Fonds setzen auf Aktien

Von Dr. Oliver Everling | 30.März 2011

Die Mehrheit der Fondsgesellschaften sieht weiterhin großes Absatzpotenzial für Aktienfonds. Renten- und Geldmarktfonds hingegen werden größtenteils geringes Potenzial zugesprochen. Dies geht aus der Frühjahrsumfrage der Feri EuroRating Services AG unter 62 Fondsgesellschaften hervor.

Besonders gut sehen die Erwartungen für Fonds mit Schwerpunkt auf deutschen Aktien aus. 92 Prozent der Anbieter rechnen sich hier gute bis sehr gute Absatzchancen aus. Damit stehen deutsche Aktien in der Rangliste der Fondsgesellschaften für 2011 ganz oben, gefolgt von Aktien aus den Schwellenländern und Europa, für die 81 bzw. 79 Prozent der Befragten optimistisch sind.

„Nach der starken Performance in den vergangenen Monaten und weiterhin guten Wirtschaftsdaten interessieren sich die Anleger wieder stärker für deutsche Aktien“, sagt Christopher Wolter, Fondsanalyst bei der Feri EuroRating Services AG. „Ähnlich großes Absatzpotenzial sehen die Fondsgesellschaften nur bei Schwellenländeranleihen, die wegen niedriger Zinsen und hoher Verschuldung der Industriestaaten Anlegergelder anziehen können.“

Für Aktienfonds allgemein sehen 87 Prozent der Fondsgesellschaften großes Potenzial, aber auch Mischfonds stehen hoch im Kurs. Mehr als 80 Prozent rechnen mit starker Nachfrage in diesem Segment. Die Mehrheit der Anbieter erwartet dies auch für Wandelanleihenfonds und Alternative Investments. Ein deutlich negatives Bild zeichnet sich für Geldmarktfonds ab. Hier sehen 86 Prozent der Befragten schwaches bis sehr schwaches Potenzial.

Negativ sind auch die Umfrageergebnisse für Rentenfonds. Der mit 59 Prozent größte Teil der befragten Gesellschaften schätzt die Absatzchancen von Rentenfonds als schwach ein. Die Angaben der Gesellschaften bescheinigen insbesondere den Investment-Grade-Anleihen geringe Vertriebschancen. Rund 54 Prozent sehen nur schwaches Potenzial bei Euro-Anleihen, 88 Prozent der Befragten schätzen US-Dollar-Anleihen als wenig aussichtsreich ein. Demgegenüber glauben 70 Prozent an Euro-Hochzinsanleihen, 87 Prozent schätzen Schwellenländeranleihen als attraktiv ein.

Uneinheitlich sind die Umfrageergebnisse zu Immobilienfonds. Eine Hälfte der Teilnehmer glaubt an Vertriebschancen für diese Anlageklasse, die andere Hälfte geht vom Gegenteil aus.

Das Jahr 2011 steht nach Meinung der Fondsgesellschaften auch im Zeichen der Inflation. So wird das Absatzpotenzial für Produkte mit Inflationsschutz als positiv eingeschätzt. 70 Prozent der Anbieter erwarten für inflationsgeschützte Rentenfonds gute bis sehr gute Chancen. Zudem rechnet eine große Mehrheit von 81 Prozent der Befragten mit Mittelzuflüssen in Sachwerte-Fonds. Eindeutig sieht die Branche auch einen anhaltenden Trend im Segment „Absolute Return“. Das Fondsvolumen für diese Assetklasse werde im Jahr 2011 weiter wachsen, vermuten gut 76 Prozent der Umfrageteilnehmer.

Angesichts der erwarteten Vertriebschancen plant ein Großteil der Fondsgesellschaften eine Ausweitung ihrer Produktpalette. Insbesondere bei Aktienfonds sehen sie Bedarf an neuen Produkten. Rund 55 Prozent der Anbieter wollen hier neue Fonds auflegen. Auch bei Rentenfonds und Alternativen Investments planen viele Umfrageteilnehmer aufzustocken.

Rückenwind beim Fondsvertrieb erhofft sich die Branche von der Steuergesetzgebung. Sollte es zu einer steuerlichen Gleichbehandlung von Fondssparplänen und privater Rentenversicherung kommen, rechnen mehr als zwei Drittel der befragten Fondsgesellschaften mit steigenden Sparplaninvestitionen.

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Heike Gündling verlässt Corpus Sireo

Von Dr. Oliver Everling | 23.März 2011

Auf eigenen Wunsch wird Heike Gündling zum 31. März bei Corpus Sireo ausscheiden. Heike Gündling war seit Januar 2003 mit verschiedenen Führungsaufgaben des Unternehmens betraut. So zeichnete sie zuletzt als Managing Director für die Geschäftsfelder Transaction Management und Business Development verantwortlich.

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Rating globaler Lieferketten

Von Dr. Oliver Everling | 23.März 2011

Unternehmen müssen sich auf längerfristige Unterbrechungen der weltweiten Lieferketten vorbereiten, warnt einer der weltweit führenden Industrieversicherungsmakler und Risikoberater, Marsh. Marsh ist Teil der Marsh & McLennan Companies, einem internationalen Dienstleistungsunternehmen mit weltweit 51.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 10 Milliarden US-Dollar. Zu Marsh & McLennan Companies gehören neben Marsh auch der Rückversicherungsmakler Guy Carpenter, die Beratung für Personal- und Finanzmanagement Mercer sowie die Unternehmensberatung Oliver Wyman.

Das Erdbeben in Japan und der nachfolgende Tsunami werden voraussichtlich tausende von Fertigungs- und Dienstleistungsunternehmen über mehrere Monate hinweg in ernsthafte Bezugs- und Lieferschwierigkeiten bringen, sagt Marsh. Der größte Teil der zu erwartenden Produktionsausfälle wird jedoch nicht durch zerstörte Fertigungsstätten, sondern durch indirekte Folgen der Katastrophe wie Energie- und Wassermangel oder beschränkte Infrastrukturnutzung verursacht werden.

Marsh rechnet mit einem um bis zu mehrere Monate verzögerten Einsetzen der Lieferkettenprobleme aus dem Erdbeben. Dennoch sollten sich Unternehmen, die direkt oder indirekt auf Produkte aus Japan angewiesen sind, bereits jetzt mit möglichen längerfristigen Lieferausfall-Szenarien beschäftigen.

Die am meisten betroffenen Branchen dürften nach Einschätzung von Marsh Hightech, Stahl und Automobil sein. Doch auch in den Bereichen Medizintechnik, Kommunikationsausrüstung, Photovoltaik, Schiffbau, Luft- und Raumfahrt sowie Unterhaltungselektronik könnte es zu Engpässen kommen. Lieferantenrating gewinnt vor diesem Hintergrund an Bedeutung.

„Die Prioritäten in Japan liegen derzeit auf dem Schutz der Menschen und der Versorgung der vom Tsunami betroffenen Bevölkerung“, sagt Jochen Körner, Mitglied der Zentralen Geschäftsleitung bei Marsh und Leiter Vertrieb. „Daher könnte es eine Weile dauern, bis die für den Export wichtige Infrastruktur wiederaufgebaut oder nach eventueller Sperrung wieder freigegeben werden kann.“

Aufgrund der zunehmenden Spezialisierung und der globalen Lieferketten sind weltweit immer mehr Unternehmen auf funktionierende Zulieferung angewiesen. Oft reicht bereits der Lieferausfall einer kritischen Komponente von einigen Wochen, um ein gesundes Unternehmen substanziell zu gefährden. Viele dieser Lieferkettenrisiken können versichert werden – typischerweise in der Betriebsunterbrechungsversicherung.

„In den letzten Jahren haben bereits viele Unternehmen die Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferkette gegen solche Ausfälle erhöht“, so Körner. „Doch es gibt auch Unternehmen, die entweder keine Möglichkeit haben, etwa durch Aufbau alternativer Lieferanten weitere Optionen zu schaffen, oder deren Risikomanagement noch nicht weit genug entwickelt ist.“

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Klärende Kraft der Krise

Von Dr. Oliver Everling | 22.März 2011

„Niemand will einem insolventen Schuldner noch Kredit geben“, sagt Moritz Krämer, Standard & Poor’s Managing Director für Sovereign Ratings, dies gelte auch für Staaten. Er sprach auf der Konferenz „Managing Credit Risk in the New Normal“ in Frankfurt am Main. Krämer skizziert die Probleme des Länderratings für Staaten in Europa.

Krämer illustriert den Diskussionsprozess unter den zahlreichen Ministern, Staatssekretären usw. in Europa: Private und „offizielle“ Meinungen lassen sich oft nicht genau unterscheiden. Werden Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten eines Staates bekannt, würden sich vorsichtige Investoren eher zurückziehen als abwarten, bis die Gerüchte durch die Realität bestätigt werden.

„Eine Herabstufung um 3 Notches bei einem Staatenrating war sehr ungewöhnlich“, berichtet Krämer mit Blick auf die enorme Publizität, die diese Ratingaktion in den Medien erfuhr. Krämer zeigt, wie im Falle von Griechenland zunächst die Markteinschätzungen mit AA- noch bis Ende 2008 über dem von S&P’s erteilten Rating A lag. Danach stürzte das aus den Zinsspreads abgeleitete Länderrating ab.

Die Darstellung von Krämer zeigt, wie das Länderrating von S&P’s den Marktspekulationen eher hinterher lief als Auslöser für diese war. Ferner wurden von S&P’s nie so niedrige Ratings erteilt, wie sie sich aus den Risikoprämien argumentieren ließen.

„Wenn man mit dem Rücken an der Wand stehe, fange man an, das Richtige zu tun“, sagt Krämer. Es seien nun in kürzester Zeit mehr Reformen auf dem Weg gebracht worden, als in Jahrzehnten zuvor. Es bleibe allerdings abzuwarten, inwieweit die Gesellschaft bereit sei, den von den Regierungen gewählten Weg der Reformen mitzutragen.

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S&P’s neue Normalität

Von Dr. Oliver Everling | 22.März 2011

Das globale Wachstum gewinnt wieder Momentum, sagt Jean-Michel Six, Chief Economist, Europe, Standard & Poor’s. Six sprach auf der Konferenz „Managing Credit Risk in the New Normal“ von Standard & Poor’s in Frankfurt am Main. Auch die US-Wirtschaft zeige Zeichen der Erholung. Der Welthandel bleibe auf hohem Niveau, getrieben insbesondere durch die Nachfrage aus den Entwicklungsländern.

Allerdings sei auch die Inflation zurück, da die Rohstoffpreise steigen. Die höhere Inflation werde die Exit-Strategien der Zentralbanken beschleunigen, glaubt Six, der detailliert die Eurozone der drei Geschwindigkeiten beschreibt. Die Belastungen der Staatshaushalte bleibe eine der zentralen Besorgnisse. Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Erholung im Euroraum erweitert den Gap der Wettbewerbsfähigkeit der Länder, befürchtet Six.

Das Wachstum der Wirtschaft Großbritanniens werde durch den Unternehmenssektor getragen, berichtet Six.Der Anstieg der industriellen Produktion in Europa werde insbesondere von Deutschland begründet.

Die Spannungen in der Fiskalpolitik seien ungleich über Europa verteilt, mit negativen Effekten insbesondere am südlichen Rand Europas, sagt Six. Die hohen Sparquoten helfen den Konsumenten. Die finanzielle Position des Unternehmenssektors habe sich verbessert, aber die Effekte der Staatenkrise verminderten sich nur langsam. „Wir erwarten, dass die langfristigen Zinssätze Ende 2011 steigen werden, wenn die Bedingungen an den Anleihemärkten weniger freundlich zu Emittenten sein werden“, prognostiziert Six.

Die Erholung in Deutschland sowie die steigende Inflation in der Eurozone werde die Europäische Zentralbank schließlich dazu zwingen, die Zeit der ultra-niedrigen Zinsen zu beenden, macht Six klar. Schon jetzt zeichnet sich an seinem Chart deutlich die Linien nach oben ab, die den Verlauf der Inflation beschreiben.

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Japan 2012 auf Wachstumspfad

Von Dr. Oliver Everling | 22.März 2011

„Zeit zum Ausatmen?“ Die Antwort ist ein klares Nein, sagt Dr. Helmut Knepel, CEO der Feri EuroRating Services AG, mit Blick auf die Kapitalmärkte. Von Entspannung kann noch keine Rede sein, denn zu groß sind die Unsicherheiten darüber, welche Faktoren für die künftigen Marktentwicklungen bestimmend sein werden. Die Feri EuroRating Services sorgte auf ihrem Feri Symposium Investmentfonds & Beteiligungen für ein bessere Gefühl dafür, wohin die Märkte gehen werden.

Axel D. Angermann, Diplom-Volkswirt, als Direktor Economic Analysis verantwortlich für die Prognoseaktivitäten der Feri EuroRating Services AG, wendet sich gleich der bewegenden Frage nach den Folgen der Ereignisse in Japan zu. Kurzfristig sieht Angermann die Zerstörung der Infrastruktur (Häfen), die Engpässe in der Energieversorgung, die Produktionsstillegung in anderen Landesteilen wegen Lieferengpässen. Die Folge davon ist ein deutlicher Einbruch der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2011 und eine Stabilisierung im zweiten Quartal.

Mittelfristig rechnet Angermann mit der Sicherung der Energieversorgung und den Beginn des Wiederaufbaus mit Investitionen in Infrastruktur. Die mittelfristigen Folgen sieht Angermann daher in einem kräftigen Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt werde Japan 2011 zwar schrumpfen, aber die Wachstumsraten in 2012 müssen nach oben korrigiert werden. Angermann rechnet inzwischen mit deutlich mehr als 3 % Wachstum in 2012.

Die Wachstumslokomotive weltweit sitze nach wie vor in China, auch wenn sich das Wachstum dort auf 7 % abschwäche. Es habe durchaus Fehlallokationen gegeben, auch Inflation und Übertreibungen auf den Immobilienmärkten seien Minuspunkte in China, die chinesische Regierung steuere hier aber entschlossen entgegen. Für 2011 rechnet Angermann in China mit einem Wachstum von 9 %.

Angermann zeigt drei Szenarien auf, von denen er das eines sich selbst tragenden Aufschwungs die größte Wahrscheinlichkeit beimisst mit rund 65 % Eintrittswahrscheinlichkeit: Positive Dynamik am Arbeitsmarkt fördert den Konsum, steigende Investitionen der Unternehmen wirken positiv auf die Beschäftigung, nur noch geringfügig bremsende Impulse von der Bauwirtschaft und die expansive Geld- und Fiskalpolitik wird beibehalten – so die Eckpunkte dieses Szenarios.

„Wir haben für unsere Prognose keine Eskalation unterstellt“, sagt Angermann in Richtung auf die Ereignisse in Nordafrika. „Der Ölpreis verbleibt auf dem Niveau, auf dem er jetzt ist“, so sein Wahrscheinlichkeitsurteil für die Ölpreisentwicklung, für die weder Impulse für einen Ölpreisverfall, noch für einen extremen Anstieg zu sehen seien. Die Rohstoffpreise würden insbesondere zu höheren Inflationsraten in den Entwicklungsländern führen, in denen die Ölpreisentwicklung natürlich auch zu Problemen führe, die die wirtschaftliche Aktivitäten dämpfen. Hier würden die Zentralbanken auch die Zinsen anheben, um der Inflation entgegenzuwirken; Angermann geht aber davon aus, dass die Zentralbanken die Inflation wirksam bekämpfen werden, ohne das Wachstum abzuwürgen.

Gegen höhere Inflation sprechen gedämpfter Kostendruck (globaler Wettbewerb, keine Lohn-Preis-Spirale), moderates Wirtschaftswachstum in Industrieländern und die Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Schwellenländern. Außerdem seien die Zentralbanken fähig und willens zur Inflationsbekämpfung (Zinserhöhungen, Mindestreservesätze). Noch sieht Angermann auch geringe politische Anreize zur Inflationierung der Staatsschulden. Inflation lohne sich ja nur, wenn Staaten Überraschungsinflation zu erzeugen – dafür seien aber die Chancen gering.

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Bestnoten für Eigenheimfinanzierung durch Dr. Klein

Von Dr. Oliver Everling | 21.März 2011

Wer schneidet im Ranking der Eigenheimfinanzierungen am günstigsten ab? Stiftung Warentest bestätigt in der aktuellen Ausgabe des Magazins Finanztest: In sieben von acht getesteten Modellfällen erzielt Dr. Klein Bestnoten.

Die Kreditkonditionen der Dr. Klein & Co. AG wurden mit jenen anderer Anbieter verglichen. Dabei erzielt das Lübecker Unternehmen in sechs der acht getesteten Modellfällen den ersten, sowie in einer Kategorie den zweiten Platz. Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher von Dr. Klein erklärt: „Dieses gute Ergebnis ist das Resultat unserer Beraterqualität, unserer Vernetzung im Markt sowie zunehmender Skaleneffekte“.

Die Unterschiede bei den Konditionen können erheblich sein, erweist der Test: Angebote differieren bis zu 36.000 €. Für die Bewertung hat Finanztest Angebote von 89 Banken, Bausparkassen, Versicherungen und Vermittlungsgesellschaften untersucht.

Die langjährige Expertise in der Baufinanzierung befähigt Dr. Klein-Berater Kreditanträge in höchster Qualität bei den Produktanbietern einzureichen. „Da wir den Kreditinstituten damit viel Arbeit abnehmen, sind diese bereit, die eingesparten Prozesskosten an uns weiterzugeben“, erläutert Gawarecki. Darüber hinaus habe Dr. Klein zu fast allen Produktgebern im Markt vertrauensvolle Beziehungen, so die Erklärung. Dies erlaube es dem Berater aus einer Vielzahl von Angeboten das für den Kunden individuell beste Produkt zu wählen.

Hierbei habe der Preis nicht für alle Kunden höchste Priorität, so der Vorstandssprecher. Allerdings möchten Kunden den Kredit ihrer Wahl so günstig wie möglich erhalten. Skaleneffekte ermöglichen Dr. Klein zudem noch günstigere Konditionen von den Kreditinstituten zu erhalten. „Insgesamt führen diese Effekte dazu, dass wir in fast allen Produktkategorien die besten Konditionen bieten können“, sagt Gawarecki.

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Deutscher Aufschwung verkraftet Japan

Von Dr. Oliver Everling | 18.März 2011

Die direkten Folgen des Erdbebens vom 11. März 2011 in Japan für die deutsche Wirtschaft sind derzeit noch überschaubar, denn der Einfluss Japans auf die Ex- und Importe Deutschlands ist nicht allzu groß. „Es gibt Branchen wie den Maschinenbau oder auch Autohersteller bzw. -zulieferer, die intensiver auf dem japanischen Markt aktiv sind. Jedoch ist der Aufschwung in Deutschland so robust,“ schreibt D&B in einer Pressemeldung, „dass er mögliche Ausfälle weitgehend kompensieren kann.“

Der Aufschwung in Deutschland kann nur durch „hausgemachte“ Probleme abgewürgt werden, wenn beispielsweise die Energieversorgung durch Abschalten von Kraftwerken unterbrochen oder erheblich verteuert würde.

Derzeit erwartet D&B für das laufende Jahr in Japan kein Wachstum mehr und senkt die Prognose von 0,6 Prozent auf minus 0,4 Prozent. Sollte sich die atomare Katastrophe jedoch noch vergrößern, ist ein stärkerer Abschwung der japanischen Wirtschaft fast zwangsläufig, folgert der Auskunftsdienst. D&B hat den Risiko-Indikator für Japan von DB2c auf DB3a heruntergestuft.

Von der Rationierung der Stromversorgung hängt stark die Versorgung mit Lebensmitteln ab. Ebenso müssen Transportwege in manchen Gebieten völlig neu geschaffen werden. „Erst in den kommenden Wochen wird sich abzeichnen,“ warnt D&B, „wie schwer die Lieferketten im japanischen Export und auf dem Heimatmarkt betroffen sind.“ Insgesamt geht D&B davon aus, dass die Auswirkungen beträchtlich schwerwiegender sein werden als nach dem Erdbeben von Kobe 1995, das einen wirtschaftlichen Schaden von 100 Mrd. USD verursachte.

Für Japans sei auch Inflation wieder ein Thema, denn D&B erwartet aktuell eine Inflationsquote von 0,6 Prozent für das laufende Jahr, während Anfang des Jahres noch eine leichte Deflation prognostiziert war. „Auch im besten Fall werden die fehlenden Kapazitäten zur Stromerzeugung im Osten Japans aufgrund mehrerer vom Netz genommener Atomkraftwerke dazu führen, dass auch in Gebieten, die nicht vom Tsunami betroffen sind, Fabriken geschlossen werden müssen.“

Einzelne Wirtschaftsbereiche werde es hart treffen – Bereiche in denen Japan traditionell sehr stark ist, wie Automobil und IT/Elektronik. „Derzeit steht die Produktion bei Toyota, Honda und Nissan still. Bei anhaltend starker Nachfrage vor allem aus China und den USA bleibt abzuwarten, ob es die japanischen Autohersteller schaffen werden, rechtzeitig wieder mit der Produktion zu beginnen.“ Andernfalls könnte es zu Verschiebungen beim weltweiten Automobilabsatz kommen. Auch die Chipindustrie in Japan könne derzeit nicht produzieren. Hier gab es zwar keine direkten Schäden an den Fabriken, trotzdem müssen die empfindlichen Maschinen noch hinsichtlich möglicher Beschädigungen untersucht werden, bevor die Produktion wieder angefahren werden kann.

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Mappus sinkende Koalitionsfähigkeit

Von Dr. Oliver Everling | 17.März 2011

Für Bundeskanzlerin Merkel wird das Festhalten an dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Mappus riskant, schreibt der Stuttgarter Udo Schäfer im „Handelsblatt“ und gibt hier auf www.everling.de weitere Details. „Bei der baden-württembergischen Landtagswahl wird es für Schwarz-Gelb sicher nicht reichen. Die CDU hat nur noch eine Chance,“ so Schäfer, „den Ministerpräsidenten nach der Landtagswahl zu stellen, wenn sie nicht mehr an Mappus festhält. Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel muss die Notbremse ziehen. Eine gesichtswahrende Möglichkeit für Stefan Mappus auf seine Spitzenkandidatur zu verzichten, wäre ein Rückzug aus gesundheitlichen Gründen.“

Ministerpräsident Mappus zankt sich mit den Grünen im Wahlkampf so heftig, dass nicht einmal mehr der sonst durchaus willige Winfried Kretschmann mit ihm koalieren kann, stellt Schäfer nüchtern fest. „Mappus klammert sich, wie zurzeit die meisten führenden CDU-Politiker im Land, an die FDP. Gerade Mappus Missachtung der Tugenden, seine hohe Risikobereitschaft und seine fehlende Empathie zeigen wertkonservativen Wählern, dass Mappus keinen tragfähigen Prinzipien folgt.“ Hier könne der SPD-Landesvorsitzende Nils Schmid Wähler ansprechen, die die SPD sonst nicht erreiche. Dafür müsse er aber mehr Biss zeigen. Wertkonservative Wähler erwarten von ihm als Finanzexperten, gibt Schäfer ein Beispiel, dass er den Kauf der EnBW-Anteile durch Mappus kritisch unter die Lupe nimmt. Nils Schmid hätte Ministerpräsident Mappus im Landtag nach dem Wertgutachten für diesen Kauf fragen sollen.

„Ich vermute, Nils Schmid schont Mappus, weil Schmid unter Mappus noch Finanzminister werden will. Dabei übersieht Nils Schmid,“ meint Schäfer, „dass Mappus für eine schwarz-rote Koalition nicht zur Verfügung stehen kann. Besser sind seine Chancen in einer schwarz-roten Koalition unter der Führung von CDU-Ministerpräsidentin Brenner ein Ministeramt zu ergattern.“ Angela Merkel müsse Mappus so lange „bearbeiten“, bis er den Weg für Frau Dr. Carmina Brenner freimacht. Bei Frau Dr. Carmina Brenner, zurzeit Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, handele es sich um eine über die Parteigrenzen hinweg angesehene CDU-Politikerin, sie war bis 2007 Wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Landtag, die das Charisma und das Format hat, eine CDU-SPD-Koalition erfolgreich zu führen. „Denn auch Mappus-Rivale Peter Hauk kann Autorität nur in den eigenen Reihen entfalten und ist zudem ideologisch auf Schwarz-Gelb festgelegt.“

Bei einer Großen Koalition gewinnen CDU und SPD. „Die CDU kann sich aus der selbst gewählten Umklammerung mit der FDP lösen und aus ihren wertkonservativen Restbeständen langsam wieder eine politische Kraft formen und damit den künftigen Wahlerfolg einer rechtspopulistischen Partei verhindern. Die SPD hat die Chance,“ sieht Schäfer, „durch gute Sacharbeit in den Ministerien wieder langfristig die 30 % ins Visier nehmen zu können.“ Der Bürger würde durch mehr Leistung der Landespolitik profitieren. Es sei ein Segen für das Land Baden-Württemberg, wenn nicht jeder Karrieretraum in Erfüllung geht. Durch Neubesetzungen entsteht mehr gesunder Wettbewerb, gerade dann, wenn nicht alle ausgetauscht werden.

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Ratingagenturen noch zeitgemäß?

Von Dr. Oliver Everling | 16.März 2011

„Macht braucht Kontrolle“ – Notwendigkeit und Grenzen der Finanzaufsicht stehen im Mittelpunkt der Überlegungen von Dieter Posch, Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, zur Frage nach den Ratingagenturen. „Sind Ratingagenturen noch zeitgemäß?“ So das Thema des Ministers anlässlich des 4. Finanzplatztages in Frankfurt am Main.

Posch nähert sich der Antwort, indem er analytisch den Weg über die Aufgaben und Funktionen von Ratingagenturen wählt. „Im Kern stellen Ratings Meinungsäußerungen dar, ob wir das immer so empfunden haben, ist eine andere Frage“, sagt der Minister. Indem der Minister der Frage nach den Funktionen und Aufgaben von Ratingagenturen nachgeht, lässt er keinen Zweifel an der ökonomischen Notwendigkeit von Ratingagenturen.

Probleme skizziert Posch in der Verwendung von Ratings, indem sich Banken und institutionelle Investoren zu weitgehend auf Ratings in ihren Entscheidungen verließen, ohne sich eingehend auch mit den Voraussetzungen ihrer Anwendung und mit ihrer eigenen Urteilsbildung zu befassen. Posch zeigt die Ansätze zur Regulierung von Ratings und Ratingagenturen in den USA sowie in Deutschland auf.

Für Posch steht die Schaffung einer europäischen Ratingagentur nach wie vor auf der Agenda, denn der Markt werde von wenigen amerikanischen Ratingagenturen dominiert. Die sich hieraus ergebenden Probleme der Funktionsfähigkeit der Ratingmärkte und den Wettbewerb unter den Ratingagenturen dürfen mit Blick auf die Treffgenauigkeit, Unabhängigkeit und Objektivität ihrer Urteile nicht ignoriert werden.

Ratingagenturen sind zeitgemäß und werden weiterhin gebraucht, ist sich Posch sicher. Er fügt ausdrücklich ein „aber“ hinzu: Aber Ratingagenturen brauchen Kontrolle und müssen in einem effizienten Wettbewerb stehen, der den Ansporn zur Suche nach dem richtigen Urteil nicht einschränkt.

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