Moody’s neue Methodologie für Kommunalratings
Von Dr. Oliver Everling | 21.Januar 2013
Moody’s stellt eine aktuelle Neufassung der Ratingmethodologie für „Regionale und Lokale Gebietskörperschaften“ (RLG) vor, welche am Freitag, 18. Januar 2013, veröffentlicht wurde. Die Veröffentlichung beschreibt die aktualisierte methodische Vorgehensweise von Moody’s bei der Ratingerteilung für regionale und kommunale Gebietskörperschaften außerhalb der USA.
Die Neufassung ist detailiert in dem Artikel „Regional and Local Governments“ auf der Website von Moody’s Investors Service, www.moodys.com. Bisher ist nur die englische Version verfügbar. Eine deutsche Übersetzung der beiden Artikel, d.h. komplette Methodologie und Kurzfassung, folgt in den nächsten Wochen, kündigt Harald Sperlein, Vice President – Senior Analyst, Sub-Sovereign Group von Moody’s Investors Service an.
„Wie in unserer bisherigen Methodik,“ so Sperlein, „werden die Ratings für regionale und kommunale Gebietskörperschaften auch künftig als Funktion zweier zentraler Einflussfaktoren gesehen: der Basiskreditrisikoeinschätzung (Baseline Credit Assessment, BCA) und der Wahrscheinlichkeit außerordentlicher Unterstützung von anderer Seite im Falle eines akuten Liquiditätsengpasses.“
Die Studie beschreibt die Analyse-Tools (neue BCA-Scorecard und -Matrix sowie eine neue Support-Scorecard für den Faktor Unterstützung), die von Moody’s zur Beurteilung der Bonität regionaler und kommunaler Gebietskörperschaften sowie zur Steigerung der weltweiten Konsistenz verwendet werden. Darüber hinaus werden einige neue Analyse-Tools eingeführt, die entwickelt wurden, um die Ratingkomitees bei der Beurteilung der Kombination aus systemischen (d.h. basierend auf dem Sovereign-Rating) und idiosynkratischen Risiken für regionale und kommunale Gebietskörperschaften zu unterstützen. „Die Veröffentlichung dieser Ratingmethodik hat keine Ratingänderungen zur Folge“, beruhigt Sperlein.
Themen: Kommunalrating, Länderrating | Kommentare deaktiviert für Moody’s neue Methodologie für Kommunalratings
KMU-Fachberater-Unternehmensnachfolge
Von Dr. Oliver Everling | 21.Januar 2013
Laut DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2012 gestaltet sich die Unternehmensnachfolge immer schwieriger. Der KMU-Fachberater Unternehmensnachfolge® dagegen lotst Unternehmer/innen mit einem praxisbasierten, innovativen Ansatz durch den Prozess.
Als “Spiel mit dem Feuer” bezeichnet der DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2012 den bei 70 Prozent der Unternehmer nicht vorhandenen Notfallkoffer. Ebenso ganz oben auf der Liste der Hindernisse steht “Inhaber sind nicht rechtzeitig vorbereitet” und “Inhaber können emotional nicht loslassen.” Der DIHK-Report zeigt auch auf, dass die Diskussion um die Erbschaftssteuer den Mittelstand verunsichert hat und dass das Zusammenfinden von Unternehmern und Nachfolgern als immer schwieriger empfunden wird.
Unternehmens-, Steuerberater und Rechtsanwälte beraten in einer Nachfolgesituation meist schwerpunktmäßig eines der zahlreichen Nachfolge-Themen, häufig die harten Fakten. Dabei behindern gerade die emotionalen Probleme den Übergabeprozess. Der Verband “Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e.V.” bietet jetzt ein ganzheitliches Konzept zur Begleitung bei der Unternehmensnachfolge an. Die „Fachgruppe Nachfolgeberatung“ des Verbandes hat die fachlichen und wissenschaftlichen Kompetenzen der Mitglieder gebündelt und den Lehrgang „KMU-Fachberater Unternehmensnachfolge®“ für Berater/innen entwickelt.
Der Grundgedanke: ein qualifizierter Berater lotst Unternehmer/innen durch den gesamten Prozess. Der KMU-Fachberater Unternehmensnachfolge sieht sich für die harten Themen wie Gestaltungsmodelle, Finanzierung, Unternehmensbewertung, Erb- und Steuerrecht zuständig. Er will jedoch auch die Strategie- und Innovationsentwicklung im unternehmerischen und persönlichen Bereich sowie den Umgang mit “schwierigen Gefühlen” und Konflikten auf der menschlichen Ebene unterstützen. Als Lotse will er dies bewältigen, denn er hat entsprechende Experten im Hintergrund, kann sich deren Rat einholen oder sie fallweise hinzuziehen. Unternehmensberater unterschiedlicher Fachrichtung, Steuerberater, Rechtsanwälte, Banker und Psychologen ziehen an einem Strang.
“Wir bieten interessierten Beraterkollegen ein Qualitätssiegel,” beschreibt Fachgruppenvorsitzender Rainer Schuppert den neuen KMU-Fachberater-Lehrgang. „Der Lotse heißt KMU-Fachberater Unternehmensnachfolge®. So darf sich nur nennen, wer praktische Erfahrung mitbringt, einen 10-tägigen Lehrgang absolviert und die Abschlussprüfung bestanden hat.”
Damit das Wissen nicht bei den bisher wenigen Lotsen verbleibt, bietet „Die KMU-Akademie e.V.“ ab 2013 jährlich zwei Lehrgänge an, in denen das Siegel “KMU-Fachberater Unternehmensnachfolge®” erworben werden kann. Neben den fachlichen Inhalten werden auch Methoden des Beratungsprozesses sowie wertvolle Tipps für Marketing und Akquise vermittelt.
Themen: Mittelstandsrating, Nachfolgerating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für KMU-Fachberater-Unternehmensnachfolge
Mit Rating die Zukunftsfähigkeit verbessern
Von Dr. Oliver Everling | 21.Januar 2013
„Rating ist in den letzten Jahren in vielen Kunde-Bank-Beziehungen ein wichtiges Gesprächsthema geworden. Leider ist gerade dieses Thema in der Kommunikation für beide Seiten nicht immer einfach,“ schreibt Carl-Dietrich Sander im Buch “Basel III“, „da auf Unternehmensseite zum Teil auch emotional belegt. Mittelständler erfassen die Verfahren, mit denen ihre Kreditgeber ihre Kreditwürdigkeit bewerten, oft nur in wenigen Ansätzen oder gar nicht. Dabei gibt es durchaus ein Größen-Gefälle: je größer die Unternehmen, desto eher sind umfassendere Kenntnisse zu den Ratingverfahren vorhanden. Unternehmen erleben aus Ihrer Sicht immer wieder eine Informations-Zurückhaltung auf Kreditgeberseite.“
„Die Erwartung, in die tiefsten Einzelheiten der Ratingsysteme eingeführt zu werden, haben Unternehmer/innen in der Regel nicht“, berichtet Sander aus seiner Erfahrung. „Ihnen geht es darum, die Grundstrukturen zu verstehen und von ihren Kreditgebern Hinweise zu bekommen, welche Stellschrauben im Unternehmen sie nutzen könnten und sollten, um ihr Ratingergebnis zu verbessern. Denn die Erkenntnis ist im Mittelstand längst angekommen: Verbesserung des Rating bedeutet immer auch Verbesserung der Unternehmens-Bonität und damit der eigenen Zukunftsfähigkeit.“
Der Volltext ist nachzulesen im Buch “Basel III“ von Dr. Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber), erschienen im Bank-Verlag. Veranstaltung zum Thema “Basel III”: Jetzt anmelden.
Themen: Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Mit Rating die Zukunftsfähigkeit verbessern
Ganzheitliche Sicht beim Kommunalrating
Von Dr. Oliver Everling | 21.Januar 2013
Seit der Agenda 21 Ende der 1990er Jahre hat die Anzahl an Bürgervereinen und bürgerschaftlichem Bewegungen deutlich zugenommen. „Die Bürger wollen sich nicht mehr nur verwalten lassen, sie wollen mitbestimmen“, schreibt Christian Thomann, Fachbereichsleiter der Rechnungsamtes der Stadt Bad Krozingen. Thomann gehört zu den Autoren im Buch „Kommunalrating“ (Artikel-Nr. 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8), das im Bank-Verlag, Köln, erscheint. „Die Möglichkeit in einem festen Turnus wählen zu dürfen reicht nicht mehr. Ob dies ein Phänomen ist, das wieder verschwindet oder nicht, braucht nicht diskutiert zu werden. Zumindest heutzutage ist der Bürger mit in die Überlegungen einzubeziehen.“
Werden Stadtsanierungen umgesetzt, sollen kulturelle, sportliche oder sonstige Einrichtungen gebaut oder geschlossen werden, sind Schulen marode oder müssen KiTa-Plätze geschaffen werden, der Gemeinderat tritt mit den Bürgern in Diskussion, berichtet Thomann aus der kommunalen Praxis. Für beide Seiten, Gemeinderat und Bürger, und für die hierbei begleitende Verwaltung seien Fragen der Finanzierung bei allen Entscheidungen wichtig, insbesondere solle im Normalfall der langfristige Betrieb gesichert sein.
Wird ein Kommunalrating Auswirkungen haben, wobei die Auswirkungen nicht nur Zinssätze betreffen sondern auch Fragen der Haushaltsgenehmigung, müssen die Diskussionspartner in der Lage sein, diese Information zu erhalten, bevor die Beschlüsse gefasst werden, fordert Thomann. „Zu einem möglichst frühen Zeitpunkt muss die Verwaltung Tendenzen erkennen können und in die Gespräche einfließen lassen. Für die Öffentlichkeit gilt hierbei das Gleiche wie für die Gemeinderäte. Die Diskussionen müssen einen sachlichen Boden haben.“
In der täglichen Arbeit von Thomann werde oft deutlich, dass Bürgerinitiativen und die Presse Schwierigkeiten haben, einen Gesamtblick zu wahren. „Es werden nur die augenblicklich strittigen Themen behandelt. Wie sich die Entscheidungen für oder gegen ein Projekt auf die Vielzahl anderer Kommunalthemen auswirken wird oft ignoriert.“
Themen: Kommunalrating | Kommentare deaktiviert für Ganzheitliche Sicht beim Kommunalrating
Einstweilige Verfügung gegen Ratingagentur erwirkt
Von Dr. Oliver Everling | 18.Januar 2013
Gegen eine durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA registrierte Ratingagentur wurde eine einstweilige Verfügung erwirkt. Die betreffende Agentur wurde bereits im Jahr 2011 registriert und hob diese Tatsache in ihrem Internetauftritt, in Broschüren wie auch in Pressemitteilungen hervor. National zuständige Aufsichtsbehörde ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Streitpunkt ist die Frage, ob und inwieweit in der Werbung und im Internetauftritt einer Ratingagentur auf die Tatsache hingewiesen werden darf, dass die Ratingagentur „offiziell“ registriert wurde. Nach Artikel 10 der EU-Verordnung über Ratingagenturen darf mit der Anerkennung nicht geworben werden.
Im Wege der einstweiligen Verfügung – der Dringlichkeit wegen ohne mündliche Verhandlung – wird der betroffenen Ratingagentur unter Androhung eines vom Gericht für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzendes Ordnungsgeldes und für den Fall, dass dieses nicht beigetrieben werden kann, einer Ordnungshaft, verboten, innerhalb des geschäftlichen Verkehrs zu Zwecken des Wettbewerbs eigene Ratings und/oder eigene Ratingtätigkeiten mit einem Siegel „BaFin-anerkannte Ratingagentur“ zu bewerben und/oder bewerben zu lassen.
Betroffen sind auch Beziehungen zu Verbrauchern, geschäftliche oder gewerbliche Beziehungen. Das zuständige Landgericht untersagt, für Bewertungen von Unternehmen oder deren Leistungen, die sich auf auf diese Verpflichtungen beziehen, mit bestimmten Behauptungen über die Ratingagentur zu werben. Formulierungen wie „eine aufsichtsrechtlich EU-weit anerkannte Credit Rating Agency (CRA)“ dürfen nicht als Werbeargument präsentiert werden.
Die ESMA kann die Qualität der erteilten Ratings im Einzelfall nicht garantieren, sondern kontrolliert die Einhaltung der Regulierung durch die EU-Verordnung über Ratingagenturen. Diese sieht eine Registrierungspflicht für Agenturen vor, die Ratings erstellen. Da jeder registrierungspflichtig ist, der gemäß Artikel 3 der EU-Verordnung öffentlich oder an einen Verteiler Bonitätsurteile in Bezug auf Unternehmen, Schuldtitel oder andere Finanzinstrumente anhand eines festgelegten und definierten Einstufungsverfahrens für Ratingkategorien abgibt, kann es für Nutzer dieser Ratings irreführend sein, wenn mit der Registrierung geworben wird, als wäre dies ein Vorteil gegenüber anderen Agenturen.
Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Einstweilige Verfügung gegen Ratingagentur erwirkt
Aufhellender Insolvenzausblick für 2013
Von Dr. Oliver Everling | 18.Januar 2013
Es lohnt sich, immer wieder den Blick auf den Deutschland-Index der Wirtschaftsauskunftei Hoppenstedt360 zu werfen. Er ist im Dezember leicht gestiegen. Damit steigt die Zahl der für die kommenden 12 Monate erwarteten Unternehmensausfälle etwas.
„Dennoch startet die deutsche Wirtschaft in sehr robuster Verfassung ins neue Jahr – der Ausblick ist sogar besser als im Januar 2012″, so die Einschätzung von Martin Zuberek, Direktor und Risikoexperte der Hoppenstedt360 GmbH. Der Deutschland-Index lag im Dezember 2012 bei 86 Prozent und damit drei Prozent höher als im Vormonat (November 2012: 83 Prozent).
Hoppenstedt360 prognostiziert somit eine leicht steigende Zahl der Unternehmensausfälle in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zu den Vormonaten. Im Dezember 2011 lag der Index allerdings noch bei 91,9 Prozent und damit um sechs Prozent höher. Der Insolvenzausblick für 2012 war also deutlich schlechter als der aktuelle Ausblick auf 2013.
Der Index liegt außerdem aktuell weit unter dem Referenzwert 100 von Ende Dezember 2010. „Trotz des leichten Anstiegs gegenüber November ist der Ausblick weiterhin sehr positiv und besser als vor zwölf Monaten“, so Zuberek weiter. „Das Insolvenzrisiko verbleibt auf einem überraschend niedrigen Stand.“
Nach wie vor stellen nach Darstellung von Hoppenstedt360 die Entwicklung der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft in 2013 große Unsicherheitsfaktoren dar. „Immerhin konnten die USA das sogenannte Fiscal Cliff zunächst abwenden, allerdings sind die Daten wichtiger Schlüsselmärkte und -branchen uneinheitlich.“
Themen: Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Aufhellender Insolvenzausblick für 2013
Fortums A- mit gesenktem Ausblick
Von Dr. Oliver Everling | 17.Januar 2013
Die Agentur Fitch Ratings bestätigte das Rating für den finnischen Energieversorger Fortum mit A-, setzte aber den Ausblick von stabil auf negativ. „Der negative Ausblick spiegelt den mittelfristigen Druck auf Fortums Ratings wieder durch niedrige Strompreise in der nordischen Region“, erläutert dazu Asja Hossain, CFA Credit Analyst im Team des BayernLB Research (Bayerische Landesbank, GF Markets, Volkswirtschaft und Research), den Schritt von Fitch Ratings und kommentiert: „Wir im BayernLB Investment Research halten allerdings das Rating von Fortum weiterhin, insbesondere aufgrund des Staatsanteils und der vorhandenen internationalen Wachstumsaussichten des Unternehmens, für stabil im A- Bereich positioniert.“
Die niedrigen Strompreise seien getrieben vor allem durch die schwache Nachfrage und Angebotsdynamik. Durch die in letzter Zeit hohen Investitionsausgaben (Ertragszuflüsse kommen erst mit Verzögerung) sowie durch die hohe Dividendenausschüttung sehe sich Fitch Ratings veranlasst, den Ausblick zu senken.
„Die Leverage Kennzahlen werden daher für 2012 über den für die aktuelle Ratingkategorie adäquaten Niveaus liegen.“ Im Gegensatz zu Moody’s und S&P’s berücksichtige Fitch für das Fortum-Rating nicht die Mehrheitsbeteiligung des finnischen Staates (‚AAA‘ / Stable / ‚F1 +‘). Dieser halte 50,8% an Fortum.
„Eine negative Ratingaktion könnte folgen, wenn die mittelfristigen Nordpool Forward-Preise für Grundlaststrom weiter unter das derzeitige Niveau der EUR37-EUR38/MWh sinken,“ berichtet das BayernLB Research, „wenn Investitionen und Akquisitionen die Management Vorgaben übertreffen und wenn staatlicher Interventionismus zunehmen sollte“, als Beispiele werden die Einführung einer Kernenergie- oder Wasserkraftsteuer genannt. „Wir betrachten Fortum weiterhin als ein Basis-Investment im europäischen Versorgungssektor und sehen das Rating stabil bei A- positioniert.“
Themen: Anleiherating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Fortums A- mit gesenktem Ausblick
Mit Spezialisten weniger Stress mit Assets
Von Dr. Oliver Everling | 16.Januar 2013
„Schon einige Zeit bevor ein Immobiliendarlehen faktisch notleidend wird, können spezialisierte Berater, die sowohl die Darlehensseite als auch die Immobilienseite im Blick haben, Schlimmeres verhindern“, plädiert Stefan Dölker, Rechtsanwalt und Geschäftsführender Gesellschafter der Frankfurter PEAK Collection GmbH, für die frühzeitige Einbindung von Experten bei so genannten „Stressed Assets“.
PEAK Collection habe bei einer Analyse der von ihr betreuten notleidenden Immobilienengagements festgestellt, dass sich bei einem großen Teil der Darlehen der Ausfall hätte abmildern lassen, wenn frühzeitig Maßnahmen zur Kosten- und Performance-Optimierung ergriffen worden wären.
„In einem Fall beispielsweise, konnten wir die Ausschüttung an die Gläubigerin innerhalb von anderthalb Jahren von 300.000 Euro auf 1,3 Mio. Euro erhöhen“, verdeutlicht Dölker das mögliche Potenzial anhand eines aktuellen Mandates. Bei dem angesprochenen Beispiel handele es sich um eine 30.000 m² große Büroimmobilie, bei der trotz ordentlicher Mieteinnahmen nur sehr geringe Auskehrungen an die finanzierende Bank möglich waren.
Nach eingehenden Vertrags- und Performanceanalysen sowie den darauf folgenden Optimierungen und Neuverhandlungen konnten eine Kostensenkung um 250.000 Euro p.a., eine Reduzierung der Leerstandkosten um über 110.000 Euro p.a. sowie eine Steigerung der Nettokaltmiete um über 700.000 Euro p.a. erreicht werden, sodass summa summarum pro Jahr 1 Mio. Euro mehr für den Kapitaldienst zur Verfügung standen.
„Bei derartigen, sehr komplexen Problemstellungen können wir die gebündelte Erfahrung und Fachkompetenz unseres interdisziplinären Teams in die Waagschale werfen. Für die erfolgreiche Kreditsanierung braucht es neben den Darlehensspezialisten und den Rechtsanwälten eben ganz besonders die Immobilienexperten und zwar sowohl die kaufmännischen als auch die technischen“, verrät Dölker das Erfolgsrezept von PEAK Collection bei diesem Auftrag.
Themen: Immobilienrating | Kommentare deaktiviert für Mit Spezialisten weniger Stress mit Assets
Ratingsicherung durch schnelle Großschadenregulierung
Von Dr. Oliver Everling | 16.Januar 2013
Die Regulierung von komplexen Großschäden wird für betroffene Unternehmen immer risikoreicher – inzwischen führen rund 30 Prozent dieser Schäden zu Streitigkeiten zwischen dem Geschädigten und dem Versicherer, berichtet die Marsh GmbH aus Frankfurt am Main. „Immer häufiger geraten die Unternehmen durch Verzögerungen bei der Schadenregulierung in Liquiditätsengpässe und in zum Teil existenzgefährdende Schwierigkeiten.“
Der Versicherungsmakler und Risikoberater Marsh will jetzt einen neuartigen Regulierungsservice für Großschäden in der Industrie anbieten. Ein spezielles Expertenteam soll im Schadenfall für technische Sofortmaßnahmen zur raschen Wiederaufnahme des Geschäfts, für die Sicherung der Liquidität des geschädigten Unternehmens und schließlich für eine schnelle und umfassende Durchsetzung der Regulierungsansprüche gegenüber dem Versicherer sorgen. Der neue Service „ClaimsExcellence“ soll nicht nur Marsh-Kunden in Deutschland und Österreich zur Verfügung stehen, sondern kann gegen Honorar von allen Unternehmen genutzt werden.
„Großschäden sind meist nicht nur hochkomplex, sondern vor allem hochdringlich“, sagt Dr. Georg Bräuchle, Geschäftsführer und Mitglied der Zentralen Geschäftsleitung bei Marsh. „Nicht selten ist der Erhalt der Marktposition gefährdet, und immer öfter geht es um die Existenz der Unternehmen.“ Zwar fließen in der Regel Abschlagszahlungen, doch für die Unternehmen, die beispielsweise Kunden auf eigene Kosten zufriedenstellen, zerstörte Gebäude wiederaufbauen und/oder Produktionen wiederanlaufen lassen müssen, besteht in dieser Zeit keine Rechts- und Planungssicherheit. Wer nicht über hohe Liquiditätsreserven oder eine ausgezeichnete Bonität verfügt, gerät so häufig in finanzielle Engpässe.
Mit ClaimsExcellence verfolgt Marsh im Auftrag der Kunden vier Ziele: Minimierung des Schadens, schnellstmögliche Wiederherstellung des Geschäfts, Sicherung der Liquiditätsdecke und schließlich bestmögliche Regulierung durch den Versicherer. Damit all das geleistet werden kann, besteht das Marsh-Team aus einer Reihe von Experten: erfahrene Schadenregulierer, Ingenieure aus verschiedenen Bereichen, Betriebswirte und Finanzfachleute. Bei Bedarf greift das ClaimsExcellence-Team auf ein Netz von Kooperationspartnern zurück, so Marsh: „spezialisierte Anwälte zur Sicherung von Rechtspositionen, erfahrene Gutachter zur unabhängigen Ermittlung der Schäden, Sanierungsfirmen zur Sicherung der Substanz oder Fachleute für Krisenkommunikation, wenn das Image oder Kundenbeziehungen bedroht sind.“
Bei Schäden mit Auslandsbezug werden außerdem die internationalen Mitarbeiter des globalen Forensic Accounting Claims Service (FACS), einer globalen Schadenmanagementeinheit von Marsh, eingebunden und vor Ort aktiv.„Angesichts der schwieriger werdenden Regulierungspraxis der letzten Jahre glauben wir, dass die Zeit für einen solchen Service reif ist“, sagt Bräuchle. „Das betrifft nicht den gewöhnlichen Schaden – zum Glück versteht sich der Großteil der Versicherer noch immer als Partner seiner Versicherten. Doch in kritischen Fällen müssen Unternehmen kontern können.“ Marsh ClaimsExcellence steht allen Industrieversicherungskunden offen und übernimmt auch Fälle, bei denen bereits ein offener Konflikt entstanden ist.
Themen: Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Ratingsicherung durch schnelle Großschadenregulierung
Herausforderungen des Schuldenmanagements Deutschlands
Von Dr. Oliver Everling | 14.Januar 2013
„Einige haben für 2012 den Untergang der Eurozone prognostiziert, andere den Weltuntergang, ich habe jeweils dagegen gehalten“, leitet Dr. Carsten Lehr in seinen Vortrag ein. Dr. Carsten Lehr aus der Geschäftsführung der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH spricht im eff European Finance Forum in Frankfurt am Main anlässlich des Neujahrsempfangs des Vereins über „Herausforderungen des Schuldenmanagements im 21. Jahrhundert“.
Lehr skizziert die Organisationsstruktur im Bundesschuldenwesen über die parlamentarische Kontrolle über die Vertreter der Emittentin (Bundesministerium der Finanzen) bis zum zentralen Dienstleister für die Kreditaufnahme und das Schuldenmanagement des Bundes, der Finanzagentur, sowie der Deutschen BUndesbank als Bankdienstleister für das Emissionsgeschäft und das Tenderverfahren. Die Deutsche Bundesbank ist die Hausbank des Bundes, zu der die Finanzagentur ein partnerschaftliches Verhältnis pflegt. „Als Finanzagentur sind wir zwar nicht der Bankenaufsicht unterworfen, aber gesellschaftsrechtlich sind wir den MaRisk verpflichtet. Wir operieren insofern wie eine Bank.“ Andere Finanzagenturen im Ausland, mit denen man in engem Kontakt stehe, seien in diesem Aspekt anders aufgestellt mit entsprechend anderen Resultaten.
Im September 2000 wurde die Finanzagentur gegründet, im Juni 2001 nahm sie ihre operative Geschäftstätigkeit auf. Im August 2006 wurden Teile der Bundeswertpapierverwaltung integriert, im Juni 2010 das Mandat des EFSG (Europäische Finanzstabilisierungsfazilität) übernommen. Ende 2012 wurden 299 Mitarbeiter in Frankfurt am Main beschäftigt. Portfolio- und Risikomanagement, Beratung sowie sonstige Dienstleistungen sind die drei Säulen der Dienstleistungen im Schuldenmanagement. Sicherstellung der Liquidität des Bundes inklusive Handel und Abwicklung, Senkung der Zinskosten und Management, Überwachung und Kontrolle der Risiken machen die erste Säule aus. Beratung erfolgt zu Fragen des Schuldenmanagements, der Risikosteuerung, der regulatorischen Veränderungen, Entwicklugnen der Finanzmärkte und Entwicklungen im Euroraum. Sonstige Dienstleistungen betreffen die Planung (z.B. Zinsausgaben, Berichterstattung, Einzelschuldbuch und Öffentlichkeitsarbeit).
Auf das Schuldenmanagement Deutschlands wirken ökonomische Entwicklungen auf globaler und europäischer Ebene ein wie auch Fragestellungen wie nach nationalen verus europäischen Schuldenmanagement, Übernahme von neuen Aufgaben (EFSF, ESM , „Deutschland-Bonds“), Auswirkungen der Schuldenbremse laut Grundgesetz, regulatorische Anforderungen, Nachfrageverschiebungen (geografisch, institutionell und instrumentell), Wettbewerb mit anderen Emittenten und Demografie wie u.a. Fachkräftemangel. „Die Eurobonds kommen, wir wissen nur noch nicht, wann“, sagt Lehr. Europa werde heute nicht direkt, sondern immer nur über die Mitgliedsstaaten finanziert. Eurobonds seien nicht ohne Ausübung von Kontrolle möglich, daher könnten sich mit Eurobonds eine Reihe neuer Anforderungen ergeben.
Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Herausforderungen des Schuldenmanagements Deutschlands