ING-DiBas „Beipackzettel“ für Anlageprodukte
Von Dr. Oliver Everling | 15.September 2009
Die Direktbank ING-DiBa will zukünftig für alle von ihr angebotenen Anlageprodukte ein standardisiertes Produktinformationsblatt zur Verfügung stellen, das es ihren Kunden und Interessenten ermöglicht, alle wesentlichen Merkmale einer Anlage schnell zu erfassen und verschiedene Produkte miteinander zu vergleichen. „Als erstes deutsches Kreditinstitut setzt die Bank damit eine Empfehlung der Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner um“, schreibt die Bank in einer Pressemitteilung. Aigner hatte Ende Juli auf einer Fachtagung den Entwurf eines Produktinformationsblattes für Anlageprodukte vorgestellt und die Finanzwirtschaft gebeten, dies im Sinne der Kundenaufklärung künftig für ihre Produkte zu verwenden.
„Als Direktbank, die davon lebt, dass Kunden ihre Anlageentscheidungen selbst treffen und umsetzen können, begrüßen wir die Initiative von Frau Aigner, Verbraucher durch konzentrierte und vereinheitlichte Produktinformationen entscheidungs-fit zu machen“, sagte ING-DiBa Vorstandsvorsitzender Ben Tellings. Die ING-DiBa stellt auf ein bis zwei Seiten dar, wie ein Produkt funktioniert und was es bringen kann. Aber auch, welche Kosten sowie „Risiken und Nebenwirkungen“ beachtet werden sollten. Als Vorlage für den „Beipackzettel“ dient das vom Verbraucherschutzministerium entwickelte Muster-Produktinformationsblatt.
Die Anlageexperten des Frankfurter Geldinstitutes haben bereits die entsprechenden Produktinformationsblätter für die Kernprodukte des Hauses erstellt und auf der Homepage unter www.ing-diba.de/produktinformationsblatt bereitgestellt. Mittelfristig ist geplant, dass es für nahezu jedes der bei der mit über sechs Millionen Kunden größten deutschen Direktbank erhältlichen Anlageprodukte einen solchen „Beipackzettel“ gibt – vom Tagesgeldkonto bis zum Aktienfonds.
Schon der gut gemeinte Versuch der ING-DiBa zeigt, wie problematisch der Vorschlag der Bundesverbraucherschutzministerin ist. So gibt die Bank nun ihren Produktinformationen einerseits einen offiziellen Anstrich durch die Überschrift „ING-DiBa Produktinformationsblatt gemäß der Empfehlung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz“, vermeldet für alle Sparprodukte aber keinerlei Risiken – abgesehen vom Hinweis auf das Emittentenrisiko/Kreditrisiko, das gleich mit der Aufklärung über den Anlagebetrag zerstreut wird, der durch die gesetzliche deutsche Einlagensicherung in einer Höhe von bis zu 50.000 Euro je Kontoinhaber abgesichert ist und über den Betrag hinaus bei der ING-DiBa eine Absicherung über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken bis zu einem Betrag von 1,18 Mrd. Euro pro Kunde erfolgt. Das dem Anleger aus diesen Produkten in unterschiedlichem Maße entstehende Liquiditätsrisiko – um ein Beispiel für die eigentlich aufzulistenden Risiken zu nennen – wird offenbar wegdefiniert. Auf weitere Risiken mach die ING-DiBa nur bei den Wertpapierangeboten aufmerksam.
Der Fall der ING-DiBa zeigt, dass der Vorschlag der Bundesverbraucherschutzministerin ein gelungener Wahlkampfgag bleibt, wenn nicht weitere Präzisierungen vorgenommen werden. Jede Konkretisierung aber dürfte einen erheblichen bürokratischen Apparat benötigen, um diese zu erarbeiten und zu pflegen. Im Ergebnis erhält der Verbraucher voraussichtlich schier endlose Auflistungen von Faltblättern und Risiken, die kaum mehr Transparenz schaffen, sondern wie „Kleingedrucktes“ einfach nur hingenommen werden.
Die Alternative zum Vorschlag der Bundesverbraucherschutzministerin besteht darin, Ratingagenturen mit der Aufgabe zu befassen, jedes Produkt im Vergleich zu anderen Produkten derselben Kategorie zu beurteilen und durch ein Rating Antwort auf die Frage zu geben, inwieweit der Anleger erwarten darf, dass der Anbieter eines Produkts das mit seinem Angebot gegebene Versprechen einzulösen vermag.
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Scope lüftet Kriteriologie des ETF-Ratings
Von Dr. Oliver Everling | 15.September 2009
„Die Qualität des Indexfonds kann nur so gut sein wie der Index, den er nachbildet. Aus diesem Grund bleibt unser Rating nicht bei der Überprüfung der Fondskonstruktion stehen“, begründet Sasa Perovic, Leiter der Zertifikate- und ETF-Analyse, die Besonderheit der von Scope neu entwickelten ETF-Ratingmethodik: Neben den Produkten selbst wird auch die Qualität der den Produkten zugrunde liegenden Indizes überprüft. Die Ratingagentur Scope stellte in Frankfurt am Main der Presse ihr erstes umfassendes ETF- und Index-Rating vor.
Zu den Qualitätskriterien von Indizes im Rating gehören nach der Methodik von Scope der Repräsentations- und Reinheitsgrad (45 %), die Indexsteuerung (35 %) und die Indexberechnung (20 %). Der Kriterienbereich Repräsentations- und Reinheitsgrad werden anhand der Transparenz, dem Repräsentationsgrad, der Diversifikation und den Klumpenrisiken gemessen. Für die Beurteilung der Indexsteuerung ist die Flexibilität der Indexanpassung entscheidend. Zur Indexberechnung werden die Dividendenpartizipation sowie die Handelsqualität und Kursstellung kritisch nachvollzogen.
Nur ein kleiner Teil der von Scope beurteilten Indizes erreicht fünf Sterne. Mehr als die Hälfte erreicht nur eine durchschnittliche Beurteilung mit drei Sternen. Vielfach sehen die Analysten von Scope die Gefahr von latenten oder bereits sichtbaren Klumpenrisiken. Nischenmärkte seien davon stärker betroffen. Geringe Diversifikation sei aber auch bei größeren Märkten festgestellt worden. Ein hoher Repräsentationsgrad sei oft nicht vorhanden. Der Reinheitsgrad sei gerade bei Themenindizes problematisch. Überraschend sei auch die schlechte Kursversorgung in vielen Fällen.
Zur Beurteilung der Produktqualität werden die Replikationsqualität, die Kosten und die Handelsqualität (Anzahl der Kursstellungen, Anzahl der Börsen) analysiert. Schließlich werden auch die Informationsqualität und Transparenz beurteilt, indem Infos zum Basiswert, zum ETF und zu Kursen und Kennzahlen ausgewertet werden.
Mit „Panel 1″ bezeichnet Scope die Kriteriengruppe zur Produktqualität, mit „Panel 2″ die drei Kriterienbereiche zur Indexqualität und mit „Panel 3″ die Maßstäbe zur Informationsqualität und Transparenz. Die Ergebnisse aus Panel 1 fließen zu 40 %, die Ergebnisse aus Panel 2 zu 35 % und aus Panel 3 zu 25 % in die ETF Gesamtnote von Scope ein. Die Ergebnisse der neuen Ratingmethodik von Scope können unter http://www.scope-indexfonds.de/ abgerufen werden.
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Gothaer lebt mit gutem Rating
Von Dr. Oliver Everling | 14.September 2009
Die Gothaer Lebensversicherung AG (Gothaer Leben) stabilisiert im Folgerating 2009 das gute (A) Assekurata-Rating des Vorjahres und kann sich damit auch in der Finanzkrise gut im Markt behaupten. Dabei kann sich das Unternehmen in der Teilqualität Wachstum sogar um eine Notenstufe auf gut verbessern. In allen anderen Teilqualitäten bestätigt sie das Vorjahresergebnis.
Die Teilqualität Gewinnbeteiligung/Performance beurteilt Assekurata mit gut und würdigt damit die marktüberdurchschnittliche Deklaration. Dabei wirken sich die zur Steuerung der Gewinnbeteiligung eingesetzten Instrumente positiv auf das Ergebnis aus. In seiner Gewinnbeteiligungspolitik betont das Unternehmen sowohl die Direktgutschrift als auch eine zum Vertragsende ausgezahlte Schlussdividende. Im fondsgebundenen Geschäft verfügt die Gothaer Leben über eine weitgehend gute Marktposition. Besonders hervorzuheben ist hierbei die hohe Qualität in der versicherungs- und finanztechnischen Ausgestaltung. Dabei zeichnet sich das fondsgebundene Geschäft der Gothaer Leben durch ein breites Produktspektrum mit einer adäquaten Fülle an Investmentoptionen aus. In Kombination mit der dem Kunden eingeräumten Flexibilität in der Umsetzung von Änderungswünschen ist das Anlagespektrum ebenso wie die versicherungstechnische Ausgestaltung der Produkte sehr gut dazu geeignet, den individuellen Investitionspräferenzen des altersvorsorgeorientierten Kunden auch langfristig gerecht zu werden.
Die Kundenorientierung der Gothaer Leben erreicht ein gutes Teilurteil. Dieses beruht auf einem insgesamt weitgehend guten Ergebnis der empirischen Assekurata Kundenbefragung sowie einer ausführlichen Analyse der Servicepotenziale. Die Gothaer Leben hat in jüngster Vergangenheit zahlreiche Verbesserungen in der schriftlichen und persönlichen Kundenkommunikation eingeleitet. So hat das Unternehmen im Zuge der VVG-Reform unter anderem die Kundeninformationen in den Schriftstücken übersichtlicher und verständlicher gestaltet. Zudem verfolgt die Gothaer Leben im Rahmen des komplexen Firmenkundengeschäftes eine durchgängige Servicestrategie. Diese Maßnahmen können sich positiv auf die zukünftige Geschäftsentwicklung auswirken.
Nach Auffassung von Assekurata verfügt die Gothaer Leben weiterhin über eine sehr gute Sicherheitsmittelausstattung. Das Unternehmen kann in 2008 trotz einer zum Vorjahr stagnierenden Eigenmittelausstattung seine sehr gute Marktposition behaupten. So beträgt das Eigenkapital gemessen am Verpflichtungsvolumen bei der Gothaer Leben 2,47 % (Markt: 1,75 %). Unter Berücksichtigung der freien Mittel aus der Rückstellung der Beitragsrückerstattung verzeichnet die Sicherheitsmittelausstattung der Gothaer Leben insgesamt einen leichten Rückgang von 7,65 % in 2007 auf 7,26 %, in 2008. Trotzdem kann das Unternehmen den Abstand zum Markt (2007: 9,69 %; 2008: 9,09 %) verringern. Die höheren Anforderungen an das Risikomanagement in der Versicherungstechnik und den Kapitalanlagen erfüllt die Gothaer Leben nach Ansicht von Assekurata in adäquater Weise.
In Zeiten der Finanzmarktkrise kann die Gothaer Leben ihre weitgehend gute Erfolgslage des Vorjahres bestätigen. Wie die gesamte Lebensversicherungsbranche musste auch die Gothaer Leben im Zuge der Verwerfungen an den Kapitalmärkten spürbare Einschnitte beim erwirtschafteten Rohüberschuss hinnehmen. Mit einer nominalen Nettoverzinsung der Kapitalanlage von 4,15 % liegt die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2008 jedoch deutlich über dem Marktdurchschnitt (3,54 %). Sie verfügt dabei über eine langfristig ausgerichtete und auf sichere Erträge ausgelegte Kapitalanlagestruktur. Zugute kommt der Gothaer Leben auch ein weiterhin hohes versicherungstechnisches Risikoergebnis, das die Ertragssituation als stabilisierendes Element untermauert.
Mit dem auf gut angehobenen Urteil im Wachstum berücksichtigt Assekurata das überdurchschnittliche Bestandswachstum der Gothaer Leben in 2007 und 2008. Entgegen dem Markttrend kann die Gothaer Leben einen Anstieg im Prämienwachstum verzeichnen. So fällt dieses mit 3,66 % um das 2,5-fache höher aus als im Marktdurchschnitt (1,48 %). Das Unternehmen stärkt seine Wettbewerbsfähigkeit sowohl durch sein starkes Engagement in der betrieblichen Altersvorsorge. als auch mit innovativen und flexiblen Produktlinien im klassischen und fondsgebundenen Geschäft. Wachstumspotenziale sieht Assekurata auch in der breiten Vertriebsaufstellung mit unterschiedlichen Vertriebskanälen.
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A für Goldman Sachs US Equity Portfolio
Von Dr. Oliver Everling | 14.September 2009
Die Bad Homburger Feri EuroRating Services AG hat zum Stichtag 31. August 2009 den Fonds Goldman Sachs US Equity Portfolio (LU0234687605) mit der Ratingnote „A“ (sehr gut) ausgezeichnet. Der 2006 aufgelegte Fonds investiert in Aktien US-amerikanischer Unternehmen.
Die Bewertung des Fonds erfolgte in einem systematischen Ratingprozess relativ zu den anderen 200 gerateten Fonds der Peergroup Aktien Nordamerika. Dabei wurde die Fähigkeit des Fondsmanagements, eine langfristig stabile und überdurchschnittliche Performance zu generieren (Performance Indikator), mit „sehr gut“ beurteilt. In Hinblick auf Risikokontrolle und -reduktion (Risiko Indikator) wurde der Fonds mit „gut“ bewertet.
Das insgesamt sehr gute Abschneiden des Fonds ist unter anderem auf das sehr erfahrene Fondsmanagement zurückzuführen, das einen kombinierten Ansatz verfolgt. Dieser enthält sowohl Value- als auch Growth-Elemente. Der Anlageausschuss des Aktienfonds besteht aus einem dreiköpfigen Gremium: Eileen Rominger (Chief Investment Officer), John Arege (Leiter US Value Team) und Stephen Becker (Leiter US Growth Team). Unterstützt wird das Gremium vom 18-köpfigen US Value Team und dem 17 Mitglieder starken US Growth Team. Alle Mitglieder der Gruppen verfügen über umfangreiche Investmenterfahrung.
Der Goldman Sachs US Equity Portfolio ist ein nach dem Bottom-up-Ansatz gemanagtes Produkt, das aus den jeweils besten Investmentideen des US Value Teams und des Growth Teams besteht. Dazu betreiben die beiden Gruppen ein intensives Unternehmens-Research mit ausführlichen Cash flow-Analysen und ausgedehnten Managementgesprächen. Das Portfolio ist breit diversifiziert und besteht aus etwa 70 bis 100 Titeln. Der in US-Aktien anlegende Fonds verfügt derzeit über ein Volumen von 153 Mio. Euro.
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Europäisches Finanz Forum wird erwachsen
Von Dr. Oliver Everling | 14.September 2009
Der FFF Europäisches Finanz Forum e.V. tritt in die Phase des Erwachsenen ein, schließt Eckhard Oechler, Gründungsmitglied und erster Vorstandsvorsitzender des Vereins seinen Rückblick anlässlich des 20jährigen Jubiläums des Vereins: „Nun, sehr verehrte Damen und Herren, unser Baby von 1989 ist, so glaube ich, ziemlich erwachsen geworden. Mit Ihnen lieber Herr Manhold, hat der Verein seit März 2008 einen Vorstandsvorsitzenden, der mit Umsicht, großem Engagement und Geschick den Verein führt und versucht, neue Impulse zu setzen. Sie werden hierbei von einem Vorstandsteam unterstützt, das äußerst erfolgreich im Heimatstandort des FFF, aber auch in 7 weiteren finanzwirtschaftlich relevanten Städten so tätig ist, wie es die Ideengeber nicht zu erträumen vermochten. Großes Kompliment hierfür.“
Wenn der Verein sich als Europäisches Forum verstehe, sei das regionale Kontingent noch lange nicht erschöpft, unterstreicht Oechler. Der Verein hänge zwar noch am Tropf von Sponsoren, aber vielleicht lasse sich das durch erneute Seminartätigkeiten etwas mildern. „Die Gestaltungsmöglichkeiten würden dann sicherlich wachsen. Die Reisekosten des Vorstandes in die europäischen Stützpunkte wären dann vielleicht von der Vereinskasse abgedeckt.“
Auch die Breite der finanzwirtschaftlichen Themen, insbesondere Richtung gewerblicher Wirtschaft könnte die Basis des Vereins verbreitern. „In den Anfängen“, so Oechler, „hatten wir Finanzfachleute so namhafter Adressen wie VW, Daimler, Siemens, Höchst AG, Fresenius AG mit an Bord.“ Sie sind ja Kunden und Gesprächspartner der Banken und damit „pflegebedürftig“.
Er ist sich sicher, dass auch die Herausforderung der Zeit immer wieder höchst aktuelle und brisante Themen produzieren. „Wer hat sich noch vor 1-2 Jahren vorstellen können,“ erinnert Oechler, „dass die Finanzkrise mit ihrem Desaster für die Welt mehr als ausreichend Stoff hierfür in heutiger Zeit bietet. The game will change. Die Themen aufzugreifen und konstruktiv zu diskutieren sollte weiterhin Anliegen des FFF sein.“
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Mehr als nur eine Panne bei Michelin
Von Dr. Oliver Everling | 11.September 2009
Im Nachhaltigkeitsindex der Börse Hannover, dem Global Challenges Index (GCX), ist der französische Automobilzulieferer Michelin künftig nicht mehr vertreten. Da das Unternehmen gegen die strengen Kriterien des Index verstößt, wird es zum 21. September 2009 ausgetauscht. Michelin werden Menschenrechtsverletzungen durch einen Zulieferer in Nigeria vorgeworfen. Nachrücker ist der US-amerikanische Hard- und Softwaredienstleister EMC.
EMC entwickelt, produziert und vertreibt Hard- und Softwareprodukte sowie Services für die Speicherung und Verwaltung elektronischer Daten. Das Unternehmen verfolgt eine für die Branche vorbildliche, konzernweit angewandte Klimastrategie. „In der modernen Daten- und Kommunikationstechnik liegen noch große Energiesparpotenziale. EMC geht diese Herausforderung aktiv an, trägt somit zum Klimaschutz bei und gibt ein Beispiel für andere Unternehmen“, sagt Rolf D. Häßler von der Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research.
„Der GCX hat die Turbulenzen der vergangenen Monate gut überstanden“, so Sandra Lüth, Geschäftsführerin der Börse Hannover. „Wie andere internationale Aktienindizes hat der GCX zwar eine starke Korrektur erlebt. Ab dem Zeitpunkt seiner letzten turnusmäßigen Überprüfung im März 2009 ist er stärker gestiegen als wichtige Vergleichsindizes.“ Der GCX legte in diesem Zeitraum um 40,34 Prozent zu, der DJ Euro Stoxx50 um 35,16 Prozent (Stand: 08.09.2009).
Die globalen Herausforderungen, die bei der Titelauswahl für den Index im Fokus sind, stehen international auf der politischen Agenda. Von besonderer Bedeutung ist der Weltklimagipfel, auf dem Anfang Dezember 2009 über die Zukunft des Klimaschutzes verhandelt und entschieden wird. Die Regelungen für ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll werden maßgeblich dafür sein, mit welchen Herausforderungen die Unternehmen in den kommenden Jahren konfrontiert sind.
Umweltorganisationen werfen Michelin Menschenrechtsverletzungen bei der Ausdehnung von Kautschukplantagen eines Zulieferers in Nigeria vor. Den Vorwürfen zufolge wurden dazu die Landrechte indigener Dorfgemeinschaften ohne deren Zustimmung beschnitten, ohne diese dafür angemessen zu entschädigen. Durch die Zerstörung der Äcker sei ihnen die Lebensgrundlage genommen worden. Zudem kam durch die Plantage auch die Versorgung mit traditionellen Heilpflanzen und Fleisch aus dem Wald zum Erliegen. Darüber hinaus gibt es glaubwürdige Berichte über Einschüchterungen der Anwohner durch angeheuerte Polizeikräfte.
Der Global Challenges Index (GCX) wurde von der Börse Hannover in Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeits-Agentur oekom research AG, München, entwickelt und am 3. September 2007 lanciert. Er umfasst 50 Unternehmen, die substanzielle und richtungweisende Beiträge zur Bewältigung der großen globalen Herausforderungen – die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels, die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser, ein nachhaltiger Umgang mit Wäldern, der Erhalt der Artenvielfalt, der Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung, die Bekämpfung der Armut sowie die Etablierung von Governance-Strukturen – leisten. Die Aufnahme in den Index würdigt die Aktivitäten der Unternehmen in diesen globalen Handlungsfeldern. Ein Beirat, dem Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche, von Transparency International, vom Bundesverband Deutscher Stiftungen, der ILO sowie vom WWF angehören, hat die beiden Initiatoren bei der Konzeption und Weiterentwicklung des Index beraten und begleitet den Index aktiv. Mehr Informationen zum GCX und den auf dem Index basierenden Finanzprodukten finden Sie unter www.gc-index.com. Hier finden Interessierte auch eine umfassende Begründung für die Aufnahme der einzelnen Unternehmen in den GCX. Das nächste Rebalancing des Index wird Ende März 2010 vorgenommen.
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SIGNAL Kranken verbessert
Von Dr. Oliver Everling | 11.September 2009
Die Personenversicherer der SIGNAL IDUNA Gruppe werden von Assekurata in diesem Jahr beide mit der Note A (gut) ausgezeichnet. Die SIGNAL Kranken verbessert sich somit gegenüber dem Vorjahresergebnis um eine Notenkategorie. Die IDUNA Leben bestätigt ihr gutes Vorjahresrating, wozu auch ein verbessertes Kundenbefragungsergebnis beiträgt.
Sowohl die SIGNAL Kranken als auch die IDUNA Leben verfügen weiterhin über eine exzellente Sicherheitslage. Die IDUNA Leben kann mit der vorgenommenen Stärkung des Eigenkapitals um 4,55 % auf 275,6 Mio. € die rückläufige Entwicklung der freien Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) teilweise kompensieren. Damit ist das Unternehmen nach Ansicht von Assekurata unter Sicherheitsaspekten weiterhin solide aufgestellt. Dies zeigt sich auch in der von Assekurata auf Basis eines Value-at-Risk-Ansatzes modellierten Solvabilität, bei der die Gesellschaft die bestehenden Kapitalanforderungen auch unter den derzeit schwierigen Kapitalmarktbedingungen bedecken kann. Gleiches trifft auf die SIGNAL Kranken zu, die mit einem Deckungsgrad von 171,55 % eine deutliche Überdeckung erzielt. Daneben weist der Krankenversicherer mit 19,21 % eine marktüberdurchschnittliche Eigenkapitalquote auf (Markt: 14,03 %).
Trotz der Tatsache, dass auch die SIGNAL Kranken in nicht unerheblichem Umfang Marktwertverluste zu verzeichnen hat, stellen sich die Kapitalanlagekennzahlen des Unternehmens aber vergleichsweise positiv dar. In 2008 geht die Nettoverzinsung um fast einen Prozentpunkt auf 3,75 % zurück. Damit rangiert die Gesellschaft allerdings immer noch über dem Marktdurchschnitt von 3,53 %. Dabei vertraut die SIGNAL Kranken auf eine konservative Abschreibungspolitik. Als Folge der Kapitalmarktkrise sinkt die Rohergebnisquote von 17,12 % auf 13,71 %. Aber auch damit liegt das Unternehmen im bewertungsrelevanten Vierjahresdurchschnitt mit 15,87 % um mehr als drei Prozentpunkte über dem Branchendurchschnitt von 12,31 %, was die sehr gute Erfolgslage der SIGNAL Kranken verdeutlicht. Relativierend muss in diesem Zusammenhang jedoch die derzeitige Wachstumslage der Gesellschaft berücksichtigt werden. Geringere Abschlusskosten und Stornogewinne durch Bestandsabgänge tragen positiv zum versicherungsgeschäftlichen Erfolg bei. Der Unternehmensgewinn in Höhe von 333,2 Mio. € kommt zu knapp 96 % den Versicherten der SIGNAL Kranken zu Gute. Dies begünstigt die Höhe der RfB, so dass die RfB-Quote des Unternehmens mit 48,48 % ein deutlich überdurchschnittliches Niveau zeigt (Markt: 29,28 %). Die SIGNAL Kranken verfügt damit über die notwendigen Mittel, die Beiträge in der Zukunft zu stabilisieren. Dies trägt zum guten Urteil der Teilqualität Beitragsstabilität bei.
Im aktuellen Wettbewerbs- und Kapitalmarktumfeld weist die IDUNA Leben eine weitgehend gute Erfolgslage auf (Vorjahr: gut). Wie die gesamte Lebensversicherungsbranche musste auch die IDUNA Leben im Zuge der Verwerfungen an den Kapitalmärkten deutliche Einschnitte beim erwirtschafteten Rohüberschuss hinnehmen. Allerdings profitiert die Gesellschaft im Marktvergleich von sehr hohen Bilanzmitteln in der RfB, wodurch dem Unternehmen im Wettbewerb größere Spielräume für künftige Überschussbeteiligungen zur Verfügung stehen. Vor diesem Hintergrund erhält die Teilqualität Gewinnbeteiligung der IDUNA Leben unverändert eine sehr gute Bewertung. Die für 2009 deklarierte laufende Gewinnbeteiligung von 4,30 % liegt auf einem branchenkonformen Niveau (Markt: 4,26 %).
Die SIGNAL Kranken und die IDUNA Leben zeichnen sich zudem durch eine gute Kundenorientierung aus. Die IDUNA Leben erreicht in der im Auftrag von Assekurata durchgeführten Kundenbefragung ein weitgehend gutes Ergebnis und verbessert sich um eine Notenstufe. In der aktuellen Befragung gaben mit 56,0 % überdurchschnittlich viele Kunden an, mit der IDUNA Leben insgesamt vollkommen oder sehr zufrieden zu sein. Der Durchschnitt der von Assekurata gerateten Lebensversicherungsunternehmen beträgt 53,8 %. Die gesteigerte Kundenzufriedenheit ist Ausdruck einer erhöhten Servicequalität, auf die die SIGNAL IDUNA ihre Unternehmenspolitik in den vergangenen Jahren ausgerichtet hat. Mit dem dezidierten Qualitätsmanagement und dem daraus resultierenden Servicebericht, welcher monatlich erstellt wird, verfügt die Gesellschaft über ein hervorragendes Instrumentarium zur Messung der Servicebereitschaft im Unternehmen. Damit hebt sich die SIGNAL IDUNA nach den Erfahrungen von Assekurata positiv von den Wettbewerbern ab.
Die IDUNA Leben ist in der Teilqualität Wachstum/Attraktivität zufriedenstellend positioniert (Vorjahr: voll zufriedenstellend). Das Bestandswachstum zeigt sich gegenüber dem Vorjahr zwar verbessert, liegt aber weiterhin im negativen Bereich. Chancen auf eine künftige Trendumkehr ergeben sich nach Ansicht von Assekurata aus dem leistungsfähigen Produktangebot der IDUNA Leben sowohl in der privaten als auch der betrieblichen Altersvorsorge. Die SIGNAL Kranken hat in 2008 erneut einen Bestandsverslust zu beklagen. Insgesamt verbessert sich die Beurteilung der Wachstumslage jedoch um eine Notenkategorie von extrem schwach auf sehr schwach. Gegenüber den beiden Vorjahren konnte der Nettoverlust auch dank der neuen Vollversicherungstarife allerdings deutlich reduziert werden. Mit der Einführung der Tariflinie „privat“ hat die Gesellschaft ihre Wettbewerbsposition in der Vollversicherung erheblich verbessert, so dass sich bereits im laufenden Geschäftsjahr eine positive Entwicklung abzeichnet.
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Konsolidierungsdruck bei Telekommunikation
Von Dr. Oliver Everling | 8.September 2009
In der Gegenüberstellung der Ratings für europäische Telekommunikationsunternehmen Juli 2008 versus August 2009 fällt die Deutsche Telekom mit einer Herabstufung von A- auf BBB+ auf, während Telefoncia umgekehrt auf A- hochgestuft wurde. Die wichtigsten Anbieter in Europa werden zwischen A- und BBB- von Fitch geratet. Für die dominanten Telekommunikationsunternehmen wird die künftige Herausforderung vor allem darin liegen, Marktanteile zu verteidigen, urteilt Stuart Reid, Senior Director in der Fitch Ratings‘ European Telecommunications, Media, and Technology Group (http://www.fitchratings.com/). Inhalte werden immer wichtiger, so dass sich die Ansatzpunkte der Wettbewerber verändern, um Marktanteile zu gewinnen.
Netzwerkintegration, Produktintegration und Software sind die drei Bereiche, die in ihren Implikationen für die Anbieter analysiert werden müssen. Geschwindigkeit, Auswahl und Einfachheit sind die dazu korrespondierenden Stichworte. Wann und wo will man fern sehen? Wo und wann einkaufen?
In Deutschland werde es eine Konsolidierung bei den Mobilfunkanbietern geben. Einige Risiken ergeben sich für Anbieter, die nur in einem Land bzw. nur in einem Markt tätig, zum Beispiel in Griechenland oder Litauen. In Märkten mit einer hoch entwickelten Kabelinfrastruktur sind die Anbieter besser geschützt als in den andern Märkten. In Frankreich oder Italien sei die Kabelinfrastruktur schwach oder gar nicht entwickelt.
Konsolidierung innerhalb der jeweiligen Märkte, Investitionen in Netzwerke und Marktführerschaft als Dienstleister sowie das Wachstum in den Emerging Markets gehören zu den Schlüsselentwicklungen, die die Bonität von Telekommunikationsunternehmen in der Zukunft bestimmen würden, so Reid. Kurzfristig bleiben die Gewinnmargen der Anbieter unter Druck. Die Verschuldung werde über den gesamten Sektor weiter zunehmen.
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D&B sieht verbesserte Zahlungsmoral
Von Dr. Oliver Everling | 7.September 2009
Die Zahlungsmoral in Deutschland hat sich im August einer Studie des Informationsdienstleisters D&B zufolge erneut verbessert. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte Index stieg damit zum dritten Mal in Folge. „Derzeit ist in Sachen Zahlungsmoral Durchatmen angesagt. Der erneute Anstieg sollte aber nicht überbewertet werden. Angesichts der noch wackligen Erholung könnte es im Herbst Rückschläge geben“, sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold am Montag. Der D&B-Zahlungsindex stieg im August auf 78,72 (Juli 78,70) Prozent und nähert sich weiter Niveau vom März.
Der Index sagt aus, dass im August 78,72 Prozent der beobachteten Unternehmen ihre Rechnungen pünktlich bezahlten. Der Indikator wird seit Anfang des Jahres auf Monatsbasis veröffentlicht und fiel dabei von Januar bis Mai. Die durchschnittliche Verzugszeit betrug im August 9,41 (Juli: 9,3) Tage. Bei den einzelnen Branchen verbesserte sich die Zahlungsmoral erneut vor allem bei den Banken.
Deutlich abwärts ging es in der Automobilbranche. Seit Ende 2008 ging in fast allen Branchen die Zahlungsmoral zurück. Lediglich der Maschinenbau ist hier eine Ausnahme. Am Schlechtesten um die Zahlungsmoral ist es weiterhin in Transport- und Logistiksparte bestellt. Hier sank die Zahlungsmoral im Jahresverlauf auch am Stärksten. Im Juli sank der für die Branche ermittelte Index erneut deutlich. Spitzenreiter in puncto Zuverlässigkeit bei den Zahlungen sind weiter die Pharmaunternehmen. Mehr Informationen unter http://www.dnbgermany.de/.
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Immobilienaktienmärkte global analysiert
Von Dr. Oliver Everling | 7.September 2009
Die Doktorarbeit von Dr. Felix Schindler „Immobilienaktienmärkte – Eine globale Analyse ihres Kapitalmarktverhaltens“ (ISBN 978-3-933207-68-5) wird im Uhlenbruch Verlag in einer Zeit veröffentlicht, in der die Zusammenhänge zwischen den Finanzmärkten besonders interessieren müssen, um eine Wiederholung der massenhaft katastrophalen Wertverluste von Aktienportefeuilles mit neuen Strategien und Ansätzen zu verhindern.
Das Buch von Schindler ist vor diesem Hintergrund wichtig, um in bisher weniger erforschte Performancestrukturen vorzudringen. Schwerpunkte des Buches bilden die Prognosefähigkeit und Effizienz von Immobilienaktienmärkten, ihr Diversifikationspotential und ihre (Ko-) Integration sowie ihre Volatilitätsanalyse. Da für die Renditeverteilungen der Immobilienaktienmärkte wie auch für die der internationalen Aktienmärkte eine weitgehende Ablehnung der Normalverteilungshypothese der Renditen festzustellen ist, erweist sich die Beurteilung der Rendite-Risiko-Eigenschaften anhand von Downside-Risikomaßen anstelle der Volatilität bzw. Varianz der Renditen als sinnvoll. Schindler berichtet hierzu über interessante Eigenschaften aus dem Vergleich möglicher Portfolien.
Da bereits die schwache These über die Informationseffizienz nach Fama (1970) aufgrund des empirischen Befunds von Schindler abgelehnt werden kann, wird der Leser den Test der strengeren Thesen nicht vermissen. Die empirische Analyse zur Untersuchung der langfristigen Gleichgewichtsbeziehungen zwischen den internationalen Immobilienaktienmärkten liefert ein theoriekonformes Ergebnis. „Dennoch“, hebt Schindler hervor, „bestehen vor allem Kointegrationsbeziehungen zwischen den – gemessen an der Marktkapitalisierung – größeren und kleineren Märkten, wobei die Anpassung an den langfristigen Gleichgewichtspfad jeweils durch den kleineren Markt herbeigeführt wird.“ Schindler vermutet, dass der Beitrag der kleineren Märkte zum langfristigen Diversifikationspotential auf Grund ihrer Kointegrationsbeziehungen eingeschränkt sein dürfte.
Die Untersuchungen und Darstellungen von Schindler geben sowohl in ihrer geographischen als auch in ihrer thematischen Ausrichtung einen umfassenden Überblick über die Charakteristika der Immobilienaktienmärkte und deren Kapitalmarktverhalten und liefern Hinweise zu möglichen Allokationen von Portfolien aus Immobilienaktien. Der Abschluss der Arbeit erlaubte es nicht, auch die Konsequenzen der Finanzkrise abzuschätzen. Die Wissenschaft wird sich daher aufgerufen sehen, mit weiteren Arbeiten auf diesem Gebiet die Forschungen von Schindler fortzuführen.
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