Immobilienstandort Frankfurt: Zwischen Wachstum und Stagnation
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 6.September 2013
Die positive Entwicklung auf dem Frankfurter Immobilienmarkt ist nicht nur dem Mangel an Anlagealternativen, sondern auch den positiven konjunkturellen Bedingungen in der Mainmetropole geschuldet. So hat sich die Bruttowertschöpfung in Frankfurt erfreulicher entwickelt als in anderen deutschen Wirtschaftszentren. Auch die Beschäftigung ist nach dem Absturz im Jahr 2008 kontinuierlich gestiegen und hat sich mittlerweile auf einem hohen Niveau eingependelt, sagte Wolfgang Kubatzki von der Feri EuroRating Services auf der IIR-Konferenz „Immobilienstandort Frankfurt“ am 3. September 2013.
Hinzu kommt, dass sich im Vergleich zu den anderen europäischen Metropolen wie z. B. London der Beschäftigungsaufbau nach dem Ausbruch der Finanzkrise nicht nur viel schneller vollzogen hat, sondern auch weniger volatil verlaufen ist. Positiv ist des Weiteren anzumerken, dass sich im Zeitraum 1996 bis 2012 die Beschäftigung vor allen in jenen Bereichen verbessert hat, die als Wachstumsbranchen gelten wie Business Services (+41%), Logistik (+40%) oder Gesundheit (+25%). Überraschenderweise hat sich auch die Beschäftigung im Bankensektor weitaus stabiler entwickelt als dies in der Presse oft zu vernehmen ist, wenngleich der Anteil des Bankensektors an der Gesamtbeschäftigung zurückgegangen ist. Als einen weiteren Treiber hat Kubatzki die Bevölkerungsentwicklung herangezogen. Diese ist in Frankfurt in den vergangenen sechs Jahren zum Teil deutlich stärker gestiegen, als in anderen deutschen oder vergleichbaren europäischen Wirtschaftszentren.
Angesichts des guten fundamentalen Umfelds hat Feri EuroRating Services Frankfurt ein „A“-Rating zugwiesen. In Europa kommen nur London und Stockholm mit „AA“ auf ein besseres Rating. Mit Blick auf den Büroinvestmentmarkt führt der Experte aus, dass sich das Transaktionsvolumen in Frankfurt im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast verdoppelt hat und dass zugleich viel Leerstand beseitigt wurde. Trotz des Abbaus liegt die Leerstandsquote mit 12,4 % noch immer über dem Niveau der anderen Metropolen, wobei Kubatzki darauf verweist, dass der strukturelle Leerstand kaum zu beziffern ist. Im Vergleich dazu glänz Frankfurt mit den höchsten Spitzenrenditen bei 37,50 Euro je qm.
Nicht allzu gut sieht es dagegen bei der Mietpreisentwicklung aus. Als einziger Bürostandort unter den Top7 konnte Frankfurt 2012 keine Steigerung verzeichnen, während sich die Miete in vergleichbaren deutschen Standorten im Schnitt um 2,1 % erhöht hat. Für den Zeitraum 2013-2017 rechnet Feri mit einem Mietzuwachs von 2,3 % womit Frankfurt unter den Top 7 den dritten Platz belegt. Auch bei der Mietrendite war in 2012 eine Stagnation zu verzeichnen, was sich auch bis 2017 nicht ändern dürfte. Somit bietet weder der Vermietungsmarkt noch der Investitionsmarkt in den kommenden Jahren große Potenziale. Insgesamt gelangt Kubatzki zu der Bewertung, dass der Immobilienmarkt in allen deutschen Metropolen leicht überbewertet ist.
Auch die Wohnungsmieten (Neubau) haben sich in Frankfurt laut Feri im Zeitraum 2002 bis 2012 im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten mit 1,5 % p.a. nur unterdurchschnittlich entwickelt. Am stärksten sind die Mieten in Mannheim (3,1%), Bonn (2,6%) und Dresden (2,6%) gestiegen. Selbst im kürzer gefassten Zeitraum 2007-2012 sollen die Mieten in Frankfurt nur um 2,9 % p.a. gestiegen sein. Insgesamt ist festzustellen, dass die Neubaumieten zwischen 1994 und 2006 fast nur gefallen sind, wenn man die Steigerungen in den Jahren 1999-2001 herausrechnet.
Erst seit 2007 beginnen die Neubaumieten wieder kontinuierlich zu steigen. Somit ist die Erholung bei den deutschen Immobilienpreisen nur die Korrektur einer viele Jahre andauernden Unterbewertung und daher von einer Blasenbildung weit entfernt. Während sich Kubatzki kritisch zur Bautätigkeit in den deutschen Metropolen äußert, wo trotz der seit 2000 steigenden Bevölkerungsentwicklung bei der Anzahl der Fertigstellungen eine Stagnation festzustellen ist, hat sich die Bautätigkeit in Frankfurt linear mit dem Wachstum der Bevölkerung entwickelt.
Eine ähnliche Entwicklung hat sich bei den Wohnbaugenehmigungen vollzogen. Trotz der dynamisch wachsenden Bevölkerung, der regen Bautätigkeit und der damit einhergehenden positiven Planungssicherheit hat Feri dem Frankfurter Wohnungsmarkt (7.Platz) im Standortvergleich nur ein „B“-Rating zugewiesen. Andere Orte wie Hamburg („A“) sowie München und Düsseldorf („B+“) sieht die Ratingagentur positiver. Auch im europäischen Vergleich nimmt der Frankfurter Wohnungsmarkt nur einen bescheidenen 14. Platz ein.
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Ausgezeichneter Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond
Von Dr. Oliver Everling | 6.September 2013
Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond Sicav, erhielt im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Frankfurt den Sauren Golden Award 2013 in der Kategorie „Anleihen Global“: Bezalel überzeugte die Sauren-Jury mit seiner flexiblen Fixed Income Strategie und wurde für sein „herausragendes Fondsmanagement“ ausgezeichnet.
Bezalel ist seit 1997 bei der börsennotierten britischen Investmentboutique Jupiter Asset Management in London beschäftigt. Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung mit Staats- und Unternehmensanleihen und im Kreditmarkt verwaltet Bezalel derzeit per 31. August über 2,55 Milliarden Euro, davon 619 Millionen Euro im Jupiter Dynamic Bond Sicav (ISIN: LU0459992896).
Der Anleiheexperte gehört zum erfolgreichen Jupiter Fixed Income- und Multi-Asset-Team, das von Miles Geldard geleitet wird. Geldard erhielt in 2011 den Sauren Golden Award in der Kategorie „Comeback des Jahres“.
Die Sauren Fonds-Research AG, bei deren Fondsanalysen der Fondsmanager und seine Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen, vergibt die Sauren Golden Awards bereits seit 2003. Die Preisträger werden über eine quantitative Analyse sowie intensive Gespräche mit den einzelnen Fondsmanagern ermittelt.
Im Rahmen der Sauren Golden Awards 2013 wurden auch die Goldmedaillen des Sauren-Fondsmanager-Ratings in verschiedenen Kategorien vergeben. Insgesamt erhält das Fondsmanagement von Jupiter 12 Goldmedaillen.
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AAA-Rating für eine Bank ohne Eigentümer
Von Dr. Oliver Everling | 5.September 2013
Eine der zwanzig größten Banken in Deutschland, eine Anstalt des öffentlichen Rechts, macht in der Finanz- und Schuldenkrise keinerlei Schlagzeilen: Gegründet 11. Mai 1949 und mit einer Bilanzsumme 2012 bei 79,2 Mrd. € gehen ihre 250 Mitarbeiter ihrem Auftrag nach: der Förderung der Agrarwirtschaft und des ländlichen Raums. Die Bank ist Refinanzierungsinstitut mit dem Vorteil, dass ihre langfristige Verbindlichkeiten der Bank mit AAA bzw. Aaa, also der jeweils höchsten Bonitätseinstufung, beurteilt werden.
„Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat die Besonderheit, dass wir gar keinen Eigentümer haben“, macht Dr. Christian Bock von der Landwirtschaftlichen Retenbank klar. Aufsicht und Entlastung des Vorstands werden durch einen 18 Vertreter umfassenden Verwaltungsrat aus Ministerien, Verbänden u.a. ausgeübt. Die Geschäftsführung umfasst drei Personen. Mit Imke Ettori im Vorstand neben Hans Bernhardt und Dr. Horst Reinhardt braucht die Landwirtschaftliche Rentenbank keine Diskussion um Frauenquoten zu „fürchten“.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz prüft, ob die Bank ihrem Förderauftrag gerecht wird. Die Prüfung der Geschäftstätigkeit erfolgt u.a. auch durch den Bundesrechnungshof und als Bank gemäß Gesetz über das Kreditwesen (KWG) unterliegt die Rentenbank vollständig der Bankenaufsicht. Die Anstaltsversammlung aus 28 Vertretern, die durch die Bundesländer ernannt werden, entscheidet über die Gewinnverwendung und tritt einmal im Jahr zusammen.
Die gesamten Mittel dürfen weder von privaten Sparern entgegengenommen noch öffentlichen Haushalten entnommen werden. Bock erläutert die globale Mittelherkunft über die internationalen Kapitalmärkte. Die Mittelaufnahme dient der Kreditausreichung an die Hausbanken, so diese mit Krediten der deutschen Agrarwirtschaft zur Verfügung stehen können. Die Landwirtschaftliche Rentenbank arbeitet mit ca. 850 Banken in Deutschland dafür zusammen.
Programmkredite bilden den Schwerpunkt des Fördergeschäfts, daneben sind das Auftragsgeschäft sowie die Förderung der Agrarwirtschaft und des ländlichen Raums durch die Rehwinkel-Stiftung, die Gewinnverwendung für den Agrarbereich sowie die Weiterbildung zu nennen. Die Programmkredite zielen auf Landwirtschaft, Aquakultur und Fischwirtschaft, Agrar- und Ernährungswirtschaft, Erneuerbare Energien und die ländliche Entwicklung (Private und Kommunen).
Die Rentenbank konnte 2012 ca. 75,9 Mio. € Rentenbank-Mittel zur Zinsverbilligung einsetzen. Die Zinsverbilligung wird durch den Refinanzierungsvorteil und eigene Erträge ermöglicht. Schlanke und einfache Vergabe kommen der Agrarwirtschaft zugute. Die Darlehenszusage erfolge in der Regel taggleich, berichtet Bock und hebt die hohe Zusage- und Rechtssicherheit sowohl für die Banken als auch für die Kreditnehmer hervor. Die maximalen Sollzinssätze für Endkreditnehmer rangieren – je nach Preisklasse bzw. Rating – zwischen effektiven 1,26 % bis zu 3,19 % (Stand 15. 7. 2013). „Die Zinssätze ändern sich 10 bis 15 mal im Jahr, je nach Kapitalmarktentwicklung.“
Das Neugeschäft mit Programmkrediten erreichte 2012 mit 6,5 Mrd. € ein neues Rekordniveau. „Seit der Finanzmarktkrise nehmen die Banken unsere Programmkredite immer stärker in Anspruch. Unser Geschäftsmodell hat sich in der Finanzkrise sehr bewährt“, unterstreicht Bock.
„Wir schauen uns auch sehr genau die Hausbanken an“, deutet Bock an. „Wenn die Hausbank ausfällt, würden wir den Kunden direkt haben. Gott sei Dank passiert das nicht häufig.“ Bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank hat sich ein eigenes Bankenrating bewährt, mit der die Bonität von Banken – unter Berücksichtigung externer Ratings unabhängiger Agenturen (CRAs) – laufend überwacht werden kann.
„Die Rentenbank ist über Jahre in der Lage, einen ordentlichen Ertrag darzustellen. Dadurch konnten wir auch in den vergangenen Jahren unser Eigenkapital stärken. Inzwischen haben wir fast 4 Mrd. €, ausgehend von den rund 135 Mio. €, die von den Bauern ursprünglich mal einbezahlt wurden. Darauf sind wir ganz stolz“, fügt Bock hinzu.
Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist eine etablierte internationale Emittentin mit besten Credit Ratings. Die mittel- und langfristige Refinanzierung 2013 bemisst Bock mit bis dato 6,4 Mrd. €, für das Gesamtjahr 2013 sind rund 10 Mrd. € geplant. Die wichtigste Währung ist der US$, obwohl das Kreditgeschäft in € abgewickelt wird. Der Eurokapitalmarkt hat für uns im Moment nicht eine so große Bedeutung, denn nur 16 % wurden in € aufgenommen. „Trotzdem haben wir keinerlei Währungsrisiken in der Bilanz, denn die aufgenommenen Mittel werden sofort in € umgetauscht und die Rückzahlung abgesichert.“
„Der Anreiz von Banken, unsere Wertpapiere zu kaufen, ist sehr hoch“, berichtet Bock, „auch Zentralbanken, z.B. aus China, legen ihre Währungsreserven gerne in Papieren der Rentenbank an.“ Die Käufer der Papiere seien weltweit verteilt. Mittel werden weltweit aufgenommen, „aus Deutschland kommen gerade einmal 7 %“, macht Bock den Nutzen der Landwirtschaftlichen Rentenbank klar.
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Placebo Bankenunion
Von Dr. Oliver Everling | 4.September 2013
Welcher Apparat auf Europa mit der Bankenunion zurollt, macht Jörg Asmussen, Member of the Executive Board der Europäischen Zentralbank (EZB), auf der 18. Handelsblatt Jahrestagung „Banken im Umbruch“ in Frankfurt am Main klar. Asmussen spricht von der Herausforderung, die vielen neuen Stellen qualifiziert zu besetzen. Asmussen spricht nicht nur vom erwünschten Unterbau einer europaweiten, neuen Bankenaufsicht, sondern hofft auch auf die Besetzung der Spitzenpositionen. Dazu fordert er rasche Entscheidungen ein.
Dass die Bankenunion letztlich keine Sicherheit gegen künftige Finanzkrisen zu bieten vermag, leuchtet durch eine Reihe von Anmerkungen und weiteren Forderungen von Asmussen durch. „Wenn einzelne Banken sich das Kapital nicht über den Markt beschaffen können, brauchen wir eine Absicherung“, sagt Asmussen mit Blick auf die bei manchen Banken mangelnde Eigenkapitalausstattung. Asmussen fordert die Absicherung, bevor die Stresstests Aussagen über die Widerstandskraft der Banken liefern würden. Man dürfe das nicht mit der direkten Bankenrekapitalisierung durch den ESM verwechseln.
„Geldpolitik und Bankenaufsicht müssen nicht zu einem Interessenkonflikt werden“, sagt Asmussen, daher könne man beides aneinanderordnen. Asmussen glaubt, dass Notenbanker in ihrer Doppelfunktion – Aufsicht und Geldpolitik – beide Aufgaben gleichermaßen gut erfüllen und sich Zielkonflikte auflösen würden.
Eine rigorose Bilanzprüfung vor Beginn einer gemeinsamen Bankenaufsicht könne das Vertrauen stärken. Jedoch seien europaweit klare, einheitliche Regeln müssten ex ante global Investoren bekannt sein. Der Gesetzgebungsprozess müsse daher bald zum Abschluss gebracht werden. „Wer das Risiko eingeht, müsse künftig auch die Konsequenzen tragen. Erst die Aktionäre, dann die nachrangigen Gläubiger, zuletzt die nicht besicherten Sparer.“
Einheitliches System, einheitliches Regelwerk, einheitlicher Abwicklungsfonds usw. sollen künftig ausschließen, dass in den Mitgliedsstaaten der Europäische Union Banken aufgrund lokaler Verhältnisse unterschiedlich behandelt werden. „Die Abwicklungsbehörde wird entscheiden, wie im Einzelfall eine Abwicklung durchzuführen sein wird.“ Asmussen plädiert für die Trennung der Aufsichts- und der Abwicklungsbehörde.
„Ein einheitlicher Finanzmarkt ist eine Voraussetzung dafür, dass unsere Zinsentscheidungen auch einheitlich ankommen“, schließt Asmussen. Die Ausführungen von Asmussen lassen offen, warum gerade nachdem durch die Krisen in Südeuropa deutlich wurde, dass unterschiedliche geldpolitische Impulse notwendig wären, um die betroffenen Volkswirtschaften zu stabilisieren, Europa auf eine in aller Konsequenz einheitliche Geldpolitik und Bankenaufsicht setzen sollte.
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Wie Vermögensverwalter digital publizieren
Von Dr. Oliver Everling | 4.September 2013
Die Mehrheit der Vermögensverwalter bietet noch kein ausgewogenes Portfolio von digitalen und mobil erhältlichen Veröffentlichungen. Es bestehen zentrale Mängel bei den Inhalten und den zur Verfügung stehenden Medienformaten; die technische Qualität ist jedoch meist zufriedenstellend.
Dies sind zentrale Ergebnisse der neuen Studie „E-Publications for Wealth Management Clients 2013″, für die das Schweizer Research-Unternehmen MyPrivateBanking Research über 300 elektronische Publikationen von 35 weltweit führenden Privatbanken und Vermögensverwaltern analysiert und bewertet.
Die führende Bank des MyPrivateBanking-Ranking ist die UBS mit einem Gesamtergebnis von 41 von 45 Punkten, gefolgt von der Credit Suisse mit 40 Punkten und Wells Fargo mit 39 Punkten. Die Banque Pictet, Northern Trust und die Bank Vontobel vervollständigen die Top-5 in der Rangliste.
„Jeder der führenden Anbieter bietet ein beeindruckendes Portfolio von E-Publications mit klar auf die Bedürfnisse vermögender Kunden abgestimmten interaktiven elektronischen Magazinen, auf die sowohl über die Website als auch über mobile Endgeräte zugegriffen werden kann“, hebt Steffen Binder, Research Director von MyPrivateBanking, die Stärken der führenden Banken und Vermögensverwalter hervor.
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Strategieansatz für größere Rendite
Von Dr. Oliver Everling | 3.September 2013
AVANA Asset Management, AVANA Solutions und AVANA Selection sind die drei Geschäftsbereiche der AVANA Invest GmbH aus München. Götz J. Kirchhoff, Geschäftsführer der AVANA Invest GmbH, zeigt auf dem „Deutsche Börse ETF-Forum 2013″ Ansätze auf, mit welcher Strategie eine größere Rendite erzielt werden kann. „Rendite ist aber nicht alles, sondern muss mit dem Risiko gesehen werden“, warnt Kirchhoff.
In tradtitionellen, benchmark-orientierten Fonds finde Risikomanagement oft gar nicht statt, berichtet Kirchhoff und belegt seine Aussage anhand der Statistik, wie aktive Fonds nicht nur in der Technologieblase, sondern auch in der Finanz- und Schuldenkrise eingebrochen sind. In der jüngsten Krise lagen die Ergebnisse der Fonds noch näher beeinander, ansonsten könne man „fast glauben, dass aus der vorhergehenden Krise nichts gelernt wurde“.
AVANA Invest nutzt dagegen ein hauseigenes Trendmodell. Der Investmentprozess liefere ein risikoreduziertes Gesamtportfolio, da ein passives Basisinvestment über ETFs mit Risikomanagement mittels systematischem Trendfolgeansatz kombiniert werde. „Es sind immer noch sehr, sehr viele Investoren in Renten investiert. Ich hoffe, dass wir nicht bald den Rentencrash sehen werden“, warnt Kirchhoff. „Renten erscheinen gegenüber Aktien deutlich überbeweretet. Die Geldpolitik der Notenbanken ist vorrangig auf Rettung von Staaten und Banken statt Sicherung der Geldwertstabilität ausgerichtet.“
Kirchhoff gibt Argumente dafür, die Volatilität nicht überzubewerten, sondern sich stärker auf den Maximum Drawdown zu konzentrieren. Hier würden die Interessen von Anlegern und Asset Managern übrigens auch gleichlaufen, denn jede Reduktion der Assets under Management wirke sich auch auf den Ertrag der Vermögensverwalter aus.
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Inflation als Retter der Staatsverschuldung
Von Dr. Oliver Everling | 3.September 2013
„Die Fed-Politik ist sicherlich ein Vorbild für Zentralbanken in anderen Währungsräumen“, sagt Prof. Dr. Thorsten Polleit auf dem „Deutsche Böörse ETF-Forum 2013″ in Frankfurt am Main. Polleit ist Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel, skizziert die Risiken der aktuellen Geldpolitik für die Volkswirschaften. Es sei beabsichtigt, die Zinsen und Geldmengen so zu steuern, dass einerseits die Zinsen nicht so hoch werden, dass sie Wachstum und Beschäftigung durch fehlende Investitionsneigung abwürgen, auf der anderen Seite aber doch so hoch, dass sie die Inflation nicht ausufern lässt, aber doch die Entwertung der Ersparnisse ermöglicht.
Die Geldmengevermehrung treibe unzweifelhaft die Preise auf Dauer nach oben. Die Bankkredite wachsen stärker als die Wirtschaftsleistung. Dies zeigt der Blick auf das Bruottinlandsprodukt und die Bankkredite in den USA. Das sei schon seit Beginn der 1990er Jahre so, berichtet Polleit anhand der Statistik. Die Volkswirtschaften bewegen sich daher systemantisch in eine Überschuldungssituation weiter hinein.
Die Geldmengenausweitung treibe auch den Goldpreis in der langen Frist. In der frühen 1990er Jahren – unter dem Einfluss der Goldverkäufe der Zentralbainken – sei dieser Zusammenhang unterbrochen gewesen, mündete aber in den Übertreibungen in den letzten Jahren.
„Die Chancen und Risiken, die sich aus meinen Überlegungen ableiten lassen, erfordern ein Investitionskonzept mit handhabbaren Prinzipien. Aktien bleiben die beste Strategie von allen, denn gute Unternehmen können mehr Rendite erwirtschaften, als durch die Geldentwertung aufgezehrt wird“, sagt Polleit. Allerdings sei auch ein gutes Investment dann unvorteilhaft, wenn es zu teuer eingekauft werde. Der US$ werde im Vergleich zu RMB oder Yen weiterhin „die Nase vorn haben“, so die Worte von Polleit.
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M „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH von A auf BBB-
Von Dr. Oliver Everling | 2.September 2013
Scope Ratings („Scope“) stuft das Rating für die Unternehmensanleihe der MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH von A auf ein BBB- herab und setzt es „Under Review“ für eine weitere mögliche Herabstufung.
Als Grund für die Herabstufung werden die schlechten Ergebnisse angegeben, die das Unternehmen prognostiziert: Die MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH erwartet demnach zum Ende dieses Geschäftsjahres einen Umsatz vo 52 – 54 Mio. Euro (geplant 54 – 57 Mio. Euro) und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1 bis 2 Mio. Euro (geplant 5 bis 7,5 Mio.). Das EBITDA liege damit weit unter den ursprünglich geplanten und kommunizierten Zahlen, auch unter einem „worst case“ Szenario des Unternehmens. Von der Geschäftsleitung wird die Situation als Folge des verhaltenen Buchungsaufkommens im ersten Halbjahr, bedingt durch den langen und kalten Winter sowie den verregneten Frühling, erklärt.
Scope erwartet, dass es im Unternehmen kurz- bis mittelfristig zu Liquiditätsengpässen kommen kann. Das prognostizierte EBITDA werde in diesem Jahr nicht ausreichen, um die im Dezember 2013 erstmalig fällige Kuponzahlung von etwa 3,4 Mio. Euro aus eigener Kraft zu bedienen. Für die ersten zwei Kuponzahlungen stehe eine von der mittelbaren Gesellschafterin Aurelius AG für diese Zwecke zugesagte Kreditlinie zur Verfügung, so dass die Zahlung nach Aussage des Unternehmens gesiche ist. „Die dadurch entstehende zusätzliche Verschuldung wird das Unternehmensergebnis allerdings in den nächsten Jahren noch weiter belasten. Fraglich ist ebenfalls,“ warnen die Analysten in Berlin, „ob das Unternehmen die für das Jahr 2014 geplanten wertsteigernden Investitionsmaßnahmen in das Schiff umsetzen kann. Das Schiff dient als Sicherheit für die Rückzahlung der Anleihe.“
Auf die Frage, ob eine solche Situation überhaupt noch mit einem Rating in Anlagequalität vereinbar ist, geht der Bericht nicht weiter ein. Scope geht davon aus, dass die ursprünglichen Managementerwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung für die kommenden Jahre ebenfalls nicht realistisch sind. Scope erwartet, da das bereits überschuldete Unternehmen auf eine weitere Außenfinanzierung angewiesen sein wird. Eine weitere Herabstufung des Ratings wird nach einer weitergehenden Analyse in den kommenden Wochen nicht ausgeschlossen. Das Rating steht bis dahin „Under Review“.
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Konsumentenkredite trotzen der Finanzkrise
Von Dr. Oliver Everling | 29.August 2013
Der weltweite Markt für Konsumentenkredite ist 2012 trotz Finanzkrise um 5,9 Prozent angestiegen. 2011 betrug das Wachstum noch 4,3 Prozent. Insgesamt wiesen die Außenstände Ende 2012 einen Bestand von 6.383 Milliarden Euro auf. Das zeigen die Ergebnisse der Studie „Consumer Credit Worldwide“, die die französische Crédit Agricole Consumer Finance (CACF) Gruppe, zu der die CreditPlus Bank AG gehört, zum fünften Mal in Folge durchgeführt hat. CACF gehört zu den Marktführern im europäischen Konsumentenkreditgeschäft und hatte Ende 2012 einen Kreditbestand in Höhe von 73,2 Milliarden Euro. CACF ist durch Tochtergesellschaften auf 23 Ländern vertreten.
Vor allem in aufstrebenden Märkten wie Russland (+43%), Argentinien (+35%), Thailand und Aserbaidschan (jeweils +32%) sei die Nachfrage nach Konsumentenkrediten stark gestiegen, während sie in den entwickelten Ländern – mit Ausnahme der USA und Kanada – stagniert oder gar abnimmt.
Die weltweite Pro-Kopf-Verschuldung ist 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent gestiegen und lag per Jahresende bei 910 Euro. Hier gibt es jedoch starke regionale Unterschiede, die insbesondere aus der Bevölkerungsdichte und der Wirtschaftskraft resultieren: Während die durchschnittliche Konsumentenkreditbelastung in Afrika bei 96 Euro liegt, zahlt ein Nordamerikaner im Schnitt mehr als 5.600 Euro zurück.
Zum Vergleich: Die Deutschen belegen mit Außenständen in Höhe von 2.741 Euro pro Kopf das Mittelfeld. Am höchsten sind die persönlichen Außenstände mit 11.677 Euro Kreditsumme pro Kopf in Kanada, berichtet die CreditPlus Bank AG.
Der weltweite Konsumentenkreditmarkt wird nach wie vor von Nordamerika dominiert: Mit einer Gesamtsumme in Höhe von 2.162 Milliarden Euro führen die USA die Rangliste der höchsten Kreditaußenstände mit großem Abstand an, gefolgt von Japan (714 Milliarden), China (433 Milliarden) und Kanada (401 Milliarden). Deutschland rangiert mit 225 Milliarden Euro zwischen Großbritannien
und Brasilien an sechster Stelle.
„Der deutsche Konsumentenkreditmarkt entwickelt sich seit mehreren Jahren auf einem stabilen Niveau. Dabei ist der darin enthaltene Ratenkredit das mit Abstand dominierende Produkt. Per Ende Juni 2013 sind die Ratenkreditbestände um 1 Prozent auf 147,8 Milliarden Euro gewachsen“, sagt Jan W. Wagner, Vorstandsvorsitzender der CreditPlus Bank.
Trotz des generell abgeschwächten Wirtschaftswachstums 2012 weisen aufstrebende Märkte bemerkenswerte Entwicklungen auf: In Russland legten die Konsumentenkredite um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, in Argentinien um 35 Prozent und in Thailand und Aserbaidschan um jeweils 32 Prozent. Der Anstieg in Argentinien ist jedoch zumindest zu einem Teil Folge der anhaltenden Inflation. In China gab es 2012 immerhin ein Wachstum von 18 Prozent. In Südamerikas größtem Markt Brasilien ist das Wachstum 2012 leicht zurückgegangen – wie im gesamten Lateinamerika (21,6 auf 13,5 Prozent).
Weitere Infos zu den Studienergebnissen finden sich hier. Eine interaktive Infografik zum Embedden und Teilen steht über diesen Link zur Verfügung.
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Aktives Vermögensmanagement bei First Private
Von Dr. Oliver Everling | 28.August 2013
Unabhängigkeit, unternehmerisches Handeln und Spezialisierung sind die Ecken des Dreiecks der First Private Investment Management. Fondsmanager, Partner und Gesellschaft sind in eigene Fonds investiert. Als inhabergeführte Boutique ohne Vertriebsorganisation sei die Gesellschaft auf überlege relative Wertentwicklung im Vergleich zur jeweiligen Benchmark angewiesen.
„Taktisches Heding ist ein Glücksspiel“, warnt Richard Zellmann, Geschäftsführer der First Private Investment Management KAG GmbH. „Und mit Backtesting kann man keinen Kunden gewinnen.“ Zellmann warnt daher vor Selbstüberschätzung, stets die Entwicklung richtig einzuschätzen, ebenso wie vor einer Überschätzung analytischer Instrumente. Er verteidigt die Strategie seiner Gesellschaft, die u.a. durch das Committment der Manager getragen wird, selbst mit eigenem Geld in den Fonds investiert zu sein.
Die nachhaltige Lösung aus seinem Hause heißt „First Private Wealth“. „Top-Down“ Überlegungen zur strategischen Asset-Allokation und „Bottom-Up“ systematische, globale Ideen-Generierung zu Einzeltiteln und Positionen münden in der Identifizierung des Risikoanteils aller INstrumente, der Portoliooptimierung, indem sämtliche Positionen ähnliche Risiken aufweisen sollten, Prüfung auf Handelbarkeit und Umsetzung sowie kontinuierliches Risikomanagement. Die Gesellschaft tritt mit einem Ziel bzw. Resultat von mindestens 6 % Rendite p.a. bei einer Volatilität von weniger als 6 % an.
Zellmann beschreibt First Private Wealth als robuster als traditionelle Mischfonds, mit voller Konzentration auf den Kapitalerhalt, keine taktische, sondern permanente Absicherungen, gemeinsames Investieren, volles Committment des Fondsmanagements und Spitzenplatzierung bei risikoadjustierter Performance mit höchter Sharpe-Ratio von 220 Fonds (gemäß Absoulte Research, 3 Jahre).
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