Deutschland rollt in China die Innovation davon
Von Dr. Oliver Everling | 15.März 2021
In Cangzhou werden die ersten Autofahrer abgeschafft und durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt: Baidu, Inc., ein führendes KI-Unternehmen mit der chinesischen Variante der Google-Suchmaschine, erhielt von den Verkehrsbehörden von Cangzhou Zulassungen für 35 Fahrzeuge, um kommerzialisierte autonome Fahrvorgänge zu demonstrieren, und außerdem Zulassungen für 10 Fahrzeuge, um fahrerlose Tests durchzuführen. Mit diesen Zulassungen kann Baidu „als erstes Unternehmen in China mit verschiedenen Monetarisierungsmechanismen für autonome Fahrdienste experimentieren“, berichtet das Unternehmen. Dies sei ein Meilenstein auf dem Weg von Baidu Apollo zur Kommerzialisierung.
Mit diesen Zulassungen sieht sich Baidu Apollo in der Lage, praktische Anwendungen seiner intelligenten Transportdienste in Cangzhou zu zeigen und verschiedene Mechanismen zur Erhebung von Gebühren für Kunden zu untersuchen, z.B. Rabatte, Probetickets und freiwillige Zahlungen für Fahrten, die erstmals von autonom fahrenden Kraftfahrzeugen durchgeführt werden. Im August 2020 eröffnete Baidu den Apollo Go Robotaxi-Dienst in der Innenstadt von Cangzhou, der es den Menschen ermöglicht hat, eine kostenlose Robotaxi-Fahrt über ihr Smartphone zu bestellen. Baidus Roboterachse bietet den Menschen in Cangzhou nicht nur zusätzlichen Komfort und Sicherheit, sondern ist auch ein intelligentes Elektrofahrzeug, das durch die Reduzierung der CO2-Emissionen zum Umweltschutz beiträgt.
Die Zulassungen werden es Baidu auch ermöglichen, fahrerlose Fahrzeuge in Cangzhou zu testen. Damit ist Baidu das erste Unternehmen, das dieses Vertrauen der Stadtverwaltung in die Zuverlässigkeit der Technologie erreicht hat. Baidu Apollo erhielt diese Erlaubnis zuvor in Changsha und Peking im September bzw. Dezember 2020. „Baidu ist das erste und einzige Unternehmen, das für fahrerlose Tests auf offener Straße in der chinesischen Hauptstadt zugelassen ist. International erhielt Baidu Apollo in Kalifornien die Erlaubnis, fahrerlose Tests durchzuführen“, heißt es aus dem Unternehmen.
Baidu investiert seit 2013 in autonomes Fahren. Der Cangzhou-Zulassung gingen insgesamt 50.000 Kilometer lokaler Tests auf offener Straße in Begleitung von Sicherheitsfahrern voraus, ohne dass Unfälle zu verantworten waren. Zum 1. März 2021 sammelte die Cangzhou-Flotte von Baidu insgesamt 524.696 Kilometer Testkilometer, wobei jedes Auto durchschnittlich 17.490 Kilometer zurücklegte. Dies sieht Baidu als einen Beweis für die Sicherheit und Zuverlässigkeit autonomer Fahrzeuge mit Apollo-Antrieb.
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Hoteliers suchen Positionierung in der Krise
Von Dr. Oliver Everling | 15.März 2021
Besonders in der Krise suchen Hoteliers die schnellsten und effektivsten Strategien, um neue Einkommensquellen zu finden, die Liquidität zu steigern, Arbeitsplätze zu erhalten und das Überleben eines Unternehmens zu sichern. Gesucht werden daher ganzheitliche, markt- und bedarfsorientierte „Betriebssysteme“ zur Steuerung eines Unternehmens. Ein solches System wird in der Regel alle strategischen Entscheidungen beeinflussen, wie Geschäftsidee, Gründung Entwicklung und Ausrichtung der Angebote, Zielgruppenauswahl, Kommunikation, Wachstum und Marktdurchdringung.
Auf das System der Energie-Resonanz-Positionierung® richtet sich daher für viele Unternehmer die Hoffnung, den Hebel, das Herzstück und die Basis für ihren Unternehmenserfolg zu finden, da sich das System in vielen Unternehmen bereits als der bedeutendste Wirkungskettenverstärker für alle Steuerungsmaßnahmen eines Unternehmens gezeigt hat.
„Es führt Unternehmer und Investoren zu zielsicheren Entscheidungen, bereitet den erfolgreichen Generationswechsel vor“, sagt der zertifizierte Positionierungs-Professional
Antonio Guida, „und ermöglicht eine erfolgreichen Wissens-Transfer. Indem auf Erfahrungen anderer aufgebaut wird, kann es der schnellste Weg sein, um zielsicher neue Führungskräfte und Mitarbeiter auszuwählen und eine treffsichere Personalauswahl zu erzielen.“
In der Hotellerie wird das System eingesetzt, um Unternehmen zur Marke und zum geschätzten Arbeitgeber wachsen zu lassen. Damit verbessert es das Unternehmensrating und damit auch den Unternehmenswert durch günstigere Refinanzierung. Indem es beispielsweise die Prozesse einer Restrukturierung beschleunigt, löst das System bei Franchisesystemen eine neue Sogwirkung im Markt aus und ist auch sonst in Hotelgruppen der rote Faden bei Unternehmenssanierungen und Fusionen.
Start-ups im Hotelwesen suchen oft noch ihren Kompass zum Aufbau eines erfolgreichen Konzepts. So kann das Positionierungssystem als ein Kompass fungieren, der den Existenzgründer gezielt in die Alleinstellenpotenziale führt und diese auszuschöpfen hilft.
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Scope Group außer Kontrolle
Von Dr. Oliver Everling | 13.März 2021
Der Skandal um die Greensill Bank und um das Credit Rating der Scope Ratings GmbH für diese Bank wirft die Frage auf, wie die Verhältnisse bei der Scope Group außer Kontrolle kommen konnten. Dies beantwortet sich aus den unterschiedlichen Verhältnissen in den USA, die eine über ein Jahrhundert gewachsene Ratingkultur haben, und den Verhältnissen in Europa sowie speziell in Deutschland.
Die Notwendigkeit der Regulierung der Ratingagenturen ist seit mehr als 20 Jahren ein Thema. Der Enron-Skandal im Oktober 2021 war ein Buchhaltungsskandal, an dem die Enron Corporation, ein amerikanisches Energieunternehmen mit Sitz in Houston, Texas, beteiligt war. Ein weiterer Skandal fügte sich im Sommer 2002 bei WorldCom hinzu, der damals zweitgrößten Fernsprechgesellschaft der USA. Vergleichbare Skandale gab es in Europa: Nachdem die Parmalat S.p.A. zum weltweit führenden Unternehmen bei der Herstellung von Milch mit langer Lebensdauer im Ultrahochtemperaturverfahren geworden war, brach es 2003 mit einer Eigenkapitallücke in zweistelliger Milliardenhöhe zusammen.
Bei diesen Skandalen spielte das Versagen von Wirtschaftsprüfern eine entscheidende Rolle, ähnlich wie bei der von Ernst & Young geprüften Wirecard AG. Die falschen Signale aber, an eine gute Bonität dieser Unternehmen zu glauben, wurden im Vertrauen auf die Testate der Wirtschaftsprüfer von den Ratingagenturen gegeben. Die Ratingagenturen waren dann auch die Überbringer der schlechten Nachrichten.
Die damaligen Erfahrungen führten in den USA schon 2006 zu einer umfassenden Regulierung der Ratingagenturen – genannt Nationally Recognized Statistical Rating Organizations (NRSRO) – in den USA durch den am 30. September 2006 von George W. Bush unterzeichneten Credit Rating Agency Reform Act of 2006. In Europa ließ die Regulierung jedoch auf sich warten: Erst der Zusammenbruch der zweitgrößten Investmentbank in den USA, Lehman Brothers, im Jahr 2008 brachte nach Milliardenverlusten auch in den Portfolios europäischer institutioneller Anleger wie auch Privatanleger den entscheidenden Impuls auch in Europa die Ratingagenturen zu regulieren.
Die Regulierung der Ratingagenturen in Europa hat sich dabei stark an den Erfahrungen in den USA orientiert. Außerdem liegt es auch im Interesse aller Beteiligten – Aufsicht, Ratingagenturen, Emittenten, Anleger, Öffentlichkeit – möglichst vergleichbare Standards zu haben, um Ratings weltweit vergleichen zu können. In der Kommunikation von Bonitätsurteilen liegt die zentrale Aufgabe von Ratingagenturen und ihren in Buchstaben ausgedrückten Ratings.
Im Unterschied zu den USA gab es damals in Europa nur wenige, im Verhältnis zu den US-amerikanischen Agenturen sehr kleine Agenturen, von denen die meisten nach den Asien- und Russland-Krisen 1998 oder in Zusammenhang mit der Vorstellung des Konsultationspapiers der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich im Juni 1999 für das neue Rahmenwerk der Bankregulierung, Basel II gegründet wurden. Mit der über ein Jahrhundert gewachsenen Geschichte der führenden US-Agenturen wie Moody’s, S&P und FitchRatings hatten diese Agenturen wenig gemeinsam.
Dennoch orientierte sich auch die EU-Regulierung an den Standards, die bei diesen Agenturen zu verlässlichen Garanten der Qualität ihrer Arbeit geworden waren. Fragen der Lösung von Interessenkonflikten wurden nach dem Prinzip des besten Branchenstandards gesetzlich kodifiziert und für alle verbindlich gemacht. So verband sich an die EU-Regulierung über Ratingagenturen in Europa die Erwartung, dass die Agenturen in Europa auch in ethischer Hinsicht ähnlich oder sogar noch besser arbeiten würden als ihre amerikanischen Vorbilder, eine ähnliche Governance entwickeln würden und sich gerade auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit Enron, WorldCom, Parmalat und später Lehman Brothers besonders strenge Regeln auferlegen würden.
Um die in Deutschland von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA als Beispiel zu nehmen, trifft dies auch auf die meisten Agenturen in Deutschland zu. Die folgenden Abbildungen zeigen, wie sich die Beteiligungsverhältnisse der jeweiligen Ratingagenturen darstellen. Aus Gründen des Datenschutzes sind die Namen von natürlichen Personen mit ihren Wohnorten und Geburtsdaten ausgeblendet (Quelle: PALTURAI GmbH, https://palturai.com/, zum Vergrößern auf die Grafik klicken):
ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH
Creditreform Rating AG
GBB-Rating Gesellschaft für Bonitätsbeurteilung GmbH
Rating-Agentur Expert RA GmbH
Im Falle der Scope Group ergibt sich dagegen für die Öffentlichkeit nur das folgende Bild:
Für alle registrierten und zertifizierten Ratingagenturen in der Europäischen Union gilt die Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. September 2009 über Ratingagenturen (ABl. L 302 vom 17.11.2009, S. 1-31). Danach gilt: Eine Ratingagentur erkennt, beseitigt oder bewältigt tatsächliche oder potenzielle Interessenkonflikte, die die Analysen und Urteile ihrer Ratinganalysten, Mitarbeiter oder anderer natürlicher Personen, deren Dienstleistungen von der Ratingagentur in Anspruch genommen oder von ihr kontrolliert werden und die direkt an der Abgabe von Ratings beteiligt sind, und der Personen, die Ratings genehmigen, beeinflussen können, und legt diese klar und unmissverständlich offen.
Eine Ratingagentur veröffentlicht die Namen der bewerteten Unternehmen oder verbundenen Dritten, von denen sie mehr als 5 % ihrer Jahreseinnahmen erhält. Eine Ratingagentur gibt in folgenden Fällen kein Rating ab oder teilt für den Fall eines bereits abgegebenen Ratings sofort mit, dass das Rating möglicherweise betroffen ist:
a) die Ratingagentur oder Ratinganalysten, Mitarbeiter oder andere natürliche Personen, deren Dienstleistungen von der Ratingagentur in Anspruch genommen oder von ihr kontrolliert werden und die direkt an der Abgabe von Ratings beteiligt sind, und Personen, die Ratings genehmigen, besitzen direkt oder indirekt Finanzinstrumente des bewerteten Unternehmens oder eines verbundenen Dritten oder halten direkt oder indirekt Eigentumsanteile an diesem Unternehmen oder verbundenen Dritten, ausgenommen Beteiligungen an diversifizierten Organismen für gemeinsame Anlagen einschließlich verwaltete Fonds wie Pensionsfonds und Lebensversicherungen;
b) das Rating wird für das bewertete Unternehmen oder den verbundenen Dritten abgegeben, das bzw. der mit der Ratingagentur direkt oder indirekt in einem Kontrollverhältnis steht;
c) wenn ein Ratinganalyst, ein Mitarbeiter oder eine andere natürliche Person, deren Dienstleistungen von der Ratingagentur in Anspruch genommen oder von ihr kontrolliert werden und die direkt an der Abgabe von Ratings beteiligt ist, und jede Person, die Ratings genehmigt, Mitglied des Verwaltungs- oder Aufsichtsorgans des bewerteten Unternehmens oder eines verbundenen Dritten ist oder
d) ein Ratinganalyst, der an der Festlegung des Ratings beteiligt war, oder eine Person, die ein Rating genehmigt hat, zu dem bewerteten Unternehmen oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen in einem Verhältnis stand, das einen Interessenkonflikt verursachen kann.
Eine Ratingagentur soll ebenfalls unverzüglich bewerten, ob Gründe für eine Änderung eines Ratings oder den Widerruf eines Ratings vorliegen.
Nach der EU-Verordnung über Ratingagenturen sind die Eigentumsverhältnisse offenzulegen.
Der Initiator der Scope Group, der selbst nie studiert oder einen Hochschulabschluss erreicht hat, stammt aus einer weit verzweigten Unternehmerfamilie (siehe PALTURAI GmbH, https://palturai.com/). Die Registrierung und damit die Aufsicht der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde in Paris bezieht sich nur auf die Scope Ratings GmbH. Im Unterschied zu den anderen Ratingagenturen ist die Scope Group auf die Persönlichkeit des Initiators zugeschnitten, der sich weitreichende Einflussmöglichkeiten auch im täglichen operativen Geschäft der Agentur sichert.
Daher genügt die Betrachtung der Scope Ratings GmbH nicht, sondern es sind die Ratings der Scope Ratings GmbH im Zusammenhang mit den Aktivitäten der gesamten Gruppe zu sehen und darüber hinaus: So bietet sich für den Initiator allein durch die hundertprozentig von ihm kontrollierten Schoeller Invest GmbH und Schoeller Corporation GmbH, über die die Anteile an der Agentur indirekt gehalten werden, eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten.
So können stille Beteiligungen vereinbart oder Optionen verkauft werden, die bei Eintritt gewünschter Resultate eine Beteiligung an den Erträgen erlauben. Während beispielsweise bei der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH alle Beteiligten namentlich bekannte, natürliche Personen sind, handelt es sich bei den Gesellschaftern der im obigen Diagramm gezeigten Unternehmen der Scope Group wiederum meist um juristische Personen, an denen wiederum Beteiligungsverhältnisse bestehen oder die „sich selbst“ gehören, wie im Falle von Stiftungen.
Da es beim Skandal um das Scope Rating für die Greensill Bank u.a. auch auf die Beteiligungsverhältnisse ankommt, stellt sich die Frage, wie weit die Aufsicht der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde reichte. Die Gesamtheit der Scope Group mit ihren Hintergesellschaften und -gesellschaftern ist außerhalb ihrer Kontrolle, da sich ihr Mandat auf die Ratingagentur bezieht.
In keiner anderen Ratingagentur wurden die Gestaltungsmöglichkeiten durch Gründungen, Umgründungen (von GmbH zu AG zu SE & Co. KGaA, Stiftung usw.), Insolvenz (FondsScope GmbH) und inaktive Gesellschaften (SACEF Abwicklungsgesellschaft mbH, Scope Ratings AG, eine weitere Scope Ratings GmbH, Scope Survey GmbH, Schoeller Asset Management GmbH usw.) so genutzt wie durch den Initiator der Scope Group.
Daher fragt es sich auch, ob es von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde möglicherweise doch versäumt wurde, das dahinter stehende Gesamtgeschäftsmodell zu hinterfragen: Warum ist es für einen solchen Unternehmer attraktiv, über zwei Jahrzehnte hinweg Gesellschaften mit hohen Verlusten zu betreiben? Warum geben sich Geldgeber von Scope damit zufrieden, dass von Scope nur ein Marktanteil von 0,62 % (2019) in fast zwei Jahrzehnten erreicht wurde?
Warum lassen sich dennoch die Anteile an diesen Gesellschaften zu immer höheren Preisen verkaufen, trotz wiederholender Skandale (Beschwerdekammer der Europäischen Aufsichtsbehörden einig gegen Scope Ratings, Kein Verlass auf Scope Fondsrating, Kein Verlass auf Scope Ratings)? Warum dieses System aus Aufsichtsräten, Vorständen, Geschäftsführungen, Kuratorien, Beiräten und Botschaftern? Warum werden die Funktionen ausgerechnet von Prominenten besetzt, die ohnehin schon durch viele andere Mandate in Anspruch genommen sind?
Siehe auch Bremer Greensill Bank ruft Bankenaufsicht auf den Plan, Rating mit Geschmäckle, Greensill bedroht Ansehen von Scope.
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Verwundbare Telekommunikation
Von Dr. Oliver Everling | 12.März 2021
Die Deutschen sind durch verschiedenste Vertragsmodelle an Dienstleister gebunden. Davon profitieren am meisten die Unternehmen aus der Branche der Telekommunikation, denn am häufigsten treten ungewollte Vertragsverlängerungen im Bereich der Telekommunikation auf. Über die Hälfte der in einer Umfrage von forsa im Auftrag der Verbraucherzentrale Befragten hat angegeben, immer wieder die Kündigung ihres Mobilfunkvertrages zu vergessen.
Die langfristigen Credit Ratings der Deutschen Telekom zum Beispiel werden von den drei maßgeblichen Ratingagenturen Moody’s mit Baa1, S&P mit BBB und FitchRatings mit BBB+ angegeben. Kaum schlechter auch Vodafone mit Moody’s Baa2, S&P und FitchRatings gleichauf mit BBB und Telefonica (Eplus, O2, ALDI usw.) mit Moody’s Baa3, S&P BBB- und FitchRatings mit BBB.
Mit etwa 17 Prozent an zweiter Stelle stehen Fitnessstudios sowie Tanz-, Musik- und Sportunterricht, der häufig nicht wahrgenommen, aber dennoch bezahlt wird. Gerade in unsicheren Zeiten wie der Pandemie hilft es diesen Unternehmen, dass Kunden nicht so können wie sie wollen. 14 Prozent haben einen Sparvertrag oder Ähnliches, aus dem sie raus wollen und etwa 12 Prozent befinden sich in der Vertragsschleife eines Streaming-Anbieters.
Sollte der Gesetzgeber aber mehr Verbraucherschutz durchsetzen, würden insbesondere die Unternehmen der Telekommunikation unter verstärktem Wettbewerb leiden. Die rechtlich eingeschränkten Wechselmöglichkeiten kommen diesen Unternehmen in besonderem Maße zugute, wie die Statistik zeigt.
Mehr Infografiken finden Sie bei Statista
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Im Alter wie im Urlaubshotel wohnen
Von Dr. Oliver Everling | 12.März 2021
Wie stark die deutsche Bevölkerung altert, zeigt eine Statista-Grafik auf Basis der Bevölkerungsprognose des Statistischen Bundesamtes. Die sich bis 2060 entwickelnde Urnenform der Alterspyramide in Deutschland – unten schmal und nach oben breiter werdend – kommt zustande, weil einerseits die Geburtenzahlen abnehmen und andererseits die Lebenserwartung zunimmt.
Wenn die so genannte Babyboom-Generation in Rente geht, werden die geburtenstarken Jahrgänge der Zeit von 1955 bis 1965 das staatliche Rentensystem in den kommenden Jahren finanziellen Belastungen aussetzen, für die es mangels gesetzlicher Kapitaldeckung der Rente keine Vorsorge gibt.
Um möglichst vielen Menschen trotz düsterer Perspektiven der gesetzlichen Rentenversicherung einen würdigen Ruhestand zu verschaffen, befasst sich Antonio Guida mit dem Umbau von Bestandsimmobilien. Antonio Guida ist Geschäftsführer der TEAM HotelConsult GmbH in Erwitte. „Viele Hotels eignen sich für einen Umbau als Senioren-Wohnimmobilien,“ analysiert Guida, „wir haben daher die passenden Lösungen.“
Mehr Infografiken finden Sie bei Statista
„Für die Prognose wurde eine moderate Entwicklung bei der Entwicklung der Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und der Bevölkerungswanderung (Zu- und Wegzug) angenommen. Auf der oben verlinkten Seite des Statistischen Bundesamtes können Sie bei diesen drei Annahmen variieren und sich dafür jeweils weitere Alterspyramiden anzeigen lassen“, so der Kommentar aus dem Hause Statista.
Ströer sicherte sich schon 2015 mit Statista das „Netflix der Statistik“. Die Ströer SE & Co. KGaA mit Sitz in Köln ist ein Medienunternehmen und einer der größten Anbieter für Out-of-Home Medien in Deutschland. Weltweit beschäftigt das Unternehmen etwa 12.200 Mitarbeiter, davon sind rund 2.400 Mitarbeiter im Segment Digital OOH & Content tätig. Die Ströer SE ist seit Juni 2020 in dem deutschen Aktienindex MDAX gelistet. Der MDAX umfasst 60 Unternehmen, die nach Marktkapitalisierung auf den DAX folgen. Der MDAX gehört neben dem DAX, dem SDAX und dem TecDAX zum sogenannten Prime Standard.
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Investmentprozesse geraten immer mehr in Frauenhand
Von Dr. Oliver Everling | 11.März 2021
ESG steht für Environmental, Social, und Governance – das, was nachhaltiges Wirtschaften ausmacht. Was einst von den Pionieren der oekom research AG in München schon in den 1990er Jahren entwickelt wurde, ist heute unverzichtbarer Teil von Investmentprozessen. Mit den neuen Kriterien verbinden sich auch neue Analysten – auffällig dabei, dass es sich meist um Frauen handelt. So hat die Fondsgesellschaft Comgest ihr ESG-Research-Team aufgestockt und setzt damit einmal mehr weibliche Akzente bezüglich des Faktors „Nachhaltigkeit im Investmentprozess“. Das Team aus ESG-Spezialisten ist nun von drei auf sechs Mitglieder erweitert worden.
Zu den neuesten Zugängen zählen Petra Daroczi und Xing Xu, die 2021 bzw. 2020 als ESG-Analystinnen an Bord geholt wurden. Das aufgestockte Team steht unter der Leitung von Sébastien Thévoux-Chabuel, der auf rund 22 Jahre Erfahrung in der ESG-Analyse zurückgreifen kann. Die ESG-Spezialisten arbeiten vorwiegend von Paris aus, wo zwei Drittel der Investmentprofis von Comgest angesiedelt sind – darunter Mitarbeiter der Teams für Europa, Global, USA, Schwellenländer und Japan.
Petra Daroczi ist in ihrer neuen Rolle für die ESG-Analyse von Aktien der entwickelten Märkte, insbesondere aus dem US-Raum, zuständig. Sie war zuvor bei Aberdeen Standard Investments in Singapur als ESG-Spezialistin beschäftigt und bringt über 11 Jahre an Branchenerfahrung mit.
Xing Xu, deren Muttersprache Mandarin ist, analysiert primär chinesische Unternehmen. In diesem Sinne arbeitet sie eng mit den Research-Teams von Comgest für die Strategien Schwellenländer, Asien und China zusammen, die in Paris, Hongkong und Singapur sitzen. Bevor Xing Xu zu Comgest kam, war sie als Analystin bei der Fosun Group tätig. Für ihre außerordentlichen Leistungen, die sie im Investment-Research für den Bereich der chinesischen erneuerbaren Energien erbrachte, wurde sie vom CFA-Institut ausgezeichnet.
Bereits Ende 2019 war Sabrina Achà Sanz als ESG-Beauftragte zu Comgest gestoßen und koordiniert seither die internen sowie externen Reporting- und Kommunikationsprozesse. Vor ihrem Wechsel zu Comgest war sie vier Jahre lang als Kundenbetreuerin bei Bloomberg in London tätig. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Beratung von Anlegern zur Nutzung von ESG-Daten und Analysen sowie der Integration von ESG-Faktoren in traditionelle Analysen.
Für ihre Leistung im ESG-Bereich erhielt die Fondsgesellschaft das zweite Jahr in Folge von der Finanzinitiative der Vereinten Nationen (UN PRI), die Prinzipien für verantwortliches Investieren entwickelt hat, die Bestnote von „A+“ in allen drei Bewertungsbereichen. Comgest verfolgt eine aktive Shareholder-Politik und beteiligt sich regelmäßig an Dialogen, Abstimmungen und Brancheninitiativen. Alleine im Jahr 2020 führte die Fondsboutique mit mehr als 1301 Unternehmen einen intensiven Dialog zu ESG-Themen und beteiligte sich zusammen mit anderen Investoren an mehreren Initiativen – darunter die erste Investoreninitiative auf Länderebene gegen die Abholzung des Regenwaldes in Brasilien. Als Mitglied einer weiteren Investorengruppe nahm Comgest an Gesprächen mit einer Reihe von Technologieriesen wie Facebook und Google teil, die von Menschenrechtsfragen im Zusammenhang mit Datenschutz und -sicherheit handelten.
Im vergangenen Jahr nahm Comgest seitens der Kunden den verstärkten Wunsch nach Portfolios wahr, die strenge ESG-Kriterien verfolgen. Um auf diese Nachfrage einzugehen, erweiterte Comgest seine Produktpalette durch die Einführung von Plus Fonds für paneuropäische, Schwellenländer- sowie globale Aktien. Sie werden nach demselben Qualitätswachstumsansatz wie alle anderen Strategien verwaltet, wenden jedoch zusätzlich eine formale Ausschlusspolitik für fossile Brennstoffe an. Die Plus Fonds sind so konzipiert, dass sie die Kriterien führender europäischer SRI-Labels wie Towards Sustainability (Febelfin, Belgien), FNG (Deutschland) und Luxflag (Luxemburg) erfüllen.
Sébastien Thévoux-Chabuel, Head of ESG bei Comgest, sagt: „Die Einbettung von ESG-Analysen in unsere Investmententscheidungen ist eine natürliche Folge unseres wachstumsorientierten, langfristigen Anlagestils und zeigt darüber hinaus, wie wichtig es uns ist, verantwortungsvoll mit dem Vermögen unserer Kunden umzugehen. Unsere neuen Team-Mitglieder bringen eine beträchtliche Tiefe und Vielfalt in unser ESG-Research und -Reporting ein. Unser Ziel ist es, unseren Kunden weiterhin die höchsten Standards im Bereich des Nachhaltigen Investierens zu bieten.“
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Wachsam bei Livinguard
Von Dr. Oliver Everling | 10.März 2021
Die Corona-Pandemie hat viele Manager erst mit den Technologien der Videokonferenzen richtig vertraut gemacht. Ungewohnt ist es aber immer noch, wenn der Vorstand einer Aktiengesellschaft vor rund 70 Teilnehmern aus dem fahrenden Auto seinen lange erwarteten Vortrag hält. Für Fragen und Antworten steht er auch zur Verfügung – bis ein Funkloch die Teilnehmer buchstäblich im Dunkeln lässt. „Antivirale Gesichtsmasken: Wie ein Start-up den Weltmarkt aufmischt“ ist das Thema des Events.
Zu ungewöhnlichen Unternehmern gehören ungewöhnliche Geschichten. So passt der beschriebene Auftritt zu Sanjeev Swamy, Chief Technology Officer der spektakulären Firma Livinguard AG, die ihren Sitz in der Bahnhofstrasse der Schweizer Stadt Zug nimmt, zum Anspruch der Firma. Für sein Unternehmen habe er Geld von KKR eingesammelt.
„Mir kam die Idee zur Livinguard-Technologie 2010, als mich ein befreundeter britischer Brigadegeneral mit einem interessanten technischen Problem konfrontierte. Seither haben die Partner und Kollegen, die sich mir mit der Zeit angeschlossen haben, diese Technologie so enorm vorangebracht, wie ich es mir nie erträumt hätte. Dass wir nun in der Lage sind, Mensch und Umwelt auf so einzigartige Weise zu helfen, empfinde ich als großes Geschenk. Es wäre uns nicht gelungen, wenn wir nicht über Jahre hinweg immer wieder aus Rückschlägen gelernt hätten“, sagt Sanjeev Swamy.
Rückschläge gab es im Leben des Inders und jetzt Schweiz-Fans schon genug. Sanjeev Swamy, Jahrgang 1961, hat schon einiges erlebt. So berichtet er, dass ihm eine Fabrik in Indien komplett herunterbrannte und er noch heute auf das Geld der Versicherung warte. Weitere wirtschaftliche Tragödien verbinden sich für ihn nicht nur mit Douceur Sportswear Mgf. Co. Pvt. Ltd. in Mumbai, Indien, sondern auch in Deutschland mit der Douceur Brands Germany GmbH, HUCKE BERLIN GmbH, BUSCH Fashion GmbH, Whoopi Fashion GmbH oder Douceur Retail GmbH.
Mit seinem neuen Versuch, der Livinguard AG, kombiniert Sanjeev Swamy einmal mehr seine technischen Ideen mit den Erfahrungen aus der Textilbranche. „Die Livinguard Technologie zerstört wissenschaftlich bewiesen > 99.9% von SARS-CoV-2″, schwärmt Sanjeev Swamy.
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Monetäre und fundamentale Treiber für Aktien positiv
Von Dr. Oliver Everling | 10.März 2021
Die Weltwirtschaft wird die vor einem Jahr begonnene Erholung im Laufe dieses Jahres fortsetzen. Dabei dürfte es zu größeren Unterschieden zwischen den einzelnen Regionen kommen: Bisher lag China beim Wachstum vorne. Die bisherige Entwicklung sei von deutlichen Unterschieden in den Entwicklungen der verschiedenen Länder geprägt, berichtet Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt der FERI Gruppe.
Im ersten Halbjahr könnten die USA die Führung übernehmen, danach dürfte dann auch Europa deutlich aufholen. FERI gehe derzeit noch davon aus, dass sich die Schwierigkeiten beim Impfen in Europa überwinden lassen werden. Das Aufbauprogramm in Europa sieht Angermann durchaus in einer relevanten Größenordnung, so dass er sich von diesem positive Impulse verspricht.
In den USA sei durch den massiven Fiskalstimulus mit einem deutlichen Wachstumsschub zu rechnen. „Mit Blick auf China interessiert uns, dass hier eine Rückführung der massiven fiskalischen Stimuli zu erwarten ist.“ Der Wachstumstreiber in China werde der private Konsum und die private Investition sein. „Beim hundertjährigen Bestehen der Kommunistischen Partei Chinas wird man nicht mit negativen wirtschaftlichen Nachrichten konfrontiert sein wollen“, spekuliert Angermann.
„Wenn der private Konsum in den USA in den kommenden Monaten anzieht, trifft er auf begrenzte Kapazitäten, weil viele Unternehmen sich von der Corona-Krise noch nicht ausreichend erholt haben oder ganz aufgeben mussten. Steigende Preise sind dann sehr wahrscheinlich. Das ist bereits ansatzweise sichtbar“, so Angermann.
Noch werde ein starker Anstieg der Inflation durch die gedämpfte Preisentwicklung im Dienstleistungssektor verhindert. Doch das könne sich in absehbarer Zeit ändern. „Die Inflationserwartungen an den Kapitalmärkten sind bereits gestiegen, und auch die Zinsstrukturkurve zeigt mittlerweile einen deutlich steileren Verlauf als vor der Pandemie“, erläutert Angermann. Sogar Ökonomen, von denen man es nicht erwartet, würden sich inzwischen mit Sorgen melden.
„Wir halten es für wahrscheinlich, dass die Inflationsrate in den USA im nächsten Jahr über 3 % liegen wird. Es sind aber auch Entwicklungen denkbar, dass die Inflationsrate über 4 % gehen könnte“, analysiert Angermann. Die Anleihemärkte bleiben entsprechend schwach.
Die Aussicht auf steigende Inflationsraten setzt vor allem die Anleihemärkte unter Druck. Insbesondere bei Staatsanleihen ist mit weiteren Kursverlusten zu rechnen. Die Aktienmärkte profitieren einerseits von einem weiterhin günstigen fundamentalen und geldpolitischen Umfeld, könnten aber unter dem Eindruck weiter steigender Zinsen zunehmend in die Defensive geraten.
Vor diesem Hintergrund rechnet Angermann in den kommenden Monaten mit einem fragilen „Risk on“-Szenario. Das Marktumfeld für Risikoaktiva wie Aktien und Rohstoffe bleibt dabei grundsätzlich positiv, dennoch kommt es für den Anlageerfolg entscheidend auf eine stärkere Steuerung innerhalb der einzelnen Anlagesegmente an. Zyklische Aktien sind in diesem Umfeld gegenüber Wachstumswerten klar zu bevorzugen, speziell der Technologiesektor könnte deutlich korrigieren, gibt Angermann zu bedenken. „Sorglosigkeit hat Rekordniveau erreicht. Zunehmend fließt spekulatives Geld in die Märkte.“
Mit Blick auf Aktien sei die Verbesserung der Gewinntrends 2021 positiv, aber durch Zinsanstieg ergeben sich steigende Marktrisiken. Renten erwarten Kursverlustrisiken, da ein deutlicher Zinsanstieg 2021 kaum zu vermeiden sein wird. Industriemetalle sieht Angermann noch im Aufwärtstrend, wie auch Öl mit einer deutlichen Belebung. Vorerst stehe Gold noch durch den Zinsanstieg unter Druck. Strategisch werde Gold aber durch die Geldpolitik unterstützt. Bei den Immobilien sieht Angermann den Beginn von Korrekturen in einzelnen Märkten, so dass Trends nur noch selektiv attraktiv seien. Private Equity treffe auf ein günstiges Umfeld, jedoch seien hier adverse Zinseffekte zu beachten. Ebenso sind bei Hedge Funds zunehmend Überraschungspotentiale zu berücksichtigen. Der Dollar bleibe vorerst robust.
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FERI leidet nicht an Corona
Von Dr. Oliver Everling | 10.März 2021
Das Bad Homburger Investmenthaus FERI hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen: Die Gesamterlöse legten um fast 20 Prozent von 166,5 auf 197,7 Mio. Euro zu, das EBIT stieg deutlich auf 41,8 Mio. Euro (IFRS-Zahlen). Auch das betreute Vermögen im Konzernverbund mit MLP ist höher als zuvor, denn es erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 39,2 auf 42,7 Mrd. Euro – und das „trotz desaströser Kursverläufe“, fügt Marcel Renné hinzu, seit 2019 Vorstandsvorsitzender der FERI AG.
Jedoch täuscht, dass die Pandemie nicht auch die Arbeit der Experten bei der FERI belastet hätte, aber das Haus in Bad Homburg blieb wirtschaftlich gesund: „Trotz der vielfältigen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie war 2020 für uns bislang das beste Jahr in unserer 34jährigen Firmengeschichte“, sagte Marcel Renné im Rahmen des virtuellen Jahrespressegesprächs.
Die Kerngeschäftsfelder Investment Management, Investment Consulting und Investment Research wurden weiter ausgebaut. Dazu trugen zahlreiche neu gewonnene oder ausgebaute Mandate bei privaten und institutionellen Kunden bei. „Der Verdrängungswettbewerb ist weiterhin im Gange“, berichtet der Vorstandschef.
Insgesamt betreut FERI rund 300 Privatvermögen (Familien) sowie rund 200 institutionelle Investoren, die sich von den Investmentlösungen der FERI überzeugen lassen. Die von FERI gemanagten Investmentlösungen haben im Berichtszeitraum deutlich an Volumen gewonnen: „Unsere Konzepte konnten auch in einem schwierigen Anlageumfeld mit einem stabilen, in weiten Teilen zweistelligen, Performanceprofil überzeugen“, so Marcel Renné. „Wir haben die notwendige Größe, um auf die Wettbewerbsherausforderungen zu reagieren.“ Zugleich spricht Marcel Renné davon, dass sehr viel auch noch Manufaktur sei, so dass Individualität nicht zu kurz kommt.
Im Bereich Alternative Investments verwaltet FERI inzwischen mehr als 9 Mrd. Euro. Tochtergesellschaften mit stabilem Wachstum Die FERI-Tochtergesellschaften in Luxemburg und in der Schweiz haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich weiterentwickelt. Am Standort Schweiz hat FERI mit dem jüngst erfolgten Zukauf des Vermögensverwalters Limmat Wealth AG den Grundstein für weiteres Kunden- und Asset-Wachstum gelegt. Globale Zukunftstrends im Fokus Auch künftig setzt FERI auf Wachstum und den weiteren Ausbau des Leistungs- und Investmentangebots. Im Fokus stehen vor allem globale Zukunftstrends wie Nachhaltigkeit oder innovative Technologien.
„Mit unserem etablierten FERI Cognitive Finance Institute, dem eigenen SDG Office und dem Innovation Hub in der Schweiz sind wir hier hervorragend aufgestellt“, betont Marcel Renné. „Wir nennen es SDG, nicht ESG.“ Klimaneutraliltät ist das erklärte Ziel des Unternehmens in Bad Homburg.
Das FERI Cognitive Finance Institute habe als strategisches Forschungszentrum der FERI Gruppe frühzeitig ermöglicht, relevante Zukunftstrends zu erkennen und deren Auswirkungen für Unternehmer, Vermögensinhaber und Investoren zu analysieren. Für das laufende Jahrzehnt bis 2030 habe das Institut den Begriff der „Progressive Twenties“ (oder „Roaring Twenties“) geprägt. Demnach zeichneten sich der Klimawandel, die Digitalisierung und die Monetisierung als dominante Trends für die neuen 20er Jahre ab.
„Progressive Trends bieten strategischen Investoren besonders attraktive Möglichkeiten, da sie sich relativ unabhängig vom zyklischen Umfeld entwickeln“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand und CIO von FERI sowie Leiter des FERI Cognitive Finance Institute. Als strategische Anlagethemen für das laufende Jahrzehnt sieht FERI daher speziell die Bereiche Nachhaltigkeit, Technologie und Sachwerte.
Überwölbendes Thema ist für Heinz-Werner Rapp der Klimawandel. Sehr starke, sehr dominante Trends werden sich über viele Jahre fortsetzen und verdienen daher besondere Beachtung. „Die nächsten Jahre werden in einem ganz anderen Tempo ablaufen, die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre werden von ganz entscheidender Bedeutung sein. Tipping-Points haben wir bereits erreicht. Für uns bedeutet das ein Handlungszwang, Investitionen in Dekarbonisierungstechnologie sind vorgegeben.“
Diese Dinge seien nicht mehr esoterisch oder nur in grünen Parteiprogrammen nachzulesen. Sogar die Notenbanken würden nun in diese Prozesse integriert. „Hier kommen große, gewaltige Investitionspakete auf uns zu.“
Progressive Effekte sieht Rapp bei Künstlicher Intelligenz (KI). denn der exponentielle Zuwachs der potentiellen Leistungsfähigkeit von KI-Systemen korrespondiere mit der exponentiellen Datengenerierung, der exponentiellen Zunahme strukturierter Daten und exponentieller Kapazitätszunahme. Das strahle ab auf den Umgang mit Wissen. Computerisierung, Konnektivität, Information, Wissen, Prognose und Autonomie sind die Stufen des Entwicklungspfands der Digitalisierung. Dabei sieht Rapp die Verlagerung der relativen Positionen von den USA Richtung China.
Notenbanken betreiben monetäre Staatsfinanzierung und werden zu öffentlichen „Bad Banks“, warnt Rapp, denn Notenbanken würden sich als „staatliche Finanzagenturen“ positionieren. Die EZB halte ab 2021 rund 45 % der EWU-Staatsschulden in ihrer Bilanz.
New Energy, Smart Mobility, Food usw. werden mit Themenaktien, Impact Investing und Private Equity abgebildet. KI, IoT, QC, Blockchain – nichts, was nicht schon von FERI in den Blick genommen wurde.
Themen: Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für FERI leidet nicht an Corona
ESMA Leitlinien zur internen Kontrolle von Ratingagenturen
Von Dr. Oliver Everling | 10.März 2021
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA veröffentlichte “Leitlinien zur internen Kontrolle von Ratingagenturen”.
Diese betreffen Angelegenheiten im Zusammenhang mit der internen Kontrollstruktur und den internen Kontrollmechanismen, die erforderlich sind, um die tatsächliche Einhaltung von Artikel 6 Abs. 1, 2 und 4 sowie Anhang I Abschnitt A der Verordnung über Ratingagenturen (RatingVO) durch eine Ratingagentur sicherzustellen.
In den Leitlinien werden die Erwartungen der ESMA in Bezug auf die Bestandteile und Merkmale eines wirksamen internen Kontrollrahmens und wirksamer interner Kontrollfunktionen in einer Ratingagentur dargelegt.
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