Kreditmarktplatz setzt auf Schufa-Scores
Von Dr. Oliver Everling | 21.August 2012
Der Kreditmarktplatz smavaprivat vermittelt Kredit von privat zu privat – aber nicht ohne Risikoklassifizierung. So kommen Schufa-Scores für smavaprivat zur Anwendung. Wie unterscheiden sich die Bonitäten? Der Kreditnehmer gibt smavaprivat beim Kreditantrag weitere Informationen preis, die im Rating berücksichtigt werden können.
„Die Bonität ermittelt sich zu einem Teil aus Daten der Schufa und zum anderen Teil aus bei smava angegebenen Daten des Kreditnehmers“, schreibt smava. „Diese Daten werden nach einem von der SCHUFA entwickelten Verfahren zu einem SCHUFA-Score zwischen 1 und 10.000 zusammengesetzt.“ Verschiedene Score-Bereiche werden in die Bonitätsklassen A bis M zusammengefasst, so dass eine Art Rating entsteht. Im Unterschied zum Rating anerkannter Ratingagenturen tagt aber kein Ratingkomitee, um diese Urteile festzusetzen.
Den Bonitätsklassen wird ähnlich dem bankinternen Rating zur Schätzung der „Probability of Default“ eine individuelle Rückzahlungswahrscheinlichkeit zugeordnet, wobei A die höchste und M die niedrigste Rückzahlungswahrscheinlichkeit hat. „Die Rückzahlungswahrscheinlichkeiten basieren auf historischen Daten der SCHUFA und smava“, schreibt der Kreditmarktplatz auf seiner Website.
Aktuell will smava nur Personen mit einer Bonität von A bis H für smavaprivat-Kredite zulassen. Die Bonität wird mit Genehmigung der Kreditnehmer im Kreditprojekt ausgewiesen, so dass Anleger eine faire Einschätzung über die Rückzahlungswahrscheinlichkeit erhalten können.
Der Rest funktioniert wie an den Kapitalmärkten: „Anleger werden bei einer hohen Rückzahlungswahrscheinlichkeit, wie bei Bonität A,“ schreibt smava, „nur einen geringen Zinsaufschlag für Ihr Geld erwarten. Bei einer niedrigeren Rückzahlungswahrscheinlichkeit, wie bei der Bonität H, ist jedoch ein höherer Zinsaufschlag zu erwarten.“
Themen: Bankinternes Rating, Existenzgründerrating, Kreditrating, Mittelstandsrating, Privatkundenrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Kreditmarktplatz setzt auf Schufa-Scores
First Private Aktien Global im Rating
Von Dr. Oliver Everling | 21.August 2012
TELOS hat den First Private Aktien Global geratet. Der Fonds erfüllt nach Ansicht der Ratingagentur aus Wiesbaden sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).
Auszüge aus dem TELOS-Kommentar verdeutlichen die Argumentation der Wiesbadener Analysten: „Der First Private Aktien Global ist ein global anlegender, aktiv gemanagter Aktienfonds, der durch seinen quantitativen Ansatz geprägt ist. Investmentziel ist eine deutliche Outperformance des Vergleichsindexes (betrachtet über den gesamten Businesszyklus). Durch Kombination von drei fundamental-quantitativen Strategien zur Aktien-selektion wird darüber hinaus eine niedrige Volatilität dieser Outperformance angestrebt. Der Fonds investiert sowohl in reine Value- als auch in Growth-Titel.“
Darüber hinaus werde auch in Quality-Titel (Aktien mit stabilen Erträgen, hohen Dividenden/Aktienrückkäufen und niedrigem Risiko) angelegt. Seit der Fondsauflage Ende 2006 war die Wertentwicklung des Fonds mit Ausnahme der Jahren 2008 und 2011 besser als die des MSCI World Indexes, der für Vergleichszwecke herangezogen wird. „Die Performance lag in sehr irrationalen Phasen zurück. Das Volatilitätsziel wurde allerdings verfehlt,“ merkt die Ratingagentur an, „wobei in der jüngeren Vergangenheit eine Angleichung versus Benchmark stattgefunden hat.“
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für First Private Aktien Global im Rating
Risse in der Liquiditätsfassade
Von Dr. Oliver Everling | 20.August 2012
Im zweiten Quartal 2012 bezahlten 87,81 Prozent der deutschen Unternehmen ihre Rechnungen vereinbarungsgemäß. Das ist ein neuer, von D&B ermittelter Höchstwert und ein erneuter Anstieg im Vergleich zum ersten Quartal 2012 – allerdings nur noch um 0,04 Prozent. Auch die Anzahl der Verzugstage ist nach den Auswertungen aus Darmstadt nahezu gleich geblieben. Wenn Unternehmen ihre Rechnungen verspätet bezahlten, dann mussten Gläubiger von April bis Juni laut aktueller D&B Studie im Bundesdurchschnitt 6,4 Tage über das vereinbarte Ziel hinaus auf ihr Geld warten.
„Schlecht stehen die deutschen Unternehmen damit nicht da. Auch wenn sie angesichts immer moderater verlaufender Konjunkturerwartungen vorsichtiger haushalten, ist von einer Krise bisher noch nichts zu spüren“, analysiert D&B Geschäftsführer Thomas Dold. Lediglich zurückgehende Auftragseingänge machen einigen Unternehmen in Bezug auf das zweite Halbjahr 2012 Sorgen. Dass 2012 ein schwieriges Jahr für die Länder und Unternehmen der Eurozone wird, war nach Dold vorhersehbar. „Schließlich stehen mit der unverändert schwelenden Staatsschuldenkrise und ihrer Bekämpfung weiterhin gewaltige Aufgaben an – Ausgang offen.“
Trotzdem sind die Unternehmen wesentlich besser ins Jahr 2012 gestartet als zunächst allgemein erwartet. Nur langsam wird auch an den reellen Zahlen deutlich, dass sich Deutschland nicht von der Schuldenkrise in Europa und dem geringeren Wachstum vor allem in China abkoppeln kann. Ein Indiz dafür sei der Juli-Wert des monatlich im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erhobenen D&B Zahlungsindex. Allerdings: Lag die Zahlungsmoral im Mai (87,96 Prozent) noch auf dem bisher höchsten Stand seit Beginn der Auswertungen, kam der kleine Dämpfer im Juli (87,59 Prozent) für die Experten von D&B nicht unerwartet. „Denn als zuverlässiger Trendindikator bestätigt das nur, dass die Unsicherheiten sowie die damit prognostizierte wirtschaftliche Abschwächung – wenn auch verspätet – nun in einzelnen Branchen auch real ankommt.“
In diesem Zusammenhang von einer Krise zu sprechen wäre jedoch weit übertrieben, warnt Dold. „Denn der Blick auf die Zahlungsmoral zeigt, dass es längst nicht so schlimm um die deutschen Unternehmen bestellt ist, wie manche Warnungen glauben machen. Fakt ist: Der Index zur Zahlungsmoral hat sich in den ersten beiden Quartalen auf erstaunlich hohem Niveau gehalten.“ Mit 87,81 Prozent sei die Zahlungsmoral quartalsweise betrachtet sogar besser als jemals zuvor. Zum Vergleich: Im 4. Quartal 2011 waren 87,74 Prozent der deutschen Unternehmen in der Lage, ihre Rechnungen vereinbarungsgemäß zu bezahlen. Im 1. Quartal 2012 stieg dieser Wert noch einmal geringfügig auf 87,77 Prozent.
Eine genauere Betrachtung verdienen die Ausschläge bestimmter Branchen – positiv wie negativ. Branchenbezogen den aktuell schlechtesten Wert liefert trotz des Booms im ersten Halbjahr und der verbesserten Zahlungsmoral erneut die Automobil- und Zulieferindustrie (81,11 Prozent, 1. Quartal: 79,95 Prozent). Mit 92,83 Prozent verfügt hingegen die Pharmabranche über die insgesamt beste Zahlungsmoral – trotz Verschlechterung gegenüber dem 1. Quartal 2012 (94,02 Prozent). Die Anzahl der Verzugstage hingegen blieb nahezu unverändert. Nach 6,4 Tagen (4. Quartal 2011) und 6,3 Tagen (1. Quartal 2012) mussten Unternehmen im 2. Quartal 2012 wieder 6,4 Tage über das vereinbarte Ziel hinaus auf ihr Geld warten. Das Gesamtbild von D&B zeigt: Noch sichern vergleichsweise starke Exporte und die ungebrochen solide Binnennachfrage den Firmen Liquidität. D&B: „Branchenbezogen werden allerdings erste Risse in der Liquiditätsfassade sichtbar.“
Themen: Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Risse in der Liquiditätsfassade
Investment Consulting im institutionellen Asset Management
Von Dr. Oliver Everling | 19.August 2012
Bastian Runge legt eine Konzeption und empirische Analyse mit globaler Perspektive unter besonderer Würdigung der Manager Selection im Uhlenbruch Verlag vor (ISBN 978-3-933207-78-4, Band 28 aus der Reihe „Portfoliomanagement“, herausgegeben von Prof. Dr. Lutz Johanning, Prof. Dr. Raimond Maurer und Prof. Dr. Markus Rudolf). Runge ist Executive Director bei UBS Deutschland AG in Frankfurt am Main und Head Consultant für Deutschland, Österreich und Osteuropa bei UBS Global Asset Management. Die Arbeit ist einfach und überzeugend strukturiert, denn sie beginnt mit der Einleitung mit der üblichen Skizze der Problemstellung und des Gangs der Untersuchung, der konzeptionellen Basis, den Bestimmungsdimensionen der Nachfrage, den Leistungskomponenten des Angebots, den Bestimmungsdimensionen des Umfelds und der Interaktion und endet mit einer empirischen Untersuchung des Investment Consultings und schließlich einer Gesamtzusammenfassung mit Implikationen und Ausblick. Unter „konzeptioneller Basis“ ist hier ein definitorischer Teil zu verstehen mit Begriffsbestimmungen und Einordnungen.
Der wissenschaftliche Wert der Arbeit von Runge liegt einmal in der Reflexion der bisher zu diesem Thema vorliegenden, insbesondere angelsächsischen Literatur, zum anderen in der explorativ-vergleichenden Querschnittsanalyse. Runge legt sein Vorgehen detailliert dar, so dass genau nachvollzogen werden kann, wie die befragten Marktteilnehmer angesprochen und von diesen Antworten online gegeben wurden.
In Bezug auf die teilnehmenden Investment Consultants beansprucht Runge Repräsentativität seiner Ergebnisse. Sein primäres Forschungsziel ist ansonsten die Aufdeckung von Strukturen und Zusammenhängen zur Erkundung von Hypothesen und nicht eine populationsbeschreibende Erhebung. Runge zeigt eine Reihe von Implikationen seiner Arbeit für die Praxis auf, so dass der Titel nicht nur Anstoss zu weiterer wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit diesem bisher wenig erforschten Thema geben sollte, sondern auch bei Asset Managern, institutionellen Anlegern und Investment Consultants Früchte tragen könnte.
Da das Buch die Rolle von Investment Consultants ausführlich analysiert, bleiben für die künftige Forschung die Möglichkeiten von Ratingansätzen zu vertiefen. Scoring-Instrumente in der Theorie werden von Runge ebenso angesprochen wie ein Credit Points-System für die Praxis. Wie sich aber Investment Consultants in Konkurrenz oder komplementär zu objektivierenden Asset Manager Ratings und Fondsratings verhalten und Ratings von Depotbanken und Master-KAGen zu optimierten Entscheidungen führen, bleibt künftigen Arbeiten vorbehalten.
Themen: Depotbankrating, Fondsrating, Master-KAG Rating, Rezensionen | Kommentare deaktiviert für Investment Consulting im institutionellen Asset Management
S&P’s Versicherungskonsultation auf der Zielgeraden
Von Dr. Oliver Everling | 16.August 2012
Für die Versicherungswirtschaft ist das den Versicherern erteilte Credit Rating ein sensibles Thema. Entsprechend groß ist das Interesse an den Konsultationen von Standard & Poor’s Ratings Services zu den Kriterien für Versicherern. Ralf Bender, CFA, Director, und seine Kollegen Volker Kudszus, Director und Johannes Bender, Associate Director, präsentieren in Frankfurt am Main detailliert die Logik der neuen Kriteriologie und stellen diese zur Diskussion.
Die Vorschläge von S&P’s zielen auf die Verbesserung der Transparenz des Kriterienrahmens, die Spezifizierung der Kriterien und Subkriterien, auf die Schaffung eines globalen Rahmenwerks für eine mehr „forward-looking“, d.h. noch mehr zukunftsgerichtete Aussagekraft der Rating und Vergleichbarkeit. Das Rahmenwerk wird in einem Dokument zusammmengeführt.
Für die Versicherungswirtschaft bleiben die Grundcharakteristika der geschäftlichen und finanziellen Risikoprofile entscheidend. Bestimmte Modifikatoren und Caps können das endgültige Rating beeinflussen. Bender erläutert, warum einige neue Kriterien und Subkriterien für mehr Klarheit eingeführt wurden. Die neuen Faktoren ergänzen die IICRA (Insurance Industry and Country Risk Assessment), Kapital und Erträge sowie die Risikoposition. Neue Elemente wurden zur Beurteilung der Wettbewerbsposition, der finanzielle Flexibilität sowie der Liquidität hinzugefügt.
Acht Ratingfaktoren werden benutzt, um das Gruppenkreditprofil (GCP, Group Credit Profile) und das Kreditprofil bei isolierter Betrachtung (SACP, Standalone Credit Profile) zu beurteilen. Die finalen Ratings hängen weiterhin von Sovereign Ratings, von Liqudität und Tests zur Fixkostenbelastung ab. Bender tritt der Vorstellung entgegen, durch die neue Kriteriologie würden sich nun massiv Ratings verändern – in den meisten Fällen blieben die Ratings unverändert oder würden sich nur um einen Notch verändern. Bender beruft sich dabei auf Tests, die S&P’s zur Beurteilung der Kriterienänderungen vorgenommen habe.
Bender räumt ein, dass das 61 Seiten umfassende Konsultationspapier für keinen der Beteiligten eine leichte Kost sei, sondern komplexe Fragen der Beurteilungen von Ratings aufwerfe. Das Vorgehen von S&P’s zeigt, wie mehr Vertrauen der Marktteilnehmer und betroffenen Erstversicherungsgruppen und Rückversicherer geschaffen werden kann. So wurden Fragen nach der Definition von Peergruppen beantwortet.
Bender weist darauf hin, dass Themen wie Hybridkapital von branchenübergreifendem Charakter seien und daher nicht in dem angestrebten „single cirteria document“ für die Versicherungswirtschaft aufgenommen werden können. In jedem Fall werde die Initiative von S&P’s dazu führen, dass die Vielzahl der bisher veröffentlichten Einzeldokumente reduziert und die Kriteriologie deutlich übersichtlicher präsentiert wird.
Themen: Versicherungsrating | Kommentare deaktiviert für S&P’s Versicherungskonsultation auf der Zielgeraden
Standards für Fondsratings gefordert
Von Dr. Oliver Everling | 14.August 2012
Thomas Richter, BVI, und Klaus Nieding, Nieding + Barth Rechtsanwaltsaktiengesellschaft, diskutieren in Frankfurt am Main als Podiumsteilnehmer unter der Moderation von Oliver Stock, handelsblatt.com: Im Mittelpunkt der Diskussion steht das Thema“Wer rettet uns vor den Märkten? – Wie die Fondsbranche die Anleger schützen kann.“
Oliver Stock führt in das Thema mit zahlreichen Beispielen für die Schnellebigkeit unserer Zeit ein. Auf der einen Seite sei man es gewöhnt, dass sich nicht nur Technologien, sondern auch politische Rahmenbedingungen – Beispiel Tunesien usw. – rasch ändern. Auf der anderen Seite werde von Finanzprodukten erwartet, lnagfristige Versprechen zu halten, um als Instrumente der Altersvorsorge zu dienen.
Stock bringt die Kontroverse zwischen Nieding und Richter sofort in Gang: Nur rund 20 % der Fonds würden gegenüber dem Anleger das Versprechen halten, eine überdurchschnittliche Rendite zu erwirtschaften. Dem widerspricht Richter, der auf andere Studien verweist, nach denen der Erfolg der Investmentfonds wesentlich günstiger zu beurteilen sei. Nieding kontert mit dem Witz, „Rauchen ist unschädlich. Gezeichnet Dr. Marlboro.“
Der Anlegeranwalt Nieding spricht sich klar für mehr Rating aus: Insbesondere sei es wichtig, verlässliche Standards im Rating zu schaffen. Die Leistungen der Fonds müssten nach einheitlichen Kriterien den Anlegern gegenüber transparent gemacht werden. Richter warnt vor Ratings, die im Rückspiegel die Leistungen eines Fonds beurteilen würden. Nieding votiert dagegen für ein dynamisches Rating, das Aussagekraft für den Investmentsparer hat.
Stock fragt, ob Fondsmanager nicht dazu angehalten werden könnten, in ihre eigenen Fonds zu investieren – ihre Fonds so zu managen, dass sie auch selbst davon überzeugt wären. Richter sperrt sich nicht gänzlich gegenüber diesem Gedanken, betont aber, dass es zurzeit „tausend andere“ Vorhaben mit dem Gesetzgeber gebe, so dass man noch ganz andere „Baustellen“ habe. Gegen die Idee eines Zwangs von Fondsmanagern zum Investment in ihre eigene Fonds spricht, dass die persönliche Lebenssituation eines Fondsmanagers eine andere Streuung seines Vermögens sinnvoll erscheinen lassen kann, als bei den Käufern seines Fonds.
Richter widerspricht der Idee, alle Finanzprodukte müssten simpel und einfach sein, denn einfache Finanzprodukte – die es im übrigen ja auch zahlreich gebe und im Angebot sind – würden nicht immer den Anlagebedürfnissen entsprechen. Mehr als 6.000 Produkte allein aus der Fondsbranche sorgen für Wettbewerb.
Stock fragt, ob der Anlegerschutz in der Fondsbranche vesagt habe. Richter macht klar, dass unterschiedliche Produkte von unterschiedlichen Anbieter über unterschiedliche Verkaufststellen nur gut für den Wettbewerb seien. Außerdem seien für bestimmte Assetklassen meist nur maximal 50 Proudkte zur Wahl, so dass man von einem angemesssenen Verhältnis sprechen könne.
Stock zitiert die Feri EuroRating Services, nach der die Anleger im letzten Jahr „ins Risiko gegangen“ seien. Richter meint jedoch nach wie vor eine große Risikoscheu bei den Anlegern zu erkennen. „Natürlich muss man jetzt in Aktienfonds investieren“, sagt Richter mit Blick auf die historisch niedrigen Zinsen.
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Standards für Fondsratings gefordert
Dateninput für einen Kreditmarktplatz
Von Dr. Oliver Everling | 14.August 2012
Einkommensnachweise sind für Kreditnehmer oft eine lästige Angelegenheit. Welche Erleichterungen bringen hierbei die neuen Kreditmarktplätze. Welche Einkommensnachweise werden beispielsweise für smavaprivat von Kreditnehmern benötigt, die sich von privat zu privat finanzieren wollem?
Bei smava sind die benötigten Einkommensnachweise je nach Art der Beschäftigung verschieden. Die je nach Einkommensart unterschiedlichen Einkommensnachweise werden benötigt, um den individuellen Kreditrahmen zu ermitteln. Von Angestellten und Arbeitern werden für die Kreditprüfung die letzten drei Lohn- oder Gehaltsabrechnungen benötigt. Beamte reichen lediglich die aktuellste Bezügemitteilung und einen Kontoauszug mit dem letzten Gehaltseingang ein.
Auch bei Rentnern geht es einfach, an Kredit zu kommen: Denn diese weisen ihr Einkommen anhand des aktuellen Rentenbescheides und eines aktuellen Kontoauszuges nach, auf dem der Renteneingang sowie der Name des Kontoinhabers ersichtlich sind. Differenzierter ist bei Freiberuflern und Gewerbetreibenden vorzugehen, denn von diesen benötigt auch der Kreditmarktplatz die Jahresabschlüsse (GuV und Bilanz) der letzten zwei Jahre oder Gewinnermittlungen der letzten zwei Jahre einschließlich des Anhangs „Kontennachweise zur Gewinnermittlung“ (mit Kontennachweisen ist laut smava die Auswertung zur Gewinnermittlung gemeint, keine Kontoauszüge).
Außerdem haben Freiberufler und Gewerbetreibende eine aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung einschließlich der Summen- und Saldenliste sowie einen aktuellen, vollständigen Einkommenssteuerbescheid beizubrigen. Dieser letzte gültige Steuerbescheid darf nicht länger als drei Jahre zurückliegen und nicht älter als 15 Monate seit Erstellung sein.
Ähnlich wie Angestellte und Arbeiter weisen auch Geschäftsführende Gesellschafter ihr Einkommen mit Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate nach. Zusätzlich sind Kontoauszüge mit den Gehaltseingängen in den letzten drei Monaten einzureichen. Im Unterschied zu den Angestellten und Arbeitern werden aber auch von der Gesellschaft des Geschäftsführenden Gesellschafters Jahresabschlüsse (GuV und Bilanz) oder Gewinnermittlungen einschl. Kontennachweisen der letzten zwei Jahre benötigt. Alle Dokumente sind als Kopie an den Kreditmarktplatz zu senden, da eine Rücksendung von Originaldokumenten nicht vorgesehen ist.
Themen: Existenzgründerrating, Kreditrating, Mittelstandsrating, Privatkundenrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Dateninput für einen Kreditmarktplatz
Monitoring von Mittelstandsanleihen
Von Jian Ren | 10.August 2012
Nach dem Erscheinen neuer Halbjahreszahlen der Emittenten zum 30.6.2012 hat die URA Rating Agentur ihren Emissions Check für folgende Mittelstandsanleihen aktualisiert: Dürr und S.A.G. Solarstrom (vollständige Halbjahresberichte) sowie Nabaltec und Singulus (vorläufige einzelne Abschlusszahlen). Die Gesamtbeurteilung des Emissions Checks hat sich für die betreffenden Anleihen gegenüber dem Stand 26.7.2012 nicht verändert; Singulus hat allerdings auf Grundlage der neuen Daten nur noch ganz knapp 3 „URA-Haken“.
Zu Biogas Nord hat Creditreform inzwischen ein neues Rating veröffentlicht, nachdem das Rating wegen der Anforderung zusätzlicher Unterlagen vorübergehend ausgesetzt worden war. Mit BB- ist es schlechter als das ursprünglich im Wertpapierprospekt veröffentlichte vorläufige Rating (BB+) und v.a. schlechter als BB, dem Mindestrating des mittelstandsmarktes in Düsseldorf. Damit dürfte die für Ende September 2012 geplante Börseneinführung zumindest im Düsseldorfer Mittelstandssegment kaum noch möglich sein.
Neben der Aktualisierung der Daten hat URA die Beurteilungskriterien des Emissions Checks weiter verfeinert: Das Gewicht der Ausschüttungsbegrenzung wurde gegenüber anderen Anleihebedingungen erhöht. Neu eingeführt wurde die Kennzahl „Nicht zur Besicherung eingesetztes Vermögen in % der unbesicherten Verbindlichkeiten“ (sie ist ein Indiz für die Rückzahlungsfähigkeit im Krisenfall, wenn sie über 100% beträgt), ebenso das Kriterium „Veröffentlichung einer Kapitalflussrechnung in Zwischenberichten“ (Thema Transparenz). Durch diese Änderungen in der Bewertungsmethodik hat sich die Singulus-Anleihe von bisher knapp 3 auf 2 „URA-Haken“ verschlechtert; sie gehört damit nicht mehr zu den URA TOP MidCap Bonds (mindestens 3 „URA-Haken“). Bei den übrigen Anleihen hat sich die URA-Note zwar in einzelnen Fällen um bis zu 0,3 verschlechtert, die Gesamtbeurteilung in Form der „URA-Haken“ ist jedoch unverändert geblieben.
Themen: Anleiherating | Kommentare deaktiviert für Monitoring von Mittelstandsanleihen
Spitzenrating für Mercatus X von fairvesta nach „Check-Analyse“
Von Dr. Oliver Everling | 8.August 2012
Das Analysehaus „CHECK“ hat den Immobilienhandelsfonds Mercatus X hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit untersucht und bewertet den Fonds mit insgesamt 1,2. „Das ist im Markt ein absoluter Spitzenwert und übertrifft knapp das Rating des Vorgängerfonds Mercatus IX,“ heißt es in einer Pressemitteilung der fairvesta Group AG, „der im Vorjahr die Gesamtnote 1,21 erreichte.“
Das Expertenteam rund um Chefanalyst Stephan Appel zeichnete die Teilaspekte Sicherheit und Mittelverwendung sogar mit der Note 1,1 aus – ein Wert, der nach der Skala der Ratingagentur kaum noch zu toppen ist. Einzig die Rendite, die fairvesta im zweistelligen Bereich avisiert, wurde mit 1,4 bewertet. Die Analyse basiere nicht nur auf allgemeinen Angaben von fairvesta, sondern aus den tatsächlichen Geschäftsunterlagen des Emissionshauses. Dazu nahm Stephan Appel (nach einer Verschwiegenheitserklärung aufgrunddes Datenschutzes) Einsicht in alle maßgeblichen Unterlagen: Kauf- und Verkaufsverträge der Immobilien, Kontoauszüge und ausführliche Geschäftsberichte der Beteiligungsgesellschaften.
Besonders überzeugten ihn die Performance des Initiators fairvesta, die bislang erzielten Ergebnisse der Vorgängerfonds, die nachvollziehbare Fondskonzeption, die Immobilientransaktionen von fairvesta mitsamt der strengen Mittelverwendungskontrolle, zertifizierungsfähige Unternehmensabläufe sowie das gewachsene Managementteam von fairvesta.
Die von Check eingesehenen Transaktionen zeigen angabegemäß den kontinuierlichen Mehrwert für Kapitalanleger. „Das fv-Immobilienhandelssystem ist solide und transparent kalkuliert, die laufenden durch CHECKeingesehenen Transaktionen belegen es. Kauf und Verkaufsverträge, Haltedauer und anteilige Kostenzeigen, dass der Deal-Flow aus notleidenden aber immobilienwirtschaftlich gut aufgestellten Objekten (Standort, Vermietungsquote, Instandhaltung, Gebäudezustand) professionell abgewickelt wird. Die Sorgfalt der Objekt-Due-Diligence hat die fairvesta-Manager davor bewahrt, Objekteverwalten zu müssen, die durch Instandhaltungen und/oder Unvermietbarkeit wie Blei in den Büchern liegen und die Investitionsrendite belasten oder sogar durch Darlehen über Wasser gehaltenwerden müssen.“
Der Initiator fairvesta nutzt Sondersituationen, um eine lukrative Performance zu erzielen. „Die Realität hatgezeigt, dass Immobilientransaktionen in Krisenzeiten erst später als geplant veräußert werdenkönnen. fairvesta habe Dank reduzierter Risiken durch Verzicht auf Fremdkapital diese Phase für Käufegenutzt und dafür nach dem Ende der Krise durch Verkaufszeitoptimierung zweistellige Anlegerrenditen geerntet.“Mit der Gesamtnote 1,2 erhält der Immobilienhandelsfonds Mercatus X eine weitere renommierteBranchenauszeichnung. Bereits kurz nach Emissionsstart verlieh das älteste Analysehaus Deutschlands, die „G.U.B.“, die Bestnote „sehr gut“ bzw. „Dreifachplus“ an den Fonds.
DerProspektcheck von kapital-markt intern attestierte Mercatus X sehr gute wirtschaftliche Aussichtenim unternehmerisch geprägten Marktsegment ‚Deutscher Immobilienhandel‘. „Wir freuen uns, dass unser Jubiläumsfonds Mercatus X von den Analysten ebenso viel Zusprucherhält wie von den Anlegern. Die unabhängige Meinung des Marktes und das ehrliche Feedback unserer Geschäftspartner sind uns sehr wichtig, da diese für die letztliche Investitionsentscheidung der Anleger mit ausschlaggebend sind“, fasst Hermann Geiger, Vorstand der fairvesta Group AG, zusammen.
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Spitzenrating für Mercatus X von fairvesta nach „Check-Analyse“
Voraussetzungen für Kredit vom Kreditmarktplatz
Von Dr. Oliver Everling | 7.August 2012
Der Kreditmarktplatz smava wurde anfänglich von Banken kaum beachtet. Inzwischen suchen aber auch Kreditinstitute ihre Chance, über smava Kreditgeschäft mit guten Kunden und günstigen Konditionen zu generieren. Kreditnehmer laufen insofern nun Gefahr, doch wieder in die Fänge von ihren alten Banken zu geraten, von denen sie sich eigentlich verabschieden wollten.
Bei smavaprivat können sich Kreditnehmer daher weiterhin einfach, schnell und günstig ihren Kreditwunsch erfüllen, denn hier wird weiterhin direkt von privaten Anlegern finanziert. Das erfordert keine Besuche oder persönliche Gespräche, sondern geht genauso komfortabel wie bei sonst einer Bank. Das smavaprivat-Team will sich um die gesamte Abwicklung kümmern. Daher findet kein persönlicher Kontakt zwischen dem Kreditnehmer und den Anlegern statt.
Auch bei smavaprivat gibt es einige Vorraussetzungen. Ein Angebot für smavaprivat können Menschen jeder Nationalität mit einem festen Wohnsitz in Deutschland erhalten. Minderjährige sind ausgeschlossen, denn Kreditnehmer müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Es darf kein negativer SCHUFA-Eintrag vorliegen und die SCHUFA-Bonität nicht schlechter als H sein.
Durch Kreditmarktplätze wie smava werden Banken nicht überflüssig, denn weiterhin wird ein Bankkonto in Deutschland auf eigenen Namen benötigt. Das Existenzminimum muss gesichert sein und kann nicht durch Kreditaufnahmen finanziert werden. Ein regelmäßiges Einkommen von mindestens 1.000,00 EUR monatlich ist unverzichtbar. Dafür können aber unterschiedslos Angestellte, Selbstständige, Beamte oder Rentner alle Kredit über smavaprivat erhalten.
Für Gemeinschaftskredite gibt es noch weitere Voraussetzungen wie zum Beispiel, dass beide Kreditnehmer den gleichen Wohnsitz haben und in einem Haushalt leben. Der zweite Kreditnehmer darf kein Selbständiger oder Geschäftsführender Gesellschafter sein.
Im Unterschied zu vielen Banken werden bei smava auch Selbständige als Kreditnehmer zugelassen. Für wird eine Prüfung durchgeführt, die die finanziellen Besonderheiten der Berufsgruppe berücksichtigt. „Nach der Prüfung können Selbständige, genau wie andere Kreditnehmer, auf dem Marktplatz Ihre Kreditprojekte einstellen. Die Kredite können privat oder für das Unternehmen verwendet werden“, heißt es auf dem Portal von smava.
Themen: Bankinternes Rating, Existenzgründerrating, Kreditrating, Privatkundenrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Voraussetzungen für Kredit vom Kreditmarktplatz