Zwischen “information deficit” und “information overflow”
Von Dr. Oliver Everling | 22.Januar 2012
Abgesehen von den Nachteilen, die ein „information deficit“ bei externen Investoren erzeugen kann, ist es auch von Bedeutung zu wissen, dass eine „information overflow“ – also zu viel Informationen – auch dazu führen kann, dass der Investor „den Wald vor lauter Bäumen“ nicht sehen kann, schreibt Metehan Sen im Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2).
Dies gelte insbesondere dann, führt Sen in seinem Artikel weiter aus, “wenn die Wettbewerber zielgerichtet und verwertbare Information liefern und das eigene Unternehmen Informationen produziert und liefert, die eine Bewertung des Unternehmens erschweren.” Metehan Sen ist Vorstandssprecher der Franconofurt AG (www.franconofurt.de) und dort zuständig für die Verantwortungsbereiche Finanzen, Investor Relations, Controlling und Steuern. In seinem Urteil stützt er sich auf Kapitalmarkterfahrung bei Sal. Oppenheim, Credit Suisse und Barclays BZW. Er ist außerdem Aufsichtsratsvorsitzender des Tochterunternehmens OperaOne AG.
Um überflüssige und unnütze Informationen zu vermeiden, ist nach Ansicht von Sen ein offener Dialog mit externen Investoren notwendig, der darauf abzielt, dass ein Anforderungskatalog an notwendigen Informationen definiert wird. “Zusätzliche Informationen außerhalb des Anforderungskatalogs machen nur dann Sinn,” so Sen, “wenn Investoren auf Rückfrage diese Informationen als nützlich betrachten.”
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Family Offices setzen auf Immobilien
Von Dr. Oliver Everling | 20.Januar 2012
Dr. Jürgen Schäfer von der CORESIS GmbH & Co. KGaA aus Bad Homburg stellt auf dem 22. Jahresauftaktkongress der Immobilienwirtschaft CIMMIT in Frankfurt am Main zwei „exquisite Vertreter der Vermögensverwalterbranche“ vor: Riflef von Schüssler von der Feri Wealth Management GmbH, Bad Homburg, und Jens Spudy von der Spudy & Co. Family Office GmbH, Hamburg.
„Nur um die 20 % der verwalteten Vrrmögen sind in Immobilien investiert, das ist viel zu wenig“, sagt von Schüssler. Spudy empfiehlt, 25 % bis 30 % des Vermögens in Immobilien anzulegen. „Man darf nicht nur das liquide Vermögen betrachten, sondern man muss auch alle anderen Assetklassen einbeziehen.“
Bei der Feri beschäftigen sich 20 Personen mit Immobilien. Von Schüssler hebt die Bedeutung des Researchs hervor, auf das sich das Feri Wealth Management stützen könne. „Da haben sich Experten zusammengefunden, die aus Wealth Management nicht eine One-Man-Show machen, sondern eine ganze Band darstellen.“
Von Schüssler erläutert, warum bei der Feri institutionelles Geschäft und Family Office Funktionen zusammengefasst sind. „Die privaten Familien haben inzwischen institutionelle Ansprüche“, berichtet von Schüssler. Die Wege gingen erst bei einzelnen rechtlichen Anforderungen auseinander.
Spudy weist darauf hin, dass die Renditeansprüche der „älteren Semester“ nicht mehr erfüllt werden können, wenn die Renditen insgesamt relativ niedrig seien. 4 % vor Kosten – das sei heute Realitität, wenn Risiken vermieden werden sollen.
Von Schüssler warnt davor, die Rendite in Asien zu suchen. Immobilien seien komplex. „Wenn zu spitz finanziert wird, muss nachgeschossen werden. Viele Mandanten suchen aber nur regelmäßige Einkünfte.“
Spudy spricht von der nachsten Generation, der Erbengeneration mit deutlichen Unterschieden zu ihrer Elterngeneration. „Das war der Grund, warum wir in unsere Immobilienfirma investiert haben. Die Expertise für die Immobiilen zu haben, das war unser Motiv dafür.“ Spudy weist auf die Bedeutung von Schnittstellen zum Family Office Reporting hin.
„Offene Immobilienfonds sind für uns kein Investment mehr“, sagt von Schüssler. Demgegenüber hebt Spudy hervor, relativ viel Geld bei KanAm investiert zu haben. „Mache aus ganz lang ganz kurz – das kann nicht funktionieren“, sagt Spudy und zeigt die Bedingungen auf, unter denen Investments in offene Immobilienfonds erfolgreich sein können. Bei Neuanlangen werden offene Immobilienfonds aber nicht mehr gekauft.
„Geschlossene Immobilienfonds sind bei professioneller Verwaltung eine gute Sache“, sagt von Schüssler. „Wir müssen aber sehr genau darauf achten, was in den geschlossenen Fonds stattfindet:“ Er berichtet von Fällen, in denen selbst einst gute Namen schließlich recht dilletantisch agiert hätten.
Spudy beobachtet bei „seinen“ Familien, dass der geschlossene Fonds dort oft nicht mehr gewünscht werde. „Noch lieber machen sie das alleine und schauen sich die Immobilie an und beurteilen, was an dieser gemacht werden könne.“
Schäfer kommt auf den offenen Immbiliendachfonds zu sprechen. So habe DJE Dr. Jens Erhardt großen Zulauf gehabt. Inzwischen scheine der Markt dafür tot. „Im besten Fall werden ein oder zwei übrig bleiben“, urteilt von Schüssler. „Ich sehe das ähnlich“, sagt Spudy, „man würde den Dachfonds viel zu teuer erwerben, denn man kann die enthaltenen Fonds viel günstiger an der Börse erwerben:“ Die Zukunft offener Immobilienfonds in Dachfonds sei daher begrenzt.
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Aktualität versus Vollständigkeit der Information
Von Dr. Oliver Everling | 19.Januar 2012
Der Erfolg eines Unternehmens ist eng an die Bedürfnisse verbundener Gruppen geknüpft. Im Rahmen des Stakeholder-Ansatzes sind Entscheidungen demzufolge nicht isoliert, sondern unter Berücksichtigung von unternehmensübergreifenden Interessen zu treffen, schreibt Andreas Dahmen in seinem Beitrag zum Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2). Dahmen ist Vorstand der vwd group, vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste AG in Frankfurt am Main (www.vwd.com). Dahmen geht in seinem Beitrag speziell auf die Verhältnisse bei Fremdkapitalgebern, insbesondere Banken, sowie Anteilseigner ein.
Sofern Banken einem Antrag zur Fremdkapitalaufnahme zustimmen, sei davon auszugehen, dass vorangestellte Analysen die Werthaltigkeit ihres Engagements absichern. “Diese Analysen lassen sich typischerweise unter dem Begriff des internen Ratings zusammenfassen,” so Dahmen, “an dessen Ende die Beurteilung der Kreditwürdigkeit des Antragstellers steht. In erster Linie sind hierfür vom Bewertungsobjekt dem Kreditinstitut die erforderlichen Unterlagen, die eine valide Bewertung ermöglichen, vorzulegen.”
Während die Auswertung quantitativer Daten zur Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens durch maschinelle Rechenschritte unterstützt werden, müssen qualitative Merkmale das vorläufige Ratingurteil ergänzen, schreibt Dahmen. Sofern in beiden Fällen ausschließlich die vom Unternehmen bereitgestellten Informationen verwendet werden, bestehe die Gefahr, unter anderem Mängel, zum Beispiel bei den Finanzkennzahlen, zu übernehmen und Unzulänglichkeiten in der Informationstiefe und -qualität nicht identifizieren zu können.
“Zunächst ist dies auf die Tatsache zurückzuführen,” analysiert Dahmen, “dass Banken von der Richtigkeit der ihnen vorgelegten Informationen ausgehen. Dass das Datenmaterial jedoch unpräzise oder unvollständig sein kann, lässt sich auf unterschiedliche Gründe zurückführen.” Neben den durch fehlende Ressourcen oder fehlende adäquaten Planungs- und Kontrollsystemen hervorgerufenen Mängeln, sei auch die vom Unternehmen bewusst gewählte Qualität und Quantität der bereitgestellten Informationen als mögliche Ursache in Betracht zu ziehen.
In Bezug auf das Verhältnis zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer wirke sich dieses Verhalten unweigerlich negativ auf die gemeinsame Vertrauensbasis aus. Es sei eine Kombination aus der Aktualität der vorgelegten Informationen sowie ihrer Vollständigkeit und Transparenz, welche die Beziehung zwischen den beiden Parteien maßgeblich bestimmt. “Ungeachtet der Integrität des Geschäftspartners und des Vertrauens in selbigen, ergänzen Banken ihren Informationszufluss jedoch durch Eigenrecherche und, sofern vorhanden, möglicherweise auch durch Analysen Dritter. Innerhalb von Interviews und Managementgesprächen werden vertrauliche Informationen erhoben, die anschließend in das Rating miteinbezogen werden.” Darüber hinaus könne eine Börsennotierung aufgrund der einhergehenden Publizitätspflichten, dem Kreditinstitut die Plausibilisierung der erhaltenen Informationen erleichtern, schreibt Dahmen und geht darauf in seinem Beitrag zum Buch “Transparenzrating” ausführlicher ein.
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Lebenszyklus-orientierte Lösungen aus einer Hand
Von Dr. Oliver Everling | 19.Januar 2012
Klaus Raps beklagt die mangelnde Berücksichtigung des Lebenszyklusgedankens in der Immobilienwirtschaft. Klaus Raps ist Mitglied des Vorstands der Bilfinger Berger SE und spricht auf der CIMMIT 20012 in Frankfurt am Main. Die Immobilienwirtschaft beeinflusst auch eine Reihe von Megtrends: Steigende Energiepreise, steigender CO2-Ausstoß, Verknappung von Ressourcen und neue rechtliche Rahmenbedingungen. Raps: „Nachhaltige Immobilien nehmen eine zentrale Rolle beim Klimaschutz ein. Weltweit wird die Nachhaltigkeit von Gebäuden mit Hilfe von Zertifizierungen belegt und somit ein ‚GREEN‘ Image geschaffen.
Für Investoren steht im Mittelpunkt des Nachhaltigkeitstrends bei Immobilien jedcoch primär die Wertschaffung und Kostensenkung. Nachhaltigkeit bedeutet für Raps: Senkung der Bewirtschaftungskosten, Wertsteigerung und Senkung der Energiekosten rund um eine Betrachtung der Immobilie über den gesamten Lebenszyklus. In der immobilienwirtschaft sei die langfristige Kostenbetrachtung von besonders großer Bedeutung dank „zweiter Miete“. Rund drei Viertel der Lebenszykluskosten bestünden aus Betriebskosten, so Raps, und nur ein Viertel aus Baukosten. Energiesimulationen seien hierbei ein wertvolles Tool zur Prognose von Energieverbräuhen. Dazu wird die Liegenschaft in Zonen eingeteilt und das Gebäude real abgebildet mit Bauteilen und Fenstern, Verschattungen, Nutzerverhalten und TGA sowie genauer Energiebedarfsrechnung.
Die interne Navision-Datenbank von Bilfinger Berger umfasse Kosten- und Verbrauchsbenchmarks von mehr als 6.600 Liegenschaften. Seit 10 Jahren seien die Kennzahlen im Einsatz für 2.300 User und für über 6.600 Liegenschaften in Deutschland, Östereich, Schweiz, Spanien und Luxemburg. Ein zentrales System erlaube den Zugriff in jeder Region und bei jedem Standort mit monatlich ca. 20.000 wiederkehrenden und 21.000 ereignisorientierten Einzelaufträgen. Zu den Funktionen zählen Stammdatenverwaltung, Angebotswesen, Auftragswesen, Kapazitätsplanung, Einkauf (Bestellwesen), Bonus/Malus Funktion, Verkauf, Berichtswesen, Leistungscontrolling und Dokumentation.
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In Deutschland zum Glück
Von Dr. Oliver Everling | 19.Januar 2012
„2011 war ein gutes Jahr für die deutsche Immobilienwirtschaft“, berichtet Andreas Quint, Head of Corporate Finance EMEA von Jones Lang LaSalle GmbH, auf dem 22. IIR Jahresauftaktkongress der Immobilienwirtschaft CIMMIT 2012 in Frankfurt am Main. Seit Herbst 2011 zeigt sich aber eine Abschwächung aller Vertrauensindikatoren in Europa, obwohl es keine wirklich wesentlich neuen Fakten gebe.
Die Verbraucherstimmung in Deutschland trotze der Wirtschaftskrise: Individuelle Einkommenserwartungen, Konsumpläne und Stimmungen seien immer noch gut. Die meisten Menschen würden zwar eine Krise befürchten, aber nicht für sich selbst. „Dazu passen die harten Fakten“, sagt Quint mit Blick auf BIP und Arbeitslosenquote,denn diese gehe in Deutschland ständig zurück. Die Arbeitslosenquote sei eine der wichtigsten Kennziffern zur Beurteilung des Bedarfs an Büroimmobilien.
„Aus unserer Sicht spricht nichts dagegen, dass 2012 ähnlich stark wird wie 2011″, unterstreicht Quint. Der Anteil der Einzelhandelsimmobilien bei den Immobilientransaktionen sei so hoch wei noch nie. Darunter schlagen Shopping Center mit 45 % zu Buche, gefolgt von Geschäfts- und Warenhäusern mit 31 %. 2010 und 2011 wurden zusammen rund 11 Mrd. € in einzelhandelsgenutzten Immobilien außerhalb der BIG 7 investiert.
„In Deutschland gibt es 695 Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern. Mögliche Investitionsstandorte lassen sich u.a. identifizieren durch die Anzahl der Einwohner und Prognose der Bevölkerungsentwicklung, Transaktionsvolumen und -anzahl auf dem Investmentmarkt, Verhältnis des Mietpreises zur Passantenfrequenz, Beschäftigungsentwicklung im Handel, Gästeankünfte und 15 weitere Indikatoren“, listet Quint auf.
Die Nachfrage nach „Core“ drücke insbesondere bei Büroimmobilien die Renditen. Die Schere zwischen „Prime-“ und „Secondary-„Renditen öffne sich wieder, jenach Lage- und Objektqualität auf 80 bis 200 Basispunkte. „Risikovermeidung bestimmt das Handeln aller Akteure“, so der Ausblick von Quint auf 2012 und fasst zusammen: Die Renditelücke zu „secondary“ öffent sich wieder; der Nachfrageüberhang für „Prime“ und „Core“ bleibt; moderate Wertzuwächse sind nur im Spitzensegment zu erwarten; der Einzehandel steht weiter im Fokus; Vermietungsaktivitäten gehen leicht zurück; Refurbishments und Developments rücken mehr in den Blickpunkt. Quint: „Deutschland bleibt für ausländische Investoren attraktiv. Relativ gesehen können wir uns freuen, dass wir im ‚deutschen Haus‘ aktiv sind.“
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Steigende Immobilienpreise, dann Immobilienblase
Von Dr. Oliver Everling | 19.Januar 2012
In den letzten dreißig Jahren gab es etwa genauso viele Jahre, in denen der Immobilienindex über oder unter der Inflationsrate lag. Konkrete Daten dazu stellt Hartmut Bulwien von der BulwienGesa AG aus München auf der CIMMIT, vor dem 22. Jahresauftaktkongress der Immobilienwirtschaft in Frankfurt am Main. Ein differenziertes Bild ergibt sich erst bei Betrachtung der verschiedenen Immobilienarten wie Wohn- oder Gewerbeimmobilien. Mit diesen und weiteren Bemerkungen führt Bulwien in die Podiumsdiskussion mit Stefan Brendgen von der Allianz Real Estate Germany GmbH aus Frankfurt am Main und Stefan Schilbe von HSBC Trinkaus aus Düsseldorf ein, moderiert von Dr. Georg Allendorf von der RREEF Management GmbH aus Frankfurt am Main.
Schilbe geht auf die Frage ein, wie die Eurostabilität die Immobilienbranche beeinflusst. „Die Konjunkturrisiken nehmen rapide zu“, sagt Schilbe. Die Frühindikatoren zeichnen für die Eurozone ein düsteres Bild. „Gemeinsam gen Süden“, zeigt Schilbe die Tendenz auf seinem Diagramm vom Economic sentiment indicator der EU-Kommission an. Auch Deutschland befinde sich im Abschwung. Die Exporterwartungen fallen spürbar zurück, so dass die Schuldenkrise auch bei den Unternehmen ankomme. „Das Drama in der Peripherie nimmt kein Ende“, so Schilbe und lenkt den Blick auf die Arbeitslosenquoten, die nicht nur in Griechenland in den Höhe schnellen.
Das Problem der Ungleichgewichte sei nicht gelöst. Auch in Deutschland dürfe die Dynamik am Arbeitsmarkt auslaufen, jedoch halte sich die Konsumstimmung in Deutschland ausgezeichnet, urteilt der Volkswirt. Reale Hypothekenzinsen sind auf sehr niedrigem Niveau. Die Banken der Eurozone planen unterdessen restriktivere Kreditstandards: Noch sei die Kreditklemme nicht wirksam, aber das Risiko steige. In Deutschland sei eine Kreditklemme nicht in Sicht, „Die Immobilienpreise steigen an“, so das Fazit von Schilbe, Chefvolkswirt, Direktor und Leiter Treasury Research bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG.
Mehr als 90 % der Teilnehmer der CIMMIT glauben an weiter steigende Immobilienpreise.Alarmiernede gut 50 % davon gehen aberzugleich davon aus, dass es zu einer Immobilienblase kommen wird, so das Ergebenis der Befragungsaktion unter den mehr als 100 versammelten Experten: Interessant auch die Wirkung des Kongresses, denn das Votum fiel nach der Diskussionsrunde noch deutlicher aus als vorher.
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Bertelsmann Stiftung denkt über Länderrating nach
Von Dr. Oliver Everling | 17.Januar 2012
„Deutsche Stiftung will mit internationalen Experten neues Modell für Finanz-Ratingagenturen erarbeiten“ – so die Schlagzeile der Pressemeldung der Bertelsmann Stiftung. Ziel sei eine unabhängige Non-Profit-Agentur mit transparenten Kriterien.
Zur Begründung sagte Gunter Thielen, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung: „Die Eurokrise hat gezeigt, dass die bestehenden Ratingagenturen Akzeptanzdefizite aufweisen. Den Agenturen mangelt es an Legitimität und Transparenz, und ihre Kriterien zur Bewertung von Ländern sind zu eng gefasst.“ Um vor allem die Unabhängigkeit und Akzeptanz dieser neuen Ratingagentur zu erhöhen, soll sie als Non-Profit-Institution operieren. Die von ihr erarbeiteten Länder-Ratings sollen dabei – neben den klassischen Kennzahlen zur Wirtschafts- und Finanzkraft – weitere Kriterien umfassen, die die politischen Gestaltungsleistungen mit Blick auf Reformbereitschaft und Umsetzungsfähigkeit von Regierungen messen.
Der Offenlegung von Bewertungskriterien, der Transparenz und Nachvollziehbarkeit von qualitativen Bewertungen und der Verfügbarkeit aller zu Rate gezogenen Daten und Informationen kommt dabei nach Auffassung der Stiftung entscheidende Bedeutung zu. Politische Bewertungen würden auch von den klassischen Ratingagenturen vorgenommen, allerdings oft auf Grundlage schwer nachvollziehbarer Informationen.
Angesichts der weitreichenden Kritik an der Arbeit der internationalen Finanz-Ratingagenturen hat vor diesem Hintergrund die deutsche Bertelsmann Stiftung die zügige Entwicklung eines Modells für eine Non-Profit-Ratingagentur angekündigt. Mit einem Kreis internationaler Experten will sie dazu in den kommenden Monaten eine Studie für eine neue Agentur erarbeiten, die sich ausschließlich auf die Bewertung von Staaten konzentrieren soll.
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HALLESCHE zum 14. Mal mit sehr gutem Rating
Von Jian Ren | 17.Januar 2012
Die HALLESCHE Krankenversicherung a.G. (Hallesche) stellt im aktuellen Assekurata-Rating erneut ihre sehr gute Unternehmensqualität (A+) unter Beweis. Insbesondere verbessert die Hallesche ihr Urteil zur Beitragsstabilität von sehr gut auf exzellent.
Laut Assekurata ist die exzellente Unternehmenssicherheit der Hallesche vom kontinuierlichen Ausbau des Eigenkapitals gekennzeichnet. Das Unternehmen weist in 2010 mit 19,23 % erneut eine höhere Eigenkapitalquote auf, als dies für Versicherungsvereine im privaten Krankenversicherungsmarkt üblich ist (18,69 %). Zudem erfüllt die Hallesche die Solvabilitätsanforderungen nach dem Value-at-Risk-Modell von Assekurata in exzellenter Weise. Die hierbei gestellten Kapitalanforderungen gehen über den derzeit gültigen aufsichtsrechtlichen Ansatz hinaus und berücksichtigen insbesondere die Kapitalanlagerisiken. Grundsätzlich ist die Hallesche in der Kapitalanlage sehr konservativ ausgerichtet. Den vorhandenen Risiken begegnet das Unternehmen mit einem exzellenten Risikomanagement.
In der Teilqualität Kundenorientierung erhält die Hallesche ein sehr gutes Urteil. In die Bewertung fließen die Ergebnisse einer Kunden- und einer Vermittlerbefragung sowie die von Assekurata analysierte Servicequalität ein. Die Hallesche legt großen Wert auf einen qualitativ hochwertigen Service, der sich sowohl auf die zügige und kompetente Bearbeitung von Kundenanliegen als auch auf die größtmögliche Unterstützung der Vermittler und Makler erstreckt. Dies wird sowohl von den Vertriebspartnern als auch von den Endkunden gewürdigt. So sind beispielsweise 72,4 % der Hallesche-Versicherten vollkommen oder sehr zufrieden mit der Schnelligkeit der Rechnungserstattung, während die von Assekurata gerateten Krankenversicherer hier im Schnitt auf 71,2 % kommen.
Der Erfolg der Hallesche wird als sehr gut bewertet. Die Rohergebnisquote der Gesellschaft liegt im Vierjahresdurchschnitt (2007 bis 2010) bei 12,98 % und damit über dem Branchenwert (10,91 %). Hierbei profitiert die Hallesche insbesondere von den exzellenten versicherungsgeschäftlichen Ergebnissen und den vergleichsweise soliden Kapitalanlagerenditen. Die Nettoverzinsung beträgt im Vierjahreszeitraum durchschnittlich 4,18 % und liegt damit auf Marktniveau (4,20 %). Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote der Hallesche übertrifft mit durchschnittlich 12,36 % den Branchenwert um rund drei %-Punkte (Markt: 9,57 %). Unter Berücksichtigung der Ertragssituation in 2011 ist auch weiterhin von einer überdurchschnittlichen Positionierung der Hallesche auszugehen.
Die überdurchschnittliche Ertragslage der Hallesche trägt maßgeblich zu der Bewertungsanhebung der Beitragsstabilität von sehr gut auf exzellent bei. Sie sorgt dafür, dass die Hallesche einen hohen Anteil der Überschüsse zugunsten der Kunden verwenden und der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) zuweisen kann. Die dort zurückgestellten Mittel setzt die Gesellschaft vornehmlich ein, um notwendige Beitragsanpassungen zu limitieren. Diese liegen im Sechsjahresdurchschnitt (2006 bis 2011) bei 5,68 % (Vorjahr: 6,00 %) und nähern sich sukzessive dem Assekurata-Durchschnitt (4,18 %) an. Im Sinne der Beitragsstabilität setzt die Hallesche auf ein modernes Leistungsmanagement und eine sehr strenge Annahmepolitik, die zuletzt weiter verschärft wurde.
Die Intensivierung der finanziellen Prüfung im Rahmen der Annahmepolitik der Hallesche bringt in 2010 einen Rückgang des Personenwachstums in der Vollversicherung von 3,74 % auf 0,34 % mit sich. In der Ergänzungsversicherung verzeichnet das Unternehmen in 2010 ebenfalls einen Rückgang, wobei der Vierjahreswert mit 4,63 % über dem Branchenwachstum (4,15 %) liegt. Trotz der erschwerten Annahmebedingungen gelingt es der Hallesche in 2011, einen Zuwachs von 2,82 % bzw. 6.486 versicherten Personen in der Vollversicherung zu erzielen. Unter Berücksichtigung der bedarfsgerechten Produkte und der vertrieblichen Positionierung der Hallesche als Qualitätsanbieter bleibt das Wachstum und die Attraktivität im Markt nach wie vor sehr gut.
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Durch Transparenz zum Level Playing Field
Von Dr. Oliver Everling | 15.Januar 2012
Der Hauptzweck des Erreichens eines „Level Playing Field“ in der Kommunikation Aktiengesellschaften und ihren Anlegern ist es, eine gewisse Investitionssicherheit für den Investor zu gewährleisten. “Eine höhere Transparenz bzw. ein hoher Informationsstatus wird von dem Anleger honoriert,” schreibt Metehan Sen im Buch “Transparenzrating”, “welche anhand der Höhe der Investitionssumme gemessen werden kann. Andererseits führt ein Mangel an Informationen dazu, dass Investoren einen Risikoabschlag in ihre Investitionsentscheidung einpreisen was dazu führt, das die Nachfrage nach Aktien in dem betreffenden Unternehmen geringer sein können so dass die Bewertung durch den Kapitalmarkt sub-optimal ist.” Das Ziel eines Unternehmens sei es, schrittweise vom imperfekten Zustand zum perfekten Zustand zu gelangen um eine höhere Marktbewertung durch das senken der Eigenkapitalkosten zu erreichen.
Der Artikel von Sen erscheint im Buch Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2).
Ein „Level Playing Field“ zwischen den Akteuren des Unternehmens ist gegeben, schreibt Sen, wenn externe Investoren keine signifikante Diskrepanz bezüglich des Informationsgefälles/Informationsasymetrien vis-a-vis zu den Unternehmens-Insidern feststellen können. Somit wäre ein attraktives level-playing-field gegeben wenn das Informationsgefälle sehr niedrig ist, welches dazu führt das Investoren ein Investment in das betreffende Unternehmen als lukrativ erachten.
Metehan Sen ist Vorstandssprecher der Franconofurt AG (www.franconofurt.de) und dort zuständig für die Verantwortungsbereiche Finanzen, Investor Relations, Controlling und Steuern. In seinem Urteil stützt er sich auf Kapitalmarkterfahrung bei Sal. Oppenheim, Credit Suisse und Barclays BZW. Er ist außerdem Aufsichtsratsvorsitzender des Tochterunternehmens OperaOne AG.
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Transparenz durch Wettbewerb um besten Geschäftsbericht
Von Dr. Oliver Everling | 13.Januar 2012
Der vom manager magazin ausgetragene Wettbewerb “Der beste Geschäftsbericht“ unter der wissenschaftlichen Gesamtleitung eines der Autoren (Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Baetge) lässt sich als Transparenzrating-Instrument interpretieren. Jörg Baetge, Markus May und Tatjana Oberdörster schildern in ihrem Beitrag zum Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2) den Wirkungszusammenhang zwischen Transparenz des Geschäftsberichts und Vertrauen der Geschäftsberichtadressaten in das Unternehmen und machen klar, dass der Geschäftsbericht als ein geeignetes Instrument zur Herstellung einer glaubwürdigen, d. h. einer authentischen und über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehenden Selbstdarstellung eines Unternehmens genutzt werden kann (sollte).
Die inhaltliche Beurteilung der Geschäfts- und Zwischenberichte im Wettbewerb „Der beste Geschäftsbericht“ ist wegen der empirisch ermittelten und im Internet einsehbaren Bewertungskriterien und systematischen Bewertungsschritte und -methoden sehr transparent.
“Auffällig sind die zwischenbetrieblichen Unterschiede der hinsichtlich verschiedenster Checkpunkte erzielten Teil-Qualitätswerte der Geschäfts- und Zwischenberichte. Überdies besteht”, so das Fazit der Autoren in ihrem Buchbeitrag, “zwischen den best- und schlechtestbeurteilten Geschäfts- und Zwischenberichten eine erhebliche Diskrepanz in dem Gesamt-Qualitätswert. Der beste Geschäftsbericht erreicht in der Kategorie inhaltliche Qualität mehr als die doppelte Punktzahl des schlechtesten Geschäftsberichts; im Lagebericht des Geschäftsberichts beträgt die höchste erreichte Punktzahl sogar mehr als das Dreifache der niedrigsten. Die Zwischenberichte zeigen vergleichbar große Unterschiede.
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