Europa quo vadis?

Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2014

„Europa quo vadis – wohin entwickelt sich unser Wirtschaftssystem in der Krise?“, fragt Prof. Dr. Dres. h.c. Bertram Schefold vom Institut für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftstheorie, an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main in seinem Vortrag beim Eff European Finance Forum e.V.

Schefold nimmt zum Ausgangspunkt die Herausforderung, eine Krise mit einer Komplexität zu analysieren, die nicht bloß mit einer gewöhnlichen konjunkturellen Bewegung erklärt werden könne. „Die Wirtschaft hat nicht wirklich wieder Tritt gefasst. Die Wachstumsraten haben den für eine ernsthafte Rezension typischen Verlauf durchgemacht.“ Die Wirtschaft sei aber nicht eine tiefe Rezension gefallen, aber das reale Bruttoinlandsprodukt in der Europäischen Union zeige die Unsicherheit.

Die Staatsschuldenkrise diskutiert Schefold auch in Deutschland, denn binnen zwanzig Jahren habe sich der Schuldenstand verdoppelt. Die Schulden würden sich insbesondere durch Transferzahlungen aufhäufen. Schefold kommentiert die Entwicklungen in einigen Ländern des Euroraumes, Deutschland und den GIIPS. Bemerkenswert sei hier beispielsweise das hohe BIP/Kopf in Irland einerseits, die hohe Verschuldung andererseits.

Schon seit Ende der 1970er Jahren werden die abnehmenden Wachstumsraten beobachtet und analysiert. Die logarithmisches Regression zeige eine deutliche Reduzierung des jährlichen BIP Wachstums seit 1951. Schefold erinnert an die ständige Geldentwertung in der Historie Europas, gemessen am Silbergehalt der Münzen, die schließlich durch „Fiat Money“ abgelöst wurden. Betrachtet man Inflationsraten seit 1800, zeigt sich außerdem der ständig wachsende Anteil der Länder mit hohen Inflationen.

„Bankenkrisen und Kapitalmobilität hängen zusammen“, berichtet Schefold und zeigt einen Index für die Kapitalmobilität und den Zusammenhang zu den Ländern mit Bankenkrisen. Von Standard & Poor’s zitiert Schefold den CaseShiller Home Price Index Familie, der den amerikanischen Häusermarkt von 1987 bis 2012 beschreibt.

„Die Krisen sind in den einzelnen Phasen unterschiedlich“, reflektiert Schefold und skizziert Präzedenzfälle in der Geschichte vom Pauperismus, der ersten Weltwirtschaftskrise, Gründerkrach, großer Depression, deutscher Hyperinflation, Großer Depression, 2. Weltwirtschaftskrise, Ölkrise, Schwarzer Montag, Dot.Com Krise bis Subprime-Krise.

„Mir scheint, dass die europäische Vision verlorenzugehen droht“, mahnt Schefold. Angefangen beim „karolingischen Europa“ nach Dante zeigt Schefold die Mutation auf, die das Ideal eines vereinten Europas durchmachte. Bis zum heutigen Tage erschwere die Tatsache die Einigung,dass Großbritannien nicht der EFTA beitrat und den Commonwealth verließ.

Schefold zeichnet auch den Weg zum Euro nach, der vom Werner-Plan 1970 über den Europäischen Wechselkursverband bis zum Europäischen Wahrungssystem und dem Euro reicht. „Die Erfahrungen mit den vorangegangen Systemen hatten die Geldpolitik zur Einsicht geführt,“ so Schefold, „dass fixe Wechselkkurse nicht haltbar sind. Aber warum sollte dann eine Währungsunion funktionieren?“

Das „unbequeme Dreieck“ sei zwischen Wechselkursstabilität, Preisstabilität und freiem Kapitalverkehr zu zeichnen. Die Ziele seien nicht gleichzeitig zu erreichen. Da in Europa freier Kapitalverkehr gewährleistet sei und Wechselkursstabilität aufgrund der einheitlichen Währung gegeben sei, müsse es zu Verwerfungen bei der Preisstabilität geben. Man habe zwar eine Konvergenz der Inflationsraten und der Renditen von Staatsanleihen erreicht, aber in der Wirtschaftskrise liefen dann die Spreads wieder auseinander.

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Plattform für Vermögensverwaltungen

Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2014

Nach einer von wikifolio.com in Auftrag gegebenen Umfrage haben 44 Prozent der Befragten wikifolio.com Nutzer einen Hochschulabschluss und verfügen damit im Deutschland-Vergleich (26,6 Prozent laut OECD) über eine überdurchschnittliche Bildung.

„Dabei wird wikifolio.com von allen Altersgruppen genutzt. Mit 40 Prozent bildet die Gruppe der 30-39 jährigen das stärkste Segment  unter den 193 Tradern unter den befragten wikifolio.com Nutzern. Erkennbar ist offenbar auch,“ sieht Andreas Kern, Geschäftsführer und Gründer von wikifolio.com, „dass Social Trading von Anlegern mit profundem Wissen hinsichtlich des Themas Geldanlage genutzt wird, denn 44 Prozent der Nutzer von wikifolio.com geben an, gelegentlich kurzfristig zu traden und 18 Prozent beschäftigen sich beruflich mit Geldanlagen. Insgesamt fallen nach den eigenen Auswertungen nur 10 Prozent der Befragten in die Kategorie der unerfahrenen Anleger.“ Über ein Viertel (28 Prozent) aller Trader mit investierbarem wikifolio seien hauptberuflich im Finanzdienstleistungsbereich tätig.

Einen weiterer Indikator dafür, welchen Stellenwert sich wikifolio.com erarbeiten konnte, sieht Kern in der positiven Resonanz aus der Finanzbranche auf die Erweiterung der Plattform für Vermögensverwalter. Seit Herbst 2013 können ausgewählte Vermögensverwalter ihre Strategien in einem eigenen Bereich als wikifolios veröffentlichen.

Bestehende und neue Anleger können damit auch mit kleinen Beträgen an der Entwicklung von Vermögens-verwalter-Strategien partizipieren. Gottfried Urban, Vorstand des renommierten Vermögens­verwalters Bayerische Vermögen AG, zeigt sich von der Transparenz von wikifolio.com überzeugt: „Bestehende oder zukünftige Kunden erhalten einen interessanten Einblick in unsere Arbeit. Diese Nachvollziehbarkeit sorgt für Vertrauen und schafft eine neue Form der Kundennähe.“
 
„Nachdem wir erst kürzlich Auszeichnungen des Elite Report erhalten haben und aktuell beim FUCHS Performance Projekt in Führung liegen, freuen wir uns jetzt sehr über die Teilnahme bei wikifolio.com“, kommentiert Michael Stegmüller, Vorstand der performance IMC Vermögensverwaltung AG.

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Grenke auf Wachstumskurs

Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2014

Grenke verfügt seit dem 15. Mai 2003 über Ratings von S&P. „Ursprünglich hatte S&P ein Emittentenrating von BBB+ und ein um eine Stufe niedrigeres Rating von BBB für unbesicherte Verbindlichkeiten vergeben. Während sich das Emittentenrating seither nicht verändert hat,“ berichtet das DZ BANK Research im „Kurzprofil GRENKELEASING AG“, „hob S&P das Rating der unbesicherten Verbindlichkeiten am 12. September 2012 auf das Niveau des Emittentenratings an.“

GRENKELEASING AG (Grenke) wurde 1978 in Baden-Baden mit dem Fokus auf dem Leasing von Bürokommunikation gegründet. Auch heute noch liegt der Schwerpunkt auf dem so genannten Small-Ticket-IT-Leasing für kleine und mittlere Unternehmen. „Small Ticket“ bedeutet konkret, unterstreicht der Bericht der DZ BANK, dass das durchschnittliche Volumen eines Leasingvertrags gering ausfällt (Neugeschäft 2013: durchschnittlich 8.199 Euro, 2012: 8.357 Euro) und das Maximalvolumen in der Regel 25.000 Euro beträgt.

„Daneben bietet Grenke aber auch Factoring sowie klassische Online-Bankdienstleistungen über die Grenke Bank an.“ Das erläutert Oliver Piquardt von der DZ BANK AG
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Fixed Income Research, Financials & Structured Credits. „Insgesamt beschäftigt die Grenke Gruppe mehr als 800 Mitarbeiter und ist in 27 Ländern aktiv.“

Grenke sei in den letzten Jahren konstant gewachsen. Von 2005 bis 2013 habe die Bilanzsumme um 145% zugelegt. Dabei werde Neugeschäft in zunehmendem Maße außerhalb Deutschlands (2013: 66%) generiert.

„Die Refinanzierung der Bilanz erfolgt im Wesentlichen über den Kapitalmarkt. Zwar sammelt Grenke über die Grenke Bank auch Kundeneinlagen ein. Diese tragen bislang aber“, so Piquardt, „nur einen geringen Teil zur Konzernrefinanzierung bei.“

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Umbrellafonds mit unterschiedlicher Transparenz bei den Teilfonds

Von Dr. Oliver Everling | 9.Februar 2014

Allianz Global Investors Luxembourg erhielt bei den analysierten Fonds eine akzeptable Bewertung von jeweils „Information-Rating 2-“. Überwiegend befriedigende Bewertungen erhielten die analysierten Teilfonds des Umbrellafonds Fidelity Funds SICAV. Einheitlich gute Transparenz wurde nach Ansicht von Fonds Advice bei den Unterfonds des Umbrellafonds UBS (Lux) Equity Fund festgestellt (jeweils „Information-Rating 2-“).
 
Die analysierten Unterfonds des Umbrellafonds ING (L) SICAV konnten nach Ansicht von Fonds Advice hinsichtlich ihrer Transparenz nicht in allen Punkten überzeugen und erhielten daher „Information-Rating kein Rating“. Die gleichen Bewertungen erhielten die Unterfonds der Umbrellafonds BNP Paribas L1 und Parvest der Verwaltungsgesellschaft BNP Paribas Investment Partners Luxembourg. Auch Fonds der Luxemburger Gesellschaft Dexia Asset Management wiesen nach Ansicht von Fonds Advice Mängel in der Transparenz auf, wobei zumindest einzelne Fonds wie der Dexia Bonds Global High Yield – C Cap die Bewertung „Information-Rating 3-“ erzielten. Nicht ausreichend fielen hingegen die Bewertungen für die Unterfonds des Umbrellafonds HSBC Global Investment Funds SICAV aus.
 
Der Unterfonds Sarasin Investmentfonds – Sarasin New Power Fund (mit drei analysierten Anteilsklassen) konnte mit „Information-Rating 2-“ ein gutes Transparenzrating erzielen, während die anderen bewerteten Unterfonds „Information-Rating kein Rating“ erhielten. Auch bei BlackRock Global Funds SICAV erzielten nur die Unterfonds BGF Fixed Income Global Opportunities Fund A, BGF Flexible Multi-Asset Fund, BGF Global High Yield Bond Fund, BGF Global Multi-Asset Income Fund und BGF World Mining Fund mit „Information-Rating 3+“ befriedigende Transparenzratings, während die restlichen analysierten Unterfonds „Information-Rating kein Rating“ erhielten.
 
Unterschiedliche Bewertungen erhielten auch Unterfonds von DNB Fund. DNB Fund SEK Long Bond sowie DNB Fund SEK Short Bond erhielten mit „Information-Rating 4“ ausreichende Transparentbewertungen, die weiteren Unterfonds „Information-Rating kein Rating“.
 
Transparenz bei irischen und britischen Fonds: Die Teilfonds von Old Mutual Global Investors Series Plc. erhielten jeweils die Bewertung „Information-Rating 4“. Mit „Information-Rating 3-“ schnitten die Teilfonds von BNY Mellon Global Funds plc etwas besser ab. Die analysierten Fonds der Gesellschaft First State Investments (UK) Limited erhielten einheitlich die Bewertung „Information-Rating 2-“. Ebenfalls gute Bewertungen erhielten Teilfonds von Threadneedle Investment Funds ICVC und M&G Investment Funds (1).
 
Sowohl die Luxemburger Teilfonds des Umbrellafonds SWISSCANTO (LU) EQUITY FUND als auch die analysierten Fonds der Schweizer Gesellschaft Swisscanto Asset Management AG erhielten mit „Information-Rating 2-“ durchweg gute Transparenzbewertungen. Die ebenfalls aus der Schweiz stammenden und analysierten Fonds von LB(Swiss) Investment AG erhielten „Information-Rating 4“.
 
Befriedigende Transparenz bei belgischen Fonds: Die analysierten Teilfonds des Umbrellafonds DEXIA SUSTAINABLE erhielten jeweils die Bewertung „Information-Rating 3“.

Zum 31. Januar 2014 liegen (bei Anrechnung von Anteilsklassen) für 3.324 Investmentfonds aktuelle Ratingbewertungen von 69 Verwaltungsgesellschaften aus zwölf Herkunftsländern vor.

Das Information-Rating ist kein Rating im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 des europäischen Parlaments und des Rates vom 16. September 2009 über Ratingagenturen. Fonds Advice ist eine unabhängige Gesellschaft und spezialisiert auf die systematische Analyse von Fondsinformationen wie Verkaufsprospekten, Jahresberichten, Internetinformationen und anderen Informationsmedien. Information-Rating – Das Transparenz-Rating für Finanzprodukte wurde von Fonds Advice speziell zur Transparenzbeurteilung von Investmentfonds entwickelt und wird seit Dezember 2005 erteilt (aktuelle Ratingbewertungen unter www.informationrating.de)

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Transparente Fonds aus Deutschland

Von Dr. Oliver Everling | 7.Februar 2014

Im Januar wurden zahlreiche Fonds analysiert und bewertet. Die Transparenzratings fielen sehr unterschiedlich aus. Anlegerorientierte Offenheit zeigt sich mehr und mehr, jedoch ebenso eine ausgeprägt zurückhaltende Informationspolitik.
 
UBS Global Asset Management (Deutschland) weist einen gewohnt hohen Transparenzstandard bei den analysierten Fonds auf. Auch Allianz Global Investors konnte bei den erzielten Bewertungen meist überzeugen und erzielte bei den Fonds Concentra A (EUR), Fondak A (EUR), Fondak P (EUR), Fondra A (EUR), Industria A (EUR) und Industria P (EUR) sogar „Information-Rating 2+“. Gute Transparenz zeigten auch die bewerteten Fonds der Gesellschaft HANSAINVEST, während die analysierten Fonds der Gesellschaft Internationale Kapitalanlagegesellschaft befriedigende Bewertungen erhielten. MEAG MUNICH ERGO Kapitalanlagegesellschaft verzeichnete hingegen überwiegend gute Transparenzratings.
 
Der Fonds CS Aktien Plus behielt seine Ratingbewertung bei, während der von derselben Gesellschaft verwaltete CS Portfolio Plus mit „Information-Rating 3-“ eine reduzierte Bewertung erhielt. Demgegenüber konnten die beiden von Universal-Investment verwalteten Fonds nach Ansicht von Fonds Advice hinsichtlich ihrer Transparenz überzeugen (SEB Aktienfonds sowie SEB GenerationPlus „Information-Rating 2“).
 
Überwiegend befriedigende Transparenzbewertungen erhielten Fonds der Luxemburger Gesellschaft SEB Asset Management. Einheitlich gute Transparenz wurde den analysierten Fonds der Gesellschaften DWS Investment S.A. und Union Investment Luxembourg bescheinigt.
 
Fred Alger Management, Inc. erhielt für die analysierten Fonds „Information-Rating 2-“, der Templeton Growth Fund, Inc. die Bewertung „Information-Rating 4“.
 
Zum 31. Januar 2014 liegen (bei Anrechnung von Anteilsklassen) für 3.324 Investmentfonds aktuelle Ratingbewertungen von 69 Verwaltungsgesellschaften aus zwölf Herkunftsländern vor.

Das Information-Rating ist kein Rating im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 des europäischen Parlaments und des Rates vom 16. September 2009 über Ratingagenturen. Fonds Advice ist eine unabhängige Gesellschaft und spezialisiert auf die systematische Analyse von Fondsinformationen wie Verkaufsprospekten, Jahresberichten, Internetinformationen und anderen Informationsmedien. Information-Rating – Das Transparenz-Rating für Finanzprodukte wurde von Fonds Advice speziell zur Transparenzbeurteilung von Investmentfonds entwickelt und wird seit Dezember 2005 erteilt (aktuelle Ratingbewertungen unter www.informationrating.de)

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MEAG und First State erhalten Fonds Advice Transparenz Award

Von Dr. Oliver Everling | 6.Februar 2014

Die wesentlichen Anlegerinformationen gehören inzwischen zum verbreiteten Standard, reichhaltige Internetinformationen von Seiten der Verwaltungsgesellschaften ebenfalls. Doch bei den Jahres- und Halbjahresberichten ist das Qualitätsspektrum so groß wie nie. Zwischen gesetzlichen Mindestangaben im Sparpack und Transparenzoffensive im Anlegerinteresse liegt ein weites Feld.

Fonds Advice vergibt zwei Awards für transparent gestaltete Berichte. MEAG MUNICH ERGO Kapitalanlagegesellschaft mbH erhält einen Fonds Advice Transparenz Award für den Halbjahresbericht (Ausgabe 30. September 2013) für die Fonds MEAG EuroBalance, MEAG EuroErtrag, MEAG EuroFlex, MEAG EuroInvest A, MEAG EuroKapital, MEAG EuroRent A, MEAG GlobalBalance DF, MEAG GlobalChance DF und MEAG Nachhaltigkeit A. First State Investments (UK) Limited erhält einen Fonds Advice Transparenz Award für den Jahresbericht – Kurzbericht – per 31. Juli 2013 für First State Investments ICVC.

Beide Berichte enthalten nach Ansicht von Fonds Advice reichhaltige Detailinformationen, die insbesondere im internationalen Vergleich zahlreiche andere Berichte vermissen lassen. Entgegen dem Trend wird auch auf erläuternde Textangaben zu den Fonds nicht verzichtet. Die Texte sind anlegerorientiert ausgerichtet und aussagekräftig formuliert. Auch die übersichtliche Gliederung beider Berichte ist hervorzuheben.

Im Halbjahresbericht der MEAG-Fonds sind darüber hinaus die umfassenden Risikodarstellungen zu loben. Die Kurzfassung des Jahresberichtes von First State Investments besticht dem gegenüber besonders durch die für einen Umbrellafonds bemerkenswerte Kompaktheit (61 Seiten für Berichte zu 18 Teilfonds).

Zum 31. Januar 2014 liegen (bei Anrechnung von Anteilsklassen) für 3.324 Investmentfonds aktuelle Ratingbewertungen von 69 Verwaltungsgesellschaften aus zwölf Herkunftsländern vor.

Das Information-Rating ist kein Rating im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 des europäischen Parlaments und des Rates vom 16. September 2009 über Ratingagenturen. Fonds Advice ist eine unabhängige Gesellschaft und spezialisiert auf die systematische Analyse von Fondsinformationen wie Verkaufsprospekten, Jahresberichten, Internetinformationen und anderen Informationsmedien. Information-Rating – Das Transparenz-Rating für Finanzprodukte wurde von Fonds Advice speziell zur Transparenzbeurteilung von Investmentfonds entwickelt und wird seit Dezember 2005 erteilt (aktuelle Ratingbewertungen unter www.informationrating.de).

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Basel Vier

Von Dr. Oliver Everling | 5.Februar 2014

Mit Basel IV endet die Baselei. „Basel Vier. Das Ende des Basel-Regimes“ ist der Titel des Buches von keinem geringeren als Bernd Lüthje, dem langjährigen Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands und Gründungsvorsitzenden der NRW.BANK sowie Aufsichtsratsvorsitzenden der WestLB AG. Das Buch aus dem BWV Berliner Wissenschafts-Verlag (ISBN 978-3-8305-3258-3) ist schon allein deshalb lesenswert, weil sich hier ein Insider die Zeit genommen hat, auf 185 Seiten kompakt die Quintessenz der Krisenerfahrungen in der Bankwirtschaft zu kondensieren.

Wer sich heute mit den zahllosen Verordnungen, Richtlinien, Gesetzen, Kommentaren usw. zur Bankenregulierung befasst und erkennt, dass Basel III praktisch nur eine Verkomplizierung von Basel II bewirkt und an den Fundamenten nichts ändert, wird das Gefühl nicht los, dass es nie mehr zu einem „Basel IV“ kommen darf. Die Regeln, die schon seit 1988 keine Länderkrisen und keine Bankenzusammenbrüche, keine Börsenblasen und keine Immobilienspekulationen verhindern konnten, werden auch in ihrer Fortschreibung nicht die gewünschten Ziele der Stabilisierung des Finanzsystems erreichen. Insbesondere schützt das Basel-Regime keine Sparer und keine Kreditnehmer.

Lüthje zeigt auf, dass der Preis der Regulierung durch Basel für die betroffenen Völker zu hoch ist: Die Aufgabe der Souveränität zugunsten „des Regimes“ verfehlt nicht nur die angestrebten Ziele, sondern führt zudem in ein zentralverwaltungswirtschaftliches System mit desaströsen Wirkungen für die betroffenen Volkswirtschaften. Die allokativen Funktionen des Zinses als Preis für Geld wurde zudem durch die dysfunktionale Geldschwemme und die einseitige Bevorzugung öffentlicher Kredite abgeschafft. Mithin strömen täglich Milliarden in falsche Verwendungen und absurde Finanzkonstruktionen, da den Finanzmärkten bessere Signale fehlen.

Durch die Nullgewichtung von Staatsanleihen werden Schuldenkrisen der Staaten nicht gelöst, sondern erst möglich gemacht. Indem Banken mit minimalen Eigenmitteln gewaltige Kreditpyramiden aufbauen können, werden ihre Eigner erst recht zu reinen Spekulanten. Die Bevorzugung der Staatswirtschaft unterbindet nicht, sondern stimuliert schädliche Spekulation. Lüthje spricht sich daher und aus vielen weiteren Gründen für einen radikalen Schnitt aus: Mit „Basel Vier“ müsse das Regime, das zunächst im Stillen, seit 1975, und dann mit wachsender Öffentlichkeit – aber ohne jede demokratische Legitimation – gearbeitet habe, endlich abgeschafft werden.

Die Lektüre des Buches von Lüthje ist für alle bitter, die die faktische Richtigkeit seiner Beobachtungen mit bezeugen können, denn die vielen Fakten fügt Lüthje zu einer erschreckenden Logik zusammen. Nachdem die Siegermächte USA und Großbritannien 1948 die Voraussetzungen für eine unabhängige Zentralbank und damit einen wesentlichen Baustein der Geldwertstabilität für das Erstarken der deutschen Wirtschaft geschaffen hatten, der bewusst die Wiederholung der Geschichte einer Diktatur unmöglich machen sollte, schuf das Basel-Regime nun genau wieder die Voraussetzungen, um in die Geschäftsprozesse nicht nur aller Banken, sondern sogar überhaupt aller Finanzdienstleister einzugreifen und dafür auch die Europäische Zentralbank zu missbrauchen.

In Basel wurde ein verantwortungsloses Regime geschaffen, von dem tausende von Consultants, IT-Spezialisten, Wirtschaftsprüfern, Analysten, Wissenschaftler, Lobbyisten, Bankenverbänden, Rechtsanwälten usw. zu profitieren glauben, nicht zu vergessen tausende von Mitarbeitern in der Bankenaufsicht, in den Banken und bei den sonstigen Finanzdienstleistern, deren Jobs sich allein aus der stoischen Einhaltung und ständigen Überprüfung sinnentleerter und widersprüchlicher Regeln begründen – bis hin zu Psychologen, die von den Burn-outs der Banker leben.

Selbst für diejenigen, die nicht jeden alten Zopf aus Basel abschneiden wollen, ist dieses Buch eine Kaufempfehlung: Basel Vier: Das Ende des Basel-Regimes.

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Smartes Gründen mit neuer Software

Von Dr. Oliver Everling | 3.Februar 2014

Wie schon berichtet: ein smarter Businessplaner (www.smartbusinessplan.de) versucht, zum Standard in der Kommunikation und Entscheidungsfindung zwischen Kapitalgebern und -nehmern zu werden, und scheint damit den Existenzgründungsprozess in Deutschland zu revolutionieren. Diese Software ist daher einmal genauer anzusehen. Die Macher hinter SmartBusinessPlan sind das Hamburger Beratungsunternehmen evers & jung und die Berliner Softwareschmiede individee.

SmartBusinessPlan.de scheint tatsächlich für den User mitzudenken. Mit einer smarten Assistenz-Funktion führt er den Gründer durch die wichtigen Punkte. Eingebaute Plausibilitäts-Checks (zum Beispiel: Stimmt die Höhe des beantragten Fremdkapitals mit der Liquiditätsplanung überein?) und die automatische Kalkulation von verständlich abgefragten Zahlen verhindern unnötige, handwerkliche Fehler. Wichtige Finanzkennzahlen wie Liquidität und Rentabilität werden automatisch errechnet. Zahlen und Text werden intelligent kombiniert und integriert, aus den eigenen Zahlen automatisch Diagramme erstellt.

Auch auf den zweiten Blick eine moderne „Software as a Service“ – Lösung, die Spaß macht. Ähnlich wie z.B. bei einem Cloud-basierten Speicherplatz wird die Software vom Nutzer im Browser gestartet und kann so von jedem Ort der Welt aus bedient werden. Der persönliche Businessplan liegt also nicht fest auf einem Rechner, sondern sicher in einer geschützten Serverumgebung. Persönliche Zugangsdaten schützen den Businessplan vor fremden Blicken. Außerdem werden die Daten verschlüsselt auf den Server übertragen.

„Das Ergebnis lässt sich dann per Mausklick in ein druckbares PDF verwandeln und zur Bank tragen – oder mailen. Erhältlich ist SmartBusinessPlan online unter www.smartbusinessplan.de. Die Nutzung ist ab 15 Euro pro Monat möglich“, erläutert Anna Jacobi von der Firma evers & jung. „Bei drei- und sechsmonatigen Laufzeiten endet der Vertrag automatisch.“ Der Businessplan bleibt weiterhin einsehbar, kann aber nicht mehr verändert werden. Die monatlich berechnete Version wird jeden Monat automatisch verlängert, wobei der Nutzer jederzeit zum Monatsende kündigen kann.

Bereits seit 2001 berät evers & jung internationale Akteure aus den Bereichen Finanzwirtschaft und Wirtschaftsförderung zu innovativen Förder-, Beratungs- und Vertriebslösungen. Für diese Kunden betreut evers & jung auch häufig Existenzgründer und Selbständige, die vor der Herausforderung stehen, einen gut durchdachten und strukturierten Businessplan zu erstellen.

Die individee GmbH ist Technologie-Partner für junge Unternehmen und Startups. Sie unterstützt mit umfangreichem Know-how aus den Bereichen Informations- und Webtechnologie technisch anspruchsvolle Projekte ihrer Kunden.

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Certified Rating Analysten (BdRA) schaffen Vertrauenskapital

Von Dr. Oliver Everling | 3.Februar 2014

Private Credit Ratings schaffen Transparenz hinsichtlich der Bonität von Unternehmen. Sie enthalten die Informationen, die Kreditinstitute und wichtige Geschäftspartner in die Lage versetzen, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens einzuschätzen. Private Credit Ratings werden nicht veröffentlicht. Allein der Auftraggeber entscheidet, wem er das Gutachten zugänglich machen will. Das Gutachten schafft Transparenz und damit kann Vertrauen aufgebaut bzw. gestärkt werden. Vertrauen in Bezug auf die Fähigkeit, den Kapitaldienst zu leisten wiederum ist die Grundlage für die Beschaffung von Kapital. „Certified Rating Analysten (BdRA)“ verfügen über eine besondere Sachkunde in der Begutachtung dieser Fragestellung. „Deshalb,“ fasst Prof. Dr. Helmut Roland, Vorsitzender des Präsidiums des Bundesverbandes der Ratinganalysten und Ratingadvisor e. V. zusammen, „schaffen Certified Rating Analysten (BdRA) Vertrauenskapital!“ Mehr dazu auf der neugestalteten Website www.bdra.de.

Der BdRA startet das Jahr 2014 mit einem neuen, modular aufgebauten Ausbildungskonzept, das durch die Rating Cert Academy umgesetzt wird. Damit werden sowohl externe Unternehmensberater und Steuerberater als auch Mitarbeiter von Unternehmen aus den Bereichen Finanzen/Controlling, Bilanzen, Betriebswirtschaft und Risikomanagement gleichermaßen angesprochen. Je nach spezifischer Interessenlage können sie sich ihren fachlichen Schwerpunkt aus den insgesamt 5 Modulen auswählen.

Teilnehmer, die eine Akkreditierung als „Certified Rating Analyst (BdRA)“ anstreben, buchen die Module 2, 3 und 5 und belegen durch die Erstellung eines Privat Credit Rating Gutachtens und ein Fachgespräch im Rating Komitee ihre besondere Sachkunde. Steuerberater haben die Möglichkeit zur Qualifizierung als „Fachberater Rating (DStV)“.

Weiterbildung soll neue „Einsichten“ ermöglichen. Dazu gehört eine inspirierende Atmosphäre. Was wäre folglich als Tagungsort besser geeignet als das „Untere Schloss Kilchberg“ in Tübingen. Wer wollte nicht schon einmal gern in Tübingen studieren?

Ein neuer, frischer Internet Auftritt begleitet das künftige Qualifizierungskonzept. Ein kurzer Filmausschnitt aus dem jährlichen Weiterbildungsseminar der „Fachberater Rating (DStV)“ vermittelt einen Eindruck, wie es bei der Rating Cert Academy zugeht. Neugierig geworden? Mehr unter www.rating-cert.de.

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INFINUS: Ende der Unendlichkeit

Von Dr. Oliver Everling | 3.Februar 2014

Das lateinische Wort „infinus“ heißt auf Deutsch „unendlich“. Nun ist aber das Insolvenzverfahren über das Vermögen der „INFINUS AG Ihr Kompetenz-Partner (INFINUS IKP)“ eröffnet worden, meldet die White & Case Insolvenz GbR, eine der führenden Insolvenzrechtspraxen in Deutschland. Der entsprechende Beschluss des Amtsgerichts Dresden erging laut jener Meldung am 31. Januar 2014. Zur Insolvenzverwalterin wurde Bettina Schmudde, Partnerin der White & Case Insolvenz GbR, bestellt. Von der Insolvenz sind rund 530 Gläubiger betroffen, davon 111 Anleihegläubiger. Letztere hatten insgesamt rund eine Million Euro investiert.

INFINUS IKP war als Maklerunternehmen innerhalb der INFINUS-Gruppe insbesondere zuständig für die Vermittlung von Finanzprodukten, für die keine besondere Genehmigung der Aufsichtsbehörden notwendig ist. Dazu gehörten unter anderem Versicherungen, Immobilien und Finanzanlagen. Das Ende der Unendlichkeit kam schon Ende 2013: INFINUS IKP hatte Mitte November 2013 Insolvenzantrag stellen müssen und beschäftigt noch rund 30 Mitarbeiter.

Neben der INFINUS IKP und der MAS Finanz AG befinden sich derzeit weitere 15 Gesellschaften der INFINUS-Gruppe in der Insolvenz. Hierzu gehören u.a. die beiden großen Emissionsgesellschaften der Gruppe, die Konzernmutter Future Business KGaA und die PROSAVUS AG mit insgesamt rund 40.000 Anlegern und über 65.000 Verträgen. „Die Insolvenzverfahren über die anderen Gesellschaften werden voraussichtlich überwiegend erst im Frühjahr 2014 eröffnet werden. Grund dafür ist,“ so Schmudde, „dass die Ermittlungen der jeweils eingesetzten Insolvenzverwalter noch nicht abgeschlossen werden konnten – nicht zuletzt wegen der großen Anzahl potenzieller Gläubiger und der durch die umfangreiche Beschlagnahme der Unterlagen durch die Staatsanwaltschaft Dresden nur unvollständige Aktenlage dieser Gesellschaften.“

„Um eine möglichst hohe Ermittlungsbreite und eine bestmögliche Gläubigerbefriedigung zu erreichen, arbeiten die Insolvenzverwalter aller Gesellschaften eng zusammen, und zwar sowohl bei der Ermittlung der vorhandenen Vermögenswerte als auch bei der Durchführung der Insolvenzverfahren. Die heutige Eröffnung der INFINUS IKP ist sachlichen und rechtlichen Zwängen geschuldet“, sagt Bettina Schmudde von der White & Case Insolvenz GbR.

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