Statistik zum Konjunkturaufschwung

Von Dr. Oliver Everling | 14.Februar 2017

Die europäische Statistikbehörde Eurostat ihre zweite Schätzung zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone im IV. Quartal 2016 veröffentlicht. Demnach setzte sich der Konjunkturaufschwung wie erwartet fort. Entgegen der ersten Meldung von Ende Januar legte das preis- und saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt „nur“ um 0,4% im Vergleich zum Vorquartal zu, kommentiert Analyst Christian Lips vom NORDLB Research Volkswirtschaft. Allerdings liege die Abwärtsrevision im Bereich der zweiten Nachkommastelle, weshalb dies auch nicht überinterpretiert werden sollte. „Immerhin konnte das Wachstumstempo des Sommers gehalten werden. Für das Gesamtjahr 2016 ergibt sich ein Plus von 1,7%.“

Unter den großen Volkswirtschaften wiesen erneut Spanien (+0,7% Q/Q) und die Niederlande (+0,5% Q/Q) die höchsten Wachstumsraten auf, hebt Lips hervor. „Auch Österreichs und Portugals Wirtschaft expandierten mit jeweils 0,6% Q/Q recht kräftig zum Jahresende. Nach einer Verschnaufpause im Sommer erhöhte sich auch die Dynamik in den beiden Euroland-Schwergewichten Deutschland und Frankreich auf 0,4% Q/Q. Dies ist zwar ein solides Wachstum, gerade für Deutschland hatten die Monate Oktober und November aber Hoffnung auf eine noch bessere Entwicklung geweckt.“

„Das Quartalswachstum in Höhe von 0,4% Q/Q wurde vor allem vom öffentlichen Konsum sowie von den Bauinvestitionen gespeist“, schreibt Lips mit Blick auf Deutschland. „Auch der private Konsum legte zu, verlor aber etwas an Momentum. Die preisbereinigten Nettoexporte dämpften erneut die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Die Ausrüstungsinvestitionen entwickelten sich hingegen in Deutschland und der gesamten Eurozone schwach.“

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Konjunkturende erkennen

Von Dr. Oliver Everling | 14.Februar 2017

„Es ist nicht einfach, das Ende eines Konjunkturzyklus zu prognostizieren“, sagt James Swanson, CFA, MFS Chief Investment Strategist. Er sieht aber eine Reihe von Warnsignalen, auf die es zu achten gilt, um das Ende rechtzeitig zu erkennen: 1. abnehmende Gewinnmargen und abnehmender Anteil der Gewinne am BIP, 2. deutlich mehr Fusionen und Übernahmen, 3. steigende Zinsen, 4. ein starker US-Dollar, 5. eine „Story‘‘, die trotz nachlassender Fundamentaldaten ein Andauern des Zyklus rechtfertigt, 6. mangelnde private Investitionen, und 7. deutlicher Anstieg der Unternehmens- und Verbraucherkredite.

„Seit den US-Wahlen im letzten Herbst waren die Anleger wie elektrisiert,“ so Swanson, „doch nach meiner Erfahrung haben Präsidentenwechsel einem in die Jahre gekommenen Konjunkturzyklus noch nie neues Leben eingehaucht. Der derzeitige Aufschwung wird jetzt acht Jahre alt. Zum Vergleich: Im Schnitt dauerten Konjunkturzyklen in den USA fünf Jahre, und der längste Zyklus aller Zeiten gerade einmal zehn. In den letzten Monaten hat sich das Weltwirtschaftswachstum etwas beschleunigt. Es gibt aber wenig Anzeichen dafür, dass dies mehr ist als ein kurzfristiges Zwischenhoch, in einem Zyklus mit vielen Auf und Abs. In den USA steigen die Realeinkommen weniger stark und die Gewinnmargen gehen zurück. Hinzu kommen einige schwache Frühindikatoren. Ich meine deshalb, dass Investoren über den Schutz ihres Kapitals nachdenken sollten – für den Fall, dass der Konjunkturzyklus plötzlich endet.“

Der fast achtjährige Anstieg der Aktienkurse und der Bewertungen sei „eindeutig“ gerechtfertigt, glaubt Swanson. Seit März 2009 verzeichnete der S&P 500 Index etwa 250% Gesamtertrag, vor allem aus zwei Gründen, urteilt der Stratege: erstens wegen der weltweit extrem lockeren Geldpolitik nach der Bankenkrise, durch die die Erträge sicherer Anlagen so niedrig wurden, dass risikoreichere Titel plötzlich wesentlich attraktiver schienen als sonst. Und zweitens wegen der gestiegenen Gewinnmargen — die in diesem Konjunkturzyklus etwa 80– 90% höher waren als im Langfristdurchschnitt — und der höheren Cashflows.

„Ich kann nicht prognostizieren,“ räumt Swanson ein, „ob der Markt 2017 steigt oder fällt. Angesichts der äußerst hohen Bewertungen sollten sich Investoren aber vielleicht mit dem Thema Kapitalschutz befassen. In diesem außergewöhnlichen Konjunkturzyklus hat man viel verdient. Kurzfristig noch mehr zu verdienen, könnte aber schwierig werden.“

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Ratingagenturen als Karriereturbo

Von Dr. Oliver Everling | 8.Februar 2017

Der Online-Marktplatz creditshelf hat einen weiteren Spezialisten von der Ratingagentur Standard & Poor´s für sich gewinnen können: Seit Jahresanfang ergänzt Jan Richardson das Kreditrisikomanagement-Team des Portals für Mittelstands-Kredite. Zudem verstärken mit Christoph Hitzegrad und Jan Joshua Märker ab sofort gleich zwei erfahrene Firmenkunden-Berater die Vertriebsmannschaft von creditshelf.

„Wir freuen uns, dass wir mit Jan Richardson einen weiteren Kreditanalysten von S&P für unser wachsendes Geschäft und unser Team begeistern konnten. Er verstärkt seit Jahresbeginn unser Kreditrisikomanagement“, sagt Dr. Tim Thabe, Gründungspartner und Vorsitzender der Geschäftsführung von creditshelf.

Bevor der 30-jährige Richardson zum creditshelf-Team stieß, hat er als Kreditanalyst für die Chemieindustrie bei S&P gearbeitet. Sie zählt zu den weltweit führenden Ratingagenturen wie Moody’s. Auch hier war der Ratingexperte tätig und hatte sich auf Unternehmen aus dem Bereich Baustoffe konzentriert. Umfangreiche Branchenkenntnisse sammelte er darüber hinaus im Finanzbereich des international agierenden Pharmaunternehmens Novartis Pharma.

Beim Online-Kreditmarktplatz erweitert der Analyst und Wirtschaftswissenschaftler Richardson nun das Kreditrisikomanagement. Das Team nutzt einen aus drei Elementen bestehenden Bewertungsprozess. Er beinhaltet eine externe Bonitätsauskunft über den jeweiligen Kreditnehmer, eine eigene Kreditanalyse und zusätzlich eine qualitative Risikoeinschätzung durch die Experten des Portals für Mittelstandskredite.

Auch die Vertriebsmannschaft von creditshelf stockt personell weiter auf. Mit Christoph Hitzegrad (29) und Jan Joshua Märker (28) wechseln gleich zwei Betriebswirte mit Mittelstandsexpertise von der Commerzbank zum digitalen Kreditmarktplatz. „Beide neuen Kollegen verfügen über mehr als 10 Jahre Erfahrung im Banking und kennen sich als Firmenkundenbetreuer mit den Wünschen und Sorgen der mittelständischen Wirtschaft bestens aus“, freut sich creditshelf-Gründungspartner und Geschäftsführer Dr. Daniel Bartsch über die Neuzugänge.

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Privat insolvent in Bremen

Von Dr. Oliver Everling | 8.Februar 2017

In Bremen werden die meisten Anträge auf Privatinsolvenz gestellt. In der Hansestadt lag die Anzahl gestellter Insolvenzanträge von Privatpersonen nach aktuellen Zahlen bei 1,89 je 1.000 Einwohner. Damit rangiert Bremen an der Spitze aller 16 Bundesländer, gefolgt vom Saarland mit 1,51 je 1.000 Einwohner. Am Ende der Liste landeten Bayern (0,62) und Baden-Württemberg (0,59). Das ergab jetzt eine Berechnung des Fachportals Kreditvergleich.net.

Daten finden sich unter https://www.kreditvergleich.net/studien/ueberschuldung-in-deutschland/

Das Ergebnis ist überraschend, da die „harten“ Zahlen des Statistischen Bundesamts die Bremer mit 1.271 Verbraucherinsolvenzen eigentlich ganz unten in der Statistik sehen. Hier nimmt Nordrhein-Westfalen mit 20.445 Insolvenzen den ersten Platz der Negativskala ein. Die Reihenfolge lässt sich aber schnell mit der Bevölkerungszahl erklären. Werden die Einwohner der Bundesländer indes berücksichtigt, verabschiedet sich NRW mit 1,14 pro 1.000 eher ins Mittelfeld. Bemerkenswert: Niedersachsen bleibt in beiden Varianten oben – 1,39 pro 1.000 Einwohner ist ebenso ein „Spitzenwert“ wie 10.993 in der Gesamtzahl.

„Wir haben die Zahlen auf die Landesbevölkerung umgelegt, damit ein fairer Vergleich der 16 Bundesländer entsteht. Die reine Anzahl gibt lediglich ein verzerrtes Bild wider“, erklärt Marc Opitz, Projektleiter des Fachportals Kreditvergleich.net.

Die Analyse der Verbraucherinsolvenzen wurde im Rahmen einer umfassenden Studie zur Überschuldung durchgeführt. Kreditvergleich.net betrachtete die Verschuldung der Deutschen aus diversen Perspektiven und zieht eine eigene Bilanz aus der aktuellen Wirtschafts- und Marktentwicklung. Privatinsolvenzen sind die extremste Konsequenz für jeden Schuldner.

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Gipfel für Intelligenz in der Finanzberatung

Von Dr. Oliver Everling | 7.Februar 2017

„Ausbildung ist bei weitem der beste Anlegerschutz“, sagt Prof. Dr. Erwin W. Heri vom Swiss Finance Institut und Fintool AG von der Universität Basel. Er spricht auf dem „Gipfel für Intelligenz in der Finanzberatung“ in Frankfurt am Main. Heri weist dies anhand verschiedener Vergleiche nach, wie auch durch die Analyse der Anlagestrukturen.

„Es gibt mehr Risikoprämien als man denkt“, sagt Heri mit Blick auf die unterschiedlichen Assetklassen. Von CAPM über Hedge Fonds, Factor Investing bis zu Smart Beta und „Evidence Based Management“ sieht Heri eine Reihe von Möglichkeiten, Risikoprämien abzuschöpfen.

„The proof of the pudding is in the eating“, agumentiert Heri. Daher befasst sich Heri mit dem Anlageerfolg von Family Offices. Konstanz beim Portfoliomanager, mindestens 10 Jahre Track Record, kein negatives Jahr, zufriedenstellende Statistik und Due Diligence – unter diesen Voraussetzungen wurde eine Shortlist entwickelt, um die Performance zu vergleichen.

„Wir vergleichen nicht mit dem Index, sondern mit einem Indexmandat“, unterstreicht Heri. So zeige sich, dass von den meisten Managern ein MSCI-World-Mandat nicht geschlagen worden sei. Heri fügt hinzu, in welchem Ausmaß die Kosten die Performance beeinflusst habe. So sei die Underperformance sehr hoch mit den Kosten korreliert – „im Prinzip haben die Manager eine Marktperformance abgeliefert, abzüglich ihrer Kosten.“

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Digitale Gemeinschaftsdepots

Von Dr. Oliver Everling | 2.Februar 2017

LIQID bietet Bestands- und Neukunden ab sofort die Möglichkeit an, Gemeinschaftsdepots und Depots für Minderjährige zu eröffnen. Damit kommt der digitale Vermögensverwalter den zahlreichen Anfragen von Kunden und Interessenten nach. LIQID verwaltet das Vermögen von Privatkunden in global diversifizierten Anlagestrategien, die gemeinsam mit HQ Trust, dem Multi Family Office der Familie Harald Quandt, gesteuert werden.

Die Eröffnung eines Gemeinschafts- oder Kinderdepots bei LIQID ist einfach und kostenlos. Im Rahmen eines komplett papierlosen Anmeldeverfahrens wird ein Anlegerprofil erstellt, aus dem LIQID einen individuellen Anlagevorschlag ableitet. Bestandskunden, die ein zusätzliches Gemeinschafts- oder Kinderkonto eröffnen, haben im Kundenbereich gleichzeitig Zugriff auf all ihre Konten. Dabei kann mit einem Mausklick zwischen den einzelnen Konten gewechselt und das jeweils tagesaktuelle Reporting eingesehen werden.

Jonas Tebbe, Head of Product & UX bei LIQID: „Unser Anspruch, online auch mit unseren neuen Angeboten höchste Benutzerfreundlichkeit zu schaffen, war in der technologischen Umsetzung eine echte Herausforderung. Um den gewohnten Standard unseres komplett papierlosen Kontoeröffnungsprozesses und des Reportings zu erhalten, mussten wir rund zwei Drittel – und damit zehntausende Zeilen – unseres Quellcodes umschreiben, denn alle operativen Prozesse sind komplexer und umfangreicher geworden. Unser Ziel ist es, dem Kunden die Geldanlage mit LIQID so einfach wie möglich zu machen und tatsächlich voll digitalisierte Prozesse anzubieten. Das ist vor allem bei Banken, aber auch anderen Robo-Advisorn nicht immer der Fall.“

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Begehrte Fachmarktzentren

Von Dr. Oliver Everling | 1.Februar 2017

Beachtliche Kursgewinne geben der Deutschen Fachmarkt AG recht: Fachmarktzentren sind ein begehrtes Investitionsziel. DEFAMA ist ein Immobilien-Unternehmen mit Fokus auf kleine Einzelhandelsobjekte in kleinen und mittleren Städten, überwiegend in Nord- und Ostdeutschland. Der Blick über die Grenze zeigt, dass auch in Österreich prominent in Fachmarktzentren investiert wird.

So hat für den Offenen Immobilienfonds immofonds 1, der sich an Privatanleger in Österreich richtet, Union Investment die beiden Neubaueinheiten des Fachmarktzentrums Hatric in Hartberg (Steiermark), nordöstlich von Graz, erworben. Das Objekt umfasst eine Mietfläche von ca. 16.000 m² sowie insgesamt 590 Pkw-Stellplätze. Der Neubau erweitert das bestehende Fachmarktzentrum. Er wurde Ende September 2016 eröffnet und ist zu 100 Prozent vermietet. Zu den Mietern zählen namhafte Handelsunternehmen wie C&A, Intersport und die Drogeriekette Müller. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

Verkäufer des Neubaus ist nach Angaben des Fonds die Rutter Immobilien Gruppe, die in Zukunft für die Verwaltung des gesamten Fachmarktzentrums zuständig ist. Die Bestandseinheiten mit einer Fläche von rund 15.000 m², inklusive eines Merkur-Marktes, sind von der Transaktion ausgenommen.

„Die Erweiterung des Fachmarktzentrums Hatric in Hartberg fügt sich gut in das breite Anlagespektrum des immofonds 1 ein“, sagt Dr. Kurt Rossmüller, Vorstand der Union Investment Real Estate Austria AG. „Der Neubau zeichnet sich ebenso wie der Altbau durch seine einladende eingeschossige Gebäudestruktur aus. Starke Ankermieter ziehen Kunden aus der gesamten Region an.“

Das Fachmarktzentrum Hatric hat sich seit seiner Eröffnung 2008 als Einzelhandelsstandort in der Steiermark etabliert, heißt es aus dem Hause der Union Investment Real Estate Austria AG. Besucher aus der Umgebung erreichen es vornehmlich über die B50, die an die A2 angebunden ist, oder per Busanbindung von der Innenstadt aus.

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€uro Fund Awards erfreuen die Fondsmanager

Von Dr. Oliver Everling | 1.Februar 2017

Bei den €uro Fund Awards 2017 hat ARTS Asset Management, ein Unternehmen der C-QUADRAT Gruppe, zum wiederholten Mal zahlreiche 1. Plätze gewonnen, geben die Fondsmanager in einer Pressemitteilung stolz bekannt. Insgesamt haben bei der vielbeachteten Auszeichnung der Finanzen Verlag GmbH (www.eurofundawards.de), die Ende Januar 2017 stattfand, sieben von ARTS Asset Management gemanagte Fonds Preise erhalten.

Prämiert werden bei den €uro Fund Awards die Fonds mit der besten Performance einer Kategorie.  Stichtag für die Bewertung war der 31. Dezember 2016. Die Preise sind ein erneuter Beleg für den langjährigen erfolgreichen Track Record des technischen Handelssystems von ARTS Asset Management. Ziel des trendfolgenden Systems ist es, durch aktives Risikomanagement Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen.

Leo Willert, Geschäftsführer und Head of Trading von ARTS Asset Management sagt: „Wir freuen uns sehr über die zahlreichen Auszeichnungen. Die neuerlichen Awards zeigen, dass unser Handelssystem bestens funktioniert. Unser Anspruch ist es, langfristig auch über turbulente Marktphasen hinweg einen absoluten Wertzuwachs für unsere Anleger zu erzielen.“

Der C-QUADRAT ARTS Total Return Bond investiert über Zielfonds in die jeweils trendstärksten Segmente des Anleihemarktes. Dank seiner Performance über ein und drei Jahre in der Kategorie „Dachfonds überwiegend Rentenfonds“ steht er erneut ganz oben auf dem Siegertreppchen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren konnte der Total Return Bond den 3. Platz erzielen. Der C-QUADRAT ARTS Total Return Bond besticht dabei durch seine Flexibilität. Er kann ohne Einschränkungen aus dem gesamten Universum aller verfügbaren Anleihenfonds unterschiedlichster Laufzeiten, Währungen, Schuldner und Bonitäten wählen und investiert sehr konzentriert in jene Bondsegmente, die die relativ stabilsten Aufwärtstrends aufweisen.

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High Returns From Low Risk

Von Dr. Oliver Everling | 30.Januar 2017

Das neue Buch aus dem FinanzBuch Verlag mit dem Titel „high returns from low risk“ ist seine persönliche Geschichte, die eine Reihe von persönlichen Anekdoten enthält: nämlich die Geschichte von Pim van Vliet. Pim van Vliet ist Gründer und Portfolio-Manager milliardenschwerer Fonds von Robeco. Er ist zugleich Gastdozent  an verschiedenen Universitäten und Verfasser einer Vielzahl finanzwissenschaftlicher Publikationen. Um diese Geschichte zu Papier zu bringen, als ihm Jan de Koning, der als Client-Portfolio-Manager bei Robeco tätig ist. Er leitet Kunden- und Berater-Gespräche, spricht auf Konferenzen und gibt Seminare zu Themen wie die systematische Auswahl von risikoarmen Aktien.

Im Kern räumt das Buch mit einem Klischee auf, dass höhere Risiken an den Finanzmärkten auch immer höhere Renditen versprechen würden. Die Autoren versuchen das mit Worten, die einerseits sachlich genug sind, um das wissenschaftliche Fundament nicht zu verlieren, andererseits aber verständlich und unterhaltsam genug, um ein breites Leserpublikum zu erreichen. Wahrscheinlich ist es insbesondere das Verdienst des Mitautors Jan de Koning, das nun jedermann die Gedanken von Pim van Vliet in verständlicher Sprache nachvollziehen kann.

Pim van Vliet präsentiert in einem neuen Gewand, was eine umfangreiche Literatur vor gemacht hat und ohne Übertreibung ganze Bibliotheken füllt, nämlich die Frage danach, wie Risiko sinnvoll aus Anlegersicht definiert werden sollte. Obwohl jedermann eine intuitive Vorstellung vom Risiko auch bei Geldfragen hat, ist es keineswegs eine triviale Frage, das Risiko richtig zu definieren. Manche Zeitungen und Zeitschriften profitieren davon, genauso wie selbsternannte Gurus, kurzerhand eine eigene Risikodefinition zu wählen und an dieser den Erfolg ihrer Investmentfonds zu messen. Indem ein kurzfristiger Anlagehorizont als maßgeblich erklärt wird, rufen auf diese Weise die genannten Medien in jedem Jahr neue Gewinner aus. Wer als Anleger den Stars auf den Titelseiten folgte, wundert sich dann nach vielen Jahren, warum nicht auch ein überdurchschnittliche Anlageerfolg erzielt wird.

Pim van Vliet stellt der in den Medien verbreitet fern, kurzfristigen Betrachtungsweise eine einfache Frage entgegen: „Wie viele Anleger aber haben wirklich einen Zeithorizont von einem Monat? Wahrscheinlicher ist, dass Ihr Horizont mehrere Perioden mit vielen Quartalen, Jahren oder sogar Jahrzehnten umfasst. Und selbst wenn das bei Ihnen persönlich nicht so ist, dürfte es zumindest bei Ihrer Lebensversicherungsgesellschaft, Ihrem Rentensparplan oder dem Anlagemanager Ihres Pensionsfonds so sein. Mit anderen Worten: Ein-Perioden-Renditen mögen nett und praktisch sein, sind aber in den meisten Fällen unrealistisch.“

Pim van Vliet zeigt an Beispielen auf, das langfristig mit Risiko ärmeren investments eine höhere Performance erreicht werden kann. „Das Paradox, dass Sie mit risikoarmen Aktien reich werden können und mit risikoreichen Aktien arm, scheint also zu existieren, aber es ist im Dunkel der Statistik verborgen. Es ist offenbar nur für diejenigen zu erkennen, die wissen, wo sie danach suchen müssen. Einer dieser Menschen, und zwar der erste, war der amerikanische Finanzprofessor Robert Haugen, denn er hat das Paradox im Jahr 1975 entdeckt. Gelungen ist ihm das, indem er die aufgezinsten Renditen von risikoarmen und risikoreichen Anlageportfolios analysierte.“ Pim van Vliet insistiert darauf, dass es stark auf den Anlagehorizont ankommt – je länger er ist, desto stärker beeinträchtigt Risiko über den Zinseszins-Effekt Ihre langfristigen Renditen.

Pim van Vliet hält die Fokussierung der Fondsbranche auf relatives Risiko zwar nicht für die einzige, aber als eine Erklärung dafür, dass risikoarme Aktien von so vielen Anlegern in einem so gewaltigen Ausmaß übersehen werden. Für die meisten Vermögensverwalter, Fondsmanager und Analysten lohne es sich, immer weiter in risikoreiche Aktien zu investieren, obwohl umfangreiche historische Datensammlungen beweisen, dass bei diesem Spiel nicht viel zu gewinnen ist. „Ich möchte betonen, dass dieses Verhalten tief verwurzelt, nachvollziehbar und vollkommen rational ist. Das macht es ja zu einer so mächtigen Triebkraft für die Märkte – insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass das meiste Geld heutzutage von Profis statt von den Eigentümern selbst verwaltet wird.“

Was also ist nach Meinung von Pim van Vliet zu tun? „Aller guten Dinge sind drei: Um ein Aktienportfolio mit hohen Renditen und niedrigem Risiko zusammenzustellen, brauchen Sie nur niedrige Volatilität sowie gutes Income und Momentum.“ In seinem neuen Buch vermittelt er das notwendige Wissen, um mit diesem drei Zutaten zu einer guten Anlagestrategie umzugehen.

Pim van befasst sich auch ausführlich mit den Vorteilen von Indexfonds. Die Ratingagentur „Morningstar hilft bei der Suche nach ETFs, ebenso aber beim Vergleichen von unterschiedlichen aktiv verwalteten Fonds. Das Unternehmen hat eine globale Präsenz und bietet seine Dienstleistungen in mehreren Sprachen sowie auf die Besonderheiten der einzelnen Länder abgestimmt an.“

Wer sich einem Vermögensverwalter anvertraut, muss diesen sorgfältig auswählen. Diese Aufgabe bleibt jedem vermögenden Sparer, trotz der vielen „guten Nachrichten“ aus diesem Buch. „Vielleicht war ich ein bisschen zu locker, als ich geschrieben habe, dass Sie sich einfach ‚zurücklehnen und entspannen‘ können, wenn Sie jemand anderem die Verwaltung Ihres wenig volatilen oder konservativen Aktienportfolios überlassen. Denn in Wirklichkeit können Sie auch ein solches Portfolio nicht einfach vergessen, sobald Sie sich für einen passiven Tracker oder einen aktiven Fondsmanager entschieden haben. Die meisten dieser Manager werden hervorragende Arbeit für Sie leisten, aber ab und zu müssen Sie trotzdem überprüfen, wie gut sie es tatsächlich schaffen, im Lauf der Zeit mit wenig volatilen oder konservativen Aktien Renditen zu erzielen.“

Pim van Vliet räumt mit einigen Vorteilen auf, mit denen manche Menschen der Wirtschaftswissenschaft begegnen. „Tatsächlich ist sie eine Sozialwissenschaft. Warum? Nun, Ökonomen untersuchen, wie menschliche Wesen im Interesse ihres eigenen Wohlergehens Entscheidungen treffen.“ Die frühesten Ökonomen wie zum Beispiel Adam Smith waren Moralphilosophen, weist Pim van Vliet nach. Ohne Moralphilosophie würde es die Ökonomie also gar nicht geben.

Anhand einer alten Weisheit macht der Autor klar, wie Wirtschaft wissenschaftliche Modelle funktionieren. Er stellt Konfuzius vor, den chinesischen Philosophen aus dem 4. Jahrhundert vor Christus: „Zwinge nie anderen auf, was du für dich selbst nicht wählen würdest“, habe dieser weise Mann einmal gesagt. Dieselbe ethische Regel findet sich auch in alten ägyptischen Schriften und ist in der westlichen Welt in der etwas positiveren Version „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ gut bekannt. „Dass man sie im Westen kennt, ist nicht überraschend“, schreibt Pim van Vliet Hillel: „ein jüdischer Religionsführer aus dem 1. Jahrhundert vor Christus, hat das Judentum mit diesem einen Zitat zusammengefasst.“

Obwohl zum Beispiel die Religionen Abrahams seit mehr als tausend Jahren daran scheitern, die Lehrsätze in ihrem Kirchen oder Moscheen umzusetzen, gelten die Gebote immer noch als Handlungsempfehlungen. Entsprechend empfiehlt auch Pim van Vliet, nicht jede Handlungsmaxime aus wirtschaftswissenschaftlichen Modellen nur deshalb abzulehnen, weil sich nicht alle daran halten.

„Eine weitere Dimension für das Risiko für Anleihen- wie Aktienanleger ist neben der Laufzeit die Kreditwürdigkeit. Das größte Risiko für Anleihenanleger besteht darin,“ schreibt Pim van Vliet, „dass das Unternehmen zahlungsunfähig wird und sie ihr Geld nicht zurückbekommen. Um ihnen dabei zu helfen, mit diesem Risiko umzugehen, vergeben Ratingagenturen wie Moody’s oder Standard and Poor’s (S&P) Bewertungen für den Risikograd von Unternehmen. Sogenannte ‚Junk‘- oder ‚High-Yield‘-Anleihen weisen ein höheres Risiko auf als ‚Investment-Grade‘-Anleihen. Erbringen diese risikoreicheren Anleihen mehr Rendite als weniger riskante? Die kurze Antwort lautet Nein. Junk-Anleihen zahlen zwar höhere Zinsen, doch diese Zusatzeinnahmen reichen nicht aus, um die höhere Zahl an Zahlungsausfällen auszugleichen.“

Pim van Vliets Hinweis ist schon deshalb wichtig, weil viele Anleger die Ratingagenturen dafür verantwortlich machen, dass diese Anleger mit Anleihen aus mittleren oder niedrigen Ratingklassen keine glücklichen Anlageerfolge erzielen. Solche Anleger übersehen, dass das Rating keine Aussage über die Vorteilhaftigkeit der Geldanlage macht, sondern lediglich die Dimension des Bonitätsrisikos erfasst. Oft sind Anleihen mittleren Risikos trotz hohen Renditeversprechens noch zu teuer. Pim van Vliet empfiehlt daher, in konservativere Anleihen mit kürzeren Laufzeiten und guten Kreditratings zu investieren, „denn langfristig entwickeln sich solche risikoarmen Anleihen besser als noch risikoärmere Alternativen wie ein Sparbuch.“

Das Buch von Pim van Vliet ist privaten Anlegern zu empfehlen und wird auch vielen Finanzberatern und Vermögensverwaltern Freude machen, die von ihren Kunden an allzu kurzfristigen Erfolgsmaßstäben gemessen und dadurch bedrängt werden. Das Buch liefert die notwendige Argumentation, mit weniger riskanten Anlageformen langfristig einen höheren Erfolg zu erzielen.

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Americas Lodging Investment Summit 

Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2017

Mit gleich zwei Preisen sind Hotelobjekte aus Immobilienfonds von Union Investment in den USA ausgezeichnet worden, berichtet die Kapitalanlagegesellschaft. Die ALIS Awards, am Dienstag vergeben auf dem namensgebenden Americas Lodging Investment Summit (ALIS) in Los Angeles, gingen in der Kategorie „Development of the Year 2016“ an das Courtyard by Marriott World Trade Center in New York und in der Kategorie „Single Asset Transaction of the Year 2016“ an das LondonHouse in Chicago. 

Das LondonHouse gehört seit Mitte des letzten Jahres zum Bestand des Offenen Immobilienfonds UniImmo: Europa. Das in Downtown Manhattan gelegene Courtyard by Marriott World Trade Center wurde von Union Investment im Dezember 2016 für den UniImmo: Global erworben.
„Es ist eine besondere Auszeichnung für unser junges Hotelportfolio in den USA, diesen renommierten Award in zwei von insgesamt fünf Wettbewerbskategorien zu gewinnen. Wir freuen uns über den exzellenten Start in Amerika und bedanken uns bei unseren Partnern für die hervorragende Zusammenarbeit“, sagt Andreas Löcher, Leiter Hotel Investment Management bei der Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg.

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