Thrakien auf dem Weg aus der Griechenlandkrise

Von Dr. Oliver Everling | 2.September 2011

Ursula Engelen-Kefer betont die Bedeutung des Zusammenbringens von finanziellen Aspekten und den wirtschaftlichen Verhältnissen eine Landes. Das Problem Griechenlands könne nicht isoliert gelöst werden, denn es sei eine Krise für alle Ländern der Europäischen Union. "Wir sprechen nicht nur über finanzielle, ökonomische und soziale Aspekte, sondern wir sprechen über die Zukunft der Demokratie", betont Engelen-Kefer.

Ursula Engelen-Kefer war von 1990 bis 2006 stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Sie sprach anlässlich der 1st Round Table Discussions des Economic Forum of Thrace in Alexandroupolis.

In einer globalisierenden Welt werde Deutschland ebenso von internationalen Entwicklungen infiziert wie andere Länder. Daher müssen die Ratingsysteme nicht nur finanzielle, sondern auch alle andere Faktoren berücksichtigen. Die Trennung von "realer" und "finanzieller" Welt müsse überwunden werden. Die Finanzdienstleister müssten sich stärker auf die reale Welt als Dienstleister konzentrieren.

Entwicklung ohne Verständnis der Menschen sei unmöglich, sagt Engelen-Kefer. "Die Menschen müssen mitgenommen werden", beschreibt Engelen-Kefer den Transformationsprozess. Für Griechenland will Engelen-Kefer nicht die Branchen vorgeben, auf die sich Griechenland konzentrieren müsse, sicher sei aber, dass eine Fokussierung auf die Stärken wichtig sein werde.

Wissenschaft und Universitäten, Forschung und Entwicklung müssen gefördert werden, so dass auch neue Felder in der Zukunft und aussichtsreiche Branchen angelockt werden.

Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Thrakien auf dem Weg aus der Griechenlandkrise

Ambivalenz von Ratings und Rankings in der Gesetzlichen Krankenversicherung

Von Robert Klusch | 2.September 2011

„Krankenkassen haben im Gegensatz zu Banken als Körperschaften Öffentlichen Rechts einen gesetzlichen Versorgungsauftrag zu erfüllen und sind daher anderen Restriktionen unterworfen. Es stellt sich damit die Frage nach dem Sinn und dem Nutzen von Ratings in der GKV.“ Prof. Dr. h.c. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK, Frank Meiners und Martin Kordt (ebenfalls von der DAK) gehen in ihrem Beitrag zum Buch „Rating der Krankenversicherung – Leistungsbewertungen und Management als Schlüsselfaktoren“ (herausgegeben von Thomas Adolph, Dr. Oliver Everling und Dr. Marco Metzler, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, http://www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-2633-3) auf ebendiese Frage näher ein.

„Die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Ratings sowie Rankings im Wettbewerb der Gesetzlichen Krankenversicherung setzt voraus, dass einerseits die spezifischen Wettbewerbsparameter und andererseits das Wissen der Kunden über den Markt der Kassen zumindest kursorisch betrachtet werden sollten.“ Die Autoren zeigen die Besonderheiten des Markts und Wettbewerbs in der GKV detailiert auf, sowie deren Auswirkung auf das Rating.

Laut Rebscher, Meiners und Kordt „haben die Kunden der Krankenkassen grundsätzlich ein großes Interesse an der Bewertung von Leistungen, Service- und Produktangeboten. Dieses Informationsinteresse wird in der GKV derzeit vorwiegend durch sogenannte Rankings bedient, also Bewertungen von Leistungen, die in eine Rangfolge gestellt werden. Wirtschafts- und Verbrauchermedien küren häufig die Erstplatzierten zu „Testsiegern“.“ Weiter führen sie aus: „Ratings und Rankings zielen auf Transparenz. Gerade im Gesundheitssystem ist das gesellschaftliche Interesse an Transparenz über einen der zentralen Teilmärkte unserer Volkswirtschaft (etwa elf Prozent des Bruttoinlandsproduktes) sehr groß.“

Themen: GKV-Rating | Kommentare deaktiviert für Ambivalenz von Ratings und Rankings in der Gesetzlichen Krankenversicherung

Chance für deutsche Investoren im Österreich

Von Hien Hoang | 2.September 2011

Mit 51 Emittenten und ca. 250 Investment Professionals in Präsentationen und Einzelgesprächen verweist die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management auf eine der erfolgreichsten DVFA Small-Cap-Konferenzen: „Zum 9. Mal haben wir mit der DVFA Small Cap Conference mit 51 Einzelpräsentationen und 200 One-on-Ones eine professionelle Kommunikationsplattform initiiert. Das hohe Niveau der im Kapitalmarkt fest etablierten Konferenz wird sowohl durch die steigende Zahl der Unternehmen, die Strategien und Finanzdaten vor Investmententscheidern transparent machen, als auch die steigende Zahl der Kapitalmarktexperten in Präsentationen und 1on1s belegt,“ bilanziert Ralf Frank MBA, Geschäftsführer DVFA GmbH.

Von Automotive bis in den kreativen Bereich setzen immer mehr deutsche Unternehmen auf Österreich als Sprungbrett in den Osten, deswegen ist Österreich dieses Jahr als der Länderschwerpunkt im Rahmen der 9. SCC_ Small Cap Conference. Das Austria-Forum wurde als ein neues Format vorgestellt und von Günther Artner, Leiter Österreich-Research der Erste Group Bank AG begründet. Die deutsche Investoren, Analysten und Kapitalmarkt-Multiplikatoren hatten die Möglichkeit, an einem Tag mit vielen österreichischen Unternehmen zu treffen und unmittelbar kennen zu lernen. Die Beschaffung der Informations-Plattform wurde durch der Kooperation der DVFA mit der Wiener Börse, dem österreichischen Investor-Relations-Verband C.I.R.A. und der ÖVFA zusammen gearbeitet. Außerdem hatten alle Teilnehmer noch besondere Chance am Dienstagabend bei der SCC-Party im Garten des DVFA Centers zu treffen und Kontakte vertieften.

In den Schlussworten zur SCC_ 2011 machte Ralf Frank die Unternehmensvertreter auf die DVFA Small Cap Reporting Standards SCRS aufmerksam, die mittelständischen börsennotierten Unternehmen eine kostenfreie Unterstützung zur Erweiterung ihrer institutionellen Reichweite bieten. Die Datenpunkte der SCRS können schnell und effektiv zusammengestellt und Investoren und Finanzanalysten verfügbar gemacht werden.

Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Chance für deutsche Investoren im Österreich

Vorbilder für verantwortliche Finanzentscheidungen fehlen

Von Dr. Oliver Everling | 31.August 2011

Mit der aktuellen Finanzkrise wird das Vertrauen der Sparer in die Banken ins Wanken gebracht. Auf selbstverantwortliche Finanzentscheidungen sind aber die wenigsten vorbereitet, klare Rollenvorbilder gibt es weder für Bürger noch für Verkäufer oder Berater. Die Fachgruppe Finanzpsychologie des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) hat sich auf ihrem Treffen am 26. August 2011 im Haus von FCM Finanz Coaching mit dem notwendigen Identitätswechsel vom passiven Sparer zum aktiven Finanzentscheider beschäftigt (www.fcm-coaching.de).

„Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. – Die Glaubenssätze der Großeltern haben sich seit Generationen bewährt und helfen uns doch angesichts der aktuellen Finanzkrise kaum weiter. Kein Wunder,” sagt Monika Müller, Leiterin der Fachgruppe und Inhaberin von FCM Finanz Coaching, “dass die Deutschen lieber zum Zahnarzt gehen als zur Bank. Wer heute Finanzentscheidungen trifft, muss sich auf neue Bedingungen und Herausforderungen einstellen, sich informieren und emanzipieren – und nicht zuletzt Verantwortung übernehmen. Der Bürger ist damit anscheinend überfordert.”

„Viele Menschen haben von Kindheit an gelernt, Sparer zu sein, aber nicht wie man nach wohlüberlegten, sinnvollen Regeln spart, investiert oder Kredite aufnimmt. Emanzipierte Finanzentscheidungen können die Bürger erst treffen, wenn sie die finanzwirtschaftlichen Prozesse durchschauen und sich mit ihren Entscheidungen wohl fühlen“, so die Leiterin der Fachgruppe weiter.

Die Wahl der Methode für die Auseinandersetzung mit einem komplexen Thema: Das Konzept der World Cafés kommt aus dem Umkreis der Open Space Technology, einer Methode zur Strukturierung von Besprechungen und Konferenzen. Charakteristisch sind die inhaltliche und formale Offenheit und der kreative Umgang mit komplexen Fragestellungen wie z.B. der des Identitätswechsels zum Finanzentscheider. World Café kann in kurzer Zeit eine große Vielfalt von konkreten Ideen und Handlungsoptionen produzieren. Es sichert Dynamik und Methodik der offenen Diskussion und sorgt dafür, dass sämtliche vorhandenen Erfahrungs- und Wissensressourcen genutzt werden.

Die Diskussion war nach dem Bericht von Müller geleitet durch Fragen wie: Wo kommen die notwendigen Kompetenzen her und wie bildet sich eine neue Identität im Umgang mit Geld, wenn Vorbilder fehlen? Was macht einen Finanzentscheider aus und wie unterscheidet er sich vom Sparer? Welches Bedürfnis erfüllt das Konzept des Sparens?

Der wichtigste Ansatz: Identität ist ein Schlüsselbegriff in der Herausbildung des selbstverantwortlichen Finanzentscheiders. Sie entsteht in den frühen Lebensjahren und verändert sich im auch noch im Erwachsenenalter vor allem dadurch, dass wir uns an Vorbildern orientieren und deren Verhalten imitieren. Die Kenntnis der verschiedenen Rollen im Ringen um eine gute Finanzenscheidung ist zentral.

“Deshalb wird auf dem nächsten Treffen der Fachgruppe am 25. November 2011 in Wiesbaden diese Spur weiter verfolgt und finanzpsychologisch vertieft werden”, kündigt Müller an. Thema der Sitzung: Wo hört Beratung auf und wo beginnt der Verkauf? – Mehr Klarheit durch das richtige Rollenverständnis bei Finanzentscheidungen.

Themen: Risikoprofiling | Kommentare deaktiviert für Vorbilder für verantwortliche Finanzentscheidungen fehlen

Individuellem Risiko angemessene Besicherung

Von Dr. Oliver Everling | 30.August 2011

Viele mittelständische Unternehmen haben in der letzten Wirtschaftskrise neue Kredite benötigt. Um diese zu erhalten, mussten vielfach zusätzliche Sicherheiten gegeben werden. Die Fachgruppe „Finanzierung-Rating“ im Verband „Die KMU-Berater – Verband freier Berater e.V.“ empfiehlt Unternehmern, diese Sicherheiten jetzt neu zu verhandeln.

Der steigende Finanzierungsbedarf in der Krise machte aus Sicht der Banken, so heißt es aus dem Verband, vor dem Hintergrund verschlechterter Ertragszahlen eine zusätzliche Besicherung weiterer Kredite erforderlich. Das seinerzeit verständliche Sicherungsbedürfnis der Kreditinstitute ist heute vielfach nicht mehr gegeben: Die Kredite sind ganz oder zum Teil zurückgezahlt und die Kapitaldienstfähigkeit der Unternehmen hat sich deutlich verbessert und ist wieder „im grünen Bereich“. Die Sicherungsverträge sind allerdings in der Regel so gestaltet, dass eine Rückgabe der Sicherheiten nicht „automatisch“ erfolgt.

Daher müssen die Unternehmen jetzt auf die Banken zu gehen, sagt Werner Broeckmann, Mitglied der Fachgruppe „Finanzierung-Rating“, und nennt dafür zwei wesentliche Argumente: Erhaltung und Erweiterung des eigenen Kreditspielraums für die Zeit, wenn es wieder steigenden Kreditbedarf gibt – sei es für Wachstumsfinanzierung oder bei wieder schlechteren Zeiten. Verfügung über Sicherheitenpotenziale, um weitere Kreditgeber in die eigene Finanzierung mit einzubauen.

Zusätzlich spielen auch strategische und haftungsrechtliche Gründe gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) eine wesentliche Rolle. Denn vielfach, so Broeckmann, hätten die Banken in der Krise die Haftung auf Familienmitglieder, z. B. den Ehepartner, ausgeweitet. So haften nicht nur dingliche Sicherheiten wie Grundstücke oder Warenlager, sondern auch mehrere Beteiligte persönlich für einen Kredit.

Diese Entwicklung gelte es nun schrittweise zurück zu drehen: „Entscheidend ist, dass die Kreditinstitute je nach Bonität und individuellem Risiko eine angemessene Besicherung benötigen. Dies kann aber nicht bedeuten, dass eine Familie immer mit allem haften muss, was sie hat.“ Insbesondere wenn Personen Sicherheiten gestellt haben, die persönlich nicht begünstigt sind, sollte mit den Banken über die Freigabe von Sicherheiten gesprochen werden. Dabei könnten auch Teilschritte vereinbart werden.

Allerdings reicht dazu ein einfaches Gespräch häufig nicht aus, so Broeckmann: Erforderlich ist zunächst die Darstellung der Verbesserung der wirtschaftlichen Situation und der weiter positiven Perspektiven. Dazu kommt eine Überprüfung und Gegenüberstellung von vorhandenen Krediten und Besicherung als Gesprächsgrundlage.

Zukünftig sollte auch darauf geachtet werden, dass nicht alle Sicherheiten für sämtliche Kredite haften. Die Unternehmen sollten eine klare Vorstellung haben, welche Art von Sicherheiten Kreditinstitute benötigen und welche sie selber geben können und wollen.

„Sicherheiten müssen „atmen“. In schlechten Zeiten brauchen Banken mehr Sicherheiten, aber in guten eben weniger“, so Broeckmann.

Themen: Mittelstandsrating | Kommentare deaktiviert für Individuellem Risiko angemessene Besicherung

Mit besseren Risikoinformationen zu fundierteren Entscheidungen

Von Tino Rietz | 30.August 2011

Im Frühjahr neu erschienen ist die zweite Auflage des Buchs „Grundlagen des Risikomanagements/Controlling, Unternehmensstrategie und wertorientiertes Management“ von Dr. Werner Gleißner (FutureValue Group AG). Es ist ein zentrales Anliegen des Buchs, die Bedeutung von Fähigkeiten und Instrumenten des Risikomanagements für eine erfolgreiche Unternehmensführung aufzuzeigen.

Bei einer nicht sicher vorhersehbaren Zukunft lassen sich nicht alle Risiken vermeiden – aber die Planungssicherheit lässt sich verbessern und Risiken sollten bei unternehmerischen Entscheidungen berücksichtigt werden. Der Umgang mit Risiken ist die zentrale Herausforderung für jede Unternehmensführung. In diesem praxisorientierten Fachbuch werden Ihnen alle wichtigen Methoden der Risikoidentifikation, der quantitativen Bewertung von Risiken, der Risikoaggregation und Risikobewältigung sowie die organisatorischen Strukturen von Risikomanagementsystemen für eine kontinuierliche Überwachung von Risiken vorgestellt. Dabei wird dargestellt, wie wesentliche Basisaufgaben für das Risikomanagement hocheffizient im Rahmen von Controlling, strategischem Management und Budgetierung abgedeckt werden können.

Der Leser erfährt zudem, wie Informationen zum Risikoumfang genutzt werden z.B. für Finanzierungsplanung, risikogerechte Investitionsbewertung oder die Berechnung von Kapitalkosten. Aus dem Inhalt: – Unternehmensstrategie, Risikopolitik und Risikokultur der Risikoanalyse und Risikoaggregation, die Risikobewältigung und Risikosteuerung, die Risikoüberwachung und die Organisation des Risikomanagements und die Risikoinformationen für das Rating und wertorientierte Unternehmensführung. Im Anhang finden sich die Definitionen der Kennzahlen des Finanzratings. Die CD zum Buch: Mit der beiliegenden CD erhalten Sie zahlreiche Checklisten, Excel-Tools und Software (z.B. Strategie Navigator-Risikomanagement Edition).“

Für den Ratinganalysten oder Ratingadvisor besonders lesenswert ist das Buch, weil die Implikationen von Risiken bzw. Instrumenten der Veränderungen des Risikoumfangs für das zukünftige Rating verdeutlicht werden. So wird gezeigt wie mit Simulationsverfahren neben der Bestimmung des aggregierten Gesamtrisikoumfangs unmittelbar auch auf die Insolvenzwahrscheinlichkeit und das Rating eines Unternehmens geschlossen werden kann. Die im Buch erläuterten Verfahren sind damit insbesondere nützlich, um die Implikationen von Ratingstrategien oder Vorschlägen im Rahmen des Rating Advisory-Prozesses für das zukünftig zu erwartende Rating (und auch den Unternehmenswert) nachvollziehbar darzustellen.

Themen: Rezensionen, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Mit besseren Risikoinformationen zu fundierteren Entscheidungen

Bewährungsprobe aktiver Manager

Von Rainer Kreutz | 30.August 2011

Haben sich aktive Manager während der letzten beiden Krisen (Technologiekrise und Finanzkrise) im Vergleich zu den Märkten bewährt?

Mit der Frage, „ob sich aktive Manager während der letzten beiden Krisen (Technologiekrise und Finanzkrise) im Vergleich zu den Märkten bewährt haben“, beschäftigte sich Detlef Glow, Leiter der Fondsananlyse Europa, Naher Osten und Afrika bei Thomson Reuters Lippers anlässlich der Buchneuerscheinung „Exchange Traded Fund Rating – Marktüberblick, Einsatzkriterien und Praxiseinsatz“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9) auf dem Presseworkshop „Risikoeinschätzung von Investmentfonds – Fondskennzahlen verstehen und richtig interpretieren“.

Es wurde untersucht, ob und inwieweit aktive Manager gerade in Krisenzeiten einen Mehrwert schaffen konnten. Bei der Untersuchung von Glow wurde ein Schwerpunkt auf die Eignung des Maximum Drawdown als Maß zur Einschätzung des Risikos von einzelnen Märkten (Indizes) und Anlagevehikeln wie aktiv gemanagten Aktienfonds, gelegt. Der Maximum Drawdown gibt den Maximalverlust an, den ein Investor im für ihn ungünstigen Fall erlitten hätte, wenn er zum Höchststand gekauft und zum Tiefstand verkauft hätte.

Die Untersuchung der Drawdowns zeigt, dass die von den aktiv verwalteten Fonds erreichten Ergebnissen in den meisten Fällen mit denen des entsprechenden Marktindex vergleichbar oder sogar höher sind. In der Abwärtsphase der zweiten Untersuchungsperiode ist eine deutliche Annäherung der Drawdowns an den Index zu beobachten. Dieses Ergebnis bedeutet, das es bei den aktiven Fonds in der zweiten Betrachtungsperiode keinen Lerneffekt gegeben hat, der zu einer deutlichen Reduktion der Verluste geführt hat.

Nach Grow zeigen allerdings die Ergebnisse, dass die aktiven Manager nach der ersten Untersuchungsperiode dazu übergegangen sind, ihre Marktindizes stärker nachzubilden. Dieses Verhalten führte in der Summe dazu, dass die von den meisten Fonds in der zweiten Untersuchungsperiode erzielten Ergebnisse in den meisten Fällen zumindest gleichauf mit der Benchmark und nicht mehr deutlich darunter lagen.

Im Anschluss stellte Götz J. Kirchhoff, Gesellschafter-Geschäftsführer bei der AVANA Invest GmbH (http://www.avanainvest.com/), den Managementansatz der AVANA Invest GmbH dar. Er unterscheidet sich deutlich von anderen Asset Managern. Mit Hilfe eines regelbasierten Trendfolgemodells wird eine Investitionsquoten von Null bis Hundert Prozent gesteuert und damit das Investitionsrisiko auf höchst transparente Weise begrenzt. Emotionales Handeln in Form von persönlichen Allokationsentscheidungen wird dadurch ausgeschlossen. Es wird der Maximum Drawdown als Risikokennzahl verwendet, dieser Wert ist nach Kirchhoff deutlich greifbarer als der Value at Risk und die Volatilität. Sowohl in Hausse- als auch in Baissephasen wird eine positive absolute Performance durch aktives Management mit Exchange Traded Products (ETFs und ETCs) und striktem Risikomanagement zur Reduzierung des Maximum Drowdowns angestrebt.

Themen: ETF-Rating, Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Bewährungsprobe aktiver Manager

Wie ändern Ratings den Wettbewerb zwischen Krankenkassen

Von Robert Klusch | 30.August 2011

In ihrem Beitrag zum Buch „Gesetzliche Krankenversicherung im Rating – Leistungsbewertungen und Management als Schlüsselfaktoren“ (herausgegeben von Thomas Adolph, Dr. Oliver Everling und Dr. Marco Metzler, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, http://www.gabler.de, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2633-3) beschäftigen sich Frank Neumann (Vorstandsvorsitzender) und Dr. Elmar Waldschmitt (Leiter Unternehmensentwicklung) – beide von BIG direkt gesund www.big-direkt.de – mit der Rolle von Rankings und Ratings in der GKV. Sie führen dabei detailliert auf, warum Ratings in der nahen Zukunft an Bedeutung gewinnen werden und wie Verbraucher davon profitieren können.

Laut Neumann und Waldschmitt „existiert im Bereich der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung eine fast unüberschaubare Anzahl von Rankings. Verbraucher verlangen nach Transparenz, nach Vertrauen fördernden Urteilen durch Experten, nach möglichst objektiven oder zumindest einfach nachvollziehbaren Produktempfehlungen. Mit Ratings für gesetzliche Krankenkassen wird der Versuch unternommen, ein aus der Privatwirtschaft stammendes Instrument in den Bereich der sozialen Sicherung einzuführen. Im Gegensatz zu Rankings sind Ratings in der GKV bislang kaum gebräuchlich. Erst wenige Krankenkassen haben sich bislang einem Rating unterzogen. Der breiten Masse gesetzlich Versicherter dürften die Existenz und der Zweck von GKV-Ratings schlicht unbekannt sein. Dies wird sich vermutlich in den kommenden Monaten und Jahren ändern – und zwar in dem Maße, wie Zusatzbeiträge, drohende Insolvenzen oder gar Schließungen von Kassen den Blick auf die finanzielle Solidität der Körperschaften lenken. Spätestens von da an wird das Kassenrating zum Wettbewerbsinstrument, mit dem sich Kassen von ihren Wettbewerbern zu unterscheiden versuchen.“

„Ähnlich dem Markt für private Versicherungen ist auch der „Markt“ für die gesetzliche Krankenversicherung ein Ort, an dem Vertrauen gehandelt wird – Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Anbieters und Vertrauen, diese Leistung auch zu erhalten. Je mehr Kassen gezwungen sind, Zusatzbeiträge zu erheben, desto relevanter wird die Aussage über die finanzielle Leistungsfähigkeit einer Krankenkasse für potentielle Kunden.“

Neumann und Waldschmitt fassen zusammen: „Mit dem Kassenrating erhalten die Verbraucher ein weiteres Instrument zur Steigerung der Markttransparenz. Im Gegensatz zu den vielen auf dem Markt existierenden Rankings, erhalten sie mit einem Rating in der Regel ein Qualitätsprodukt, das die Entscheidung für oder gegen einen Anbieter beeinflussen kann. Der Blick des Verbrauchers ruht hier nicht auf einer Platzierung, sondern wird eher auf qualitative Aspekte der Krankenkasse gelenkt.“

Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Wie ändern Ratings den Wettbewerb zwischen Krankenkassen

BIG ganz groß im Rating

Von Dr. Oliver Everling | 29.August 2011

Die Direktkrankenkasse BIG hat sich in diesem Jahr erstmals durch eine Ratingagentur prüfen lassen. Mit sehr gutem Ergebnis. Bei dem Assekurata-Rating für gesetzliche Krankenkassen erreichte die BIG auf Anhieb ein A+ (sehr gut) in der Gesamtbewertung. Das Besondere an diesem Rating: Assekurata bewertet die ganzheitliche Unternehmensqualität. Neben der Finanzqualität werden auch die Entwicklung, das Leistungsangebot und vor allem die Kundenorientierung bewertet.  

Das sehr gute Gesamturteil bestätigt die Attraktivität des Direktanbieters für Versicherte. In der Kundenorientierung, die mit 30 Prozent in die Bewertung eingeht, erhält die Kasse sogar die bestmögliche Bewertung „exzellent“. Die sehr gute Finanzstabilität zeigt darüber hinaus, dass die BIG solide aufgestellt ist. „Vor dem Hintergrund von Zusatzbeiträgen und ersten Kasseninsolvenzen hat das Thema Finanzstärke für Krankenkassen eine besondere Relevanz“, weiß Frank Neumann, Vorstandsvorsitzender der BIG.

Regierung und Verbände fordern derzeit eine Offenlegung der Kassenhaushalte nach einheitlichen Regeln, um Versicherten entscheidungsrelevante Informationen zugänglich zu machen. Dies werde durch ein unabhängiges Rating im Sinne der Kundensouveränität erreicht. Die BIG veröffentlicht seit Bestehen einen Geschäftsbericht und erfüllt freiwillig auch schon die weitergehenden Forderungen nach externer Prüfung und die Erstellung des Jahresberichts nach dem Handelsgesetzbuch (HGB).

Zusätzlich hat die BIG sich nun freiwillig dem Assekurata-Rating unterzogen und leistet damit einen besonders weitgehenden Beitrag zur geforderten Transparenz und Vergleichbarkeit. 

Der Kundenzufriedenheitsindex liegt mit 74,9 von 100 möglichen Punkten deutlich über dem Wert der Vergleichsgruppe von 15 privaten Krankenversicherern und zwei gesetzlichen Krankenkassen (70,4 Indexpunkte). Das exzellente Befragungsergebnis zeigt laut Assekurata, dass die BIG die Kundenanforderungen an eine Direktkrankenkasse umfassend erfüllt. Auch die Analyse des Services stützt die exzellente Gesamtbeurteilung der Kundenorientierung. Besonders die Kommunikation mit den Versicherten und die umfassenden
Kontaktmöglichkeiten wurden von Assekurata honoriert. Die mobile Geschäftsstelle in Form einer Applikation für Smartphones, Social Media-Aktivitäten oder eine Beratung im Chat sind besondere Merkmale des Direktprinzips der BIG.  

Neben den vielfältigen Serviceangeboten auf der Internetseite der Kasse wurde insbesondere das breite Angebot im Bereich präventiver Maßnahmen positiv bewertet. Die kostenlosen Online-Gesundheitskurse für „Ernährung“, „Bewegung“ und „Stressbewältigung“ und der Zuschuss von bis zu 120 € zu Präventionskursen anderer Anbieter konnten punkten. Darüber hinaus ergänzen familienfreundliche Zusatzleistungen, wie die Früherkennungsuntersuchungen U 10 und U 11 für Kinder, ein Infektionsscreening zur Vermeidung von Frühgeburten oder eine Leistung für Haushaltshilfen über das gesetzliche Mindestmaß hinaus, das Angebot der BIG. Für besonders preisbewusste Kunden bietet die BIG exzellente Wahltarife mit bis zu 900 € Prämie an. 

Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen weise die Kasse eine überdurchschnittliche Ertragskraft auf und könne ihre finanziellen Sicherheitsmittel sukzessive ausbauen, so Assekurata. Zum Jahresende 2009 verfügte sie über Finanzmittel in Höhe von 15,76 Tagesausgaben. Der Gesamtmarkt konnte zu diesem Zeitpunkt seine Ausgaben für 13,19 Tage aus vorhandenen Geldern finanzieren. Im Jahr 2010 erhöhte die BIG ihren Mittelbestand weiter auf 25,41 Tagesausgaben. Damit weise die Kasse eine sehr gute Finanzstabilität auf.  

Als junge Krankenkasse zeichnete sich die BIG in der Vergangenheit durch eine hohe Wachstumsdynamik aus. Durch die Einführung des einheitlichen Beitragssatzes verlor die ehemals sehr günstige Kasse einen wichtigen Wettbewerbsparameter. Nach Versichertenverlusten im Jahr 2009 (-4,14 %) konnte die BIG in 2010 ihren Bestand wieder um 1,39 % ausbauen.

Damit wuchs sie entgegen dem Markttrend, welcher mit -0,39 % schrumpfte. Dies führt die BIG darauf zurück, als moderne Direktkrankenkasse auch weiterhin für internetaffine Versicherte attraktiv zu sein. Die Aktivitäten in Portalen wie facebook, twitter oder YouTube unterstützen die hohe Präsenz der BIG im Internet. 

Themen: Versicherungsrating | Kommentare deaktiviert für BIG ganz groß im Rating

MARC markiert Kredite in Malaysia

Von Rainer Kreutz | 29.August 2011

Malaysian Rating Corporation Berhad (MARC; www.marc.com.my ) ist eine Ratingagentur in Malaysia. Seit Juni 1996 bietet MARC für ihre Kunden eine qualitative Bewertung und umfassende Research-Dienstleistungen an. Sie stellt Ratings für Unternehmen und Unternehmensanleihen, Asset-Backed Securities und Financial Strength Ratings für Finanzinstitute und Versicherungen auf.

Der Aktionärsstamm besteht aus den wichtigsten Versicherungsunternehmen, Börsenmaklern und Investmentbanken in Malaysia. Durch das Bestreben der MARC nach völliger Unabhängigkeit und Unparteilichkeit ihrer Geschäftstätigkeit besitzt jeder Aktionär nicht mehr als 4,9% Eigenkapitalanteil an MARC. Derzeit verfügt das Unternehmen über ein eingezahltes Kapital von 4,6 Millionen Euro.

MARC-Ratings werden auf den malaysischen Märkten akzeptiert. Die Ratings sind von der Bank Negara Malaysia und der Securities Commission anerkannt. Im Januar 2006 erhielt die MARC die Zulassung als External Credit Assessment Institution (ECAI) und hat die Genehmigung, Bewertungen nach Basel II vorzunehmen. MARC-Ratings vermitteln Informationen über die relative Bonität von Emittenten, Institutionen und Verpflichtungen. Folgende Ratings werden von der MARC aufgestellt: Corporate Debt Ratings, Issuer Ratings, Islamic Capital Market Instrument Ratings, Asset-Backed Securities Financial Institution Ratings, Corporate Credit Ratings, Insurer Financial Strength Ratings, Islamic Financial Institution Governance Ratings und Sovereign Issuer Credit Ratings.

Alle abgeschlossenen Bewertungen sind unter ständiger Aufsicht von MARC, sie werden mindestens einmal jährlich formal überprüft. Aufgrund von positiven oder negativen Entwicklungen können Bewertungen auf Upgrade, Affirmation oder Herabstufung gesetzt werden.  Im Laufe ihrer 15-jährigen Betriebserfahrung konnte MARC einen robusten Kreditrating-Prozess aufbauen. Durch systematische, klare und kontinuierliche Abläufe soll die Bereitstellung von glaubwürdigen und unabhängigen Bewertungen gesichert werden.

Um eine hohe Qualität und Integrität ihres Ratingprozesses sicherzustellen, wurde ein systematisches Verfahren eingeführt, das fünf große Phasen umfasst. Es gewährleistet, dass Analysten Informationen über Emittenten von Schuldverschreibungen problemlos identifizieren, analysieren und verstehen können.

Der Ratingprozess setzt sich aus den folgenden 5 Phasen zusammen: Zieldefinition des Kunden (1. Phase), Analyse und Bewertung (2. Phase), Prüfung und Genehmigung (3. Phase), Veröffentlichung und Ankündigung (4. Phase) und Überwachung und Bewertung (5. Phase). Jede Phase verfolgt ein bestimmtes Ziel, dieses zu erreichen gilt, damit das gewünschte Endergebnis erzielt wird.

In Phase 1 soll die genaue Ziel-Definition mit dem Kunden bestimmt werden. Die Phase 2 verfolgt MARC den Vorsatz eine faire, objektive und unabhängige Bewertung zu erreichen. In Phase 3 besteht das Zwei-Klassen-System. Es setzt sich aus der Einholung von Genehmigungen durch das IRC und RRC und aus der Kontrolle der Objektivität, Unabhängigkeit und Integrität des Ratingprozesses und der Methodik zusammen.  Phase 4 besteht aus der verantwortungsvollen und zeitnahen Veröffentlichung der Bewertungsnachricht. In Phase 5 überwacht MARC die bewerteten Unternehmen und führt gegebenenfalls ein Upgrade durch. Es wird auf wechselnde Kreditsituationen und Ratingunsicherheiten geachtet.

Die Ratingdefinitionen von MARC korrespondieren mit internationalen Standards. Ein Emittent kann verschiedene Ratings aufweisen, je nach Ausstattung und Besicherung der von ihm begebenen Anleihen. Die Skala für langfristige Papiere, wie z.B. Commercial Paper, Anleihen und Schuldverschreibungen umfasst 8 Kategorien mit AAA (hervorragende Zahlungsfähigkeit), dann AA usw. bis B. Es folgen die Kategorien C und D (Zahlungsausfall). Das Rating für kurzfristige Papiere umfasst 5 Gruppen: MARC-1, MARC-2, MARC-3, MARC-4 und D.

Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für MARC markiert Kredite in Malaysia

« Voriger Beitrag Folgender Beitrag »