Hoffnungen in Südkorea
Von Dr. Oliver Everling | 15.Februar 2018
Nach Emil Wolter, Portfoliomanager Emerging Markets bei der internationalen Fondsgesellschaft Comgest, sind für die südkoreanische Wirtschaft nach wie vor die sogenannten Chaebols; größere Familienunternehmen, die meist aus verschiedenen Sparten bestehen und als Mischkonzerne auch großen Einfluss auf die Politik nehmen. „Aber wir beobachten zunehmend, dass diese Verflechtungen allmählich aufbrechen und das Land auch im Bereich der Corporate Governance bereits spürbare Fortschritte gemacht hat.“
Für Investoren könnten die Reformen nach seiner Meinung längerfristig positiv sein, wenn sie die großen Konzerne zu Verbesserungen ihrer Corporate Governance zwingen. Positive Signale sind etwa von Südkoreas größtem Unternehmen, Samsung Electronics, zu vernehmen.
So sollen rund zehn Prozent der eigenen Aktien aus dem Verkehr gezogen werden. Darüber hinaus hat sich der Konzern verpflichtet, seine Dividende in den kommenden drei Jahren zu verdoppeln und damit einen Interessensausgleich zwischen der kontrollierenden Lee-Familie und den Minderheitsaktionären herbeizuführen. Wenn die Mitsprachemöglichkeiten der Aktionäre erweitert und Anreize für höhere Investitionen und Dividendenzahlungen geschaffen werden, könnten die Shareholder Returns und damit die Bewertungen im Laufe der Zeit steigen.
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Milliarden statt Ideen
Von Dr. Oliver Everling | 14.Februar 2018
CDU, CSU und SPD setzen in ihrem Koalitionsvertrag einen Schwerpunkt auf Bildung. Im Fokus steht die Stärkung der Ausbildungsberufe. „Wir begrüßen diesen Schritt“, sagt Anja Hofmann, Vorstandsmitglied der auf Studienfinanzierung spezialisierten Deutschen Bildung. „Es ist wichtig, dass Bildungsalternativen zum Studium wieder aufgewertet werden, um sie für junge Menschen wieder attraktiver zu machen.“
Wer ein Studium für den richtigen Weg hält, sollte allerdings nicht an der Finanzierung scheitern. Dieses Ziel ist auch im Koalitionsvertrag verankert. „Die angekündigte Aufstockung des Bafögs um eine Milliarde Euro klingt zunächst viel, allerdings verteilt sie sich auf vier Jahre“, erklärt Hofmann. Auch sei nicht klar, welcher Anteil davon tatsächlich bei bedürftigen Studenten ankommen wird. Die Stärkung des Bafögs sei dennoch ein Schritt in die richtige Richtung, ebenso wie der Ausbau von Stipendienprogrammen, die häufig auch an die Bafög-Richtlinien geknüpft seien.
„Auch nach dem Ausbau des Bafögs fallen vermutlich zahlreiche Studenten durch das Raster“, befürchtet Hofmann. Auslandsstudiengänge und private Hochschulen sind mit zusätzlichen Kosten verbunden. Hinzu kommen die Lebenshaltungskosten in den Unistädten, die besonders wegen der Mieten weiterhin stark anziehen werden. „Private Studienfinanzierung wird ein unverzichtbarer Baustein in der Bildungsfinanzierung bleiben und einen Beitrag zur Bildungschancengerechtigkeit leisten“, sagt Hofmann. Über den deutschlandweiten Studienfonds der Deutschen Bildung können Studenten flexible Beträge beantragen und gleichzeitig ein Trainingsprogramm für den Berufseinstieg nutzen.
Dem Koalitionsvertrag fehlen Ideen und Visionen. Neue Ansätze, Methoden, Verfahren oder Konzepte sucht man nicht nur zum Thema Bildung vergeblich. Zwar wird an vielen Stellen des Koalitionsvertrages von „mehr“ und „fördern“ gesprochen, zugleich aber auch versprochen, die Steuerbelastung und Belastung mit Sozialabgaben des Bürgers nicht weiter zu erhöhen.
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Security Ratings als Sicherheitsbewertungen
Von Dr. Oliver Everling | 14.Februar 2018
BitSight Sicherheitsbewertungen (Security Ratings) sind ein Messwert für die Sicherheitsperformance einer Organisation. Ähnlich Kreditratings werden BitSight Sicherheitsbewertungen durch die Analyse von extern einsehbaren Daten erstellt. Mit tagesaktuellen Bewertungen ausgestattet sollen Organisationen damit das Cyber Sicherheitsrisiko über ihre gesamte Systemlandschaft proaktiv identifizieren, quantifizieren und managen können.
Anders als bestehende Werkzeuge zur Sicherheitsbewertung, die Unternehmensrichtlinien und Verhalten in regelmäßigen Abständen untersuchen, misst BitSight fortlaufend die Sicherheitsperformance basierend auf Hinweisen auf kompromittierte Systeme, Sorgfalt, Benutzerverhalten und Datensicherheitsverletzungen, um einen objektiven, evidenzbasierten Maßstab der Performance zu bieten. Dieser datengetriebene Outsight-In Ansatz erfordert keine Informationen von der bewerteten Entität. Mit BitSight Sicherheitsbewertungen können Organisationen von einem Zeit und Richtlinien basierten Sicherheitsrisiko Management zu einem fortlaufenden, ergebnisorientierten Model übergehen, welches sowohl effektiv als auch effizient ist.
Der Sicherheitsbewertung liegt eine Rechenformel zugrunde, die das Ergebnis auf einer Skala normiert: BitSight Sicherheitsbewertungen reichen von 250 bis 900. Je höher das Rating, desto besser hat das Unternehmen bewährte Sicherheitsverfahren implementiert. BitSight Sicherheitsbewertungen werden mit Hilfe eines Algorithmus berechnet, der extern einsehbare Daten analysiert und klassifiziert. Die Bewertungen werden basierend auf vier Klassen von Daten ermittelt: kompromittierte Systeme, Sorgfalt, Benutzerverhalten und Datensicherheitsverletzungen.
BitSight vereinfacht die komplexen Sicherheitsprobleme
des Performancevergleichs gegenüber internen oder externe Entitäten,das Lieferantenrisikomanagement unddas Reporting gegenüber Vorständen und Aufsichtsräten. Zeitnahe, datengetriebene Analysen der Sicherheitsverfahen geben einen kontinuierlichen Überblick der Sicherheit ihres Unternehmens. Zum ersten Mal können Geschäftsentscheidungen anhand einer Sicherheitsbewertung (Security Rating) gemacht werden und Investitionen zielgerichtet gesteuert werden, damit die Sicherheit ihrer Organisation gesteigert wird. Mailto:patrick.steinmetz@bitsighttech.com für weitere Informationen.
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KMU-Beratermonitor Digitalisierung
Von Dr. Oliver Everling | 14.Februar 2018
Die Digitalisierung ist für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) einrelevanter Faktor geworden – aber halten Unternehmen und ihre Beraterinnen und Berater mit dieser Entwicklung Schritt? Der Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.“ untersucht diese Thematik jetzt mit einer Umfrage. Im Mittelpunkt stehen der Einsatz digitaler Instrumente sowie ihre Bedeutung für die Zukunftssicherung derUnternehmen. Teilnehmen am „KMU-Beratermonitor Digitalisierung“ können Unternehmensberaterinnen und -berater bis zum 28. Februar 2018 unter www.digitalisierung.kmu-berater.de.
„Vor zwei Jahren haben wir diese Umfrage zum ersten Mal durchgeführt. Damals wurde deutlich, dass viele KMU-Berater das Thema Digitalisierungin ihr Beratungsportfolio aufgenommen haben. Die Ergebnisse zeigtenauch den Umfang des Beratungsbedarfs: Denn viele Kunden nahmen die Digitalisierung vor allem als Bedrohung war“, erläutert Dr. Angelika Kolb-Telieps, Vorstandsmitglied der KMU-Berater. „Wir möchten jetzt erfahren, welche Entwicklungen es in den letzten zwei Jahren gegeben hat. Aufdieser Basis wollen wir aktuelle Handlungsbedarfe identifizieren, um denWeg der Unternehmen noch zielorientierter begleiten zu können.“
Die erste Hälfte der knapp 30 Fragen befasst sich mit dem Stand der Digitalisierung in den Beratungsunternehmen selbst. Im Vergleich mit denErgebnissen aus der Umfrage 2016 soll ermittelt werden, wie gut dieBerater/innen gerüstet sind, um den Trend der Digitalisierung zu begleiten und als Pioniere Akzente zu setzen. Gefragt wird unter anderem nachSoftware-Tools zur Effizienzsteigerung, digitalen Arbeitsinstrumenten oder den Beratungsangeboten etwa im Bereich digitalisierte Fertigung (Industrie 4.0). Aber auch die Auswirkungen digitaler Methoden auf das eigene Geschäftsergebnis sowieden Umsatz werden angesprochen.
Die zweite Hälfte des Fragebogens konzentriert sich auf den Stand derDigitalisierung bei den beratenen Unternehmen. Im Mittelpunkt sollen die Fortschritte stehen, die die Unternehmen in den letzten zwei Jahren aus Sicht der Berater/innen gemacht haben. Themen sind etwa die angebotenen digitalen Produkte oder Dienstleistungen oder der Einsatz digitaler Medien in Marketing und Akquisition. Auch die wichtigsten Hürden bei der digitalen Transformation und das Thema Datenschutz werden betrachtet.
Die Ergebnisse der Umfrage wird die „Projektgruppe Digitalisierung“ der KMU-Berater aufgreifen und in die Entwicklung eines Beratungskonzepts zur Begleitung der digitalen Transformation speziell in KMU einfließen lassen.
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Wieviel kosten politische Risiken 2018?
Von Dr. Oliver Everling | 13.Februar 2018
Laut Arif Husain, Head of International Fixed Income und Lead Portfolio Manager der Dynamic Global und Global Aggregate Bond Strategie bei T. Rowe Price, stellt sich 2018 für Fixed Income-Investoren eine entscheidende Frage: Wie sollten politische Risiken eingepreist werden?
Mexiko müsse sich nicht nur auf den Sieg des linksorientieren Präsidentschaftskandidaten Andrés Manuel López Obrador bei der Wahl im Juli gefasst machen, das Land habe zudem mit der Drohung der USA zu kämpfen, aus dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) auszutreten. Vor diesem Hintergrund seien mexikanische Assets kurzfristig anfällig für politische Risiken.
Dennoch beschränkten sich die politischen Risiken nicht nur auf die Schwellenländer. Auch in den entwickelten Ländern würden sie zu einem wichtigen Thema werden. So bleibe weiterhin die Unsicherheit bestehen, ob Trumps Regierung ihre Versprechen umsetzen werde und könne: Zwar sei die Steuerreformen durchgesetzt worden, staatliche Konjunkturmaßnahmen und die Gesundheitsreform würden aber weiter aufgeschoben. Im internationalen Kontext stehe die USA zudem vor neuen, anspruchsvollen NAFTA-Verhandlungen mit Kanada und Mexiko – eine Aussicht, die den US-Dollar zuletzt zu belasten schien.
In Europa hingegen seien die Bedenken hinsichtlich zunehmende populistischer Strömungen zurückgegangen. Risiken blieben jedoch durch die Wahl in Italien am 4. März und die Unruhen bezüglich des Brexits weiterhin bestehen. „All diese Faktoren konstituieren ein hochinteressantes politisches Umfeld, das viele Möglichkeiten bieten, jedoch auch schnelle Reaktionen erfordern wird.
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Tiefstapelei beim Wirtschaftswachstum
Von Dr. Oliver Everling | 12.Februar 2018
Die Eurozone ist wieder in den Blick der Analysten über die Weltwirtschaft gerückt. „Mit einem geschätzten BIP-Wachstum von 2,5 % im Jahr 2017 gemäß Eurostat weist die Währungsunion eine seit 2007 nicht dagewesene wirtschaftliche Expansion auf“, stellt Olivier de Berranger, Chief Investment Officer bei La Financière de l’Echiquier (LFDE) in seinem aktuellen Makro-Ausblick fest. „Das ist eine große Überraschung, da noch vor einem Jahr die Konsensprognose bei einem BIP-Wachstum von 1,4 % bis 1,7 % lag.“
Die Frage sei nun, ob sich ein solcher Trend im Jahr 2018 fortsetzen könne. Wenn man den Prognosen Glauben schenkt, wohl eher nicht, wie de Berranger anmerkt.
Demgegenüber seien die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen günstig, die Rentabilität habe sich – außerhalb des Finanzsektors – erholt und übertreffe die historischen Höchststände von Anfang 2017. Überdies sieht der CIO von LFDE eine Zunahme bei der Kaufkraft der Bevölkerung und misst den Unternehmen Spielraum bei der Preisgestaltung zu.
Alles in allem geht Olivier de Berranger davon aus, dass die Analysten auch in diesem Jahr zu tief stapeln, und er traut der Eurozone 2018 ein Wirtschaftswachstum von sogar mehr als 2,5 % zu.
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Kommentar zu den Empfehlungen der HLEG
Von Dr. Oliver Everling | 9.Februar 2018
Am 31. Januar wurde der finale Bericht der von der EU Kommission eingesetzten High Level Expert Group on Sustainable Finance (HLEG) veröffentlicht. Der Kommentar dazu von der Münchner Ratingagentur oekom research AG ließ nicht lange auf sich warten: Damit lege die Gruppe nun ein umfangreiches Set an Empfehlungen vor, wie der Gesetzgeber die Entwicklung eines nachhaltigen Finanzmarktes unterstützen kann, in dem die Integration von ESG-Aspekten einerseits die Finanzmarktstabilität fördert und zudem dabei hilft, die EU-Umwelt- und Sozialziele zu erreichen.
„Dabei beziehen die Empfehlungen neben dem Handlungsbedarf bei den konventionellen Finanzratings nun auch explizit Nachhaltigkeitsratings als Teil der Lösung ein. Angesichts der essentiellen Funktion von Nachhaltigkeitsresearch für die Lenkung der Kapitalströme ist dies eine unerlässliche Voraussetzung, um das Ziel des Berichts – die Finanzierung einer nachhaltigen Wirtschaft – überhaupt zu erreichen. Denn Nachhaltigkeitsratings sind für fast alle HLEG-Empfehlungen ein Schlüssel-Baustein,“ argumentieren die analytischen aus München, „um sie umzusetzen bzw. wirksam werden zu lassen.“
Der Handlungsbedarf bei konventionellen Ratingagenturen in Bezug auf deren Risikoansatz, Geschäftsmodellen und Zeithorizont im Bewertungsansatz sei zwar im Bericht klar benannt. Es fehle jedoch eine durchschlagende Empfehlung, die diese Probleme lösen würde. „Qualitätsanforderungen wie der Deep Data Delivery Standard, die sich auf alle Arten von Ratingagenturen beziehen, sind deshalb unerläßlich“, so oekom research.
Robert Haßler, CEO von oekom research: „Wir begrüßen die Empfehlungen der HLEG und begleiten den Sustainable Finance-Prozess aktiv. Die darin formulierten Anforderungen decken sich in weiten Teilen mit unserem methodischen Ansatz. Kunden, die unser Nachhaltigkeitsresearch nutzen, sind somit gut gerüstet, die zukünftigen Bestimmungen zu erfüllen. Und auch die Unternehmen, die bereits jetzt ein gutes Nachhaltigkeitsmanagement zeigen, bekommen durch die HLEG-Empfehlungen weiteren Rückenwind, was letztlich einer nachhaltigen Entwicklung nützt.“
Weitere Einzelheiten kommentiert die oekom research auf ihrer Website www.oekom-research.com.
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Stimmen der AllianzGI
Von Dr. Oliver Everling | 7.Februar 2018
Allianz Global Investors (AllianzGI) zieht auf Basis des eigenen Abstimmungsverhaltens eine gemischte Bilanz der Hauptversammlungssaison 2017. Um die Transparenz über die Ausübung der Aktionärsrechte zu erhöhen, bietet AllianzGI nun „in Echtzeit aggregierte und detaillierte Informationen über das Abstimmungsverhalten auf Aktionärsversammlungen“ an. Zusätzlich gibt es Erläuterungen bei Stimmenthaltung oder Ablehnung der Vorschläge des Vorstands.
Eugenia Unanyants-Jackson, Leiterin ESG Research bei AllianzGI, kommentiert: „Die Entwicklung dieses Reporting-Tools unterstreicht die Bedeutung, die AllianzGI einem aktiven Engagement sowie der Berücksichtigung ökologischer, sozialer und von Corporate-Governance-Faktoren bei der Unternehmensführung beimisst. Gleichzeitig ist es ein wichtiges Instrument für den aktiven Dialog mit Unternehmen.“
Insgesamt habe AllianzGI im vergangenen Jahr weltweit auf 7.961 Aktionärsversammlungen über 83.488 Anträge seitens der jeweiligen Unternehmensleitung oder von Aktionären abgestimmt. Auf mehr als zwei Drittel der Hauptversammlungen (68 Prozent) stimmte AllianzGI gegen mindestens einen Tagesordnungspunkt, so die Statistik. Insgesamt wurden 24 Prozent aller Tagesordnungspunkte abgelehnt. Das war immer dann der Fall, wenn die Anträge nach Überzeugung von AllianzGI nicht den Interessen der Aktionäre dienten.
Deutlich mehr Ablehnungen seitens AllianzGIs als im Vorjahr habe es 2017 bei den Themen Wiederbestellung von Vorstands-/Aufsichtsratsmitgliedern, Management-Vergütung und bei Kapitalmaßnahmen gegeben. Darüber hinaus trete AllianzGI weltweit regelmäßig in einen aktiven Dialog mit Unternehmen über Fragen der Strategie, der Corporate Governance, des Managements von Risiken, des Umweltschutzes, sozialer Standards sowie anderer für die Anlageentscheidung als wesentlich angesehenen Themen.
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Hoffnung auf steigende Mieten
Von Dr. Oliver Everling | 6.Februar 2018
Steigende Mieten lassen hoffen: Der stärkste Mietanstieg in den vergangen Monaten erfolgte in den 7A-Standorten mit +3,3% im Vergleich zum Vorjahr, gefolgt von der B-Kategorie (13-Standorte, +2,4%), ermitteln die Experten von Catella Research. „Mit dem erstmaligen Überschreiten der 10,00 €/m² Spitzenmietgrenze in der Kategorie der D Standorte (26) auf nunmehr durchschnittlich 10,31 €/m² (10,25€ in 2016) zeigt sich, dass die gesunde wirtschaftliche Situation bis tief in die Regionen hinein strahlt. Spitzenreiter bei den Mieten ist aktuell Frankfurt mit 39,90 €/m² – der geringste gemessener Wert wird in Salzgitter mit 7,00 €/m² gemessen.“
Mit einer durchschnittlichen Spitzenrendite von 3,30% an den 7 A Standorten (-37 Basispunkte gegenüber 2016) unterschritt diese Kategorie erstmals die 4% Schwelle, berichtet Catella Research. Der durchschnittliche Rendite Abstand zwischen A- und B-Standorten (aktuell 203 Basispunkte) wurde in 2017 noch größer, was sich zum einen in der sehr hohen Investorenneigung auf die A Standort Kategorie ausdrückt. Spitzenreiter an den A Standorten sind München und Berlin mit jeweils 3,0% Spitzenrendite, der höchste gemessene Wert der 76 Standorte wird in Solingen (8,5%) erzielt, gefolgt von Wilhelmshaven (8,0%).
“Der durchschnittliche Rendite Abstand zwischen A- und B-Standorten (aktuell 203 Basispunkte) wurde in 2017 noch größer, was sich zum einen in der sehr hohen Investorenneigung auf die A Standort Kategorie ausdrückt“, erläutert Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella. „Zum anderen spiegelt sich in dieser Differenz auch das rationale Marktagieren von Investoren an den sog. B-Standorten wider“, fährt Beyerle fort. Allerdings können die Analysten von Catellea Research bisher – trotz der attraktiven Renditekennziffern und etlichen Marktsondierungen – an den C und D Standorten keine überdurchschnittlichen Investmentaktivitäten per se feststellen. Die Mehrzahl der Investitionen dort resultiere aus Portfolioaktivitäten bzw. basiere auf der Nachfrage lokaler Investoren.
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Mehr Mut nach Normalisierung
Von Dr. Oliver Everling | 5.Februar 2018
„Das Risiko-Rendite-Verhältnis ist für Anleihen wenig attraktiv“, sagt Jean Charles Meriaux, CIO, und Pascal Gilbert, Rentenfondsmanager bei DNCI, zu ihrer Investmentstrategie. „Obwohl wir nicht davon ausgehen, dass es zu einem Crash an den Rentenmärkten kommen wird, bleiben wir bei dieser Anlageklasse, die eine Untergrenze bei den Renditen nahezu erreicht zu haben scheint, weiterhin vorsichtig. Staatsanleihen werden jedoch angesichts ihrer Sicherheit und Knappheit teuer bleiben, aber ihre Entkopplung von Aktien verleiht ihnen im Hinblick auf die Portfoliodiversifikation einen verdienten Platz in jeder Asset Allocation.“ Inflationsgebundene Wertpapiere sollten nach seiner Meinung im Vorlauf einer erneuten, wenn auch moderaten Inflation begünstigt werden.
Bei Unternehmensanleihen komme es zu einem Aufbau von Liquidität, Volatilität und Ausfallrisiko: So weise beispielsweise die sicherere Investment-Grade-Kategorie bei kurzen Laufzeiten von drei bis fünf Jahren nur eine Nominalrendite von 0,2% auf. Der Schlüssel zur Wertsteigerung im Jahr 2018 liege in der Flexibilität, insbesondere bei den Emittenten von Wandelschuldverschreibungen.
„Umgekehrt dürfte die fortschreitende allmähliche Normalisierung der Geldpolitik die Anleger ermutigen,“ glaubt Meriaux, „an den Aktienmärkten weitere Risiken einzugehen. Außergewöhnliche wirtschaftliche Fundamentaldaten sind gute Nachrichten für Aktien aus dem Euroraum. Die Aktienbewertungen sehen nicht übertrieben aus, mit einem geschätzten P/E8 von 14,5x im Jahr 2018. Wir sind nach wie vor fest davon überzeugt, dass Value-Aktien, die zu einem EV/EBITDA9 unter dem historischen Durchschnitt gehandelt werden, eine gute Ausgangsposition haben.“
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