – bis 39 Jahren – steigt, während sonst der Anteil der Aktionäre in der Bevölkerung sinke.

Am Beispiel der Aufgabe des Rauchens rechnet Merz vor, wie leicht mit Aktien ein Vermögen aufgebaut werden kann, wer nur regelmäßig etwas spart. Merz fügt eine Reihe weiterer Beispiele hinzu, wie schon bei geringer Anstrengung eine Sparleistung zu großem Erfolg führen kann. Wirkliche Vermögen haben nur diejenigen aufgebaut, die Einkommen aus unternehmerische Tätigkeit erhalten. Daher gebe es keine bessere Alternative als die Beteiligung an den Aktienmärkten, über Aktienfonds.

Wer die gesellschaftspolitische Debatte vom Kopf wieder auf die Füße stellen wolle, müsse sehr selbstbewusst in die Diskussion einsteigen. Anhand des eindeutigen statistischen Materials gebe es keinen einzigen 13-Jahreszeitraum an der Börse, an der die Renditen einschließlich aller Rückschläge nicht positiv war.

Riester und Riester-Rente: „Glücklicherweise überwiegen diejenigen, die sie nicht abschaffen wollen“, sagt Merz. Die Riester-Rente sei ein Erfolg, da sie Anreize gesetzt habe, in die persönliche Altersvorsorge einzusteigen. Es sei selten zu früh, aber nie zu spät, um in den Kapitalmarkt einzusteigen. Es sei eine Frage des gesellschaftspolitischen Willens, die Lücke zu füllen.

Claus Döring, Chefredakteur der Börsen-Zeitung, weist in der Diskussion mit Merz darauf hin, dass sich die politische Diskussion in Deutschland nicht um Probleme der Altersvorsorge drehe. Dem entgegnet Merz mit einem Hinweis auf einen aktuellen Artikel im Handelsblatt, in dem sich Christian Lindner von der FDP mit dem Thema befasse.

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Teure Domain wechselt den Besitzer

Von Dr. Oliver Everling | 3.März 2017

Die Hamelner Simon Holding GmbH übernimmt Kredit.de (https://www.kredit.de), eine Domain aus der Insolvenzmasse der Leipziger Unister Group, die sich seit Juni 2016 im Insolvenzverfahren befindet. Kredit.de wechselte bereits am 28. Februar 2017 in den Besitz der Simon Holding GmbH und wird nach dem bereits vollzogenen Redesign auch weiterhin als Anlaufstelle für die Kreditvermittlung im Internet dienen, kündigt die Gesellschaft an. Über die Höhe des Kaufpreises haben die beiden Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.

Die Domain Kredit.de wurde bis 2008 von der Holtzbrink-Tochter Abacho AG gehalten und wechselte in diesem Jahr für 892.500 Euro den Besitzer. Unister befand sich somit damals im Besitz der bis dato teuersten Domain in Deutschland. Über die Jahre wurde das Portal als eine der ersten Anlaufstellen für Verbraucher aufgebaut, die sich online einen unabhängigen Marktüberblick über Finanzierungen verschaffen wollen. Mit dem individuellen Kreditvergleich findet man ohne Schwierigkeiten eine Finanzlösung, die zum jeweiligen Kunden passt. Diese Erfolgsgeschichte wird nun von der Simon Holding GmbH fortgeschrieben. Mit der Übernahme von Kredit.de baut die Gruppe ihr Domain-Portfolio weiter aus, das bereits erfolgreiche Portale wie Gartenmoebel.de, Treiber.de, Anzuege.de,Smartwatch.de sowie Netz.de (ab März 2017) umfasst.

„Wir freuen uns, dass wir mit Kredit.de nicht nur unser bisheriges Portfolio stärken, sondern durch die Akquisition nun auch die Chance haben, in der Finanzbranche Fuß zu fassen. Wir arbeiten weiterhin daran, das Portal im Sinne der Nutzer voranzutreiben und stets zu verbessern, sodass wir ihnen stets die besten, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Kredite anbieten können“, erklärt Fabian Simon, Geschäftsführer der Simon Holding GmbH.

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Aktuelle Auswertung des e-Magazins Private Banker

Von Dr. Oliver Everling | 2.März 2017

Die FERI Trust GmbH gehört nach einer aktuellen Auswertung des e-Magazins Private Banker zu den besten unabhängigen Vermögensverwaltern und zu den wichtigsten bankenunabhängigen Family Offices in Deutschland. Die Empfehlungsliste, die zum ersten Mal von der Redaktion des Private Banker um Herausgeber Dr. Elmar Peine erstellt wurde, versteht sich als Zusammenfassung einschlägiger Branchenrankings ergänzt um Daten, insbesondere eine Bilanzanalyse, die das Magazin selbst erhoben hat. Insgesamt schafften es 45 Unternehmen in den engeren Kreis empfehlenswerter unabhängiger Vermögensverwalter. Die Empfehlungsliste wurde wiederum nach Regionen geordnet. Demnach zählt FERI im Westen zu den führenden Vermögensverwaltern mit Exzellenzstatus.

In die Bewertung flossen neben Performance-Ergebnissen auch die subjektiven Eindrücke von Experten und Marktteilnehmern, die FERI durchweg eine herausragende Reputation bescheinigen. Laut Private Banker gehört FERI Trust auch zu den wenigen Anbietern in Deutschland, die aufgrund ihrer Unabhängigkeit und Differenzierung zu reinen Vermögensverwaltern das Siegel „Echtes Family Office“ verdient haben.

In den vergangenen Jahren hat FERI wiederholt Auszeichnungen für besondere Qualität erhalten. So liegt FERI in der ewigen Bestenliste der Fuchsbriefe, der führenden Private Banking Prüfinstanz in Deutschland, auf dem vierten Platz. International wurde FERI zuletzt mit dem „Best Fund of Hedge Fund Equity Hedge over 3 years“ ausgezeichnet.

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Verantwortungsvolle Portfolios vom Robo-Advisor mit guten Renditen

Von Dr. Oliver Everling | 2.März 2017

Im Januar und Februar 2017 haben die inzwischen fünf online verfügbaren verantwortungsvollen Portfolios der Diversifikator GmbH eine sehr gute Performance gezeigt, berichtet die Gesellschaft. Das erste am 15. Februar 2016 gestartete und auf Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekte („ESG“) ausgerichtete ETF-Portfolio hat seit seiner Auflage mit +24,6% besonders gut rentiert.

Jetzt hat Diversifikator das Buch „Regelbasiert-optimierungsfreie Kapitalanlage, Robo-Beratung und ESG“ veröffentlicht. „In diesem Buch erklären wir unsere einfache aber ungewöhnliche „most passive“ Investmentphilosophie. Wir zeigen, dass regelbasiert-optimierungsfreie Portfolios besonders gut für Online-Angebote geeignet sind und dass verantwortungsvolle Anlagen sehr attraktiv sein können“, sagt Prof. Dr. Dirk Söhnholz, der Geschäftsführer und Gründer von Diversifikator. Das Buch steht im Archiv auf www.diversifikator.com kostenlos zur Verfügung

Diversifikator hat ein breites ESG-Angebot: Das ESG ETF-Portfolio, ein islamische ETF-Portfolio, ein deutsche Aktien ESG Portfolio, ein globales ESG-Infrastrukturaktien und ein weltweites Immobilienaktien ESG-Portfolio. „Alle unsere Portfolios kann man online und zu vergleichbaren Konditionen auch über Berater erhalten“, sagt Dirk Söhnholz. „Für Vermögensverwalter, Banken, Stiftungen und andere institutionelle Anleger entwickeln wir auch kostengünstige maßgeschneiderte Portfolios“.

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DEFAMA über Plan

Von Dr. Oliver Everling | 28.Februar 2017

Die Deutsche Fachmarkt AG (DEFAMA) hat im Geschäftsjahr 2016 nach vorläufigen und untestierten HGB-Zahlen bei Umsatzerlösen von 3,4 (Vj.: 1,0) Mio. € einen Konzernjahresüberschuss von 0,9 (0,3) Mio. € bzw. 0,30 (0,13) € je Aktie erwirtschaftet, berichtet die Gesellschaft. Die Funds From Operations (FFO) lagen bei 1,6 (0,5) Mio. € bzw. 0,54 (0,24) € je Aktie.

Damit hat DEFAMA die erhöhte Prognose mehr als erreicht. Vorstand und Aufsichtsrat kündigen daher den Vorschlag für die Hauptversammlung am 23. Juni 2016 in Berlin an, eine von 10 auf 20 Cent je Aktie verdoppelte Dividende auszuschütten.

Für das laufende Jahr erhöht DEFAMA die Prognose für den FFO von 2,2 auf 2,4 Mio. €. Beim Nettogewinn nach HGB rechnet der Vorstand nunmehr mit einem Anstieg um über 40% auf rund 1,3 Mio. € bzw. 0,37 € je Aktie. Vor diesem Hintergrund sei es das erklärte Ziel der Gesellschaft, die Dividende für 2017 erneut anzuheben.

In der Prognose sind nach der zwischenzeitlich erfolgten Gremienzustimmung auch erste Erträge aus den Objekten Büdelsdorf und Wittenburg enthalten; der Besitzübergang wird hier im Jahresverlauf erfolgen. Dagegen kann der Kauf von Bad Dürrenberg aufgrund der verkäuferseitigen Gremienablehnung nicht vollzogen werden. Die Prognose enthält keine Effekte aus im Lauf des Jahres 2017 geplanten weiteren Objektkäufen. Auf Basis des aktuellen Portfolios liegt der annualisierte FFO bei gut 2,5 Mio. €, entsprechend 0,72 € je Aktie.

DEFAMA verfügt nach eigenen Angaben über eine gut gefüllte Pipeline, aus der sich jederzeit weitere Abschlüsse ergeben können. Inklusive noch nicht ausgezahlter Darlehen beliefen sich die liquiden Mittel zum Bilanzstichtag 31.12.2016 auf rund 5 Mio. €. Der Vorstand geht daher davon aus, den annualisierten FFO mit den vorhandenen liquiden Mitteln noch deutlich steigern zu können.

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