No Turmoils by European Ratings
Von Dr. Oliver Everling | 8.September 2008
„Feri, our analysts and our services were not at the origin of the problems that have arisen in the professional structured credit markets. The rating of structured financial instruments in which subprime mortgages were embedded is none of our business“, writes Feri EuroRating Services AG (www.feri.de) in its reply to the EU Commission’s DG Internal Market and Services regarding the „Authorisation, Operation and Supervision of Credit Rating Agencies (CRAs)“, proposed by a draft Directive / Regulation.
Founded in 1987 and serving approximately 1,000 customers worldwide with a focus on Germany, France and the United Kingdom, Feri EuroRating Services AG (Feri) is a leading European rating firm specialized in investment market and product ratings. We are one of the largest economic research and forecasting institutes in Europe. With around 60 employees, Feri is based in Bad Homburg, Germany, near Frankfurt, and has additional offices in London, Paris, and New York.
„We have no interest offering generally favorable opinions on the creditworthiness of such instruments“, says Feri in its comment. „We played no role in the credit markets in question, which are now suffering from a prolonged confidence deficit, with likely negative effects on the real economy and risks for financial stability.“ Due to their different approach and business model, Feri EuroRating Services AG are helping investors to better understand risks they are incurring in different markets and with different financial instruments. „None of our ratings stood in any relation to the current or any other market turmoil of the past.“
Feri prepares industry, country, capital market and real estate market ratings for clients, covering both investment potential and specific risks in their economic analyses and forecasts. The company also rates investment funds licensed in German-speaking countries. In addition, Feri produces annual market studies and ratings on special and retail investment funds. These reports provide an overview of the opinions and expected behavior of institutional investors. In addition to their global industry analysis and company ratings, Feri also produces real estate reports. Feri’s analyses of real estate markets throughout the world are vital to understanding property, portfolio, and indirect real estate investment (open-end and closed-end real estate funds) markets and real estate company ratings.
Further details of their comment on the consultation paper will soon be found at the website of the European Commission’s DG Internal Market and Services.
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Schadenbelastung aus Hurrikan „Gustav“
Von Dr. Oliver Everling | 8.September 2008
Wilhelm Zeller, der Vorstandsvorsitzende der Hannover Rück, machte anlässlich eines Pressefrühstücks in Monte Carlo erste Angaben zur Schadenbelastung aus dem Hurrikan ,Gustav‘, der Ende August über den Golf von Mexiko und Louisiana fegte. Der Wirbelsturm verursachte nach Schätzungen einschlägiger internationaler Modellierungsagenturen einen versicherten Schaden zwischen 1,5 und 8 Mrd. USD. Davon entfallen rund 1,5 bis 4 Mrd. USD auf das sogenannte Offshore-Geschäft, also die Bohrinseln und Ölplattformen im Golf, sowie bis zu 4 Mrd. USD auf das Onshore-Geschäft: die versicherten Sachschäden an Land. Die genaue Höhe des Schadens dürfte erst in einigen Wochen verlässlich abschätzbar sein.
Die Hannover Rück geht vor diesem Hintergrund von einer Netto-Schadenbelastung von unter 100 Mio. EUR aus. „Wir liegen mit dieser Schadenbelastung immer noch deutlich innerhalb unseres Großschadenbudgets“, erklärte Zeller. Die Hannover Rück veranschlagt hierfür 10 % ihrer erwarteten Nettoprämie in der Schaden-Rückversicherung, also rund 400 Mio. EUR für 2008.
Die Rückversicherungsgruppe aus Hannover betreibt alle Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung und unterhält Rückversicherungs¬beziehungen mit über 5.000 Versicherungs-gesellschaften in rund 150 Ländern. Ihre weltweite Infrastruktur besteht aus über 100 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, Nieder¬lassungen und Repräsen¬tanzen in rund 20 Ländern mit ca. 1.800 Mitarbeitern. Das Deutschland-Geschäft der Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt (Standard & Poor’s AA- „Very Strong“; A.M. Best A „Excellent“).
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Rückkehr der Geopolitik
Von Dr. Oliver Everling | 5.September 2008
Die aktuellen Ereignisse im Kaukasus und in Afghanistan rücken außenpolitische Fragen stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Deutsche Soldaten sterben außerhalb Europas in Konflikten, die fern von einer friedlichen Lösung sind. „In den Medien werden diese Konflikte häufig mit untauglichen Kategorien bewertet. Dabei lohnt es sich durch die Brille der wichtigsten Akteure zu schauen“, schreibt Udo Schäfer, Referent im Landtag von Baden-Württemberg, in einem Leserbrief an die FAZ, der dort auszugsweise abgedruckt wurde (FAZ vom 26. 8 .2008). In den USA prophezeit Robert Kagan, Mitbegründer der neokonservativen Denkfabrik Project for the New American Century (PNAC) und Berater von McCain, einen Wettkampf zwischen Demokratien und Autokratien. Kagan sieht die russische Führung im Denken des 19. Jahrhunderts verhaftet:
„Für den Autokraten ist die Welt ein beängstigender Ort. Der liberale Westen wird als Hegemon der Welt empfunden �?� Wir im Westen glauben an den Triumph des Rechts und des Guten. So blicken wir auf die Ukraine und Georgien.“ Kagan, Richard Perle und die deutschen Atlantiker, zu denen auch der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Eckart von Klaeden gehört, wollen eine globale Führerschaft der USA, weil eine multipolare Welt für alle gefährlicher sei. Wladimir Putin sagte hingegen auf der 43. Münchner Sicherheitskonferenz: „Ich denke, dass für die heutige Welt das monopolare Modell nicht nur ungeeignet, sondern überhaupt unmöglich ist.“ Und es bestehe kein Zweifel, „dass das wirtschaftliche Potenzial neuer Wachstumszentren auf der Welt unausweichlich auch in politischen Einfluss umschlägt und die Multipolarität stärkt.“ Eine Position, die auch von der chinesischen Führung geteilt wird, schreibt Schäfer.
Putin nehme die amerikanische Weltmacht als Hobbesschen Leviathan wahr: „Es ist die Welt eines einzigen Hausherrn, eines Souveräns. Und das ist am Ende nicht nur tödlich für alle, die sich innerhalb des Systems befinden, sondern auch für den Souverän selbst, weil es ihn von innen zerstört.“ Während US-Außenministerin Condoleezza Rice überzeugt ist, dass „die Wirklichkeit ist, dass ‚Multipolarität‘ niemals eine vereinigende Idee oder eine Vision gewesen ist. Sie war ein notwendiges Übel, das den Krieg fernhielt, aber nicht zum Triumph des Friedens führte. Multipolarität ist eine Theorie der Rivalität, von konkurrierenden Interessen – und schlimmstenfalls – von konkurrierenden Werten.“ Russland orientiert sich historisch an der Heiligen Allianz, schreibt Schäfer, eine von Zar Alexander I. angeregte Absichtserklärung der Monarchen Österreichs, Preußens und Russlands, die Prinzipien der christlichen Religion (Gerechtigkeit, Liebe und Frieden) zur Grundlage bei der Wiederherstellung der durch die Napoleonischen Kriege zerstörten politischen Ordnung im kontinentalen Europa zu machen.
Die russische „Friedensmission“ in Georgien erscheint so in einem neuen Licht. Darauf weist Schäfer hin und zitiert eine Erkenntnis von Henry Kissinger: „Sobald eine Macht die internationale Ordnung oder die Art ihrer Legitimität ablehnt, werden die Beziehungen zwischen ihr und den anderen Mächten revolutionär.“ Lässt sich auch auf die Beziehungen Russlands zum Westen anwenden. Kissinger spricht in seinem Werk „Das Gleichgewicht der Großmächte“ den jeweiligen Staaten das Recht zu, gemäß ihrer inneren Struktur zu entscheiden, was richtig ist und was durch ihre Kraft und geographische Lage möglich ist. Laut Robert Kagan sind die USA ein Koloss mit einem Gewissen: „Sie sind nicht das Frankreich Ludwig XIV. oder das England Georg III �?� Amerikaner nehmen für sich nicht das Recht des Stärkeren in Anspruch �?� Die Amerikaner haben die Grundsätze der alten Ordnung Europas nicht übernommen, eine machiavellistische Perspektive ist ihnen fremd.“
„Um die wütende russische Reaktion in der Kaukasuskrise zu verstehen,“ rät Schäfer, „muss man die geopolitische Lage mindestens des Mittleren Ostens betrachten. In westlichen Medien wurde offen über die Möglichkeit diskutiert, von Georgien aus einen militärischen Schlag gegen den Iran zu führen. Der russische Angriff auf militärische Stützpunkte der georgischen Armee, macht deutlich, dass Russland keinen militärischen Alleingang des Westens gegen den Iran dulden wird, der in der russischen Einflusssphäre stattfindet.“
Russische Energiekonzerne wollen ihrerseits iranisches Gas und Öl durch ihr Leitungsnetz zahlungskräftigen Kunden anbieten. „Das geht aus russischer Sicht nur,“ so Schäfer, „wenn der Konflikt des Westens mit dem Iran zumindest dauerhaft entschärft und die Zugangswege durch Georgien für zukünftige Pipelines von Russland in den Iran offen bleiben. Mit einer georgischen Regierung, die sich von amerikanischen Militärberatern unterstützen lässt, ist das nicht denkbar.“
Die russische Führung habe nicht vergessen, dass vom Angriff gegen Jugoslawien 1999, dem laufenden Irak-Krieg, bis zur Unabhängigkeit Kosovos eigentlich russische geopolitische Interessen von den Westmächten nicht berücksichtigt wurden. Schäfer: „Die deutschen Atlantiker hingegen unterschätzen die russische Furcht vor der Einkreisung durch den Westen. Russland, die Türkei und der Iran werden auch dann noch mit den Völkern des Kaukasus als Nachbarn zusammenleben müssen, wenn die Westmächte wegen der zur Neige gehenden Energierohstoffe langsam das Interesse am Kaukasus verlieren und sich zurückziehen.“ Die Türkei könne ihre hohe Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland mittelfristig nur durch entsprechende Importe aus dem Iran vermindern. „Einer der Gründe, weswegen die Türkei sogar mit dem verfeindeten Armenien redet. Die Sanktionen gegen den Iran stärken deshalb die geopolitische Position Russlands. Eine erfolgreiche Gleichgewichtspolitik im Kaukasus lässt sich nur implementieren, wenn es gelingt, Russland als Großmacht durch konstruktive Beziehungen zu den Mittelmächten Türkei und Iran in einen größeren politischen Zusammenhang einzubetten“, so Schäfer.
Das Nato-Mitglied Türkei werde von den geopolitischen Akteuren der Region als wichtiger strategischer Partner respektiert und sei deshalb als Vermittler nicht nur im Kaukasus unverzichtbar. Wenn die USA den regionalen Mittelmächten weiterhin eine eigenständige Mitgestaltungsmöglichkeit verweigerten, werde eine direkte Konfrontation zwischen Russland und den USA immer wahrscheinlicher, vielleicht demnächst in der Ukraine, spekuliert Schäfer.
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Scope on CRAs�?? Authorizations
Von Dr. Oliver Everling | 5.September 2008
The German rating agency Scope Analysis GmbH (www.scope.de), Berlin, comments on the draft Regulation / Directive „Authorizations, Operation and Supervision of Credit Rating Agencies (CRAs)“ to DG Internal Market and Services. Founded in 2000, Scope Analysis soon became one of the leading rating agencies in the sectors of closed-end funds and open-end real estate funds, certificates and alternative investments. More than 800 mainly institutional investors subscribe to our services. „Our ratings affect investment decisions of thousands of private investors every day. Our team of 40 employees is trained to ensure that our ratings are reliable and accurate pieces of information. High standards of quality in the ratings and transparency of our rating agency are cornerstones of our success story“, writes Scope Analysis.
„Scope Analysis meets substantive requirements which cover issues related to the organizational structure and internal governance of our rating agency, the avoidance and management of conflicts of interest, the quality of ratings and transparency to our subscribers“, writes Scope Analysis‘ CEO Florian Schoeller to Brussels, and goes on: „The draft Directive / Regulation in its present form does not provide for an authorization and supervision process which is adapted to the specificities of the rating activities of the various rating agencies active in the EU, since it does not take into account the different nature of the relationship to issuers of investor-driven rating agencies like ours“, and provides various examples.
Her claims that his rating agency is not mandated for investment ratings by any issuer and therefore making proposals or recommendations, either formal or informal, regarding the design of a finance instrument is none of Scope Analysis‘ business. „In our case,“ he writes, „rotation arrangements to be put in place for analysts and persons approving ratings to avoid that they develop long lasting relationships with the same rated entities, would not add to the quality, accuracy, thoroughness and integrity of their work. We believe that long-lasting experience and in-depth knowledge of issuers rated does not compromise the independence of our analysts, but allow us to as-sure that methodologies and models used by our rating agency are regularly re-viewed in order to be able to properly reflect the changing conditions in the underlying asset markets.“
The rating activity that is used for regulatory purposes e.g. risk assessment by financial institutions is concentrated among a very small number of players in the EU. „The draft Directive / Regulation is dangerously limited in its scope to this handful of players providing credit rating services internationally, with strongholds in the USA.“
Scope Analysis comments on the likely compliance costs, the likely effect on competition and other impacts, costs and benefits. „Given the extremely short timeframe to provide you with your comments, we have to limit our remarks to the following, notwithstanding further objection if we are allowed to go into detail: We believe that compliance costs would be limited, since our organization al-ready meets very high standards and requirements, which are really at the heart of our credibility and standing among investors and the public. Our biggest concerns are about the effect on competition, since in its current form the draft Directive / Regulation would not allow other rating agencies but credit rating agencies to get authorized. This would clearly provide a competitive advantage to the US rating agencies, since they serve like superstores different markets with a wide range of products. Their authorization in one product group, credit ratings, would transmit to other product groups like mutual fund ratings. Once provided with a special, authorized status, they could build on this recognition by making investors and the public believe that they are not only closely monitored, but that they merit an official status and therefore deserve their special attention.“
According to Scope Analysis, if CRAs which contributed to the recent market turmoil by underestimating the credit risk of structured credit products get authorization and recognition while others not involved in the crisis do not, the Directive / Regulation would ironically reward their failures with a pole position in the market.
„The scope of the Directive / Regulation must be broadened to all rating services on financial instruments and products, so that any rating agency can, but does not need to register as an authorized rating agency. Authorization should be provided to any rating agency which submits itself to supervision by the authorities and complies with all rules and standards. In addition, a proportionality rule should be included in the Directive / Regulation to assure that smaller rating agencies are recognized on a comparable basis.“
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UK Sceptics on EU Credit-Rating Rules
Von Dr. Oliver Everling | 5.September 2008
Regulating Standard & Poor’s and Moody’s Investors Service won’t help investors, the Association of British Insurers said, adding to a financial-industry backlash against European Union financial measures, according to Bloomberg’s John Rega in Brussels. Policy makers should seek more disclosure from the companies and investment banks that sell securities, instead of focusing blame on credit ratings for the past year’s market turmoil, said the London-based insurers‘ group.
„We fear stringent EU legislative requirements would have a detrimental effect,“ by making it more „costly and damaging“ for new rating companies to enter the market, the ABI said in a response to a European Commission consultation, which ends today, on oversight of rating companies. „The legal uncertainty created by the current draft cannot be understated particularly if the commission is insistent on moving from international principles to EU legislation.“
EU Financial Services Commissioner Charlie McCreevy plans to propose oversight of the rating companies this year, to ensure they abide by new disclosure rules and safeguards against conflicts of interest. The ABI, whose members manage 1.8 trillion euros ($2.6 trillion), joins opposition voiced by the companies that issue securities, the investment banks that help sell them, and the rating companies that assess their creditworthiness.
S&P, a unit of McGraw-Hill Cos. of New York, and Moody’s, a unit of New York-based Moody’s Corp., are the largest providers of ratings. They call for any regulatory action not to diverge from action in other markets such as the U.S.
The commission, the EU’s executive arm in Brussels, faults the rating companies for failing to warn investors of the risks of securities linked to mortgages and other assets. The so-called structured-finance instruments helped spread the risk of U.S. subprime-mortgage defaults into $508 billion of writedowns and losses for global banks, setting off a credit crunch.
„McCreevy has come to a stage where he believes that self-regulation is not the answer for credit rating agencies,“ his spokesman, Oliver Drewes, said by telephone to John Rega, while declining to comment on the ABI letter. „We welcome that people are speaking up, but we also say where we’re coming from.“
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Landesbeteiligungen im Rating
Von Dr. Oliver Everling | 5.September 2008
Aufgrund eines Antrags der Abgeordneten Dr. Reinhard Löffler u. a., CDU, wird sich der Landtag von Baden-Württemberg mit der Frage eines systematischen Ratings der Beteiligungen des Landes befassen. Der Beteiligungsbericht des Landes Baden-Württemberg 2007 beinhaltet eine Reihe von Unternehmen mit sehr unterschiedlichen Geschäftsfeldern. „Der Beteiligungsbericht lässt leider keinen Schluss zu,“ heißt es im Antrag der Abgeordneten, „wie mehr oder weniger erfolgreich die einzelnen Unternehmen im Vergleich agieren. Da z.B. die Rückstellungen nur in einer Zeile ausgewiesen werden, bleibt auch offen, welche Risikovorsorge das einzelne Unternehmen trifft.“
Bestandteil jedes Veränderungsprozesses sei eine umfassende Bestandsaufnahme und Standortbestimmung. Ein Rating, das über die Prüfung der Kreditwürdigkeit hinausgeht, ist eine Voraussetzung dafür. „In der Privatwirtschaft gibt es Instrumente, um Beteiligungen an Unternehmen erfolgreich zu führen. Eines davon ist das Beteiligungscontrolling. Die Investitionsrechnung bietet Methoden an,“ stellen die Abgeordneten fest, „die Performance des jeweilig verantwortlichen Managements zu messen.“
Durch die damit gewonnene Transparenz hat das Land die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit seiner Beteiligungen zu steigern und kann bei den Unternehmen auf leistungsgerechte Vergütungssysteme hinwirken. Damit ist es auch in Zukunft möglich, in einem enger werdenden Bewerberfeld interessante Kandidaten für wichtige Positionen in diesen Unternehmen zu gewinnen. „Ohne ein Beteiligungscontrolling kann kein brauchbares Risikomanagement eingeführt werden.“
Die Landesregierung wird dem Landtag von Baden-Württemberg aufgrund des Antrags bald berichten, welchen Stellenwert die Landesregierung der langfristigen Entwicklung ihrer Beteiligungen an Unternehmen des privaten und öffentlichen Rechts beimisst, welche Maßnahmen die Landesregierung ergreifen will, um die Wertentwicklung der einzelnen Unternehmen und die Leistung des jeweiligen Managements transparent zu machen und ob sich die Landesregierung in der Lage sieht, für eine Bewertung und Klassifizierung der Unternehmensbeteiligungen ein umfassendes Rating der einzelnen Unternehmen durchführen zu lassen.
Darüber hinaus soll geklärt werden, ob die Landesregierung Möglichkeiten sieht, für die Beteiligungen des Landes an Unternehmen ein Beteiligungscontrolling einzuführen, das dem aktuellen Stand der Betriebswirtschaftslehre entspricht, wie die Landesregierung die Auswirkungen der Einführung eines Beteiligungscontrollings auf die langfristige Wertentwicklung ihrer Beteiligungen an Unternehmen beurteilt und ob die Landesregierung ihre Unternehmensbeteiligungen zu Strategischen Geschäftsfeldern zusammenfassen will, um damit in Zukunft die Möglichkeit zu haben, daraus einen oder mehrere Fonds zu bilden. Die Landesregierung soll ferner offen legen, „inwieweit sie die Möglichkeit nutzen will, zu momentan günstigen Bedingungen hochqualifizierte Vermögensverwalter unter Vertrag zu nehmen“ und ob die Landesregierung die Notwendigkeit sieht, einen tiefer gegliederten Beteiligungsbericht zu veröffentlichen, um mit Beteiligungen in der Privatwirtschaft vergleichbar zu sein.
Die Abgeordneten sprechen mit ihrem Antrag nicht das Kreditrating an, das nach Basel II von Banken als Einschätzung der einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default, PD) standardmäßig im Kreditgeschäft anzufertigen ist. Diese Ausfallwahrscheinlichkeit ist bei Betrieben mit staatlicher Beteiligung in der Regel gering, da erstens im Zweifel bei Schwierigkeiten der staatliche Träger in der einen oder anderen Form, beispielsweise durch Kapitalerhöhungen, Unterstützung leisten würde, und zweitens Kreditgeber ihre Mittel im Vertrauen darauf zur Verfügung stellen, dass gegebenenfalls Hilfe bereit stünde, so dass es erst gar nicht zu Liquiditätsengpässen kommt.
Zielrichtung des Antrags kann daher nur ein Beteiligungsrating sein, das auf die Zukunftsfähigkeit und wirtschaftliche Effizienz der Beteiligung im Sinne eines Unternehmensratings zielt. Hierbei spielen Branchen- und Markteinschätzungen ebenso eine Rolle wie das Management, die Strategie usw. im Einzelfall des zu beurteilenden Unternehmens.
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Grossbankenfusion zwingt zum Handeln
Von Dr. Oliver Everling | 4.September 2008
Der verabredete Verkauf der Dresdner Bank an die Commerzbank wird gravierende Auswirkungen auf viele mittelständische Unternehmen haben. „Grossbankenfusion – Mittelständler sollten jetzt handeln“, so die Schlagzeile des KMU-Berater Verband freier Berater e.V. Alle Firmenkunden beider Banken werden in unterschiedlicher Intensität betroffen sein. Welche Fragen sich Mittelständler stellen sollten, darauf weist die Fachgruppe Finanzierung-Rating im KMU-Berater-Verband (www.kmu-berater.de) hin: „Wer Firmenkunde bei einer der beiden Banken ist, wird die Folgen dieser Fusion merken – wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Klar auf der Hand liegt das für Unternehmen, die bei beiden Banken Kunde sind: Aus zwei wird eins! Wer bisher noch zwei Wettbewerber in seinem Kreditboot erlebt, wird 2009 einem Kreditgeber gegenüberstehen.“
Carl-Dietrich Sander, Leiter der Fachgruppe Finanzierung-Rating: „Dies kann einschneidende Folgen haben: Kreditvolumina und Blankoanteile, nicht gesicherte Kredite, addieren sich und können plötzlich die von der Bank im Rahmen des Risikomanagement gesetzten Grenzen überschreiten. Speziell bei nicht so guten Ratingnoten eine erhebliche Gefahr, sich plötzlich der Aufforderung zum Kreditabbau gegenüber zu sehen.“ Außerdem fehle dann natürlich ein Wettbewerber, der bisher für den Leistungs- und Preisvergleich zur Verfügung stand.
Die Fachgruppe empfiehlt daher allen Unternehmen, die beide Institute zu ihren Banken zählen, bereits jetzt eine ergänzende Bankverbindung neu aufzubauen, damit anschließend weiter Wettbewerb in der eigenen „Bankenlandschaft“ herrscht. Sander betont: für den Aufbau einer funktionierenden kreditgebenden Bankverbindung sollte man ein bis zwei Jahre einplanen. Dies bedeutet: sofort beginnen. Wichtig dabei sei, eine klare Eigenanalyse des Unternehmens und der Finanzierungssituation, um die „richtige“ Bank mit überzeugenden Informationen ansprechen zu können.
Doch auch wer „nur“ eine der beiden fusionierenden Banken in seinem Finanzierungskreis hat, sollte seinem Berater Fragen stellen, so die Empfehlung der KMU-Experten. Diese Fragen gelten natürlich auch für die Unternehmen, die bei beiden Häusern Kunde sind. Dietmar Schäfer, stellvertretender Leiter der Fachgruppe Finanzierung-Rating der KMU-Berater, nennt die wichtigen Fragen: Veränderung der Kreditpolitik speziell in der eigenen Branche, der eigenen Kreditgrößenordnung und der eigenen Rating-Einstufung, Veränderungen in der Zuordnung der Betreuer und Filialzusammenlegungen.
„Mancher Mittelständler mag denken, dass diese Fragen doch noch Zeit hätten.“ Schäfer hält dagegen: wie frühzeitig die beiden Banken über die konkreten Auswirkungen für Mittelständler informieren werden, wird auch davon abhängen, welcher „Fragendruck“ aus dem Mittelstand kommt. Und sein ergänzender Hinweis: auch bei nur einer Bankverbindung zu den Fusionspartnern kann die eigene Stärken-Schwächen- und die Finanzierungsstruktur-Analyse jetzt der richtige Ansatz sein, um sich auf Bankgespräche vorzubereiten (neue Betreuer gilt es z.B. auch wieder neu zu überzeugen). Schäfer verweist dazu auf die kostenlose Software „MinD-Managementinstrumente und Dialog“, die Instrumente für alle erforderlichen Teilschritte liefert.
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Vermarktungshilfeprojekt „China“ des BMWi
Von Dr. Oliver Everling | 3.September 2008
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat sein Vermarktungshilfeprogramm 2009 um das Land China erweitert. Gefördert werden kleine und mittlere Unternehmen aus den neuen Bundesländern der Branche Maschinen- und Anlagenbau, die für den Export ihrer Produkte Geschäftspartner in China suchen. Die mit dem Projekt verbundene Unternehmerreise wird vom 6.-11. Juni 2009 stattfinden und geht nach Shanghai und in die anliegenden Provinzen Shandong, Jiangsu und Zhejiang. Diese Standorte zeichnen sich dadurch aus, dass dort die meisten chinesischen Automobilzulieferer, Kunststoffspritzbetriebe, Werkzeugbauer, Druckgussbetriebe, Metallverarbeiter und Textindustrien angesiedelt sind.
Ziel und Inhalt des Förderprogramms ist die Verbesserung des Absatzes von Produkten und Leistungen aus den neuen Bundesländern in China. Klein- und mittelständische Unternehmen werden durch Beratungsleistung auf den Markt vorbereitet und unterstützt, wenn sie an dem Programm teilnehmen.
Auf einer Informationsveranstaltung in Berlin am 10. Dezember 2008 wird den Teilnehmern ein Überblick über die aktuellen Rahmenbedingungen eines wirtschaftlichen Engagements in China vermittelt. Zur Entwicklung der passenden Strategie erhalten alle Teilnehmer aktuelle Marktanalysen und eine individuelle Beratung um die Chancen Ihrer Projekte und Dienstleistungen auf dem Zielmarkt überprüfen zu können. Im Anschluss an die Veranstaltung haben alle Interessierten die Möglichkeit Fragen in einem bilateralen Gespräch zu klären.
Auf der Unternehmerreise nach China erhalten die Unternehmer die Möglichkeit, mit mindestens drei potentiellen chinesischen Geschäftspartnern Kooperationsgespräche zu führen. Darüber hinaus werden Gespräche mit Vertretern von Fachverbänden, Fachministerien sowie mit Entscheidungsträgern von Behörden Vorort stattfinden.
Gefördert werden Unternehmen (kleine und mittlere Unternehmen) der gewerblichen Wirtschaft, die ihren Geschäftsbetrieb in den neuen Bundesländern einschließlich Berlin (Ost) unterhalten, die weniger als 250 Mitarbeiter, einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. € oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. € aufweisen und die nicht zu mehr als 25% im Besitz eines Unternehmens stehen, das dieser Definition nicht entspricht. Bei dem Vermarktungshilfeprojekt handelt es sich um eine „De-minimis“-Beihilfe.
Die Finanzierung der Beratungsleistung, Anfertigung einer Marktstudie und die Kontaktherstellung potentieller Geschäftspartner erfolgt durch Haushaltsmittel des BMWi. Einzig ein Eigenanteil von 1.500 € sowie die entstehenden Reisekosten sind von den Teilnehmern selbst zu tragen.
Interessierte Unternehmen können sich bis zum 31. Oktober 2008 bei Bremer Consulting GmbH zur Teilnahme anmelden. Bremer Consulting führt dieses Projekt im Auftrag des BMWi durch (http://www.brigitte-bremer.de/).
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Silver Capital: Besser Silber als Gold
Von Dr. Oliver Everling | 3.September 2008
Die Silver Capital AG präsentiert sich auf dem 43. Stock Day der Value Relations GmbH als „weltweit erste Silberbeteiligungsgesellschaft“: Oliver Frank, Vorstand und CEO der Gesellschaft, begründet diese klare Fokussierung insbesondere mit der Silberpreisentwicklung in den letzten fünf Jahren. Er sei von der Fortsetzung der Erfolgsgeschichte des Silbers überzeugt.
Silber dient auch als Krisenmetall in unsicheren Zeiten. Positive fundamentale Rahmendaten, starkes Angebotsdefizit in den vergangen Jahren und die historische Outperformance von Silber im Vergleich zu Gold mit einer doppelten bis fünffachen Hebelwirkung sprechen für dieses Edelmetall, so Frank. Der Vergleich der Kursentwicklung von Gold zu Silber von 2001 bis 2007 zeigt deutlich die bessere Performance von Silber.
Wer nicht selbst Silbermünzen oder -barren kaufen will, kann ETFs wie die iShares von Barclays kaufen. Die Investmentmöglichkeiten im Silberbereich sind analog zum Goldbereich, berichtet Frank: Silberaktien werden gehandelt in Kanada, Australien, Südamerika, USA und England, auch durch Pre-IPOs und Privatplatzierungen lässt sich an den Entwicklungen beim Rohstoff Silber partizipieren. Die Silver Capital AG engagiert sich darüber hinaus in Siblerprojekten auch durch Joint-Venture-Vereinbarungen, Earn in Deals, Silver Royalties, Fusionen bzw. Übernahmen und Claim Staking von neuen Gebieten.
Frank sieht für seine Gesellschaft überzeugende Pluspunkte: Investitionen in sämtliche an den weltweiten Märkten vorhandenen Anlagemöglichkeiten im Silbersektor, professionelles und erfahrenes Management sowie ein weltweites Kontaktnetzwerk zu führenden Persönlichkeiten im Silber- und Finanzmarkt. Das Hauptziel sei an den weiteren Steigerungen des Silberpreises zu partizipieren und eine entsprechende Hebelwirkung zu erzielen.
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AA- für Wallberg Real Estate
Von Dr. Oliver Everling | 3.September 2008
TELOS hat den Fonds Wallberg Real Estate geratet. Der Fonds erfüllt sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA-“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards). Das Fondsrating von TELOS beurteilt auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, die Person des Fondsmanagers und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse des Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.
Der von München aus gemanagte Wallberg Real Estate P ist ein global anlegender Immobilliendachfonds. Der Multi-Manager-Ansatz der Wallberg Gruppe sorgt dafür, dass jede Anlageklasse von einem ausgewiesenen Experten betreut wird, berichtet die Ratingagentur. Durch die Zusammenarbeit mit internen und externen Fondsmanagern wird eine Auswahl der führenden in der Regel unabhängigen Asset Manager unter einem Dach vereint. Dabei wird eine breite Risikostreuung gewährleistet, glauben die Analysten.
Das innovative, seit mehreren Jahren bewährte, Anlagekonzept wird vom Bankhaus Reuschel & Co. KG umgesetzt, das beim Wallberg Real Estate P als Advisor auftritt. Dabei kombiniert der Fondsmanager Stefan Thomas- Barein Einzelfonds anderer Fondsmanager in einem Dachfonds. Der Fonds Wallberg Real Estate P ist als Alternative zu einzelnen Immobilienfonds positioniert. Immobilienaktien werden als Beimischung eingesetzt.
In die Auswahl der Zielfonds fließen u.a. folgende Faktoren ein, so der Bericht von Telos: Informationen aus dem Netzwerk von Wallberg Invest S.A., aus den Interviews mit Fondsmanagern sowie aus den Ergebnissen quantitativer Screenings. Dabei geht es insbesondere darum, welche Fonds oder Einzeltitel die gewünschte Struktur des Dachfonds am effizientesten abdecken. Eine hohe Bedeutung wird auch den derzeit etwa 25 jährlichen Besuchen bei den einzelnen Anbieter vor Ort beigemessen. Das Risikomanagement erfolgt in erster Linie durch Diversifikation. Um dies sicherzustellen, werden Anlagegrenzen auf folgenden Aggregationsstufen definiert: Länder, Nutzungsarten und Sektoren.
Seit Fondsauflegung konnte der Fonds Wertzuwächse in Höhe von 2.1% bei einer niedrigen Volatilität verzeichnen, wenngleich aufgrund der relativ kurzen Historie über die Performance und weitere Kennzahlen noch keine stichhaltigen Aussagen gemacht werden können. Sofern der Fonds seine interne Benchmark, den 1 Monats-Euribor, outperformed, fällt eine Performancefee von 20% der Returndifferenz zwischen dem Fonds und den Monatsdurchschnittsrenditen der Benchmark an. Beim Wallberg Real Estate P kommt dabei das High-Water-Mark Prinzip zum Tragen. Der Fonds ist in verschiedenen Anteilsklassen erhältlich. Das Fondsvolumen aller Anteilsklassen erreichte seit der Auflegung in rund neuneinhalb Monaten ein Volumen von 79,7 Mio. EUR.
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