Anleihen für das Markenrelaunch
Von Dr. Oliver Everling | 13.November 2013
Als einer der führenden europäischen Hemden- und Blusenhersteller im mittleren und gehobenen Preissegment braucht man die Firma eterna kaum vorzustellen. Seit 150 Jahren ist die Marke etabliert. Geschäftsführer Henning Gerbaulet stellt das Unternehmen als Anleiheemittenten auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt am Main vor.
„Uns ist es wichtig, deutlich marktorientierter und schneller zu arbeiten“, kommentiert Gerbaulet jüngste Veränderungen der Unternehmensführung. Bei eterna geht es um ca. 3.000 Wholesale-Kunden in Deutschland und weltweit rund 5.000 Fachhändler, um 42 eigene Fachgeschäfte und 14 Franchise Stores sowie das Management von 345 Mitarbeitern in Deutschland, rund 730 in der Produktion (Slowakei).
„Es geht uns darum, eine Firmenkonjunktur zu kreieren, die deutlich besser ist als der Markt. Unseren Exportanteil konnten wir ausbauen“, sagt Gerbaulet. Helmut Kandlbinder, in der Geschäftsleitung für Finanzen und Controlling zuständig, freut sich, anlässlich des Eigenkapitalforums seine Beteiligung am Unternehmen bekanntzugeben, und skizziert die Entwicklung im Überblick seit dem Leverage Buyout (LBO) im Jahr 2006. Insbesondere erläutert er die Goodwill-Abschreibung, die zwar zu Aufwand, aber eben nicht zu Liquiditätsabfluss führe.
„Bei unseren Banken haben wir keinen Katalog von Covenants. Die Verträge sind verständlich lesbar“, kommentiert Kandlbinder die Beziehungen zu den Banken. Er kommt auf die erfolgreiche Umfinanzierung durch mehrfach überzeichnete Anleiheplatzierung in 2012 sowie über gelungene Aufstockung per Juni 2013 zu spreche, um somit eine sichere Finanzierung über die Anleihe und zwei Hausbanken zu haben. „Wir haben zusätzliche unternehmerische Freiheiten durch Reduzierung der Bankdarlehen auf 5 Mio. €, die uns höhere Flexibilität und neuen Handlungsspielraum für erfolgreiche Umsetzung der Unternehmensstrategie eröffnet.“ Der Rangrücktritt bei Gesellschafterdarlehen und die Vereinbarung zur Kapitalbelassung stärken die Position der Anleihegläubiger.
Gerbaulet skizziert, wie erkannte Problembereiche angegangen werden und wirbt für Verständnis, dass es einerseits einen Vorlauf gibt, andererseits durch die hohe Abhängigkeit vom Großhandelsumsatz (rund 80 %) die Effekte nicht sofort sichtbar werden.
Gerbaulet räumt ein, dass sich eterna vor seiner Zeit etwas auf dem starken Markennamen ausgeruht habe. Daher sieht er durch eine Reihe von Ansatzpunkten und Alleinstellungsmerkmalen die Chance zur Realisierung der Vision eines europäischen Category Leaders im Bereich Blusen und Hemden bis 2020.
Qualitätsführerschaft, Stil, Geschmack und Modernität als Leitbild von Marke und Produkten, Heritage (Hemden- und Blusenhandwerkstradition seit 150 Jahren), europäische Produktion als Grundlage von Vertikalität und Nachhaltigkeit (Öko Tex 100plus, CO2 Bilanz) sowie modernen Multi Channel Vertrieb sieht Gerbaulet als Ansatzpunkte. Die Ausarbeitung des Markenrelaunchs zur Modernisierung und Emotionalisierung der Marke setzt Gerbaulet bis April 2014 an. Der Startschuss werde mit dem Messeauftritt zum Relaunch bei der Panorama in Berlin im Juli 2014.
Zugunsten der Anleihe argumentiert eterna mit der stabilen Umsatzbasis durch führende Marktposition und hohe Marktdurchdringung mit einem Marktanteil von rund 11 % im relevanten Hemdensegment in Deutschland sowie etablierte Vertriebskanäle, bei insgesamt 5.000 Fachhandelskunden in 44 Ländern sowie 42 eigenen Stores und 14 Franchisefilialen, die sich eine Markenbekanntheit von rund 48 % zunutze machen. Die Entschuldung um 21,5 Mio. € seit Dezember 2007 bis 2013 aus der operativen Geschäftstätigkeit sieht das Management als Beleg für eternas Fähigkeit zur Entschuldung und Leistung des Kapitaldienstes.
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Bonds als Konsequenz der Finanzkrise
Von Dr. Oliver Everling | 13.November 2013
Die 1912 gegründete Gesellschaft wurde 1986 als Sixt Aktiengesellschaft an die Bürse geführt. Seitdem steht sie im Interesse der Finanzanalysten. Als Autovermieter ist die heutige Sixt SE prädestiniert, auch Fremdkapital insbesondere auch durch Emission von Aleihen einzusetzen. Dr. Julian zu Putlitz sieht Sixt als profitabelsten und am besten mit Eigenkapital ausgestatteten Wettbewerber zu Hertz, ABG oder Europcar im Vergleich.
Zu Putlitz spricht auf dem Debt Capital Forum in Frankfurt am Main. In Deutschland Marktführer, findet sich Sixt in Europa an vierterter Stelle mit deutlichen Marktanteilszuwächsen. „Mehr als 50 % unserer Fahrzeuge sind Premiumprodukte der Marken Audi, BMW und Mercedes“, macht zu Putlitz die Positionierung des Unternehmens klar.
Für Investoren sei es wichtig zu verstehen, worauf es beim Autovermieter ankomme. „Im Gebrauchtwagenmarkt kann man enorm viel Geld verlieren“, warnt zu Putlitz, „daher haben wir uns Kakulationssicherheit verschafft, indem wir Rückkaufvereinbarungen getroffen haben.“ Kaufe man dagegen ein Fahrzeug auf Risiko, dann müsse man ständig neu entscheiden, ob man das Fahrzeug weiter behalten wolle oder es veräußere. „Wir sind in hohem Maße gegen Fluktuationen im Gebrauchtwagenmarkt abgesichert“, fasst zu Putlitz mit Blick auf weitere Absicherungsmaßnahmen zusammen.
„Wir gehen vorsichtig in den amerikanischen Markt“, skizziert zu Putlitz den Einstieg in die USA. Sixt folge dem Muster, wie Sixt auch in Mallorca zunächst Fuß gefasst habe, wo die meisten Deutschen reisen. In Florida allerdings seien es nicht die Deutschen, sondern Brasilianer, die mit ihrem starken Real in Florida Urlaub machen. Den amerikanischen Markt könne keiner alleine abdecken, daher gebe es ein Franchisekonzept. „Das haben wir früher begonnen als geplant, da wir von vielen angesprochen wurden. Wir verdienen rund 7 % vom Umsatz ohne große Kosten.“
Car Sharing gilt als Wachstumsmarkt. „Unsere Erwartungen sind voll erfüllt“, sagt zu Putlitz. In zweieinhalb Jahren habe man mehr als 180.000 Nutzer bekommen. „Eine sehr positive Entwicklung. Noch macht es Verluste, aber wir können hier sehr interessante Produkt- und Prozessinnovationen testen, zum Beispiel schlüssellose Autos.“ Die Logistik der Autoschlüssel sei eine enorme Aufgabe, die bei Wegfall des Schlüssels eingespart werde.
Bis 2008 haben wir eher kurfristige Finanzierungen gehabt, bilaterale Kredite. „Aufgrund der Erfahrungen der Finanzkrise und der Unsicherheiten haben wir uns entschlossen, stärker auf den Kapitalmarkt zu setzen.“ Daher wurden Anleihen emittiert.
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Bann des billigen Geldes
Von Dr. Oliver Everling | 12.November 2013
Die Politik des billigen Geldes zwingt institutionelle Investoren dazu, bei ihrer Asset Allocation verstärkt auf alternative Ertragsquellen zu setzen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des FERI Institutional Forums in Frankfurt am Main, bei dem namhafte Strategen und Investoren die aktuellen Trends im Bereich professioneller Asset Allocation diskutierten.
Der Druck auf institutionelle Investoren ist nach der abermaligen Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank am vergangenen Donnerstag nochmals gewachsen. „Die Zinsen werden auch in den nächsten Jahren nur geringfügig steigen“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Chief Investment Officer der FERI AG. „Die Frage ist, welche unmittelbaren Konsequenzen Investoren für ihre Anlageentscheidung treffen: Raus aus Renten, rein in Aktien, Immobilien und andere Sachwerte, lautet derzeit bei vielen Marktteilnehmern die Devise“, so Dr. Rapp weiter.
„Angesichts des dramatischen Zinsumfelds müssen zur Optimierung institutioneller Anlagestrategien neben klassischen Risiko-Rendite-Ansätzen auch weiterentwickelte Instrumente in Betracht gezogen werden“, sagt Carsten Hermann, Managing Partner und verantwortlich für das Investment Management der FERI Trust GmbH. Es seien nun Alternativen zu Staats- und Unternehmensanleihen gefragt, die bessere Ertragsquellen darstellen und somit direkte positive Effekte auf das Gesamt-Portfolio haben. Diese Funktion könnten etwa Senior Secured Loans oder Optionsprämien-Strategien übernehmen. „Dabei geht es keineswegs darum, eine völlig neue Anlagewelt zu schaffen“, betont Carsten Hermann. Vielmehr seien diese alternativen Ertragsquellen konsequente Weiterentwicklungen bestehender Anlage-Vehikel.
Bei Senior Secured Loans handelt es sich um außerbörslich gehandelte Fremdkapital-Darlehen, die von Banken und institutionellen Kreditgebern für Unternehmen bereitgestellt werden. Sie bieten Investoren eine Kombination aus niedrigem Zinsänderungsrisiko und hohen Kupons und werden zunehmend als Alternative zu Anleihen, vor allem High Yield Bonds, eingesetzt.
„Unter Berücksichtigung knapper Risikobudgets gibt es nicht die eine optimale Asset Allocation, mit der institutionelle Anleger die erforderlichen Renditen erfüllen können“, so Carsten Hermann. Es gebe aber Optimierungsmöglichkeiten durch die Allokation alternativer Ertragsquellen und eine verstärkte Sachwert-Orientierung. „Das Motto muss lauten: Investieren statt sparen – und als Minimumanforderung gilt dabei der reale Vermögenserhalt“, so Carsten Hermann.
Die 26. FERI Herbsttagung in Frankfurt am Main vereinte erstmals die FERI Konjunkturtagung, das FERI Immobilien Symposium sowie das FERI Institutional Forum. Kernthema der Veranstaltung waren die Auswirkungen der aktuellen Notenbank-Politik auf Wirtschaft und Märkte. In den drei Fachforen diskutierten namhafte Investment Professionals aktuelle Fragen für ihre jeweilige Asset Klasse.
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Der Kapital(e) Fehler
Von Dr. Oliver Everling | 11.November 2013
„Showdown – Europa am Scheideweg“ ist nicht nur ein Buchtitel, sondern auch das Thema des Vortrags von „Mr. DAX“. Dirk Müller von CASHKURS spricht erneut im MontagsMeeting des eff European Finance Forum. Der mit über hundert Teilnehmern bis auf den letzten Platz gefüllte Saal spricht für das rege Interesse an seinem Thema.
„Er fungiert als Dolmetscher zwischen den Finanzmärkten und den Menschen draußen“, führt Dr. Udo A. Zietsch, Sprecher des Regionalvorstandes Frankfurt des eff European Finance Forum e.V., in die Veranstaltung ein.
„Ich will mich auf den wichtigsten Punkt heute Abend konzentrieren“, kommt Müller gleich zum Thema. „Ich will Ihnen eine realistische Möglichkeit vorstellen, um Probleme zu beheben. Wir sprechen darüber auf hoher politischer Ebene, CEOs und Wissenschaftlern. Vielleicht haben wir eine Möglichkeit zur Veränderung.“
„Wir sind der beste Kontinent der Welt. Wir brauchen Europa“, sagt Müllter und zählt die vielen Errungenschaften und Bedingungen in Europa auf, die diesen Kontinent einzigartig mache. Selbst in einem Thema wie dem Datenschutz sei Europa hier der einzige Kontinent, der noch glaubwürdig sei. „Wir müssen allerdings selbst dafür Sorge tragen, dass unsere Werte erhalten bleiben.“
Müller tritt der Vorstellung entgegen, dass man die Unterschiedlichkeit in Europa ausgemerzt werden müsse. Im Gegenteil: Eine chinesische Weisheit besage, dass die fünf Finger einer Hand nur deshalb perfekt zusammenwirken, weil sie unterschiedlich lang seien. „Europa hat eine große Zukunft. Aber wir haben ein großes Problem, das ist der Kern, auf den man zu sprechen kommen muss: Das Schuldgeldsystem.“
Geld entstehe ausschließlich durch Schulden, durch Kreditaufnahme. Die EZB könne soviel Geld drucken, wie sie will, es wird nicht in Umlauf kommen. Erst wenn sich eine Bank Geld leiht, gelangt Geld in den Wirtschaftskreislauf. Allen Schulden dieser Welt steht die gleiche Menge an Geldvermögen gegenüber.
Die Verschuldung sei ein weltweits Phänomen. „Selbst wir, der reiche Onkel, der ganz Europa retten soll, ist mit 285 % (2009) verschuldet.“ Müller stellt die Verschuldung der Staaten, nichtfinanzieller Unternehmen, von Haushalten und Finanzinstituten dem Bruttosozialprodukt gegenüber. Russland habe nur 71 %, China nur 159 % (jeweils 2008), weil diese Länder erst später dem Schuldgeldsystem „beigetreten“ sind.
Müller führt ein Video mit den Aussagen von Alan Greenspan zur Herabstufung der USA auf AA+ vor: „We can always print money.“ China habe deshalb trotz der riesigen Währungsreserven in US$ die USA nicht in der Hand, denn die USA könnten ihre Schulden durch wertloses Papier abtragen.
„Die Inflation hat längst stattgefunden“, warnt Müller, „die Zinsen sind lächerlich niedrig. Der Preis, der Wert, von Staatsanleihen steht im umgekehrten Verhältnis zu den Zinsen.“ Die Preise für Anleihen seien völlig übertrieben. „Wenn das Geld aus diesem Ballon herausschießt,“ fragt Müller, „wo geht es dann hin?“ Wer aus den Anleihen herausgehe, müsse Aktien, Immobilien oder sonst welche Gegenstände kaufen. Dann gebe es aber eine sehr schnelle Inflation. „Wir haben ein riesiges Inflationspotential geschaffen, das jederzeit auf die realen Märkte umschlagen kann.“
Nach dem Motto „geht nicht gibt’s nicht“ will Müller „zurück zum Ursprung“ und vermittelt grundlegende Erkenntnisse über den Wirtschaftskreislauf. Inflation, Steuern, Enteignung, Schuldenschnitt: Stets würde es zum gleichen Ergebnis kommen. Nur wenn die in Geld „gespeicherte Arbeitsleistung“ zurückgefordert werde, würde das Problem gelöst, glaubt Müller.
In der Verbesserung von Infrastrukturen sieht Müller ein riesiges Potential. „Wer im Zug oder auf der Autobahn eine Telefonverbindung halten wolle wisse, wo das Problem liegt. Im ICE ließen sich nicht einmal E-Mails bearbeiten und sicher aussenden.“ Dadurch gehe ein riesiges Produktivitätspotential verloren. Hinzu komme, dass Europa keinen Handyhersteller mehr habe usw.
Amerika hat in seiner Geschichte zwei große Schübe. Die erste war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert mit dem Aufbau der Eisenbahnen, der zweite nach den 1950er Jahren im Ausbau des Netzes von Highways. Infrastruktur werde vor Ort gebaut, das Geld bleibe daher bei den Menschen. „In Europa haben wir einen ungeheuren Bedarf zum Ausbau der Infrastruktur.“
Müller hofft auf „viele kleine Infrastrukturfonds“, die für Private das Investment in Infrastruktur attraktiv machen. Geldvermögen würde in Sachwerte umgewandelt und damit einen Boom in der Wirtschaft auslösen, so Müller. „Die Bürger könnten ihre Verschuldung reduzieren. Der Staat hätte Entlastung auf der Sozialversicherungsseite. Die Unternehmen hätten Gewinne und senken ihre Schuldenlast. Die Bankbilanzen schrumpfen auf beiden Seiten durch Umwandlung von Geld- in Sachvermögen. Wir würden den modernsten Kontinent der Welt schaffen.“
Mit seinem Angriff auf den „kapitalen Fehler“, dem Schuldgeldsystem, bewegt sich Mr. DAX ganz in der Tradition von Moses oder des Propheten Mohammed, die jeden Zins und Geldschuld für Teufelszeug erklärten. Selbst in den islamischen Staaten haben sich jedoch nicht weniger drückende Geschäftsarten auch jenseits von Zins und Geldschulden mit realwirtschaftlichen Verpflichtungen herausgebildet, indem beispielsweise an die Stelle von Krediten Miet- und Nutzungsverträge treten.
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Feri sieht moderate Weltwirtschaftsdynamik
Von Dr. Oliver Everling | 11.November 2013
„Man weiß nie, wann eine spekulative Blase geplatzt ist“, führt Axel D. Angermann, Mitglied der Geschäftsleitung der Feri EuroRating Services AG, in seinen Vortrag bei der 26. Feri Herbsttagung ein. Anders als bei einem Hollywood-Film gibt es an den Finanzmärkten kein Ende, weder ein „Happy End“ noch ein tragisches Ende.
2013 performten Aktien besser als Renten, die Industrieländer besser als die Schwellenländer, berichtet Angermann. „Wir haben einen Favoritenwechsel, dass insbesondere die USA wieder eine höhere Dynamik zeigen. Insbesondere die Entwicklung in den USA ist es wert, einen näheren Blick auf diese zu werfen.“
Konsumentenvertrauen und Autoverkäufe litten etwas unter dem Shut-down und der Fiskalpolitik, die meisten anderen Indikatoren sieht Angermann jedoch positiv. Quartalszahlen mit 0,7 % gegenüber dem Vorquartal sei durchaus solide. „Die USA befinden sich in einem konjunkturellen Aufschwung“, so Angermann. „Ob Preissteigerungsraten von über 10 % bei den Häuserpreisen allerdings gesund sind, lässt sich diskutieren.“ Die gestiegenen Zinsen hätten den Baugenehmigungen keinen Abbruch getan.
Angermann weist auf die zweite Herabstufung der USA im Rating hin, so dass die amerikanischen Staatsanleihen nunmehr auf der Stufe AA anzusiedeln seien. Die Konsensfindung in den USA in den politischen Entscheidungsprozessen sei gestört, so dass hier ein Risiko zu sehen sei. „AA ist immer noch eine Bewertung, die über jeden Zweifel erhaben ist. Aber es ist ein Punkt, der es wert ist, darauf hinzuweisen.“
Angermann fasst seinen Vortrag in sechs Thesen zur konjunkturellen Entwicklung zusammen. „Die Weltwirtschaft befindet sich in einem Aufschwung, der allerdings nur eine moderate Dynamik entfaltet. Die US-Wirtschaft gewinnt 2014 an Dynamik,“ glaubt Angermann. „Die anhlatende Gefahr des Scheiterns der Verhandlungen zur Anhebung der Schuldenobergrenze stellen ein Risiko dar. Wegen der anhaltenden strukturellen Wachstumshemnisse bleibt die Fed bei einer extrem expansiven Geldpolitik, wird aber das Volumen ihrer Anleihekäufe im Laufe des Jahres 2014 schrittweise verringern..“
Der Euroraum habe die lang anhaltende Rezession überwunden, konstatiert Angermann. Die Wirtschaftsleistung werde 2014 moderat wachsen. Anhaltende strukturelle Wachstumshemnisse in den Krisenländern und in Frankreich verhindern einen höhere Wachstumsdynamik. „Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland gewinnt 2014 wieder an Dynamik. Politische Vorhaben zur Re-Regulierung des Arbeitsmarktes bergen die Gefahr eines mittelfristig wieder geringeren Potenzialwachstums“, warnt Angermann.
In China bleibe es bei einem robusten, in seiner Dynamik aber begrenzten Wachstum. Der Umbau des Wachstumsmodells habe für die politische Führung Priorität gegenüber der Erzielung hoher Wachstumsraten. „Viele Schwellenländer sind aufgrund struktureller Schwächen anfällig für Kapitalabflüsse,“ analysiert Angermann, „die aus einer Rückführung der expansiven Geldpolitik resultieren können. Insgesamt wird das Wachstum in den Schwellenländern 2014 nur geringfügig höher ausfallen als 2013, wobei stärker als zuletzt zwischen einzelnen Ländern zu differenzieren ist.“
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Studie: Institutionelle setzen auf Infrastruktur
Von Dr. Oliver Everling | 7.November 2013
Angesichts der allgemein niedrigen Zinsen und dem steigenden Bedarf an langfristigen Anlagemöglichkeiten zählen Infrastrukturinvestments bei institutionellen Investoren aktuell zu den wichtigsten Themen. Der Wachstumstrend der vergangenen Jahre dürfte sich damit noch weiter beschleunigen. Bereits heute ist jeder dritte professionelle Anleger (33 Prozent) in Infrastruktur investiert. In drei Jahren dürfte sich bereits mehr als jeder Zweite an diesem attraktiven Markt beteiligt haben. Dies wäre ein Zuwachs um fast die Hälfte. Der Infrastrukturanteil in den Portfolien von Versicherungen, Versorgungswerken und Pensionskassen dürfte sich dabei im Schnitt im gleichen Zeitraum auf knapp drei Prozent verdreifachen. Dabei sind Investments in Erneuerbare Energien, also etwa Solar- und Windkraft, ebenso wie Mautstraßen oder Flughäfen und Leitungsnetze besonders beliebt. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie „Infrastrukturinvestments bei institutionellen Investoren“ der Commerz Real in Zusammenarbeit mit dem Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin.
„Selten war das gesamte Umfeld für institutionelle Anleger so anspruchsvoll wie heute. Der Bedarf an renditestarken Investments steigt, während Institutionelle gleichzeitig die Abhängigkeit von den volatilen Kapitalmärkten verringern möchten. Infrastrukturinvestments können hier eine ideale Lösung sein. Sie liefern konstant hohe Renditen und bieten zudem die Möglichkeit, Kundengelder langfristig zu investieren“, sagt Erich Seeger, im Vorstand der Commerz Real AG für die Konzeption und den Vertrieb institutioneller Anlageprodukte verantwortlich. „Knappe öffentliche Haushalte und wachsender Investitionsbedarf in vielen Industrieländern, etwa in Bezug auf Straßen oder Energieversorgung, werden darüber hinaus mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits in naher Zukunft zu einem steigenden Angebot an attraktiven Investitionsmöglichkeiten im Infrastrukturgeschäft führen.“
Bereits in den vergangenen drei Jahren haben Infrastrukturinvestments kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Während diese 2010 im Durchschnitt nur einen Anteil von 0,7 Prozent an den Portfolios hatten, lag dieser 2012 bei 1,2 Prozent. Insbesondere Versicherer erreichen zum Teil bereits höhere Werte. Ebenfalls kontinuierlich hat sich der Anteil der institutionellen Investoren erhöht, die auf Infrastruktur setzen. Waren es 2011 lediglich 23 Prozent, sind dies heute bereits rund 35 Prozent. Auf Sicht von drei Jahren dürfte der Wert mit 59 Prozent noch deutlich zulegen.
Die beliebtesten Investitionsobjekte befinden sich dabei im Bereich der Erneuerbaren Energien. Rund die Hälfte der institutionellen Investoren, die Infrastrukturanlagen im Portfolio halten, ist bereits in diesem Bereich investiert. Daneben stoßen auch Mautstraßen und Flughäfen auf starkes Interesse. Skeptisch sehen professionelle Anleger hingegen so genannte „Greenfield“-Konzepte, also Investitionen in Projekte, die sich noch in der Planungsphase befinden. Nur etwa jeder 20. Befragte hält dies für attraktiv.
Bei allen Infrastrukturanlagen ist Deutschland mit deutlichem Abstand der präferierte Markt. 46 Prozent der institutionellen Investoren haben ihre Anlagen hier getätigt. An zweiter und dritter Stelle rangieren Westeuropa im Allgemeinen sowie Großbritannien mit 30 beziehungsweise 25 Prozent. Die USA sind nur für etwa jeden zehnten institutionellen Anleger interessant, Schwellenländer sogar nur für fünf Prozent der Befragten.
Die Commerz Real und das Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin haben 2012 das dritte Jahr in Folge institutionelle Anleger zum Thema Infrastruktur befragt. In die Studie wurden Versicherungen, Unternehmen, Pensionskassen, Versorgungswerke, kirchliche Einrichtungen, Stiftungen und Banken einbezogen. Insgesamt wurden 111 Breiteninterviews geführt, hinzu kamen elf Tiefeninterviews.
Im Vorfeld der diesjährigen Immobilien-Messe Expo Real hatte die Commerz Real bereits Ergebnisse einer Studie mit dem Schwerpunkt Immobilieninvestments bei institutionellen Anlegern veröffentlicht.
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Bürgschaftsbanken als zusätzliche Sicherungsgeber
Von Dr. Oliver Everling | 6.November 2013
Finanzierungsvorhaben des Mittelstandes müssen nicht scheitern, nur weil das Unternehmen zu wenige bankübliche Sicherheiten vorweisen kann. Genau dann treten die Bürgschaftsbanken als zusätzlicher Sicherungsgeber gegenüber Banken und Sparkassen ein.“ Mit diesem Satz beschreibt Lothar Galonska, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbH, die Aufgabe seines Unternehmens. Eine Bürgschaftsbank gibt es als Förderinstitut in jedem Bundesland.
Galonska war Gast beim Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e.V.“ Die KMU-Berater sind auf die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) spezialisiert. Anlässlich der Herbstfachtagung 2013 des Verbandes hatten vier Fachgruppen Galonska eingeladen. Diskutiert wurde über die Finanzierung im Mittelstand in den unternehmerischen Lebensphasen Gründung, Unternehmensnachfolge, Wachstum und Bestandssicherung sowie Krise und Sanierung. Im Mittelpunkt stand der Einsatz der Instrumente der Bürgschaftsbanken.
Speziell bei Existenzgründern mangelt es häufig an banküblichen Sicherheiten, daher sind die Bürgschaftsbanken hier besonders stark engagiert. Die Bürgschaftsbanken sichern Darlehen zur Finanzierung von Investitionen bis zu 80 Prozent der Darlehenssumme ab. Damit reduziert sich das Risiko der kreditgebenden Bank erheblich. Das erleichtert die Kreditentscheidung und führt zu besseren Zinssätzen für die Unternehmen, erläutert Galonska.
In der Nachfolgesituation hat die Finanzierung über Beteiligungskapital oft eine große Bedeutung, betont Dr. Angelika Kolb-Telieps, Leiterin der Fachgruppe Unternehmensnachfolge im KMU-Beraterverband. Alle Bürgschaftsbanken bieten über Schwestergesellschaften, die „Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBG)“, solche Kapitalbeteiligungen an. Dabei steht nicht die Renditeerwartung im Mittelpunkt, so Galonska. Deshalb sind diese Beteiligungen in der Regel günstiger als die anderer Kapitalbeteiligungsgesellschaften.
Viele Unternehmen haben besonders in Wachstumsphasen mit ihren Banken eine für ihr Geschäftsvolumen zu geringe Kontokorrent-Kreditlinie vereinbart, schildert Carl-Dietrich Sander, Leiter der Fachgruppe Finanzierung-Rating, die Beratungserfahrungen. Auch hier bieten die Bürgschaftsbanken einen Lösungsansatz: Sie verbürgen Kontokorrentkredite in Höhe von 60 Prozent der vereinbarten Linien. Das ist aus Sicht der KMU-Berater eine viel zu selten genutzte Möglichkeit, ausreichende Kreditlinien abzusichern.
Rechtzeitig erkennen, wenn es eng wird, damit es gar nicht erst zur Sanierung eines Unternehmens kommen muss. Auf diese Formel bringt Olaf Marticke, Leiter der Fachgruppe Sanierung, die Vorgehensweise der KMU-Berater. Bürgschaftsbanken unterstützen Unternehmen auch bei einer sich abzeichnenden Engpass-Situation, wenn der klare Umsetzungswille zur Verbesserung der Situation erkennbar ist. „Reine Sanierungsfälle können wir allerdings nicht begleiten – schließlich verwalten wir auch öffentliche Gelder“ so Galonska.
Den Antrag auf eine Bürgschaft stellen Unternehmen bei ihrer Hausbank. Galonska forderte die Unternehmer und die KMU-Berater allerdings auf, Finanzierungsprojekte vorab mit den Bürgschaftsbanken zu besprechen. Das beschleunige oft die Gespräche mit der Hausbank. „Unser Beschlussgremium tagt wöchentlich, bei vollständigen Unterlagen sind wir zügig in der Entscheidung“. Damit appellierte Galonska an eine gute Vorbereitung seitens der Unternehmen. Für kleinere Beträge bis 100.000 Euro können Bürgschaften auch direkt bei der Bürgschaftsbank beantragt werden. Ein interessanter Weg, so die KMU-Berater.
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wikifolio ETF Cups
Von Dr. Oliver Everling | 5.November 2013
Ab sofort und bis Ende März 2014 ermitteln Trader auf wikifolio.com die beste Anlage-Strategie auf Basis von Exchange Traded Funds (ETFs). Partner des „wikifolio ETF Cups“ sind der weltweit führende ETF-Anbieter iShares und das renommierte Finanzportal OnVista.de
Auf wikifolio.com ermitteln ab heute Trader die besten Investmentstrategien, die ausschließlich auf Exchange Traded Funds (ETFs) basieren. Partner des „wikifolio ETF Cups“ sind iShares und OnVista.de. Die ETFs von iShares, dem weltweit größten Anbieter von börsengehandelten Indexfonds, sind eine ideale Quelle, um die unterschiedlichsten Anlagestrategien umzusetzen. Mit OnVista.de konnte wikifolio.com das renommierte Online-Finanzportal als zweiten Partner für den ETF Cup gewinnen. Die Teilnahme am Cup ist kostenlos. Es winken attraktive Preise, darunter eine Ausbildung zum „Zertifizierten Börsenhändler“ oder ein MacBook Air. Die besten zehn Prozent der am Cup teilnehmenden wikifolios können außerdem investierbar werden. Dies bedeutet, dass ein wikifolio-Zertifikat mit eigener ISIN auf Basis des wikifolios aufgelegt und an der Börse Stuttgart gelistet wird.
„Ich sehe bei ETFs einige Parallelen zu wikifolio.com. Beide Anlageformen sind, im Vergleich zu traditionellen Finanzprodukten, einfach, transparent und günstig für die Investoren. Was liegt also näher, als im Rahmen eines Cups die Trader zu ermitteln, welche die besten Anlagestrategien, die ausschließlich aus ETFs bestehen, umsetzen können?“, sagt Andreas Kern, Geschäftsführer und Gründer von wikifolio.com. „Es freut mich sehr, dass wir iShares als Partner für unseren Cup gewonnen haben. In dem breiten Anlageuniversum von iShares sollte jeder ETF-Investor fündig werden.“
Sven Wüttemberger, Leiter Privatkundenvertrieb von iShares, ergänzt: „wikifolio.com ist aus unserer Sicht einer der innovativsten Social Trading-Anbieter. Wir sind überzeugt, dass der wikifolio ETF Cup zeigen wird, welch attraktive Investmentmöglichkeiten die Kombination von ETFs und Social Trading eröffnet.“
Christian Bothe, Director Sales bei OnVista.de, erklärt „Bislang werden ETFs noch immer sehr stark im institutionellen Bereich eingesetzt. Mit unserer Reichweite wollen wir dazu beitragen, dass sich Privatanleger durch den ETF-Cup noch intensiver mit ETFs auseinandersetzen und ihre Anlagestrategien umsetzen können. Zusammen mit der Einfachheit und Transparenz von wikifolio.com und der breiten Produktpalette von iShares sehen wir hier großes Potential, auch den Privatanleger nachhaltig dafür zu begeistern.
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Fonds Advice Transparenz Award
Von Dr. Oliver Everling | 5.November 2013
„Die Transparenzbewertungen fielen im Oktober 2013 unterschiedlich aus“, berichtet Matthias Koss von Fonds Advice GmbH, Köln. Die analysierten Investmentfonds zeigten anlegerorientierte Offenheit ebenso wie eine eher zurückhaltende Informationspolitik.
Die analysierten Fonds von Aberdeen (Luxemburg) konnten nach Ansicht von Fonds Advice ihre Transparenz weiter verbessern und erhielten mit „Information-Rating 3+“ befriedigende Transparenzbewertungen. Für ein beispielhaft transparentes Reporting erhält Aberdeen Global Services S.A. darüber hinaus einen „Fonds Advice Transparenz Award“. Der aktuelle Halbjahresbericht des Umbrellafonds Aberdeen Global zum 31. März 2013 beinhaltet nach Ansicht von Fonds Advice anlegerorientierte Informationen, die selbst in zahlreichen Jahresberichten oftmals fehlen: Kapitalmarktbericht, Kommentierung der Portfolioumschichtungen, Performanceangaben einschließlich Benchmarkvergleich sowie Angaben zu den laufenden Kosten und zum Portfolioumschlag.
Die in Irland ansässige Gesellschaft GAM Fund Management Limited erzielte für den von ihr verwalteten Umbrellafonds GAM Star Fund p.l.c. ebenfalls durchweg bessere Bewertungsergebnisse. So wurden die Transparenzratings der analysierten Unterfonds des Umbrellafonds GAM Star Fund p.l.c. um zwei Stufen auf nunmehr „Information-Rating 3“ angehoben.
Die niederländische Fondsgesellschaft Robeco Institutional Asset Management B.V. erhielt für den von ihr verwalteten Fonds ROBECO N.V. unverändert die gute Transparenzbewertung „Information-Rating 2“.
Die deutsche Gesellschaft Pioneer Investments Kapitalanlagegesellschaft mbH erzielte für die analysierten Fonds überwiegend gute Bewertungsergebnisse (Pioneer Investments Aktien Deutschland A, Pioneer Investments Aktien Rohstoffe A und Pioneer Investments Top World jeweils „Information-Rating 2“, während die Bewertung für Pioneer Investments Euro Geldmarkt geringfügig reduziert wurde (Information-Rating 3+). Der deutsche Fonds WARBURG – CLASSIC – FONDS wurde erstmals analysiert und erhielt die Bewertung „Information-Rating 2-“, während der ebenfalls von WARBURG INVEST Kapitalanlagegesellschaft mbH verwaltete WARBURG – PrivatConsult – FONDS unverändert mit „Information-Rating 3“ bewertet wurde.
Neben transparenten Fonds werden aus Luxemburg nach Ansicht von Fonds Advice noch immer mehrere Fonds mit Transparenzdefiziten angeboten. Unverändert blieben daher die Bewertungen für Vontobel Management S.A. („Information-Rating kein Rating“ für diverse Teilfonds des Umbrellafonds VONTOBEL FUND SICAV) sowie Amundi Luxembourg S.A. („Information-Rating kein Rating“ für diverse Teilfonds des Umbrellafonds Amundi Funds SICAV).
Die irische Fondsgesellschaft Putnam Investments (Ireland) Limited erhielt für Putnam Emerging Markets Equity Fund A USD Acc sowie einige weitere Fonds des Umbrellafonds Putnam World Trust mit „Information-Rating 4“ eine um eine Bewertungsstufe reduzierte Transparenzbewertung, während die Bewertung beispielsweise für Putnam Global High Yield Bond Fund A mit „Information-Rating 3-“ unverändert bestätigt wurde.
Auch die österreichische Fondsgesellschaft Spängler IQAM Invest GmbH konnte nach Ansicht von Fonds Advice hinsichtlich Transparenz nicht in allen Punkten überzeugen. Spängler IQAM Equity ETF Global (RT) CSP, Spängler Quality Growth Europe (RA) und Spängler Quality Growth Europe (RT) wurden geringfügig auf „Information-Rating 2-“ herabgestuft, während das Transparenzrating der Fonds Spängler IQAM Spängler IQAM Bond EUR FlexD (A), Spängler IQAM Bond EUR FlexD (T), Spängler IQAM ShortTerm EUR (A) und Spängler IQAM ShortTerm EUR (T) um mehrere Stufen auf nunmehr „Information-Rating 4“ reduziert wurde.
Zum 31. Oktober 2013 liegen (bei Anrechnung von Anteilsklassen) für 3.099 Investmentfonds aktuelle Ratingbewertungen von 69 Verwaltungsgesellschaften aus zwölf Herkunftsländern vor, rechnet Koss vor.
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Kapital-Allokationen nach Basel III
Von Dr. Oliver Everling | 4.November 2013
Zu den Kredit- und Kapital-Allokationen von Europäischen Banken seit Beschluss für die Einführung der Regeln unter Basel III Ende 2010 hat Fitch Ratings erstmals eine Analyse veröffentlicht, die die Effekte quantifiziert. Die Analyse basiert auf den 16 europäischen systemrellevanten Banken (Stichwort G-SIBs = global systemically-important banks).
Zum Stichtag Endes des Jahres 2012 standen diese Banken für 21 Billionen Euro in Banken-Assets (oder umgerechnet 13,5 Billionen Euro in „Exposure At Default“, der Baselmaßeinheit für das Kreditrisiko). Über die Kernaussagen der neuen Analyse berichtet Christian Giesen, Director Business & Relationship Management bei Fitch Ratings: Die 16 europäischen G-SIB-Banken haben eine erhöhte Exposition im Bereich Staatsanleihen, die bei 550 Mrd Euro liegt (+26%) und haben die Exposition gegenüber Unternehmen verringert auf 440 Mrd. Euro (-9%) seit Ende 2010.
Diese Verschiebung der Anlagen stehe im Einklang mit den neuen Kapitalregeln unter Basel III. Das durchschnittliche Kapital, was zur Unterlegung aus regulatorischen Gründen vorgehalten werden musste, war mit 4,7% rund 10 Mal höher als die Unterlegung im Staatsanleihenbereich mit 0,4%.
Im Jahr 2012 haben die betroffenen Banken ihr Marktrisiko sowie ihre Exposition gegenüber Gegenparteien (Counter parties) um rund 20% gesenkt. Das hat die Volatilität in den Märkten vermindert und, so Gießen weiter, eine Reihe der Bankaktivitäten in den Bereich der Schattenbanken verdrängt.
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