Meinungsbild Anbieter und Vermittler geschlossener AIF

Von Dr. Oliver Everling | 24.November 2015

Die Ratingagentur Scope hat Anbieter und Vermittler geschlossener AIF befragt. Insgesamt haben 24 Anbieter sowie 63 Vermittler teilgenommen.

Die befragten Anbieter verwalten ein Vermögen von insgesamt 132,8 Mrd. Euro – entspricht einem Marktanteil von über 80% der aktiven Anbieter, rechnet Scope vor. Die Kernergebnisse bei den Anbietern: Immerhin fast 60% der Anbieter beurteilen die allgemeine Lage im Markt für geschlossene AIF in diesem Jahr als befriedigend. Nach Ansicht von rund 8% ist die Lage sogar gut. Rund ein Drittel der Befragten stuft die Lage hingegen als unbefriedigend oder schlecht ein.

Die Marktlage wird deutlich positiver eingeschätzt als in der Vorjahrsumfrage. Damals hatten 70% der Befragten die Lage als unbefriedigend oder schlecht beurteilt – und nur 30% als befriedigend oder gut.

Trotz der im Vergleich zur Vorjahresumfrage aufgehellten Stimmungslage sind die Erwartungen an das Platzierungsergebnis der gesamten Branche für 2015 sehr gering: „Nur 8% der Anbieter sehen ein Branchenergebnis von mehr als zwei Mrd. Euro. Immerhin“, so Scope, „rund 17% erwarten bis zu zwei Mrd. Euro. Die Hälfte der Befragten erwartet ein Eigenkapital-Platzierungsvolumen von bis zu einer Mrd. Euro – davon zwei Anbieter sogar nur bis zu einer halben Milliarde Euro.“

Als größte Hindernisse für die Auflage neuer Fonds nannten 70% der Befragten den Mangel an attraktiv gepreisten Assets und 55% regulatorische Hürden. Immerhin 30% machen die mangelnde Nachfrage von Privatinvestoren für das geringe Angebot verantwortlich.

Die Kernergebnisse der Befragung von Scope bei den Vermittlern: Die Stimmung unter Vermittlern ist weiterhin eher schlecht als gut: Nur 7% der Befragten bewerten die allgemeine Marktlage in diesem Jahr als gut oder sehr gut. Rund 36% bewerten sie als befriedigend. Mehr als die Hälfte (59%) schätzen die Lage jedoch als unbefriedigend oder sogar schlecht ein.

Zum Vergleich: In der Vorjahresumfrage war das Stimmungsbild noch schlechter: Damals beurteilten mehr als 82% der Teilnehmer die Marktlage als unbefriedigend oder schlecht.

Auch beim erwarteten Absatz zeigt sich gegenüber der Vorjahresumfrage nur eine marginale Verbesserung: Für 2015 rechnen 42% mit einer Verringerung oder sogar deutlichen Verringerung des eigenen Fondsabsatzes gegenüber 2014 – ein Jahr mit ohnehin schon sehr niedrigen Platzierungsvolumina. Fast ein Drittel erwartet Stagnation. Immerhin 23% rechnen mit einem Zuwachs. Nur 5% der Befragten sind von einer deutlichen Absatzsteigerung überzeugt.

Interessant: In Bezug auf das gesamte Platzierungsvolumen der Branche herrscht in diesem Jahr zwischen Vermittler und Anbieter nahezu Einigkeit. Wie bei den Initiatoren geht der größte Teil der Vermittler (59%) von einem Platzierungsvolumen von bis zu einer Mrd. Euro im Jahr 2015 aus. Knapp ein Fünftel erwartet ein Volumen von bis zu 1,5 Mrd. Euro. Nur jeder Siebte rechnet mit mehr als zwei Mrd. Euro.

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Per Smartphone geratet

Von Dr. Oliver Everling | 18.November 2015

„Ab sofort bietet die ING-DiBa den mobilen Kreditcheck an. Smartphone-Nutzer haben die Möglichkeit,“ verkündet die Bank in einer Presseerklärung, „mit wenigen Angaben von unterwegs zu erfahren, ob ihr Wunschkredit bewilligt werden kann.“ Die notwendigen Angaben beschränken sich auf die Höhe des Kreditbetrags, Verwendungszweck, Netto-Einkommen, Angaben zu möglichen bestehenden Krediten und die Einwilligung der Schufa-Abfrage.

Dabei  stützt sich die Aussage, ob die Aufnahme eines Konsumentenkredits möglich ist, nicht nur auf eine Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben, sondern umfasst neben der Schufa-Abfrage auch eine vorläufige Einschätzung der Kreditwürdigkeit des Kunden durch die ING-DiBa. Nach Eingabe der Daten erhalten Interessenten nach wenigen Sekunden angezeigt, ob der gewünschte Kreditbetrag finanziell tragbar ist und durch die Bank bewilligt werden kann. „Bei positiver Meldung“, verspricht die Bank, „folgt ein konkretes Kreditangebot, das alle relevanten Informationen enthält.“

Mit der Einführung des mobilen Kreditchecks trägt die Bank dem gestiegenen Anteil von Nutzern mobiler Endgeräte Rechnung. Bereits jeder fünfte Interessent, der sich über das Kreditangebot auf der ING-DiBa Webseite informiert, nutzt ein Smartphone oder Tablet.

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Marke und Mythos Miele

Von Dr. Oliver Everling | 17.November 2015

Zum Thema „Mythos Miele – Marke, Produkte, Vertriebsstrategie“ ist die Frankfurt School im Dialog mit Dr. Markus Miele. Der Slogan „immer besser“ hält noch heute, macht Miele seinen Hörern klar. Das Fabrik-Zeichen von Miele enthielt schon vor Generationen diesen Anspruch, immer besser zu sein – als die Konkurrenz und als zuvor.

Entsprechend hoch sind auch heute noch die Ziele von Miele gesetzt. So stellt sich Miele insbesondere auch den Herausforderungen der neuen Kommunikationstechnologien. Die Beobachtung, wie ein kleiner Junge an einem Haushaltsgerät von Miele versuchte, die Buchstabengröße auf dem Display durch die vom Smartphone gewohnte Fingerbewegung zu verändern, habe den Anspruch der nächsten Generation gezeigt. Entsprrechend setzt Miele darauf, mit den neuen Techniken zu gehen.

Miele spricht nicht nur von den neuen Technologien, sondern auch davon, wie Miele in den verschiedenen Märkten den Verbrauchervorstellungen gerecht werden muss. So sei die Vorstellung vom „Backofen“ typisch deutsch, ini praktisch allen anderen Ländern gebe es eben nur einen „Ofen“. Entsprechend sei das Verständnis und die Erwartungen an das Gerät unterschiedlich.

Miele plant nicht, die Fertigung nach China zu verlegen. „Das lohnt sich schon unter Gesichtspunkten der Transportkosten nicht“; ist sich Miele sicher. Miele hat aber keine Berührungsängste mit China. Danach gefragt, stellt er die Gegenfrage, „welches Smartphone benutzen Sie?“ Für viele Verbraucher ist es heute eine Selbstverständlichkeit, in hochwertigen Produkten aus China sogar Statussymbole zu sehen.

An Leiterplatten aus China komme  man beispielsweise nicht vorbei, sagt Miele. Entscheidend sei, ob die Qualitätskontrolle stimme. Kaum ein Produzent komme noch ganz ohne China aus. Auch in Tschechien sei Miele erfolgreich in der Produktion, die ganz auf hächstem Standard von Miele erfolge. Ebenso werde auf den Einsatz qualitativ hochwertiger Materialien größter Wert gelegt.

Entschieden tritt Miele dem Mythos entgegen, in den Waschmaschinen  sei irgendein Mechanismus enthalten, dass sie nach einer bestimmten Zeit kaputt gehe. „Hierzu umarme ich auch meine Konkurrenten“, wehrt Miele den Verdacht ab, die Hersteller würden irgendwelche Maßnahmen treffen, um die Lebensdauer ihrer Geräte zu begrenzen.

Miele rechnet vor, wie er auf eine durchschnittliche Lebensdauer seiner Waschmaschinen von 20 Jahren kommt. „Der durchschnitntliche Haushalt in Deutschland wäscht fünf Mal in der Woche“, berichtet Miele und rechnet vor, wie unter dieser Voraussetzung eine Lebensdauer von 20 Jahren plausibilisiert werden kann. Eine solche Prognose bedeute aber nicht, dass sich die Maschine nach 20 Jahren abschalte. Umgekehrt könne eine Maschine in einem fünfköpfigen Haushalt mit täglichem Einsatz der Waschmaschine auch eine kürzere Lebensdauer haben.

„Was uns alle in Gütersloh auszeichnet ist, dass wir immer bessere Produkte an den Markt bringen wollen. Wir versuchen, uns immer weiterzuentwickeln. So kommen wir auch zu neuen Anwendungen. WIr haben extrem gute Teams, die sich auf ihren Gebieten gut auskennen“, versucht Miele die Erfolgsfaktoren von Miele zu erläutern.

„Ich bin erst in der vierten Generation bei Miele tätig. Es gibt schon die fünfte Generation“, erzählt Miele und verweist auf andere Familienunternehmen in der Region wie Bertelsmann oder Claas. Miele räumt ein, dass nicht jedem Spitzenunternehmen vergönnt ist, auch noch in Jahrzehnten erfolgreich zu sein. „Es gehört auch Glück dazu“, gibt Miele zu und erinnert sich an das Buch der Autoren Peters und Waterman „In Search of Excellence“, das schon zu seiner Studienzeit an der Hochschule St. Gallen aufgezeigt habe, dass einst führende Unternehmen schnell von Konkurrenten abgelöst werden können.

Zum Thema „intellectual Property“ sagt Miele, dass Patente eine große Rolle spielen. „Wir haben 250 bis 300 Patentanmeldungen im Jahr“, sagt Miele und deutet an, dass die Patentanmeldungen auch benötigt werden, um mit anderen Patentinhabern besser verhandeln zu können.

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Initiativgruppe zum Renminbi

Von Dr. Oliver Everling | 17.November 2015

Für die Deutsche Bundesbank ist die Entwicklung des Renminbi (RMB) ein Schwerpunktthema. Daher wird im Hause der Bundesbank über den aktuellen Stand zum deutsch-chinesischen Zahlungsverkehr in RMB und zum neuen chinesischen Zahlungsverkehrssystem CIPS berichtet. Dr. Joachim Nagel aus dem Vorstand der Deutschen Bundesbank leitet das 5. Treffen der RMB–Initiativgruppe ein – nicht ohne auch an die Verletzten und den Verstorbenen der französischen Zentralbank zu gedenken, der beim Anschlag in Paris ums Leben kam.

Dr. Stephan Bredt aus dem Hessischen Wirtschaftsministerium begrüßt zu dem Kreis ein neues Mitglied aus dem Hause einer chinesischen Ratingagentur, Dagong Europe Credit Rating. Die Agentur ist von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA registriert und nach der EU-Verordnung über Ratingagenturen in Europa tätig. Dagong Europe Credit Rating hatte angekündigt, ihren Sitz von Mailand nach Frankfurt am Main zu verlegen.

Über den erfolgreichen Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel in China wurde kurz berichtet. So sei dieser 8. Besuch. der schon aufgrund der bei Chinesen beliebten Zahl 8 Glück versprach, mit einigen Erfolgen verbunden gewesen. Bemerkenswert sei u.a. die Zusammenarbeit von ICBC und Volkswagen.

Nagel berichtet von seinen gemeinsamen Gesprächen mit Dr. Jens Weidmann im Zusammenhang mit den deutsch-chinesischen Kontakten. Regulatorische Fragen standen bei diesen Gesprächen im Vordergrund, berichtet Nagel.

Jochen Metzger, Bundesbankdirektor, Leiter des Zentralbereichs Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme im Haus der Deutschen Bundesbank, hebt in seinem Vortrag die wichtigsten Bewegungen im deutsch-chinesischen Zahlungsverkehr und -verkehrssystem hervor. 16 von der People’s Bank of China (PBoC) designierte Offshore RMB-Clearing -Banken, davon 4 in Europa, sind die Grundlage für weltweite Verbreitung des RMB.

Die Zahl der über die RMB Clearing-Bank in Frankfurt abgewickelten Transaktionen wuchs seit Dezember 2014 stetig, berichtet Metzger. Die Entwicklung des Zahlungsvolumens von Deutschland nach Mainland CHina sowie von Mainland China nach Deutschland ist eher unstet und nicht letztlich der Wachstumstreiber. Der Wert lokaler Transaktionen sowie der Transaktionen von und nach anderen Offshore-Zentren stieg stark an. Metzger erhofft sich einen Schub durch die Aufnahme des RMB in den SZR-Währungskorb.

Das China International Payment System (CIPS) wurde am 8. Oktober 2015 in Betrieb genommen, betrieben durch eine Tochtergesellschaft der chinesischen Zentralbank, um die chineischen Märkte zu öffnen und den RMB weiter zu internationalisieren. „CIPS hat eine reine Offshore-AUsrichtung, Sie können keine Zahlungen von China hinein oder hinaus gemacht werden“, unterstreicht Metzger. HVPS, das High Value Payment System, sei das Gegenstück. Offshore Banken können keine Teilnehmer in HVPS werden. Offshore Banken können derzeit nur mit Onshore-Präsenz in Mainland China an CIPS teilnehmen. Liquidität wird über eine Liquiditätsbrücke aus HVPS bereitgesetellt und abends wieder auf Konten in HVPS ausgekehrt. „Das sind getrennte Sphären für Onshore und Offshore Zahlungsabwicklung“, macht Metzger klar.

DIe China Europe International Exchange beginnt, Finanzprodukte mit chinesischen Underlyings zu handeln. SSE, CFFEX und DBAG arbeiten hier zusammen. Die Marktoperationen wurden zur Deutsche Börse Gruppe outgesourct.

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Überspielte Düsternis

Von Dr. Oliver Everling | 17.November 2015

„Die wirtschaftliche Düsternis Chinas wird übertrieben“, titelt Comgest bei ihrer Glboal Emerging Marekts Präsentation in Frankfurt am Main eine ihrer Statistiken. Comgest Emerging-Market-Fondsmanager Wojciech Stanislawski erläutert die Situation in China. „Zum ersten mal in der Geschichte könnten die Earnings-Per-Share in China schneller wachsen als das Bruttosozialprodukt“, sagt Stanislawski.

Seit 1996 erzielte China ein reales Wachstum des Sozialprodukts von durchschnittlich 9,6 %, nominal 12,8 %. Demgegenüber war das Wachstum der Eigenkapitalrenditen im gleichen Zeitraum sogar negativ, analysiert Stanislawski. Die kumulative Performance des Magellan C Fonds seit Auflage im Dezember 1994 braucht sich dagegen nicht zu verstecken. Binnen 10 Jahren 8,09 %, seit Auflage 8,55 %. Der Index zum Vergleich hatte einen Zuwachs von 6,53 % bzw. 4,34 %.

Stanislawski erläutert die wichtigsten Aktien, die zum Erfolg des Portfolios beigetragen haben. NetEase, Inc. brachte eine Rendite von 61,3 %, Infosys Limited 28,24 %, Hutchison Whampoa Limited 40,78 %, Hutchison Whampoa Limited 40,78 %, Heineken NV 43,24 % und China Moblie Limited 15,85 %. Das durchschnittliche Gewicht letzterer Aktie lag bei 5,57 %.

Stanislawski läugnet nicht diei Problemfälle, die Positionen wurden zum Teil aufgelöst: Media Tek Inc, WeiFu HIgh-Technology Group, Atura Cosmeticos S.A., CCR S.A. und MTN Group Limited. Der höhchst Verlust musste bei Natura Cosmetics S.A. verzeichnet werden (-42,28 %).

Stanislawski legt die wichtigsten 10 Investments seines Fonds offen: China Life INsurance Co. Ltd., Taiwan Semiconductor Manufacturing, China Mobile Limited, Infosys Limited, NetEase, Inc., Ping An Insurance (Group) Company, Power Grid Corporation of India, CK Hutchison Holdings Ltd, Kweichow Moutai Co., Ltd. und MTN Group Limited.

„Wir haben mehr als 30 % jetzt in China und Hongkong investiert“, sagt Stanislawski. Der Fonds lege sich aber nicht darauf fest, einen bestimmten Anteil in China zu investieren. Seit 2013 zeigt der Fonds einen deutlichen Anstieg seiner Investments in Asien.

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Erstes Asset Management Quality Rating von DEXTRO

Von Dr. Oliver Everling | 12.November 2015

Die DEXTRO Group bewertet jetzt auch Asset Manager in einem Asset Management Quality Rating. Die Bewertung erfolgt auf Basis verschiedener Analysekriterien mit unterschiedlicher Gewichtung. Das erste Unternehmen, das sich der Prüfung im Rahmen des DEXTRO Asset Management Quality Ratings gestellt hat, ist nach Angaben der Ratingagentur die TSO Europe Fund, Inc. mit Sitz in Atlanta/USA. DEXTRO bestätigt mit einem Rating von A+ die hohe Qualität des Asset Managers.

TSO Europe Funds, Inc. (TSO Europe) ist eine hundertprozentige Tochter von The Simpson Organization, Inc. (TSO), mit Sitz in Atlanta. TSO stellt ein vollintegriertes Immobilienunternehmen dar, das nach Einschätzung der Ratingagentur über sehr hohe Branchenexpertise in der Repositionierung von Immobilien am Markt und dem Immobilienhandel verfügt. Im Laufe jahrzehntelanger Erfahrung, die über die Unternehmenshistorie hinaus von Inhaber und President A. Boyd Simpson repräsentiert wird, konnten ein beachtlicher Track Record aufgebaut und sehr gute Performanceergebnisse erzielt werden.

TSO hat nach Recherchen der Ratingagentur in der Vergangenheit unter Beweis gestellt, dass es auf Basis detaillierter Kenntnis der bearbeiteten Märkte in der Lage ist, sowohl opportunistische Renditen als auch eine Risikobegrenzung zu erzielen, so dass das Investorenkapital stets zurückgeführt werden konnte. Einen wesentlichen Erfolgsfaktor stelle die schlanke Unternehmensaufstellung dar, die organisatorisch wie personell vollständig auf ein konsequentes „hands on“-Management ausgerichtet sei. Die Prozesse des Asset Management, insbesondere der Auswahl der Investitionsobjekte sowie der Vermietung, Repositionierung und Entwicklung von Immobilien unterschiedlicher Nutzungsarten werden anhand strukturierter und im Detail erprobter Verfahren gesteuert.

„Mit seinen Fonds bietet das Unternehmen faire Beteiligungen am Investitionskonzept für institutionelle und private Anleger. Durch signifikante Beteiligungen von TSO an jedem einzelnen Fonds wird eine Gleichrichtung der Interessen sichergestellt. Den deutschen Anlegern bietet das Unternehmen“, berichtet die Ratingagentur, „eine sehr hohe Beratungs- und Betreuungsqualität durch den deutschen Kooperationspartner DNL Real Invest AG. Vier bislang in der Bewirtschaftung befindliche TSO-DNL-Fonds liefern aus den Erträgen prognosegemäße Auszahlungen an die Anleger. Erste positive Objektverkäufe bestätigen das Investitionskonzept.“

Der vollständige Ratingbericht wurde auf der Analyse-Plattform www.dextroratings.de veröffentlicht.

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Monetärer Zauber verpufft

Von Dr. Oliver Everling | 12.November 2015

Die Weltwirtschaft wird nach Einschätzung der Feri EuroRating Services AG auch im Jahr 2016 nur moderat wachsen und mit zahlreichen Risiken behaftet bleiben. Zwar stabilisiert sich das Wachstum Chinas auf moderatem Niveau, von den Schwellenländern insgesamt gehen aber wegen anhaltender struktureller Defizite keine positiven Impulse für die Industrieländer aus. Besonders in Europa wird sich die Wachstumsdynamik entgegen vieler Hoffnungen abschwächen, weil die Impulse durch den schwachen Euro nachlassen und die binnenwirtschaftlichen Auftriebskräfte schwach bleiben. „Eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die EZB verhindert zwar den Rückfall in eine Rezession, kann aber nicht die strukturellen Wachstumsschwächen kompensieren“, sagte Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt der FERI-Gruppe, im Rahmen der FERI Herbsttagung vor 250 Zuhörern in Frankfurt am Main.

Die weiter ungelöste Frage des Umgangs mit den griechischen Staatsschulden und die Flüchtlingskrise zeigten gleichermaßen, dass wesentliche Regelwerke auf europäischer Ebene den aktuellen Herausforderungen nicht gerecht werden, die Politik aber derzeit zu einer angemessenen Weiterentwicklung dieser Regeln nicht imstande sei. „Damit droht das Scheitern nicht nur der Währungsunion, sondern der EU als Ganzes“, betont Angermann. Sichtbarster Ausdruck dafür sei die reale Gefahr eines Ausscheidens Großbritanniens aus der EU, die beiden Seiten erheblich schaden würde.

Auch in Deutschland wird sich das Wachstum abflachen, obwohl die Wirtschaft kurzfristig vom hohen Zustrom an Migranten profitiert. Der absehbare Anstieg der Arbeitslosenquote und das zu erwartende Defizit des Staatshaushaltes im Jahr 2016 seien angesichts der insgesamt komfortablen Lage Deutschlands verkraftbar, führte Angermann in seinem Vortrag aus.

Bei FERI wird hervorgehoben, dass das Jahr 2016 auch an Anleger besondere Anforderungen stellen wird. Dr. Heinz-Werner Rapp, Chief Investment Officer der FERI Gruppe, erwartet vor allem für die globalen Aktienmärkte schwierigere Zeiten: Das Vertrauen in die Wirksamkeit der Geldpolitik habe bereits stark gelitten – gehe es vollends verloren, könnte es 2016 zu starken Turbulenzen an den Finanzmärkten kommen, sagte er im Rahmen einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion. „Obwohl Aktien prinzipiell von der anhaltenden geldpolitischen Lockerung profitieren könnten, wächst die Gefahr, dass der monetäre Zauber irgendwann verpufft“, so Rapp. Anleger sollten deshalb auch im kommenden Jahr verstärkt auf alternative Renditequellen setzen, etwa direkte Unternehmensbeteiligungen, Immobilien- und Infrastrukturinvestments.

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Nichtbanken im Bankenverband

Von Dr. Oliver Everling | 10.November 2015

Der Bundesverband deutscher Banken will künftig FinTechs als außerordentliche Mitglieder aufnehmen. Ein entsprechender Vorstandsbeschluss wurde gestern bekanntgegeben. Nach Ansicht von Dr. Dominik Steinkühler, Co-Founder und Geschäftsführer von Lendico, könnten vor allem die traditionellen Geschäftsbanken von diesem Schritt profitieren. „Die flexible, kundenorientierte Herangehensweise von jungen Finanztechnologie-Unternehmen ist eine wertvolle Bereicherung für die gesamte Branche.“

Das Berliner Unternehmen bringt über seine integrierte Plattform Kreditnehmer und Anleger direkt zusammen. Vor allem von Unternehmenskunden erfährt Lendico immer wieder von Schwierigkeiten mit den unflexiblen, langwierigen Prozessen bei der Kreditabwicklung in vielen Banken. „Hier können wir unsere Erfahrungen einbringen. Wir sollten unsere Bemühungen gemeinsam daran setzen, Finanzdienstleistungen im Interesse der Kunden weiterzuentwickeln“, betont Steinkühler.

Während viele Banken die Finanzierungsanfragen kleiner und mittelständischer Unternehmen mit vergleichsweise kleinen Kreditsummen nicht mehr effizient abbilden können, kann der Online-Marktplatz Lendico mit moderner Technologie, ohne teures Filialnetz und dank flexibler, transparenter Prozesse auch die Kreditanfragen dieser Unternehmen effizient bearbeiten. Auch kleinere Volumina sind aufgrund der standardisierten und größtenteils automatisierten Prozesse bereits ab 10.000 Euro und einer Laufzeit ab sechs Monaten möglich.

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FERI: Publikums-AIF auf Vorjahresniveau

Von Dr. Oliver Everling | 10.November 2015

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) hat im dritten Quartal 2015 insgesamt sechs Publikums-AIF (Alternative Investmentfonds) nach KAGB zum Vertrieb zugelassen. Dies sind fünf AIF weniger als im zweiten Quartal 2015, in dem elf AIF von der BaFin die Vertriebszulassung erhalten haben. Darüber hinaus hat die BaFin im dritten Quartal 2015 die jeweiligen Verkaufsprospekte für insgesamt sieben Vermögensanlagen nach dem Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) gestattet. „Für zwei dieser Vermögensanlagen liegt kein auswertbares Datenmaterial vor. Einer davon“, kommentiert die FERI EuroRating Services AG aus Bad Homburg, „ist jedoch ein Bürgerwindpark. Für diese werden üblicherweise keine Informationen veröffentlicht.“ Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Quartalsanalyse Investmentvermögen / geschlossene Beteiligungen der FERI EuroRating Services AG.

Für fünf der sechs im dritten Quartal 2015 neu zugelassenen Publikums-AIF liegen auswertbare Daten vor. Diese kommen zusammen auf ein prospektiertes Eigenkapital in Höhe von 110,5 Millionen Euro und auf ein prospektiertes Fondsvolumen von insgesamt 133,7 Millionen Euro, berichten die Analysten aus Bad Homburg. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2015, in dem ein prospektiertes Eigenkapital von 357,2 Millionen Euro zugelassen worden sei, sei es somit zu einem Rückgang um 69 Prozent gekommen. „Auch im Vergleich zum Vorjahresquartal ist ein Rückgang um 74 Prozent zu verzeichnen.“

In den ersten drei Quartalen 2015 wurden insgesamt 25 Publikums-AIF, davon 23 mit auswertbaren Daten, zugelassen. Diese kommen gemeinsam auf ein prospektiertes Eigenkapital von 704 Mio. Euro. 2014 wurden in den ersten drei Quartalen 15 AIF zugelassen, wovon für zwölf auswertbare Daten vorlagen. Das prospektierte Eigenkapital dieser betrug insgesamt 601,2 Mio. Euro. Im Gesamtjahr 2014 wurden 30 AIF zugelassen. „Basierend auf den für dieses Jahr noch angekündigten Emissionen erwarten wir, dass sich am Jahresende sowohl die Anzahl der 2015 vertriebszugelassenen Publikums-AIF als auch deren prospektiertes Eigenkapital und Fondsvolumen annähernd auf Vorjahresniveau befinden wird“, kommentiert Wolfgang Kubatzki, Mitglied der Geschäftsleitung der FERI EuroRating Services AG.

Von den 25 in diesem Jahr bislang vertriebszugelassenen Publikums-AIF sind 15 risikogemischt konzipiert. Davon sind 12 Blindpool-AIFs und drei Real Asset-AIFs. „Offenbar entschieden sich die Fondshäuser auch in diesem Jahr mehrheitlich für die Auflegung eines risikogemischten AIF“, kommentiert Kubatzki.

Wie nachstehende Tabelle zeigt, verteilt sich das prospektierte Eigenkapital der im dritten Quartal 2015 zugelassenen Publikums-AIF wie folgt: Immobilien AIF (27,6 Mio. Euro), New Energy AIF (15,8 Mio. Euro), Spezialitäten AIF (15 Mio. Euro) und zwei Private Equity AIF (52,1 Mio. Euro). Der AIF ohne auswertbare Daten stammt aus der Assetklasse Immobilien.

Auf Grundlage der fünf Vermögensanlagen, für die auswertbares Zahlenmaterial vorliegt, beträgt im dritten Quartal 2015 die Höhe des prospektierten Eigenkapitals 50,9 Mio. Euro, was einem Rückgang von 63 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2015 entspricht. Wie auch im zweiten Quartal 2015 entfielen vier der im dritten Quartal 2015 nach dem VermAnlG gestatteten Vermögensanlagen mit auswertbaren Daten auf die Assetklasse New Energy. Deren prospektiertes Eigenkapital beträgt 40,4 Mio. Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 67 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Quartal.

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Schwellenländer versus Europa

Von Dr. Oliver Everling | 9.November 2015

Welthandel und Weltwirtschaft sind wenig dynamisch. „Grund dafür ist unter anderem“, analysiert in einem Marktkommentar Dr. Jens Ehrhardt, Vorstandsvorsitzender DJE Kapital AG, „die schwache Nachfrage in Europa und in den USA. Hiervon ist die Güterproduktion weltweit betroffen. Die Schwellenländer sind aber gerade jene, die den größten Teil der Güter produzieren – bei einem relativ niedrigen Anteil der Volkswirtschaft in expandierenden, binnenorientierten Bereichen, wie Dienstleistungen. Schaut man sich die Entwicklung der Weltwirtschaft genauer an und berechnet diese in US-Dollar und nicht in Landeswährung, ist der Rückgang ernüchternd.“ Selbst in den robusten USA schrumpfen die Umsätze, berichtet Ehrhardt, und fügt hinzu: „im 3. Quartal bei den 500 S&P-Unternehmen um über 3 Prozent! Das ist eine völlig neue Entwicklung.“

Markttechnisch gesehen negativ für die Schwellenländer sei darüber hinaus, dass hier in den vergangenen Jahren Anlagegelder in erheblichem Umfang investiert wurden. Inzwischen hat sich dieser Trend umgekehrt. 2015 vermelden viele Schwellenländer-Aktienfonds erneut merkliche Abflüsse. Europa, lange Zeit wachstums- und gewinnschwach sowie mit entsprechend geringen Fondszuflüssen, erlebe gleichzeitig eine Trendumkehr. „Und das wiederum dürfte sich fortsetzen,“ so Ehrhardt, „was die Schwellenländer-Aktienkurse drücken und die europäischen Aktienpreise fördern sollte.“

Für Europa sprechen gemäß Ehrhardt zudem die extrem niedrigen Zinsen, die großen Vorteile aus dem  Ölpreisrückgang wegen der in Europa geringen Rohstoffvorkommen sowie die verstärkten Staatsausgaben zur Konjunkturbelebung. „Der Hauptvorteil für Europa liegt allerdings in der Abwertung des Euros. Hier muss man jedoch sehen,“ gibt Ehrhardt zu bedenken, „dass Dauerabwertungen keineswegs positiv einzuschätzen sind – siehe Italien zu Lire-Zeiten. Dies hilft zwar der Exportindustrie, schädigt aber die (größere) Binnenwirtschaft. In Deutschland hat sich die Exportquote im Zuge der Euro-Einführung auf über 46 Prozent verdoppelt. Die schwache Binnennachfrage führt aber dazu, dass die Unternehmen mehr exportieren müssen. Das wiederum gelang nur aufgrund der Euro-Schwäche.“

Ob die hauptsächlich für Südeuropa gedachte Abwertungspolitik des Euros – Deutschland bräuchte einen stärkeren Euro – am Schluss nicht als Sünde gegen die Marktwirtschaft zu gefährlichen Konsequenzen führen wird, ist auch für Ehrhardt noch offen. Ein Konjunkturaufschwung nur durch Gelddrucken (Quantitative Easing), beziehungsweise durch niedrige Zinsen und Abwertung, ist aber auf die Dauer eine gefährliche Strategie, auch wenn dies kurzfristig wahrscheinlich den Märkten weiter nützen kann.

Einer der positivsten Faktoren für die  Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten sieht  vorerst in der Geldmengenausdehnung – nicht zuletzt belegt durch die historische Erfahrung. Während inzwischen die meisten Fondsmanager Europa neben Japan übergewichten, war es in diesem Jahr von Anfang an richtig, auf europäische Werte zu setzen.

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