Small Banking Box, Stresstesting und SREP-Prozess

Von Dr. Oliver Everling | 29.November 2016

Die 17. Handelsblatt Jahrestagung „European Banking Regulation“ befasst sich mit neuen Entwicklungen in der Bankenaufsicht. So werden in einer Paneldiskussion die Vorhaben der ​Small Banking Box, des Stresstestings und des SREP-Prozesses (Supervisory Review and Evaluation Process) für Banken unter der direkten Aufsicht der EZB diskutiert. Prof. Dr. Hermann Schulte-Mattler von der Fachhochschule Dortmund moderiert diese Diskussion in Frankfurt am Main.

Es diskutieren Piers Haben von der European Banking Authority (EBA), Dr. Levin Holle vom Bundesministerium der Finanzen, Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sowie Dr. Jukka Vesala von der Europäischen Zentralbank (EZB).

Vesala kommt auf die besondere Rolle der Less Significant Institutions (LSI) zu sprechen und skizziert, wie sich die Regulierung konsistent über die verschiedenen Institute zu erstrecken hat. „Alles, was wir tun, ist einer Analyse von Kosten und Nutzen unterworfen“, betont Vesala.

Holle thematisiert die Frage, ob es für kleine und mittlere Banken eine adäquate Regulierung gibt. Eigentlich hätten die Banken Schlagzeilen gemacht, die zu groß waren, um für diese eine Insolvenz zuzulassen. Daher sei eine Initiative gestartet worden, für kleine und mittlere Banken eine angemessenere Regulierung zu schaffen. Die angestrebten Erleichterungen betreffen beispielsweise die Offenlegung und die Ansprüche, die an das Handelsbuch bzw. die Handelsaktivitäten zu stellen sind. Die große Bürde, die mit den vielen Berichten zusammenhänge, müsse neu diskutiert werden. Die Kommission bewege sich offenbar nun auch in diese Richtung.

Schackmann-Fallis illustriert das Geschäftsmodell der Sparkassen, das zwischen Niedrigzinsen und einem hohen Kostenblock „gequetscht“ sei. Politiker hätten lange nur Lippenbekenntnisse für den Gedanken der Proportionalität abgegeben. Schackmann-Fallis kommt auf die Schwellenwerte zu sprechen. Hier werde ein neues Modell der Regulierung benötigt. Schackman-Fallis spricht von der Idee der Small Banking Box, mit der diejenigen Banken identifiziert werden können, die einer vereinfachten Berichts- und Offenlegungspflicht unterworfen werden sollten. 

Schulte-Mattler weist darauf hin, dass im Durchschnitt die größten Bank nur rund 4 % Eigenkapital aufweisen, während kleinere Banken auf wesentlich höhere Eigenkapitalquoten kämen.

Haben betont seine Zustimmung zur Idee, die Regulierung von Banken nach größeren und kleineren Banken zu differenzieren. Er gibt aber zu bedenken, dass es in Europa im Rahmen der Krise aus kleinere Banken gegeben habe, die in Schwierigkeiten gerieten. Kleinere Banken hätten zwar im Durchschnitt auch eine höhere Rentabilität, diese sei jedoch auch volatiler. 

Auch Vesala spricht von der Erfahrung, dass auch bei kleineren Banken Schieflagen zu bekämpfen seien. Die „harten“ Regeln für die Kalkulation von Eigenkapitalanforderungen usw. seien unterschiedslos bei großen und kleinen Banken angewendet.

„Eigenkapitalausstattung, Liquidität usw. sind nicht unser Problem“, sagt Schackmann-Fallis für die Sparkassen in Deutschland. „Unser Problem sind die Berichtspflichten, die so viele Kapazitäten binden und Kosten in die Höhe treiben.“ Speziell für LSIs will Schackmann-Fallis mit Blick auf Stresstests die Unterschiedlichkeit der Geschäftsmodelle besser verstanden wissen.

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Gefahr erkannt?

Von Dr. Oliver Everling | 28.November 2016

„Im Gegensatz dazu, was landläufig behauptet wird, stellt Donald Trumps Wahlsieg keinen fundamentalen Bruch dar – zumindest nicht für die Finanzmärkte“, sagt Christopher Dembik, Head of Macro Analysis bei der Saxo Bank. Daher habe die US-Notenbank keinen Grund dafür, die für den kommenden Dezember erwartete Zinserhöhung zu verschieben.

Doch eine Gefahr könne eine andere verbergen. Kurzfristig sei nämlich das größte Problem nicht eine US-Rezession, sondern die mögliche Rückkehr der politischen Unsicherheit in Italien. „Sollte dort Ministerpräsident Matteo Renzi das Referendum über die Verfassungsreform an diesem Sonntag verlieren, könnte das Land wieder in eine politische Instabilität zurückfallen“, sagt Dembik.

Zudem sei der Dezember ein guter Zeitpunkt, um sowohl gute als auch schlechte Nachrichten zu verkünden. „Japans Versuche aus dem wirtschaftlichen Teufelskreis auszubrechen waren nicht erfolgreich, daher ist das Land der aufgehende Sonne der Hauptverlierer dieses Jahres“, sagt Dembik. Auch Polen habe sich mit der Herabsetzung des Renteneintrittsalters einen ordentlichen Fehltritt geleistet, da es eine Maßnahme sei, die nicht budgetiert ist und zwangsläufig zu Steuererhöhungen führen werde. Ägypten hingegen sei positiv hervorzuheben. „Das Land hat eine Lektion gelernt: Eine schwache Wirtschaft braucht eine schwache Währung. Nun bewegt es sich in die richtige Richtung“, sagt Dembik abschließend.

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DVFA Scorecard for Corporate Governance

Von Dr. Oliver Everling | 25.November 2016

Die DVFA Scorecard for Corporate Governance wurde mit den Ergebnissen einer qualitätsbezogenen Analyse zur Corporate Governance der DAX-Unternehmen heute durch die DVFA vorgestellt. Die Datenerhebung erfolgte durch den Stimmrechtsberater (Proxy Advisor) IVOX Glass Lewis. Initiiert und unterstützt wird diese Untersuchung durch die vier deutschen Asset Manager Allianz Global Investors, Deutsche Asset Management, Deka Investments und Union Investment.

Die DVFA Scorecard wurde als Instrument entwickelt, um Investment Professionals eine qualitative Analyse der unternehmensspezifischen Corporate Governance-Situation sowie einen Vergleich auch unter Einbezug internationaler Standards zu ermöglichen.

Die Gliederung der DVFA Scorecard folgt dem kapitelweisen Aufbau des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) und bildet einen Großteil der ‘Soll‘-Empfehlungen und ‘Sollte‘-Anregungen des DCGK ab. Die Scorecard wird zusätzlich durch weitere internationale Corporate Governance-Standards (ICGN-Principles) und relevante Best Practice-Vorgaben ergänzt.

Die Methodik der DVFA Scorecard sieht eine gewichtete, kapitelweise Auswertung in den Bereichen I. Aktionäre & Hauptversammlung, II. Vorstand, III. Aufsichtsrat, IV. Transparenz & Governance-Verpflichtung und V. Rechnungslegung & Abschlussprüfung vor, die in einem Gesamtscore zusammengeführt werden.

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50% der zertifizierten Fonds basieren auf Nachhaltigkeitsratings von oekom research

Von Dr. Oliver Everling | 24.November 2016

Die Vergabe des FNG-Siegels durch das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) bestätigt erneut die Marktführerschaft von oekom research im deutschsprachigen Raum im Bereich Nachhaltigkeitsresearch: Von den insgesamt 38 Publikumsfonds, die mit dem FNG-Siegel ausgezeichnet wurden, basieren 50% auf den Ratinginformationen von oekom research. Insgesamt 19 von oekom research betreute Fonds zählen somit zu den vom FNG für 2017 zertifizierten nachhaltigen Geldanlagen, darunter vier der sieben Fonds mit der Bestbewertung von drei Sternen.

Das FNG hat für die Zertifizierung umfangreiche Kriterien definiert, die seit der erstmaligen Siegelvergabe im letzten Jahr weiterentwickelt wurden. So erhalten nur diejenigen Fonds ein Siegel, die als Mindestanforderung die Ausschlusskriterien Atomkraft und Waffen anwenden und keine Verstöße bei den vier Themen des UN Global Compact, also Menschen- und Arbeitsrechte, Umweltschutz und die Bekämpfung von Korruption aufweisen. Für den vom FNG geforderten Qualitätsstandard müssen zudem auch weitgehende Transparenz- und Qualitätskriterien erfüllt sein. Das Siegel macht somit deutlich, dass die Fonds einen Mindestqualitätsstandard in Bezug auf Nachhaltigkeit und Transparenz erfüllen und diesen Anspruch auch tatsächlich umsetzen.

Robert Haßler, CEO von oekom research, sieht in dem gesteigerten Ergebnis die Arbeit von oekom research eindrucksvoll bestätigt: „In einem dynamischen Marktumfeld geht es immer auch um den Wettbewerb der Konzepte und die Qualität der Produkte. Wir freuen uns daher, dass wir mit unserem Nachhaltigkeitsresearch substanziell zur Auszeichnung von so vielen Fonds beitragen können. Wir verstehen diesen Erfolg auch als Ansporn, unsere Research-Dienstleistungen stetig weiter zu entwickeln und damit unsere Kunden in ihren Anlageentscheidungen bestmöglich unterstützen zu können.“

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FNG-Siegel für Nachhaltigkeitsfonds von C-QUADRAT

Von Dr. Oliver Everling | 24.November 2016

Der Wiener Asset Manager C-QUADRAT hat für seine drei Nachhaltigkeitsfonds das in der Branche begehrte FNG-Qualitätssiegel für nachhaltige Geldanlagen erhalten. Alle drei C-QUADRAT ESG-Fonds erhalten zwei von drei möglichen Sternen. „Das Qualitätssiegel ist für uns ein weiterer Beleg dafür, dass wir in unseren Nachhaltigkeitsfonds besonders hohe Maßstäbe anlegen und damit überzeugen können“, sagt Andreas Böger, Senior Portfolio Manager bei der C-QUADRAT Asset Management GmbH. „Unsere Fonds zählen damit zu jenen mit den höchsten Prüfstandards der Branche“, ergänzt Böger. 

Nachhaltige Geldanlagen ergänzen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte und erfreuen sich bei Anlegern zunehmender Beliebtheit. C-QUADRAT hat die Assets under Management im Bereich Nachhaltigkeit seit dem 1. Januar 2016 um 40 Prozent gesteigert und verwaltet derzeit insgesamt rund 530 Mio. Euro* in nachhaltigen Investmentlösungen.

Grundlage der Investmententscheidungen bei C-QUADRAT ist ein aufwendiges dreistufiges Screening-Verfahren, mittels dessen geprüft wird, welche Unternehmen und Staaten in den Bereichen Umwelt (E), Soziales (S) und Governance (G) nachhaltig agieren und damit in Form von Aktien oder Anleihen für die ESG-Fonds in Frage kommen. C-QUADRAT-Fondsexperte Böger erläutert die Kriterien: „Keine Chancen in unsere ESG-Fonds aufgenommen zu werden, haben Unternehmen der sogenannten Sin-Industrie.“ Dazu gehören Unternehmen der Alkohol-, Tabak-, Pornografie-, Waffen- und auch Glücksspielbranche.

Privatanleger, die auf nachhaltige Investments setzen, können bei C-QUADRAT in folgende Fonds investieren: C-QUADRAT Global Quality ESG Bond Fund (ISIN: LI0048891217), C-QUADRAT Global Quality ESG Equity Fund (ISIN: AT0000A105J0) und den C-QUADRAT Absolute Return ESG Fund (ISIN: AT0000729298).

Ergänzt wird die Palette der nachhaltigen Investments bei C-QUADRAT mit dem Dual Return Fund – Vision Microfinance (ISIN: LU0236782842), der seit Mai auch deutschen Privatanlegern eine weitere nachhaltige Investmentmöglichkeit mit dem Schwerpunkt Mikrofinanz bietet. (Hinweis: Der Vertrieb von Anteilen dieses Teilfonds an Privatanleger ist in Österreich nicht zulässig.)

C-QUADRAT Experte Böger unterstreicht: „Immer mehr Anleger möchten bei ihren Investments ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt wissen. Sie übernehmen damit Verantwortung für die jetzige und die nächste Generation und möchten mit ihrem finanziellen Engagement etwas bewirken. Neben dem guten Gewissen generieren nachhaltig gemanagte Fonds oft eine überdurchschnittliche Rendite. Studien haben gezeigt, dass Unternehmen mit einer hohen ESG-Bewertung in der Vergangenheit langfristig auch eine bessere Performance bei geringerem Risiko erzielt haben als schlechter bewertete Mitbewerber.“

Neben der Auszeichnung mit dem FNG-Qualitätssiegel überzeugen die ESG-Fonds von C-QUADRAT auch beim Morningstar-Sustainability-Rating mit 4 bzw. 5 Weltkugeln, was ein überdurchschnittliches bis hohes Rating bedeutet.

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Feri Eurorating Awards drei Mal in Folge für COMGEST

Von Dr. Oliver Everling | 24.November 2016

Die französische Fondsboutique Comgest gewinnt zum dritten Mal in Folge den Feri Eurorating Award in der Asset Management-Kategorie Aktienfonds. Auch in der Kategorie Aktien Emerging Markets landete Comgest ganz vorn. Das Geschäftsmodell von Comgest basiert allein auf dem Management von Aktienfonds. Diese werden in allen Regionen weltweit mit dem gleichen, seit über 30 Jahren unveränderten, Investmentstil verwaltet, der auf dem Quality-Growth-Ansatz beruht.

„Die wiederholte Auszeichnung als bester Asset Manager in der Kategorie Aktienfonds belegt, dass unser Quality-Growth-Ansatz in sämtlichen Regionen erfolgreich ist. Dieser Preis gilt somit unserem gesamten Investment-Team aus insgesamt 39 Fondsmanagern. Wir verfolgen konsequent den Quality Growth Ansatz, um nachhaltig eine gute Performance für unsere Kunden zu erzielen. In diesem Handeln wurden wir nun erneut bestätigt“, erklärt Jan Peter Dolff, Geschäftsführer von Comgest.

Der Aktienfonds Comgest Growth Greater Opportunities wurde in der Kategorie Aktien Europa ausgezeichnet, der Comgest Growth Japan lag in der Kategorie Aktien Japan vorn. „Wir freuen uns natürlich sehr, dass mit dem Comgest Growth Greater Europe Opportunities und dem Comgest Growth Japan zwei unserer Fonds in den jeweiligen Kategorien siegreich waren. Die Auszeichnung beweist, dass unser Investmentstil in zwei sehr unterschiedlichen Aktienmärkten zum Erfolg führt. Wir gratulieren unserem Team zu diesem Erfolg“, so Dolff.

Die Gewinner der Feri Eurorating Awards wurden am 22. November 2016 in Bad Homburg ausgezeichnet.

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FERI EuroRating Awards 2017

Von Dr. Oliver Everling | 23.November 2016

​Die FERI EuroRating Services AG, ein Unternehmen der Scope Gruppe, hat gestern Abend in der Bad Homburger Schloßkirche die FERI EuroRating Awards 2017 verliehen. Die Awards wurden dieses Jahr zum zehnten Mal in Folge verliehen. Die Vergabe erfolgte in insgesamt 13 Fonds-Kategorien und 17 Asset Management-Kategorien für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Gewinner wurden gemeinsam mit dem Kooperationspartner von FERI EuroRating Services, der Verlagsgruppe Handelsblatt, bei einer feierlichen Preisverleihung bekannt gegeben.

In der Management-Kategorie Universalanbieter hat in Deutschland Fidelity gewonnen und damit den Erfolg des Vorjahres wiederholen können. In der Schweiz hat Blackrock gewonnen. In Österreich ging der Award für diese Kategorie wie auch im Vorjahr an die Kepler-Fonds KAG.

Die Fondsgesellschaften mit den meisten Auszeichnungen waren mit jeweils insgesamt sieben Auszeichnungen Schroders und Blackrock inklusive deren ETF-Sparte iShares. So gewann Schroders in der länderübergreifenden Management-Kategorie Aktien Emerging Markets sowie jeweils in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Fondskategorien „Aktien Asien Pazifik ex Japan“ und „Aktien Mittel-/Osteuropa“. Blackrock konnte den begehrten Award in der länderübergreifenden Management-Kategorie Best Fund Brand Universalanbieter, in den Management-Kategorien Obligationen beziehungsweise Rentenfonds Schweiz und Universalanbieter Schweiz sowie jeweils in allen drei Ländern in der Fondskategorie Aktien Emerging Markets entgegennehmen. iShares gewann in der länderübergreifenden Kategorie ETF.

Erstmals wurde in diesem Jahr auch ein Award für die länderübergreifende Management-Kategorie Wandelanleihen verliehen. Dieser ging an Credit Suisse Asset Management. In den länderübergreifenden Management-Kategorien Absolute Return, Socially Responsible Investing, Multi Asset und Commodities gewannen jeweils Pioneer Investments, Union Investment, Invesco Asset Management und Vontobel Asset Management. Goldman Sachs Asset Management gewann den länderübergreifenden Award in der Kategorie Renten beziehungsweise Obligationen Emerging Markets.

Eine weitere Premiere in diesem Jahr war die Verleihung je eines Awards in den länderübergreifenden Managementkategorien Zertifikateanbieter Primärmarkt und Zertifikateanbieter Sekundärmarkt. Diese gingen jeweils an die DekaBank und an Société Générale.

Der DWS Deutschland gewann zum insgesamt vierten Mal in der Fondskategorie Aktien Deutschland. Zuletzt gewann der Fonds diesen Award 2013. In Österreich und der Schweiz konnten sich mit dem Raiffeisen-Oesterreich-Aktien-Fonds und dem „UBS (CH) Equity Fund – Swiss High Dividend“ in der jeweiligen Fondskategorie Aktien Österreich beziehungsweise Aktien Schweiz ebenfalls heimische Wettbewerber durchsetzen.

Auch in diesem Jahr wurden im Management-Segment Best Fund Brand länderübergreifend Auszeichnungen in den Kategorien Universalanbieter, Spezialanbieter und Aufsteiger des Jahres in Zusammenarbeit mit Fund Buyer Focus Ltd. verliehen. Basis der drei Auszeichnungen in diesem Segment ist die Markenpositionierung. Während Blackrock in der Kategorie Brand Universalanbieter gewann, gingen die Auszeichnungen in den Kategorien Brand Aufsteiger und Brand Spezialanbieter jeweils an ACATIS Investment und Nordea Asset Management.

Während des Nominierungsprozesses hat die FERI EuroRating Services AG für Deutschland rund 3.000 Fonds und 200 Asset Manager analysiert. Die Anzahl für die Schweiz und Österreich fällt leicht niedriger aus. Die Management-Awards werden den besten Universal- und Spezialanbietern sowie den jeweiligen Top-Gesellschaften in den Kategorien Aktien- und Rentenfonds, Absolute Return, jeweils Aktien und Renten Emerging Markets, Commodities, Multi Asset, Socially Responsible Investing, Zertifikateanbieter Primärmarkt, Zertifikateanbieter Sekundärmarkt sowie Wandelanleihen und ETF vergeben.

Die in Deutschland, Österreich oder der Schweiz vertretenen Fonds und Fondsgesellschaften wurden anhand ihres FERI Fondsratings und Performancedaten der vergangenen zwölf Monate bewertet. Die jeweils fünf besten Fonds beziehungsweise Fondsgesellschaften wurden dann für die FERI EuroRating Awards 2017 nominiert. Nach einer sich anschließenden qualitativen Bewertung wurden die jeweiligen Gewinner ermittelt. Die Verleihung der Fonds-Awards erfolgte jeweils für Deutschland, Österreich und die Schweiz in acht Aktienfondskategorien, drei Renten- beziehungsweise Obligationenfondskategorien sowie einer Misch- beziehungsweise Strategiefondskategorie. Hinzu kommt die Sonderkategorie Fund Innovations.

Die vollständige Übersicht der Gewinner finden Sie unter www.feri-fund-awards.de.

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Aktiv oder „passiv“ gegen Risiken?

Von Dr. Oliver Everling | 21.November 2016

Gemäß den Ergebnissen der 2016 MFS® Active Management Sentiment-Studie dominieren aktiv gemanagte Strategien weiterhin die Investmentportfolios und das Vertrauen in aktives Management bleibt stark. In Übereinstimmung mit Anlegern auf der ganzen Welt haben professionelle Anleger in Deutschland sich bei fast drei Viertel ihrer gesamten verwalteten Vermögenswerte für aktiv gemanagte Strategien entschieden. Mehr als 6 von 10 befragten Deutschen haben Vertrauen in aktives Management. Die Studie, die von der Forschungsfirma CoreData Research im August 2016 durchgeführt wurde, basiert auf Meinungen und Einschätzungen von 345 institutionellen Anlegern und Dachfondsmanagern weltweit, einschließlich 45 professionellen Anlegern in Deutschland.

„Obwohl die Geldflüsse in passive Strategien in den letzten Jahren zugenommen haben, haben Anleger keinesfalls aktive Strategien aufgegeben“, sagt Lars Detlefs, Geschäftsführer bei MFS. „Wir sehen heute weiterhin eine starke Ausrichtung auf aktives Management. Die Ergebnisse zeigen auch, dass dieser Trend weiter anhält, da viele Anleger glauben, dass die Kapitalmärkte in den nächsten Jahren turbulenter werden.“

In Übereinstimmung mit Befragten weltweit sind 8 von 10 der deutschen professionellen Anleger zumindest leicht besorgt über einen drohenden Einbruch der Aktienmärkte in den nächsten 12 Monaten und drei Viertel der deutschen Befragten geben an, dass der Kapitalschutz in fallenden Märkten zu den wesentlichen Kriterien bei der Auswahl aktiver Manager gehört. Darüber hinaus ist die Hälfte der deutschen Umfrageteilnehmer der Ansicht, dass aktives Management ein wesentlich besseres Risikomanagement im Vergleich zu passiven Anlagemöglichkeiten bietet. Und 46 % glauben, dass aktiv gemanagte Strategien besser geeignet sind, das Abwärtsrisiko in einem Portfolio während eines Baissemarkts zu verringern. Diese Einschätzung basiert auf Erfahrungswerten. Während der letzten 25 Jahre hat das Top-Quartil der aktiven Manager von globalen Strategien in fallenden Märkten 7,6 % an Überrendite erwirtschaftet.

Obwohl Anleger erwarten, dass aktive Manager in volatilen Märkten Kapitalerhalt bieten, hat kurzfristiger Druck dazu geführt, dass die ‚Jagd nach Performance‘ zugenommen hat. Unter den befragten deutschen professionellen Anlegern schauen 70 % auf den Track Record von fünf Jahren oder mehr beim Mandatieren von Asset Managern. Jedoch geben zwei Drittel der Befragten zugleich an, dass sie die Suche nach einem neuen Manager nach nur drei Jahren unterdurchschnittlicher Leistung beginnen werden.

Laut der befragten professionellen Anleger in Deutschland dauert ein ganzer Marktzyklus etwa 6,2 Jahre. Und 87 % dieser Befragten stimmen überein, dass längere Anlagezeiträume eine bessere Grundlage bilden, um zwischen Können und Glück zu unterscheiden. Wenn es jedoch um die Messung des Erfolgs ihrer Investments geht, konzentrieren sich 38 % der Befragten auf die Ein- oder Dreijahres-Performance.

Deutsche professionelle Anleger werden zunehmend dazu gezwungen, in allen Marktphasen positive Renditen zu erzielen. Zwei Drittel der deutschen befragten Umfrageteilnehmer geben an, dass ihre Organisation von ihnen erwartet, dass sie entweder über ein oder drei Jahre positive Renditen erzielen. Und 8 von 10 sagen aus, dass sie die Anlage-Performance ihrer externen Assetmanager entweder auf einer täglichen, monatlichen oder vierteljährlichen Basis überprüfen.

„Es ist erstaunlich, dass Anleger, deren Zeithorizonte Jahrzehnte betragen, die Performance ihrer Manager über Zeiträume von drei Monaten oder weniger beurteilen“, sagt Andrea Baron, Geschäftsführer bei MFS. „Diese kurzfristige Mentalität ist allgegenwärtig und einer der Hauptgründe, warum Anleger damit kämpfen, ihre Renditeziele zu erreichen.“

Da das globale Wachstum durch hohe Schulden in den entwickelten Märkten und eine „lower-for-longer“-Ausrichtung der Zentralbanken behindert wird, gibt es einen starken Konsens, dass durchschnittliche jährliche Benchmark-Renditen auf absehbare Zeit niedriger als ihre historischen Durchschnittswerte ausfallen werden. Nur 4 von 10 der befragten deutschen Anleger geben an, dass sie optimistisch bezüglich der Aussichten für die deutsche Volkswirtschaft sind. Und 86 % der deutschen professionellen Anleger machen sich sowohl über negative Zinssätze als auch über wachsende Staatsdefizite Sorgen. Die Anleger haben ihre Erwartungen gedämpft, dass sie die historischen Renditen erreichen würden, auf denen ihre Ziele basieren. Nur die Hälfte der in Deutschland befragten professionellen Anleger sind davon überzeugt, dass sie in den nächsten drei Jahren eine erwartete jährliche Rendite von 6 % erzielen werden. Das wird zu einem zusätzlichen Fokus auf Überrenditen führen.

„Da Wachstumsprognosen im Allgemeinen niedriger sein werden als historische Durchschnittswerte, zeigen professionelle Anleger nur wenig Vertrauen in die Erfüllung ihrer Zielrenditen“, sagt Detlefs. „Erwartete Renditen werden dazu verwendet, zukünftige Verbindlichkeiten für Pensionszahlungen, langfristige Sparziele und Anlageziele zu planen. In einer Situation niedrigen Wachstums ist die Generierung von Alpha kritisch für Anleger, um langfristige Bedürfnisse zu erfüllen.“

„Dass Privatanleger teure aktiv gemanagte Fonds statt kostengünstiger Indexfonds vermittelt bekommen ist, ja nicht weiter verwunderlich,“ kommentiert Dr. Michael Ritzau, Honorarberater und Autor des Buches „Die große Fondslüge„, „weil nur erstere Provisionen an die Vermittler zahlen. Dass allerdings auch professionelle Anleger 75% Ihrer Anlagen in aktiv gemanagten Strategien halten ist schon eher verwunderlich, denn rational lässt sich das nicht begründen. Auf den ersten Blick ist die These, dass aktive Manager in fallenden Märkten besser als der Index sind zwar plausibel. Leider sagen die Fakten aber etwas völlig anderes: Im schlechte Aktienjahr 2011 z.B. haben die mehr als 1500 Fonds der Morningstar-Kategorie globale Aktien im Schnitt 8,2% verloren.“

Ihr Referenzindex, der MSCI World gab gerade einmal 2,4% nach, hebt Ritzau hervor und fügt hinzu: „Und auch bei den ‚besten‘ Fonds ergibt sich kein rosigeres Bild. So haben die 26 ‚stark überdurchschnittlichen‘ globalen Aktien-Fonds aus Finanztest 12/2007 im Crashjahr 2008 im Schnitt noch knapp 4,2% zusätzliche Verluste auf den Index generiert, 2011 sogar über 8,5%. Sicher, es handelt sich hier um Publikumsfonds für Privatanleger. Aber bei Spezialfonds für professionelle Anleger gelten die gleichen Grundsätze, die Nobelpreisträger William Sharpe in seinem Artikel ‚Die Arithmetik des aktiven Managements‘ schon 1990 klargestellt hat. Ritzau zitiert Sharpe: *Nach Abzug der Kosten muss die Rendite des durchschnittlichen aktiv gemanagten Dollars geringer sein als die Rendite auf des durchschnittlichen passiv verwalteten Dollars! Dies gilt für jede Zeitperiode.“  Laut Sharpe ist es: „mathematisch unausweichlich, dass aktives gemanagtes Geld im Schnitt auch im Crash schlechtere Renditen als passiv gemanagtes liefern muss“.

In der aktuellen Situation müssen Anleger das dreifache Risiko eingehen – verglichen mit vor 20 Jahren – um die gleichen Renditen zu erzielen, gemäß einer aktuellen Untersuchung von Callan Associates. Nur vor diesem Hintergrund ist zu verstehen, dass 7 von 10 deutschen befragten Umfrageteilnehmern sagen, dass ein gutes Risikomanagement einer der wichtigsten Faktoren bei der Auswahl eines aktiven Managers sei.

„Anleger sollten sich auf das konzentrieren, was sie kontrollieren können: Vermögensallokation, langfristige Planung und Suche – sowie Beibehaltung – von Managern, die das Risiko während des ganzen Marktzyklus verwalten können“, sagt Baron. „Zeit kann ein Asset sein, solange Anleger Störfaktoren herausfiltern und sich auf langfristiges Anlegen anstelle von kurzfristigem Handel konzentrieren.

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Rettet das Spiel!

Von Dr. Oliver Everling | 21.November 2016

„Rettet das Spiel! Weil Leben mehr als Funktionieren ist“ – das ist der neueste Buchtitel aus dem Carl Hanser Verlag. Der Hirnforscher Gerald Hüther und der Philosoph Christoph Quarch wollen sich damit nicht abfinden. Sie erläutern, warum unser Gehirn zur Hochform aufläuft, sobald wir es spielerisch nutzen, erinnern an die Wertschätzung des Spiels in früheren Kulturen und zeigen, welche Spiele dazu angetan sind, Freiräume für Lebensfreude zu öffnen – damit spielerische Kreativität nicht verloren geht.

„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. Was Schiller einst dachte, bestätigt heute die Neurowissenschaft: Im Spiel entfalten Menschen ihre Potenziale, beim Spiel erfahren sie Lebendigkeit. Doch das Spiel ist bedroht – durch seine Kommerzialisierung ebenso wie durch suchterzeugende Online-Spiele“, warnen die Autoren.

Spiele werden auch in Deutschland mit Milliarden gefördert. Staatliche Glücksspiele wie Klassenlotterien spielen wöchentlich Millionen ein. Die Rundfunkbeiträge für die Medienanstalten werden dazu genutzt, Spiele des Spitzensports zu übertragen. Millionen von Zuschauern verfolgen Spiele in riesigen Stadien oder vor dem Fernseher. Die Autoren sprechen aber nicht in erster Linie von dieser Art das staatlich geförderten Spielekonsums, sondern es geht ihnen um das Spiel, bei dem der Mensch selbst aktiv als Spieler teilnimmt. Daher geht es auch nicht um das Schauspiel, bei dem der Zuschauer ebenfalls eine passive Rolle wahrnimmt. Das Buch befasst sich nicht mit den starren Regeln, nach denen ein Ball von rechts nach links und wieder von links nach rechts befördert wird usw., sondern nimmt den Leser mit zu einem tieferen Verständnis dessen, was „Spiel“ eigentlich ausmacht

„Dem Konsumenten ist das Spiel selbst gleichgültig. Er setzt sich nicht aufs Spiel, sondern vor den Monitor: mit dem lebendigen Geist des Spielens aber hat das nichts zu tun. Der ist dann tot: entweder man spielt oder man konsumiert. Beides zusammen geht nicht“, folgern Hüther und Quarch.

Die Autoren des Buches sind weder Fußballtrainer noch Lobbyisten für eine bestimmte Spielekonsole. Beide sind vielmehr bekannte Autoren und Referenten. Gerald Hüther ist Neurobiologe und Christoph Quarch Philosoph. Entsprechend steigt das Buch auch mit dem Thema ein, wie schon nach der griechischen Mythologie die Götter mit Schicksalen spielten.

„Das Spiel ist aus. Der Nachbar“, kritisieren die Autoren, „ist uns nicht ein Spielgefährte, sondern eine Konkurrenz, gegen die wir uns durchsetzen müssen. Wir sind, so will es scheinen, aus dem Spiel genommen. Und eben das tut uns nicht gut – rettet das Spiel!“

In dem sich die Autoren mit griechischen Göttern und alten Philosophen beschäftigen, erhält der Leser mit diesem Buch eine völlig neue Sichtweise auf ihm möglicherweise schon bekannte Namen und Geschichten. „Allein, so unschuldig wie einst in den antiken Spielstätten zu Delphi und Olympia ließ sich in einer christlich dominierten Kultur nicht mehr spielen. Zwar blühte an den Adelshöfen der Renaissance, des Barock und Rokoko eine nie gewesene Spielkultur, doch gleichzeitig keimte – vor allem unter dem Einfluss der Reformation – ein diesem spielerischen Geist zutiefst feindlicher Groll, der sich mit der französischen Revolution entlud.“

Die Gegner jener neuen Ernsthaftigkeit sehen sie als Bedrohung des Humanen. Zitat Friedrich Schiller: „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

„Die ganze Geisteshaltung der Renaissance war Spiel“, mit diesen Worten wird der Historiker Johan Huizinga zitiert und die Autoren zeigen auf, dass „die ganze Haltung der Reformation hingegen war eine dem Spiel feindliche. In ihr obsiegt der unbedingte Ernst – der Ernst des Gläubigen, der sich fortwährend um sein Seelenheil sorgt. Die Sorge aber ist der Tod des Spiels.“

Heute sind es oft gerade die Kirchen, die das unter ethischen, ökologischen und sozialen Aspekten fragwürdige Verhalten des „Homo oeconomicus“ in Unternehmen anprangern. Dabei liegen die Wurzeln für das kritisierte Verhalten genau in eben diesem Denksystem,  auf dass sich die Kirchen stützen. „Letztlich war es der sorgenvolle Ernst der Reformation, der sich auf Umwegen in den Geist der modernen Ökonomie schlich, wie Max Weber gezeigt hat, und so zur Entstehung desjenigen Menschentypus beitrug, der später als Homo oeconomicus Epoche machte. Der wirtschaftende Mensch sieht sich als rationalen Egoisten, der stets nach seinem Nutzen, seinem Vorteil fragt – der Ernst des Menschen, der darum bemüht ist, seine Interessen durchzusetzen.“

Das Buch ist weit mehr als eines der vielen Managementbücher, in denen Strategien zum schnellstmöglichen Erfolg vorgestellt werden. Der Mensch kann, überlegen die Autoren, “ zum Moralapostel werden und im Stil der Jakobiner die Moral mit Feuer und Schwert zur Geltung bringen. So macht er sich zum Sklaven der Vernunft und zum Despoten über Leib und Seele. Er kann aber auch zu sinnlicher Ausschweifungen neigen. Dann macht er sich zum Sklaven seines Leibes und diesen zum Despoten über seinen Geist -in etwa so, wie es der dekadente alte Adel getan hatte.“

In heutigen Demokratien ist die Mehrheit der Wähler kein Einkommensteuerzahler mehr. Es entscheidet vielmehr eine Mehrheit, welche Leistungen eine Minderheit aus Unternehmern und Berufstätigen zu erbringen hat. Die Autoren bringen der attischen Demokratie einiges Verständnis entgegen, nach der stimm- und wahlberechtigte Bürger ökonomisch unabhängig sein mussten. „Man glaubte in Athen, das es der Polis schaden würde, wenn Politik zu einer Profession verkommt – zum Gelderwerb.“

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Rückkehr der Emerging Markets

Von Dr. Oliver Everling | 18.November 2016

Die Gefahr einer Immobilienpreisblase ist in Deutschland trotz der anhaltenden Preisanstiege für Wohnimmobilien als gering einzustufen. Das zeigt die neue Untersuchung „Fokus Wohnimmobilien: Deutschland im internationalen Vergleich“, die am Mittwoch auf der 29. Herbsttagung der FERI EuroRating Services, einem Unternehmen der Scope Gruppe, vorgestellt wurde. Rund 250 Gäste, darunter Vertreter von Banken, Fondsgesellschaften, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Beratungen und Versicherungen nahmen an der Tagung teil.

Die Untersuchung stellt fest, dass in Deutschland eine Überhitzungsgefahr zwar tendenziell zunimmt, aber weitgehend auf regionale Hot-Spots begrenzt bleibt. „Die jüngsten zahlreichen rechtlichen Maßnahmen wie die Umsetzung der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie sollen die Finanzstabilität in Deutschland gewährleisten. Diese Maßnahmen sind verständlich, treffen aber nicht das Problem. Sie führen eher dazu, dass Wohnungsneubau gebremst wird. Es ist aber das Gebot der Stunde, dass der Wohnungsneubau gefördert wird“, so Manfred Binsfeld, Teamleiter Immobilienmarktresearch bei Feri EuroRating Services.

Eine weitere auf der Herbsttagung vorgestellte Untersuchung zeigt, dass Deutsche institutionelle Investoren den Anteil von Immobilienanlagen in ihren Portfolios weiter steigern. Seit 2010 steigt die Immobilienquote institutioneller Anleger konstant von 6,1 Prozent auf nunmehr 9,4 Prozent. Zudem planen knapp 80 Prozent der institutionellen Investoren, den Immobilienanteil ihrer Investmentportfolios bis 2019 weiter auszubauen. „Immobilien bleiben bei institutionellen Investoren hoch im Kurs“, erklärt Wolfgang Kubatzki, Mitglied der Geschäftsleitung von Feri EuroRating Services. „Die Attraktivität von Immobilien dürfte im Vergleich zu Staatsanleihen weiterhin Bestand haben. Der Renditebestand ist sehr hoch und mit einem Puffer versehen. Selbst bei steigenden Anleihenrenditen und schrumpfendem Abstand zu den Immobilienrenditen bleiben Immobilien attraktiv“, so Kubatzki.

Auf der Tagung wurde ebenfalls gezeigt, dass Aktien aus Schwellenländern in Teilen wieder starke Wertzuwächse vorweisen können und hohe Mittelzuflüsse erfahren haben. Allerdings zeigt sich die Wertentwicklung einzelner Emerging Markets Länder-Indizes als sehr heterogen und einzelne Schwellenländer wie Brasilien oder Russland weiterhin als sehr schwankungsanfällig. Bewertungen einzelner Länder fallen somit sowohl auf der Aktien- als auch der Rentenseite zum Teil sehr unterschiedlich aus. In Gänze aber weisen sie eine attraktive Bewertung gegenüber globalen Aktien auf. Länder-, Branchen- und Einzeltitelselektion sind auf der Aktienseite daher von entscheidender Bedeutung. Bei Rentenfonds kommt der Währungseinfluss noch als weitere Determinate hinzu. Ein aktives Fondsmanagement kann unter diesen Voraussetzungen einen klaren Mehrwert liefern.

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