Mit RENA nahen Unternehmensanleihen für Privatanleger
Von Dr. Oliver Everling | 1.Dezember 2010
Aktien von Unternehmen sind traditionell Gegenstand von Analystenkonferenzen, mit denen Aktiengesellschaften über ihre Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage informieren und über ihre Strategie und Geschäftspolitik informieren. DVFA-Analystenkonferenzen (www.dvfa.de) zum Zwecke der Einführung von Anleihen in den Kapitalmarkt sind dagegen ein Novum, berichtet Prof. Dr. Wolfgang Blättchen von Blättchen Financial Advisory bei der Unternehmenspräsentation zur Platzierung einer Anleihe der RENA GmbH (www.rena.com). Analog zum „IPO“ wird inzwischen von IBO – „Initial Bond Offering“ – gesprochen.
IBOs werden durch den Markt “Bondm” ermöglicht. Der Markt wurde am 17. Mai 2010 als kapitalmarktorientierte Antwort auf die Probleme der Bankfinanzierung von der Börse Stuttgart ins Leben gerufen. Mit diesem Markt soll langfristiges Fremdkapital bereitgestellt und die Wachstumsfinanzierung für mittelständische Unternehmen abgesichert werden. Über eine „Zeichnungsbox“, Fax, Internet usw. und über den Emittenten lassen sich beim IBO die Anleihen zeichnen.
„Die Börse Stuttgart engagiert sich in ganz besonderem Maß für den Privatanleger“, berichtet Blättchen. Der Primärmarkt der Platzierung ist privatanlegerfreundlich ausgestaltet, indem z.B. in 1.000 € gestückelt wird, 50 bis 150 Mi. € Emissionsvolumen für ausreichend Material sorgen und das Mittelstandsrating, im Falle der RENA von der Euler Hermes Rating aus Hamburg (www.ehrg.de), für eine Bonitätseinschätzung bereit steht. Am Sekundärmarkt soll fortlaufende Transparenz gesichert sein, insbesondere auch ein jährliches Folgerating, sagt Blättchen.
Jürgen Gutekunst, Gründer und Geschäftsführer der RENA GmbH, stellt sein Unternehmen als ein stark wachsendes und profitables High-Tech Maschinenbauunternehmen dar, das im Jahre 1993 gegründet wurde und im Südschwarzwald ansässig ist. „RENA ist Weltmarktführer bei nasschemischen Produktionsanlagen für die Photovoltaik-Industrie. Zurzeit beschäftigt RENA 1.150 Mitarbeiter“, berichtet Gutekunst.
Das Unternehmen erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2010 eine Gesamtleistung von 104,3 Mio. Euro. „Wir wollen uns darauf einstellen, pro Jahr um mindestens 20 % zu wachsen“, gibt Gutekunst die Ziele vor. „Wir gehen davon aus, dass insbesondere Asien, aber auch die USA, Solarparks aufbauen.“
Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland und Polen. Darüber hinaus unterhält RENA eigene Service- und Vertriebsstandorte, insbesondere in Europa, China, Südkorea, Taiwan, Singapur und in den USA. Um die finanzielle Basis für das weitere Wachstum zu sichern, plant RENA die Platzierung einer Anleihe, die im Qualitätssegment „Bondm“ der Börse Stuttgart notiert werden soll.
Volker Westermann, Geschäftsführer der RENA GmbH, macht Vision und Anspruch seiner Gesellschaft klar: „Mit den innovativen, zukunftsweisenden Technologien von RENA werden die Wertschöpfungsprozesse immer wieder effizienter und kostengünstiger.“ Westermann nennt strategische Ziele: Mit neuen Technologien und Produkten zukünftig den CAPEX-Anteil von RENA-Anlagen im Wafer-, Frontend- und Backend Bereich zu verdoppeln, sukzessive den Verbrauchsmittelmarkt (Consumables) erschließen, konsequente Transformation von RENA hin zum „Serienhersteller von kundenindividuellen Produktionsanlagen“.
Mittels Optimierung der Supply Chain/Produktionsverfahren sollen nachhaltig die Herstellkosten gesenkt werden (Aufbau des weltweiten Sourcings, weltweite Produktion, neue Werkstoffe, etc.). Westermann spricht über den Ausbau des Vertriebs- und Servicenetzes und begründet den vergleichsweise späten Einstieg in Indien. „In Indien sind die Entwicklungen längst nicht so schnell wie in China.“
Westermann tritt der Vorstellung entgegen, man könne chinesische Mitarbeiter nicht ausreichend an das Unternehmen binden. „Unsere chinesischen Mitarbeiter sind RENA-Mitarbeiter und verstehen sich auch so“, sagt Westermann. „Wir halten eine einzigartige RENA Kultur über Standorte, Länder und Hierarchiestufen hinweg.“ Mittels fokussierter M&A Aktivitäten werden neue Geschäftsfelder profitabel bedient und durch ausreichende Liquiditätsmittel das Wachstum gesichert werden.
RENA plant einen Mittelzufluss aus der Anleihe in Höhe von brutto 75 Mio. €, die bis 15. Dezember 2015 läuft. 7 % p.a., jährliche Zinszahlung, Rückzahlungskurs zu 100 % nach Ablauf der Gesamtlaufzeit stehen ab 2. Dezember 2010 zur Zeichnung an. Die Ratingagentur Euler Hermes Rating (www.ehrg.de) wartet zu dieser Anleihe mit einem Rating BB+ auf.
Themen: Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Mit RENA nahen Unternehmensanleihen für Privatanleger
Europas Staatsschuldenkrise: Das „Endgame“ naht
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 1.Dezember 2010
Am gestrigen Abend gab die Ratingagentur S&P bekannt, die kurz- und langfristigen Kreditbewertungen von Portugal auf „Creditwatch Negative“ zu setzen. Damit droht in den kommenden drei Monaten eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Portugals.
Nach Island, Lettland, Rumänien, Ungarn und Griechenland ist Irland der sechste Staat der Europäischen Währungsunion, der in der aktuellen Krise die Hilfe anderer Staaten erhält, wobei die zuletzt genannten unter den in der Eurozone gespannten Rettungsschirm gekommen sind. Normalerweise müsste mit der Rettungsaktion in Irland Ruhe an den Märkten einkehren – doch weit gefehlt. Inzwischen ist an den Märkten längst eingepreist, dass auch Portugal demnächst unter dem Rettungsschirm von EU und IWF kommen wird.
Wie desolat die Lage Portugal ist, zeigt der am Dienstag veröffentlichte Finanzstabilitätsbericht, in dem die portugiesische Zentralbank vor einem Scheitern der Haushaltssanierung gewarnt hat. Sollte es nicht zu Maßnahmen kommen, die Staatsfinanzen glaubwürdig und nachhaltig zu konsolidieren, werde das Risiko für die Banken untragbar, heißt es. Da Portugal so gut wie „abgehakt“ ist, richten sich die Blicke der Investoren bereits auf Länder wie Spanien und Italien. Danach dürften Belgien und Frankreich ins Visier geraten – und letztendlich auch Deutschland.
Wenn man die Risikoaufschläge für die bedrohten Länder in der Peripherie genauer unter die Lupe nimmt drängt sich der Verdacht auf, ob diese längst insolvent sein müssten. Das heißt der Markt verlegt sein Augenmerk weg von den unmittelbaren Funding-Problemen hinzu Solvenz- und Liquiditätsfragen einzelner Länder. Dass dies nicht unbegründet ist, lässt sich an der Rettungsaktion für Irland ablesen. Die Iren müssen für Ihre Hilfen einen Zinssatz in der Höhe von 5,8 % an den Rettungsfonds (ESFS) zahlen. Hier stellt sich mit Blick auf die ohnehin schon schwierige Finanzlage des Landes die Frage, wie lange Irland diesen Schuldendienst wird leisten können?
Da das Wachstum des Landes in den kommenden Jahren deutlich unter dem, das Irland in den vergangenen Jahren generiert hat und unter den Durchschnitt der Eurozone liegen wird, stellt sich die Frage, wie Irland diese Schuldenlast ohne Restrukturierung leisten will. Dass der Markt nunmehr bereits von einer Insolvenz ausgeht, lässt sich auch an der Rendite der zehnjährigen Anleihen ablesen, die am Dienstag auf 9,5 % gestiegen ist. Zugleich sind auch die Risikoaufschläge von Italien und Spanien gegenüber 10-jährigen Bundesanleihen auf neue Rekordhöhen gestiegen – und zwar auf 189bp bzw. 266bp. Hinzu kommt, dass der griechische Finanzminister Papaconstantinou eine Verlängerung der Darlehnszahlung auf 2017 – statt 2014 und 2015 – erbeten hat, unter Inkaufnahme eines höheren Zinssatzes von 5,5 % auf 5,8 %. Ähnlich wie Irland werden die Griechen unter der schweren Zinslast ächzten.
Doch damit nicht genug: Am gleichen Tag hat die Europäische Kommission ihre Prognose für das Wachstum in der Eurozone für 2011 auf ein realistisches Niveau von 1,5 % gesenkt. Des Weiteren teilte die Institution mit, dass, Spanien sein Defizitziel nicht erreichen und dass alle Peripherie-Länder hinter den ursprünglichen Wachstumsprognosen zurück bleiben dürften. Was für eine Überraschung!
Was Investoren jedoch viel mehr beunruhigen sollte ist die Tatsache, dass deutsche Bundesanleihen, die bisher einen „safe-heaven“-Status genossen, in den letzten Handelstagen in Verbindung mit einem positiven Beta bis auf 2,75 % gestiegen sind. Die Belastungen aus den Rettungspakten zeigen also auch bei den Bundesanleihen ihre Wirkung.
Bisher ist der Markt davon ausgegangen, dass sich die Schuldenkrise auf die Peripherie begrenzen wird. Da sich jedoch die Krise in Europa weiter zuspitzt werden auch Spanien und Italien bald unter Druck geraten und wohlmöglich Hilfsgelder aus dem Rettungsfonds beanspruchen müssen. Während Spanien die Verschuldung aus dem privaten Sektor (Unternehmen und Haushalte) auf über 200 % des BIP gestiegen ist (nur Irland ist mit rund 340 % stärker verschuldet) und der immense Hauspreisverfall noch nicht gestoppt ist (immerhin sind die Immobilienpreise im Zeitraum 1990 – 2009 um 80 % gestiegen) und die Arbeitslosenrate im September mit 20,8 % einen neuen Höchststand erreicht hat, beläuft sich die Verschuldung in Italien auf etwa 130 % des BIP. Wenn man jedoch die Gesamtschulden beider Länder betrachtet wird die Situation bedrohlicher. Laut dem IWF belaufen sich die Schulden in Spanien auf 342 % und in Italien auf 298 % des BIP. Nur in Großbritannien liegen die Gesamtschulden mit 380 % des BIP noch höher.
Bislang hat Italien immer darauf verwiesen das die Staatschulden fast 100 % durch Ersparnisse der Haushalte gedeckt sind. Inzwischen hat sich jedoch einiges gegen Italien entwickelt. Da die Italiener nicht mehr so sparen wie in der Vergangenheit werden die Staatsschulden nun schon mit 45 % vom Ausland finanziert. Da auch das Wachstum im kommenden Jahr schwächer ausfällt als die Eurozone, und die Politik vor einem Scherbenhaufen steht, dürft es nur eine Frage der Zeit sein, wann Italien zu einer Gefahr für die Eurozone wird. Zur Finanzierung des Defizits wird Italien 367 Mrd. Dollar (2009-2013) aufbringen müssen, Spanien in der gleichen Zeit 333 Mrd. Dollar. Das heißt, dass auf beide Staaten den Großteil der Refinanzierungslasten in der Eurozone tragen.
Solange die Staaten ihre Schulden über eine grundlegende Restrukturierung nicht in den Griff bekommen, solange dürften die fundamentalen Probleme in der Eurozone nicht verschwinden. Mit Blick auf die jüngsten Rettungsaktionen drängt sich der Eindruck auf, dass die Staaten lediglich an den Symptomen herumdoktern und die Verantwortung für die Schuldenlast auf internationale Institutionen abwälzen, statt die wirtschaftliche Stagnation mit Budgetkürzungen in Verbindung mit einer grundlegenden Umstrukturierung der Wirtschaft offensiv angehen.
Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Europas Staatsschuldenkrise: Das „Endgame“ naht
Überzogene Spezialfonds-Regulierung
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2010
Peter J. Hadasch, Director Pension and Insurance der Nestlé Deutschland AG stellt Spezialfonds als ein Vehikel “Made in Germany” vor. Investoren sind institutionelle Anleger (Versicherungen, Pensionskassen, Verbände u.ä.). Es darf mit Einverständnis der Anleger von einzelnen gesetzlichen Vorschriften abgewichen werden. Es dürfen nur nicht natürliche Personen beteiligt sein und in der Regel ist an einem solchen Spezialfonds nur ein einziger Anleger beteiligt. Hadasch leitet seinen Vortrag mit einem Blick in „Wikipedia“ ein, „aus dem wohl 90 % der Bevölkerung ihr Verständnis des Begriffes bezieht“, begründet Hadasch auf der FAROS/itechx-Fachtagung “Master-KAG und Depotbank im Spannungsfeld neuer Regularien und steigender Kundenanforderungen” in Frankfurt am Main (www.itechx.de, www.faros-consulting.de).
Pensionskassen versuchen nach wie vor, viele Funktionen „inhouse“ zu erledigen, berichtet Hadasch. Solvency II und MaRisk VA sorgen für quantitative und qualitative Aufsicht in der ersten und der zweiten Säule, in der dritten Säule für Marktdisziplin (Rechnugnslegung, IFRS, Transparenz). „Wie soll Vier-Augen-Prinzip mit einer einzigen Mitarbeiterin dargestellt werden?“, scherzt Hadasch und macht plakativ deutlich, wie bestimmte Größenordnungen mit den gesetzlichen Anforderungen konfligieren.
Wie wirkt sich MaRisk (VA) auf die Organisation der Pensionskasse bei Inhouse Bewirtschaftung der Kapitalanlagen aus? Ab welcher Größenordnung oder bis zu welcher Größenordnungen sollten Pensionskassen den Kapitalanlageprozess intern steuern? Hadasch verweist auf § 64a VAG. Auslagerung der Verwaltung, Reportingstandards und Sicherheit, Systemsicherheit, Flexibilität, Bilanzierung Steuern, Bildung stiller Reserven, Kosten – Hadasch geht detailliert die Vorteile von Spezialfonds durch, die üblicherweise in der Branche genannt werden.
Der erfolgreiche Weg der Deregulierung von Spezialfonds wird mit der AIFM RL-Vorschlag von KOM vom 30. April 2009 beendet, denn Spezialfonds werden in ein falsches Umfeld gestellt. Anlagebeschränkungen kehren zurück, womit die einheitliche und vielfältige Einsatzmöglichkeit des Spezialfonds, insbesondere in Form der Master-KAG eingeschränkt wird. Pensionskassen unterliegen eigenen Anlagebeschränkungen, die nicht mit den Anlagebeschränkungen eines Anlagevehikels koordiniert werden sollten, sagt Hadasch.
Kostensteigerung durch unnötige Regulierungsmaßnahmen seien ebenso zu kritisieren wie zeitliche Verzögerungen durch Genehmigungs- und Meldeverfahren. Hadasch mahnt auch bei den Beschränkungen beim Outsourcing von Fondsdienstleistungen und Managerverträgen. „Den Spezialfonds würde ich heute nicht mehr umbenennen“, sagt Hadasch mit Blick auf die Erfolgsgeschichte des Spezialfonds und auch im Vergleich mit internationalen Alternativen.
Aktuelles zur Positionierung und Beurteilung von Depotbanken findet sich im Sammelwerk von Volker Braunberger, Uwe Rieken und Oliver Everling (Herausgeber): Rating von Depotbank und Master-KAG, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, http://www.gabler.de/, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2578-7.
Themen: Depotbankrating, Master-KAG Rating | Kommentare deaktiviert für Überzogene Spezialfonds-Regulierung
Aufgaben für Depotbanken wachsen
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2010
Zurzeit gibt es in Deutschland 52 genehmigte Depotbanken in Deutschland in einer heterogenen Landschaft aus Global Custodians bis zu Regionalbanken, berichtet Patrick Arora mit Blick auf die Marktsituation. Arora vom Bundesverband deutscher Banken e.V. sprach zum Thema „Zwischen AIFM, OGAW und BaFIN-Rundschreiben –Depotbankenlandschaft im Umbruch“ auf der itechx Fachtagung „Master-KAG und Depotbank im Spannungsfeld neuer Regularien und steigender Kundenanforderungen“ in Frankfurt am Main.
Depotbanken befinden sich im „investmentdreieck“ zwischen Anleger und Kapitalanlagegesellschaft. Der Anleger strebt eine sichere Verwahrung der Assets an, erwartet eine Überprüfung der Kapitalanlagegesellschaft zu möglichst niedrigen Kosten. „Nicht sehr viel anders sieht es bei der Kapitalanlagegesellschaft aus“, sagt Arora, denn auch diese strebe sichere Verwahrung und niedrige Kosten an, auch einen geringen Aufwand bei Kontrollhandlungen der Depotbank.
Der „Madoff-Fall“ hatte umfangreiche Auswirkungen auf die Regulierung. Hier geht es um die Haftung der Depotbank für die Unterverwahrung. „Ist Haftungsbeschränkung nach nationalem Recht zulässig (§ 19 Abs. 2 Sonderbedingungen für Wertpapiergeschäfte)? Ist Haftungsbeschränkung nach europäischem Recht zulässig?“ Diesen Fragen geht Arora auf der FAROS/itechx-Fachtagung nach. Rundschreiben 6/2010 (WA) gibt Auskunft zu den Aufgaben und Pflichten der Depotbank nach den §§ 20 ff. InvG vom 2. Juli 2010 (Prüfplichten nach § 22 InvG; insbesondere Anlagegrenzoprüfung nach § 27 Abs. 1 Nr. 5 InvG).
Arora macht klar, dass die AIFM-Richtlinie einen sehr viel breiteren Anwendungsbereich hat, als ursprünglich nach den Erfahrungen mit den „Heuschrecken“ geplant war. Es werden z.B. auch Spezialfonds durch das 210 Seiten starke Werk erfasst. Die Richtlinie ist vom Europaparlament verabschiedet, Level-2-Maßnahmen folgen, kündigt Arora an.
Die Richtlinie zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften betreffend bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW-IV-Richtlinie) ist inklusive Level-2-Maßnahmen verabschiedet. Der nationale Umsetzungsprozess läuft, ein Referentenentwurf liegt vor. Regulatorische und geschäftspolitische Herausforderungen ergeben sich aus der Anpassung der Geschäftsprozesse, z.B. bei der Anlagegrenzkontrolle, bei der Anpassung der bestehenden Verträge (Depotbankvertrag, Service-Level-Agreements, Vertrag mit Unterverwahrern usw. Arora stellt den Vorschlag des Bankenverbandes für einen Depotbankvertrag vor.
Arora gibt einen Ausblick auf kommende Entwicklungen, deren Chancen und Perspektiven. Das Gesetz zur Stärkung des Anlegerschutzes und Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Kapitalmarktes gibt verstärkt eine Aufgabe für Depotbanken bei der Abwicklung von Immobilienfonds. Der KOM-Vorschlag richtet sich auf eine Richtlinie zur Änderung der Richtlinie 97/9/EG des über Systeme für die Entschädigung der Anleger vom Juli 2010 mit Einbeziehung der Verwahrstellentätigkeit. OGAW V beginnt mit der Konsultation ab Dezember 2010/Januar 2011 – OGAW IV ist noch nicht umgesetzt, da geht es bereits wieder um Aufgaben und Haftung der Depotbank, die Frage der Regelung analog AIFM oder darüber hinausgehend sowie um die Erweiterung der Produktspektrums. Für Arora ist die Frage offen, ob regulatorische Veränderungen zu einem Konzentrationsprozess führen.
Mehr zum Thema „Depotbanken“ findet sich im Buch von Volker Braunberger, Uwe Rieken und Oliver Everling (Herausgeber): Rating von Depotbank und Master-KAG, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, http://www.gabler.de/, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2578-7.
Themen: Depotbankrating | Kommentare deaktiviert für Aufgaben für Depotbanken wachsen
Zum vierten Mal beste Fonds und Fondsgesellschaften
Von Dr. Oliver Everling | 24.November 2010
Die Feri EuroRating Awards 2011 sind vergeben: Feri EuroRating Services AG und der Nachrichtensender n-tv zeichneten bei der Preisverleihung im Bad Homburger Schloss vor mehr als 200 geladenen Gästen bereits zum vierten Mal die besten Fonds und Fondsgesellschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz aus.
Auch in diesem Jahr wurden aus einer Vielzahl sehr guter Produkte und Anbieter die jeweils besten fünf einer Kategorie nominiert und daraus in einem zweiten Schritt die Sieger ermittelt. Die Liste der Gewinner führt in Deutschland Fidelity Investment Managers an, die sich hierzulande in zwei Fondskategorien sowie einmal als Bester Asset Manager durchsetzen konnte. Im gesamten deutschsprachigen Fondsmarkt konnte Fidelity sogar achtmal das Rennen für sich entscheiden.
Zweiterfolgreichste Gesellschaft in Deutschland ist Aberdeen Asset Management mit je einem Sieg in einer Fondskategorie und einem Preis als „Bester Asset Manager“. Im gesamten deutschsprachigen Raum an zweiter Stelle liegt Franklin Templeton Investment Services, die sechsmal auf dem Siegertreppchen stand. Positiv überrascht hat Allianz Global Investors, die im Vorjahr nicht zu den Nominierten gehörte, in diesem Jahr aber auf Anhieb „Bester Asset Manager Rentenfonds“ wurde.
„Der positive Trend vor allem bei Aktien macht sich auch in der Fondsbranche bemerkbar. Dennoch tun die Anleger gut daran, sich bei der Fondsauswahl weiterhin an objektiven und fundierten Bewertungen zu orientieren“, sagt Dr. Tobias Schmidt, Vorstand bei der Feri EuroRating Services AG. „Was für unsere Fondsratings gilt, ist natürlich auch für die Feri EuroRating Awards maßgeblich: Nominiert und letztlich ausgezeichnet wird nur, wer uns durch überdurchschnittliche Performance bei einem ausgeglichenen Chance-Risiko-Profil am meisten überzeugt hat“, so Schmidt.
Insgesamt wurden Fonds in 15 Kategorien ausgezeichnet, darunter neun Aktien-, vier Renten- und eine Mischfondskategorie sowie in der Sonderkategorie „Fund Innovations“ ein besonders innovatives Fondskonzept. Zudem vergaben Feri und n-tv auch in diesem Jahr Auszeichnungen auf Gesellschaftsebene. Mit dem Preis „Bester Asset Manager“ wurden Fondsgesellschaften in den Kategorien Universal- und Spezialanbieter sowie Aktien- und Rentenfonds ausgezeichnet. Darüber hinaus gab es auch hier eine Sonderkategorie, in der dieses Jahr der beste Absolute-Return-Anbieter prämiert wurde.
„Nachdem wir letztes Jahr erstmals auch Preise für die Fondsgesellschaften selbst vergeben hatten, bekamen wir dafür ausschließlich positive Rückmeldungen von Anlegern wie auch Fondsgesellschaften”, kommentiert Schmidt.
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Zum vierten Mal beste Fonds und Fondsgesellschaften
Glanzvolle Feri EuroRating Awards 2011
Von Dr. Oliver Everling | 23.November 2010
„Es ist nicht einzusehen, dass Credit Ratings für institutionelle Investoren einer Regulierung unterliegen, nicht aber die Ratings, die für Fonds erstellt werden, die von jedermann gekauft werden, sagt Helmut Knepel, CEO der Feri EuroRating Services AG in Bad Homburg anlässlich der „Feri EuroRating Awards 2011“. „Unser Rating für Irland zeigte schon lange eine hohes Ausfallrisiko an“, bemerkt Knepel mit Blick auf aktuelle Diskussionen über Ratings US-amerikanischer Agenturen und steckt damit den Anspruch der Feri EuroRating Services im Credit Rating ab.
„Unsere Awards orientieren sich sehr eng an der Oskar-Verleihung“, scherzt Knepel. „Wir haben uns auch deswegen an dieser orientiert, da auch bei dieser bis zum Schluss niemand weiß, wer gewonnen hat.“ Nur die Kollegen, die die Berechnungen durchgeführt haben, wissen bereits, wer gewonnen hat, steigert Knepel die Spannung. „Alle, die hier sind, haben eigentlich schon gewonnen, denn sie gehören zu den besten.“ Die Sieger werden nach einem nachvollziehbaren quantitativen Verfahren ermittelt.
Seit 31. August ist er Finanzminister in Hessen: Dr. Thomas Schäfer leitete die feierliche Veranstaltung mit seinem Vortrag ein. „wir liegen mit dem BIP pro Kopf, das ganz wesentlich in der Finanzindustrie in Frankfurt erwirtschaftet wird, an der Spitze in Deutschland“, erinnert Schäfer und sagt bezüglich des Rufs nach Regulierung der Ratingagentur, dass hier möglicherweise nicht alles perfekt gelöst sei, in jedem Fall aber eine staatliche Ratingagentur keine Alternative sein kann.
„Der Staat als Bankier hat nicht bewiesen, ein besserer Bankier als private Banken zu sein“, macht Schäfer klar. Wettbewerb und Transparenz stellt der Finanzminister als die zentralen Themen heraus. „Wenn dieser Markt funktioniert, wird sich gute Qualität durchsetzen und schlechte Qualität vom Markt verschwinden“, prognostiziert Schäfer.
„Die Griechen haben alle Probleme der Welt“, führt er weiter aus und warnt davor, griechische Verhältnisse mit denen in Irland zu vergleichen. Die enorme Bankenabhängigkeit und das starke Wachstum der Banken in Irland macht es für Irland bedrohlich, die Steigerung der Staatsverschuldung alleine meistern zu wollen. Die Ratings und dadurch bewirkten Zinsaufschläge bewirken in Irland eine Verteuerung der Refinanzierung, die destabilisierend wirken kann.
Dr. Tobias Schmidt, Vorstand der Feri EuroRating Services AG erläutert detailliert das Bewertungsverfahren für Fondsgesellschaften und die Auswertungen, die zur Nominierung von Fonds führen. Objektivität der Kriterien und Transparenz der Maßstäbe stehen dabei im Vordergrund. Der Fernsehsender n-tv fügt den fachlichen Ausführungen die Optik und Kommentare von Berichten hinzu, die die Themen und Probleme der Anlagethemen illustrieren.
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Glanzvolle Feri EuroRating Awards 2011
Vier Augen sehen mehr
Von Dr. Oliver Everling | 22.November 2010
Berater-Lotse.de Experten kooperieren: „Erstmals lässt eine deutsche Vermögensverwaltung ihre Anlageempfehlungen von einer unabhängigen, auf Kapitalanlegerecht spezialisierten Anwaltskanzlei prüfen“, heißt es dazu vom Online-Portal www.berater-lotse.de.
In der bisherigen Praxis der Anlageberatung erhält der Kunde Informationen über die Wirtschaftlichkeit und das Risiko seines Investments aus einer Hand durch den Finanzdienstleister. Die eigentümergeführte, auf Honorarbasis arbeitende Vermögensverwaltung CISAMAG schlägt einen neuen Weg ein. Sie führt mit dem „Vier-Augen-Prinzip“ eine strikte Trennung der wirtschaftlichen und rechtlichen Prüfung der Anlageempfehlung ein.
Dabei beschäftigt sich die wirtschaftliche Beratung mit Aspekten der Produktrendite, den Anlagekosten und der Transparenz der Investmentstrategie und wird wie bisher vom Vermögensverwalter selbst durchgeführt. Die auf Kapitalanlagerecht spezialisierte Anwaltskanzlei Gallandi untersucht nach dem Prüfsystem Assets Legal Control (ALC) unabhängig die Rechtsrisiken des Wertpapiers auf Grundlage des Verkaufsprospektes.
Das maximale Verlustpotenzial, die Flexibilität der Handelbarkeit des Produkts und die Einhaltung von Transparenzvorschriften stehen im Vordergrund. Beide Experten sind auf berater-lotse.de vertreten, dem Online-Portal für unabhängige Finanz-, Steuer- und Rechtsexperten. Die Kooperation sei ein Ansatz, die Stärken zweier unterschiedlicher Fachgebiete zu bündeln und durch eine präventive, auf das Risiko einer Anlageempfehlung ausgerichtete Beratung verlorengegangenes Vertrauen zurückzugewinnen, so die berater-lotse.de Experten.
Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Vier Augen sehen mehr
ETFs vergleichen lohnt sich
Von Dr. Oliver Everling | 19.November 2010
„Euro Government Exposure“ heißt nicht unbedingt, dass alle europäischen Staaten durch einen so bezeichneten Exchange Traded Fund (ETF) abgebildet werden, warnt Thomas Merz. Götz Kirchhoff, Geschäftsführer von AVANA Invest (www.avanainvest.com), diskutierte mit Bettina May, Senior Client Relationship Manager von ETF Amundi, und Thomas Merz, Head ETF Securities von Credit Suisse, auf der „2010 Morningstar Investment Konferenz“ in Frankfurt am Main über die notwendige qualitative und quantitative Analyse von passiven ETFs.
May macht deutlich, dass die von ETF Amundi aufgelegten ETFs stets den Namen des Index auch im Namen des Fonds führen. Dadurch kann der Anleger leicht erkennen, welchen Index er durch Erwerb des ETFs folgt. May fordert dazu auf, auch sorgfältig die Spreads zu beachten. Diese können bei verschiedenen ETFs auf den gleichen Index weit auseinander liegen.
Ebenso sind die unterschiedlichen Replizierungsmethoden, Kosten und Möglichkeiten zur Generierung einer Outperformance zu beachten. Kirchhoff zeigt dazu die Performanceunterschiede verschiedener ETFs im Vergleich zum DAX Index. IShares DE T/T, db-x-trackers S/T, Lyxor S/A, ETFlab R/T, Comstage S/T und Amundi S/T. Die Wertentwicklung ist an einer Nulllinie abzutragen, die eine genaue Replikation des verfolgten Index implizieren würde. Tatsächlich liegen die meisten ETFs unter dieser Linie. Wie weit sich die Fonds von der Nulllinie entfernen und wie stark die Differenzschwankungen sind, geben dem Investor einen Hinweis auf die Trackingqualität der ETFs.
Der Amundi ETF bildet den MSCI Germany ab – Kirchhoff hinterfragt die Performancesprünge, die bei diesem Fonds zu beobachten waren. May erklärt diese mit Steuererträgen, die man aus Dividenden zurückbekommen habe, so dass sich für den ETF daraus ein Zusatzertrag ergeben hat. Der MSCI Germany und DAX seien allerdings unterschiedliche Indices, merkt May an, ein Vergleich mit den anderen Fonds ist somit nur eingeschränkt möglich.
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für ETFs vergleichen lohnt sich
Schlüssel zur „Key Investor Information“
Von Dr. Oliver Everling | 19.November 2010
„Key Investor Information“ nach der OGAW IV sind „vollharmonisierte“ Informationen in der Europäischen Union, die nicht für spezifische Verhältnisse einzelner Länder abgeändert werden können. Daraus resultieren einige Probleme, berichtet Rudolf Siebel vom BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (www.bvi.de) auf der „2010 Morningstar Investment Konferenz“ in Frankfurt am Main (www.morningstar.de). KID muss in Deutschland entgegen den Vorgaben der EU-Richtlinie bereits am 1. Juli 2011 dem Anleger zur Verfügung gestellt werden.
Die BaFin-Genehmigung von Fonds-Vertragsbedingungen muss ca. Anfang April bis spätestens Mitte Juni 2011 erfolgen. Siebel zeigt auf, wie der Zeitstrahl für die BaFin mit den Beratungen im Bundestag und im Bundesrat kollidiert. Wenn am 17. Juni 2011 die erneute Beratung im Bundesrat und Zustimmung erfolgt, müssen gut zwei Wochen später am 1. Juli 2011 die Investmentgesellschaften das neue Gesetz gelesen und umgesetzt haben.
Siebel erläutert den Ersatz des Vereinfachten Verkaufsprospekts durch ein „Key Information Document“ (KID), zu Deutsch: „das Dokument mit den wesentlichen Anlegerinformationen“. Das KID enthält die von der OGAW-Richtlinie und Verordnung (EU) 583/2010 vorgegebene „Key Investor Information“ (KII), zu Deutsch: „wesentliche Anlegerinformationen“.
Es geht um eine voll standarisierte Information über wesentliche Charakteristika des Fonds in knapper Form (2-Seiter) – mit einer Haftungseinschränkung: Es gibt keine Haftung für Angaben des KID, außer wenn sie irreführend, unrichtig oder widersprüchlich zu den entsprechenden Teilen des (vollständigen) Prospektes sind. Das Informationsblatt hat eine Darstellung der wichtigsten Kategorien von Anlagegenständen im Sinne der Anlagestrategie, ggfs. branchen-, regionaler und sonstiger Anlageschwerpunkt usw. zu bieten.
Zur „Key Investor Information“ gehört eine Rendite-/Risikodarstellung in Form eines einfachen, numerischen Ratings. Die numerische Skala von 1 bis 7 ist vom Gesetzgeber vorgegeben, die Klassifizierung hat auf Grundlage der vergangenen Volatilität mit einer Beschreibung des Indikators und der Beschreibung der nicht vom Indikator erfassten Risiken zu erfolgen. Detailvorgaben zur Klassifizierung fehlen noch, merkt Siebel an.
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Schlüssel zur „Key Investor Information“
Morningstar Credit Ratings sind anders
Von Dr. Oliver Everling | 19.November 2010
“Wir beurteilen Verbindlichkeiten als eine Forderung gegen die zukünftigen Cashflows von Unternehmen”, sagt Heather Brilliant, CFA, Director of Securities Research bei Morningstar Inc. (www.morningstar.de). Aktien- und Kreditanalysten arbeiten bei Morningstar „in Tandem“, wie Brilliant formuliert. Der Aktienanalyst führt die erste Analyse des Unternehmens durch. Der Kreditanalyst fordert diese Analyse heraus, indem er das Ausfallrisiko fokussiert. Aus der Zusammenarbeit werden Investmentideen generiert.
Brilliant stellt auf der „2010 Morningstar Investment Konferenz“ in Frankfurt am Main Einzelheiten des neuen Ansatzes von Morningstar vor, das seit letztem Jahr weltweit auf Unternehmen angewandt wird, in Europa auf 216 Unternehmen. Brilliant stellt den Einfluss von Wechselkosten von Kunden, immateriellen Wirtschaftsgütern dar.
„Wir zielen auf Emittentenratings“, sagt Brilliant und macht klar, dass Ratings von Morningstar in direkte Konkurrenz zu Ratings von Moody’s oder S&P’s treten, nicht nur durch Gebrauch ihrer bekannten Ratingsymbole, sondern auch durch die Anspruch, Ausfallwahrscheinlichkeiten zu ermitteln. Der Fokus liege auf solche Unternehmen, bei denen Morningstar eine von den führenden Agenturen abweichende Meinung gut begründen könne.
Bisher wurden 630 Ratings veröffentlicht. Allein Investoren tragen die Kosten des Ratings, es gibt keine Gebührenzahlungen von Emittenten wie bei Moody’s oder S&P’s. Das Modell beruhe auf den Erfahrungen aus den letzten 10 Jahren, die aus dem Aktienresearch der Ratingagentur gespeist werde. „Wir decken die Unternehmen ab, die für Anleiheinvestoren wirklich interessant sind“, sagt Brilliant.
Brilliant beteuert, transparenter als andere Ratingagenturen zu sein, da Kunden der Agenturen vollen Zugang zu allen Daten und Annahmen in der Modellierung und Entscheidung des Ratings haben würden. Wettbewerbsanalyse, Cashflow-Prognose, Szenarioanalyse, quantitative Checks und Ratingkomitee sind die wesentlichen Bausteine des neuen Kreditratings.
Geschäftsrisiko, Cash-Flow-Cushion, Sovency Score, Distance to Default – dies sind die Markenzeichen des neuen Ratings von Morningstar. Vier Scores gelangen in den finalen Entscheidungsprozess des Ratingkomitees.
Brilliant gibt eine Übersicht über die Unterschiede der Ratings von Morningstar im Vergleich zu anderen NRSROs, national anerkannter Ratingagenturen in den USA wie S&P’s oder Moody’s. Brilliant zeigt einige Statistiken und konkrete Scores, die für eine Reihe von Unternehmen ermittelt wurden. „Wir haben einige dramatische Unterschiede ermittelt“, sagt Brilliant.
Die von Brilliant aufgezeigten Unterscheiden haben einen massiven Einfluss auf die Einschätzung durch Investoren. Brilliant erläutert sowohl Fälle, nach denen die Urteile von Morningstar besser ausfallen, ebenso aber Fälle, in denen Morningsatr vor höheren Risiken warnt. Linde AG (BBB) und Deutsche Telekom AG (BBB-) gehören zu den Gesellschaften, die bisher „zu gut“ eingestuft werde und vor denen Morningstar aufgrund der vorgefundenen Fakten nun mit schlechteren Ratings warnt.
Brilliant zeigt schonungslos die Gesichtspunkte auf, die den Urteilen der führenden US-Agenturen entgegengesetzt werden müssen. Ein bestechendes Argument liegt für Morningstar in der besseren Integration mit der Beurteilung der Aktien, denn nur eine ganzheitliche Sichtweise vermag die von Gläubigern zu tragenden, langfristigen Risiken adäquat abbilden.
Themen: Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Morningstar Credit Ratings sind anders